Bei der Plazenta-Punktion - auch bekannt unter dem Begriff Chorionzottenbiopsie -, wird durch eine Biopsie Zellgewebe aus dem entstehenden Mutterkuchen entnommen. Die Untersuchung der Zellen erlaubt Aussagen über eine mögliche Erkrankung oder Behinderung des Ungeborenen, hat aber auch Risiken, denn der Eingriff kann in seltenen Fällen zu einer Fehlgeburt führen. Der geeignete Zeitpunkt für eine Plazenta-Punktion liegt zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche.
Invasive Pränataldiagnostik
Die Plazenta-Punktion ist eine invasive, das heißt in den Körper eindringende Methode der Pränataldiagnostik. Durch die Bauchdecke und die Gebärmutterwand der Schwangeren hindurch wird mit einer dünnen Hohlnadel Zellgewebe aus der wachsenden Plazenta, also dem Mutterkuchen, entnommen. Der Einstich und die Zellentnahme werden von den Medizinern per Ultraschall überwacht, um das ungeborene Kind nicht zu verletzten oder zu gefährden. Die Untersuchung wird ambulant durchgeführt.
Schnelle Ergebnisse
Die gewonnenen Zellen können im Labor entweder direkt auf ihren Chromosomensatz untersucht werden, oder es wird eine Zellkultur angelegt, um weitergehende Untersuchungen zu ermöglichen. In der Regel gibt es innerhalb von ein bis sieben Tagen die ersten Ergebnisse. Muss eine Zellkultur angelegt werden, weil die erste Untersuchung unklare Befunde erbracht hat, ist mit einer Wartezeit von etwa zwei Wochen zu rechnen.
Empfohlen wird eine Plazenta-Punktion, wenn die Ultraschall-Untersuchung oder der Ersttrimester-Test einen Hinweis auf eine Abweichung des Chromosomensatzes ergeben hat oder der Verdacht einer vererbbaren Krankheit besteht.