Mitglied inaktiv
Liebe Christiane, Niklas (knapp 2 Jahre alt) ist seit kurzem extrem unausgeglichen. Er will überhaupt nicht mehr in seinem Kinderbett schlafen. Gutes Zureden, in-den-Schlaf-singen, Märchen vorlesen, etc. hilft gar nichts. Mein Mann und ich wissen nicht mehr weiter. Unsere Abende enden so, daß wir ab 21 Uhr versuchen, Niklas ins Bett zu bringen. Dann kommt er alle zwei Minuten wieder heraus - mitsamt seinem Schlafsack, seinen Schmusetieren und seinem Kopfkissen. Er bringt dann all diese Dinge dorthin, wo sich mein Mann und ich befinden, weil er da einschlafen möchte. So gibt es jeden Abend einen totalen Kampf und Terror. Meist schläft er dann nach stundenlangem Schreien erst gegen 24 Uhr ein - manchmal in seinem Bett, meistens aber in unserem. Auch tagsüber ist er extrem schwierig geworden. Er beißt und schlägt andere Kinder (was er früher nie in diesem Ausmaß gemacht hat). Hört überhaupt nicht mehr auf das, was ich ihm sage, etc. Beim Mittagsschlaf gibt es die gleichen Probleme wie abends, so daß dieser meist ausfällt. Er ist gereizt (wahrscheinlich bedingt durch seinen Schlafmangel) und reagiert extrem über. Ich weiß nicht mehr weiter. Bei uns dreht sich momentan nur noch alles um Niklas. Mein Mann und ich haben überhaupt keine Zeit mehr für uns. Auffallend ist, daß diese „Phase" mit einem rasanten Sprung bei der Sprachentwicklung von Niklas einher geht. Konnte er zuvor nur ein wenig vor sich hin brabbeln, spricht er jetzt schon teilweise richtig in Sätzen. Außerdem bin ich wieder schwanger, hatte am Anfang meiner Schwangerschaft Probleme mit Blutungen und extremer Übelkeit, so daß ich vielfach kürzer treten muß und mich auch mittags gerne hinlege. Wissen Sie einen Tipp??? Vielen Dank Samantha und Niklas
Christiane Schuster
Hallo Samantha Ihr Sohn musste in letzter Zeit eine Menge Veränderungen hinnehmen, die er nicht alle auf ein Mal verkraften kann. Deshalb ist er unruhig und weiss selbst nicht, wo`s "langgeht". Gleichzeitig hat er seinen eigenen Willen entdeckt und probiert seine eigenen Grenzen aus.- Reden Sie viel mit ihm und erklären Sie ihm immer, warum Sie so und nicht anders handeln, warum er ins Bett soll und warum er nicht beißen und schlagen soll. Stellen Sie mit ihm gemeinsam Regeln auf, die konsequent von ihm, aber auch von Ihnen eingehalten werden müssen. Bleibt er z.B. abends in seinem Bett und schläft bald mit seinen Kuscheltieren und einer Spieluhr ein, können Sie die Tür einen Spalt breit geöffnet lassen, damit er Sie hört, und er kann morgens für ein "Viertelstündchen" ins grosse Bett zum Schmusen kommen. Hält er sich nicht daran, werden auch all` diese Abmachungen nicht eintreffen.- Bereiten Sie ihn jetzt schon auf das Geschwisterchen vor, dem er dann als "Grosser" alles zeigen kann. Geben Sie ihm das Gefühl Ihr Partner zu sein, der Ihnen jetzt viel hilft, das Bettchen vorbereitet, das Zimmer "einrichtet", mit Ihnen beim Einkauf Dinge auswählen kann, usw. Er wird sich für ungeheuer wichtig halten (was er ja auch ist!-) und bald wieder zufrieden und ausgeglichen seinen Teil dazu beitragen, dass Ihre ganze Familie in Harmonie auf die kommenden Ereignisse gespannt ist.
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