Zuckernase
Hallo Frau Schuster, heute Abend wurde ich von meiner Tochter beim ins Bett gehen mit einer neuen Situation konfrontiert, die ich nicht richtig einordnen kann. Meine Tochter ist zwei Jahre und fünf Monate, soweit ich es beurteilen kann, normal entwickelt. Sie spricht sehr gut, klar, zusammenhängend und verständlich. Das abendliche Ritual hat sich nicht verändert und nach dem Buch anschauen wird das Licht ausgemacht. Dann singe ich ein kurzes Lied, wir sagen uns Gute Nacht und ich bin solange bei ihr, bis sie schläft. Gestern kam es schon ganz vorsichtig nach dem Lied, das ich auch vorzeitig beenden mußte("hör auf!") "Geh weg". Das an sich ist völlig in Ordnung. Ich würde mich freuen, wenn sie abends allein einschläft (in der Krippe klappt das). Aber sie hat wohl Angst vor ihrem eigenen Mütchen, denn ich bin noch keine 5 Sekunden draußen und sie beordert mich zurück. Ich sage immer, daß ich da bin und sie mich rufen kann. Das tut sie auch und fängt währenddessen schon bitterlich an zu weinen (selbst innerhalb der Zeit die ich brauche, um bis zu ihrem Bett zu kommen und ich stehe wirklich an der Tür!). Mir ist nicht klar wie ich darauf reagieren soll, daß sie mich in das Zimmer ruft, nur um mich gleich wieder nach draußen zu schicken. Dann sagt sie wieder "geh nicht weg" und ich halte ihre Hand. Das Hin- und Her zog sich heute über eine halbe Stunde hin und brachte natürlich Unruhe mit sich. Letztendlich hat es eine Stunde gedauert bis sie geschlafen hat. Wie kann ich auf dieses "geh weg/ bleib aber da" reagieren und vermeide es, daß meine Tochter den Eindruck bekommt, sie kann mich delegieren (ich bin für sie da, keine Frage!). Ich möchte noch ergänzen, daß sie einen sehr starken Willen und ganz klare Vorstellungen hat, wie etwas vonstatten gehen soll. Ich freue mich auf eine Antwort von Ihnen. Viele Grüße, Zuckernase.
Christiane Schuster
Hallo Zuckernase Ihre Tochter entdeckt zunehmend ihren eigenen Willen, den sie verständlicher Weise dann auch mit all' ihren bisherigen Erfahrungen durchzusetzen versucht. Noch hat sie aber nicht gelernt Entscheidungen treffen zu können. Helfen Sie ihr bitte bei diesem Lernschritt, indem Sie beim ersten "Geh weg" freundlich und bestimmt auf die entsprechenden Folgen aufmerksam machen und ihr vorschlagen doch noch einmal zu überlegen. Kommt dann ein erneutes "Geh weg", werden Sie konsequent den Raum verlassen müssen. Beginnt sie dann zu weinen, informieren Sie evtl. wiederholte Male von Weite dass sie ja unbedingt wollte dass Sie weggehen und dass es nun bei diesem Wunsch auch bleibt! Dann halten Sie möglichst durch und gehen Sie NICHT wieder zu Ihrer Tochter ins Zimmer. Nur so kann sie lernen sich an Abmachungen auch halten zu müssen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
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