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Geschrieben von sechsfachmama am 18.10.2012, 17:39 Uhr

Au pair .... Bedingungen, Agenturen, Fragen ....

Mein Sohn überlegt, ob er nächstes Jahr mit einem Freund gemeinsam als Au pair nach England geht.

Ihre Bedingungen: zusammen in der Nähe, so dass sie sich schnell besuchen können usw., möglichst Schottland, keine große Stadt

Ich habe mal im Internet bissel gestöbert (ciao) und die Erfahrungsberichte waren alles andere als berauschend. Die Mädels haben alle ziemlich schnell das Handtuch geschmissen, weil: sie wurden „nur“ als Putze benutzt, bekamen zu wenig/gar kein Geld, Bett war kaputt, wurde nicht repariert usw. usw. (nun kennt man ja die Charaktäre der Posterinnen nicht)

Ich habe mich mit einer Freundin unterhalten, die vor 15 Jahren Au Pair in London war.
Sie sagte mir:
sie würde auf keinen Fall irgendwo nach Schottland, in die Pampa gehen, da ist man komplett aufgeschmissen, wenn man mal irgendwo hin muss (Arzt, Uni ...). Muss man immer warten, bis die Familie einen dann mal fährt.

winzige Zimmer mit spärlichen Möbeln, kein Internet - ist normal

täglich putzen (und sonstige Hausarbeiten machen, wie Wäsche, bügeln usw.) - gehört dazu

man muss gut kochen können und zwar englische Küche, weil man täglich jeden Abend kochen muss

die Verantwortung, die man für die Kinder hat, ist nicht zu unterschätzen. Wenn sie mal hinfallen oder so, hatte sie immer wieder die Angst, dass sie die Schuld dafür bekommt (war nicht der Fall).

Telefon hatte sie, aber die Kosten wurden von ihrem Taschengeld abgezogen.

Sie war in drei Familien „aufgeteilt“, bei der einen bekam sie Kost und Logie, bei den anderen etwas Taschengeld. (privat vermittelt, keine Agentur dahinter)

Sie war in London, konnte alles mit Fahrrad, U-Bahn oder Bus erreichen (habe von einem Au-Pair-Jungen in Frankreich mal in einer Zeitung gelesen, der durfte mit dem Auto der Familie fahren, auch die Kinder in die Schule usw.)

Am Wochenende möchte die Familie unter sich sein, man wird zwar als Babysitter benötigt, aber ansonsten muss man sich kümmern, auch mit Essen

Sie war vormittags mit den Kindern beschäftigt, die noch nicht in die Vorschule gingen, Spielplatz usw, nachmittags dann irgendwann der Kurs an der Uni (braucht man, damit man Kindergeld weiter bekommt oder so?)

Krankenkasse - ist da eine Auslands-KV das Richtige? Normal ist er über mich fam.versichert, eine Auslands-KV haben wir auch, weiß aber nicht, ob Kinder über 18 noch mit drin sind, muss ich erstmal nachlesen)

Auf den paar Agentur-Seiten, wo ich mal gegooglet hab, wurden fast nur Mädchen gesucht. Hat man als Junge überhaupt eine reelle Chance?

Meine Freundin meinte, ein Auslandsjahr im Rahmen soz. Jahr oder so würde sie eher empfehlen.

Mein Sohn kann sehr gut mit (kleinen) Kindern umgehen, aber englisch kochen ... weiß nicht so wirklich, das ist auch nicht unbedingt unser Kochstil. Kochen überhaupt kann er ja zu Hause lernen.

Wie sind eure Erfahrungen?

 
4 Antworten:

Re: Au pair .... Bedingungen, Agenturen, Fragen ....

Antwort von Jule9B am 18.10.2012, 19:30 Uhr

Ich denke, deine Freundin hat da schon recht und ein FSJ wäre für die Jungs eine bessere Lösung.

Au Pairs werden ja über diese Agenturen vermittelt und die Stundenzahl wegen Babysitting und Hausarbeit sowie auch das Taschengeld und Schulbesuch etc. werden da vertraglich geregelt. Ansonsten denke ich, Internetzugang hat man möglicherweise in einer Bibliothek in der Nähe, ist also auch kein Problem.
Eien spartanische Unterbringung kann man wohl in Kauf nehmen, schließlich geht es nicht darum, luxuriös zu wohnen, sondern um die Erfahrung, an einer anderen Kultur teilzuhaben und die Sprachkenntnisse zu verbessern.
Ob die Familien wollen, dass das Au Pair kocht, ist eine Sache, die man vorher aushandeln kann - wenn ich ein Au Pair aus Osteuropa haben will, kann ich schließlich auch nicht verlangen, dass die perfekt deutsche Küche kochen kann. Wie in allem wäre da Ehrlichkeit gefragt - wenn er nicht kochen kann, soll er es vorher sagen. Andererseits ist es nicht so schwer, sich ein Kochbuch zuzulegen und dann was daraus nachzukochen, zumindest wenn man vorher schon überhaupt irgendwelche Kocherfahrung hat. Du könntest mit ihm vorher ja mal so Basic Rezepte üben.
Jungs werden tatsächlich weniger gesucht, weil man denen das mit der Kinderbetreuung wohl nicht so zutraut bzw. ich würde auch keine Jungen dafür engagieren - du? Es gibt aber auch Familien, die Söhne haben und für die eine männliche Aufsichtsperson suchen, nur deutlich weniger. Vielleicht kann man sich besser positionieren, wenn man eher sowas wie Gartenarbeit etc. anbietet??? Dass man im ländlichen Schottland zwei Jungs nahe beieinander untergebracht kriegt, glaube ich eher weniger. Wird für einen schon schwer genug sein.
Da es glaube ich heutzutage nicht mehr Pflicht ist (so wie früher) über eine Agentur zu gehen, gibt es vielleicht so eine Art Vermittlungsstelle im Internet, wo man sich einfach sozusagen privat über eine Art Kleinanzeige kennenlernen und selbst um eine Familie kümmern kann? Da weiß ich aber auch nicht genauer bescheid, bei mir damals war Agentur Pflicht, sonst bekam man dieses Visum nicht...

Ich selbst habe gute Au Pair Erfahrung gemacht, allerdings nicht in Schottland. ;)

Wie das mit FSJ ist, weiß ich leider nicht. Wenn man allerdings "FSJ im Ausland" googelt, findet man dazu so einiges.

Viele liebe Güße
Jule aus 9B

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Re: Au pair .... Bedingungen, Agenturen, Fragen ....

Antwort von Annas Truppe am 18.10.2012, 22:17 Uhr

Hallo,

offen gestanden würde ich eher dazu raten, ein sonstiges soziales Projekt für den Sohn zu finden.

Zum Au Pair in England kann ich nichts sagen (allerdings bin ich als "Haustochter" in England vor 30 Jahren reichlich gefordert worden).
Mein Mann jedenfalls hätte einem männlichen Au Pair niemals zugestimmt. Wir hatten 4 und es hat sich sowieso kein Mann beworben, für mich wäre das Geschlecht aber auch kein Problem gewesen.

Meine Nichte war nach dem Abi in einem sozialen Kinderhilfsprojekt in Südamerika; das hat sich sehr interessant angehört und die jungen Leuten wie meine Nichte glaube ich wirklich weiter gebracht. Bestimmt mehr jedenfalls als Putzen in England ;-)
Allerdings weiß ich nicht, wie das finanziell abgewickelt wurde, also was die jungen Leute zahlen mussten (Flug, Unterkunft) und ob sie Taschengeld bekamen.

Wie auch immer sich der Sohn entscheidet wünsche ich gutes Gelingen !
Gruß Anna

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Re: Au pair .... Bedingungen, Agenturen, Fragen ....

Antwort von mandytier am 20.10.2012, 11:33 Uhr

Hallo
Ich denke das es bei jedem anders ist. Man kann Glück haben, oder eben nicht und dann ist man nur eine schlechtbezahlte Putze...

Ich selber war vor 4 Jahren ein paar Monate als Au-Pair im Ausland (In den Niederlanden)
Und hatte wirklich eine tolle Gastfamilie!

Mein Alltag war wie folgt:
Morgens den Kids (damals 5 und 7 glaubich) Frühstück machen. Fertig machen für die Schule etc. Dann zur schule bringen.
Danach gehörte 3 Std Hausarbeiot zu meinem "Job".
Mittags die Kids abholen und Mittagessen (Brote) machen. Spielen, vorlesen sonstwas machen.
Nachmittags hatten sie nochmal Schule. Da hatte ich dann Freizeit.

Einmal die Woche hatte der Junge Fussball wo ich ihn dann hingebracht habe (Alles mit dem Rad)
Mittwochs hatte ich ab 12 Uhr "Frei"
Am Wochenende hatte ich auch immer frei, also ab Freitags Abernds.

Hätte ich einen Laptop gehabt, hätte ich das Internet nutzen dürfen.
Mein Zimmer war klein und sperlich eingerichtet aber i.O.! Ich hatte ein eigenes bad.
Abends hab ich geholfen zu Kochen oder ab und an hab ich selber gekocht, je nach dem.
Eig. hatte ich um 18 Uhr "Feierabend" aber wenn die Mama (Lehrkraft) noch etwas zutun habe, habe ich die Kinder auch mal ins Bett gebracht oder so.

Der Ort war recht klein, es gab einen kleinen Supermarkt aber tolle Wälder wo ich gerne in der Freizeit spazioeren war oder mit dem Rad gefahren bin.

Also ich würde es jederzeit wieder machen!
Ach ja, die "Bezahlung" war nicht hoch! Im Gegenteil. Aber da ich ja Essen und Trinken bekommen habe, war das ja eig nur "Taschengeld" und das hat gereicht (Glaube es waren 200 Euro aber bin mir nicht mehr ganz sicher)

Wie die Chancen für Jungs sind weiß ich nicht. Und ob man zufällig im Selbenort 2 Au-Pair Stellen bekommt ist auch eher selten schätze ich.

Wenn man sich dafür entscheidet und eine Familie findet, kann man ja vielleicht vorher schon per eMail etc Kontakt aufbauen und sich "Kennen lernen" und dann immernoch gucken ob es passt.
Wichtig ist glaub ich aber aufjeden Fall die Sprache!
Mein Niederländsich ist recht gut aber trotzdem hab ich recht häufig noch Probleme gehabt.
Dafür dann zB ein Sprachkurz an der Uni oder so.


LG

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Re: Würd' ich nicht machen, sondern eher...

Antwort von Bonniebee am 21.10.2012, 16:06 Uhr

Huhu,

ich würde mein Kind nicht als Aupair irgendwo hinschicken. Ich kenne mehrere (Mädchen), die das gemacht haben. Sie wurden zwar in der Familie nett aufgenommen, waren aber trotzdem billige Arbeitskräfte. Das Verhältnis zur Gastmutter war wie das zu einer Chefin, die eigene Rolle wie die einer Hausangestellten, nicht wie ein respektierter Gast.

Ich werde meiner Tochter daher in zwei Jahren einen Auslandsaufenthalt im Rahmen einer Schüleraustauschs oder von einer Organisation für Sprachreisen und Auslandsaufenthalte ermöglichen. Da gibt es - je nach Geldbeutel ab einer Dauer von wenigen Wochen bis mehreren Monaten. Und von England oder anderen europäischen Ländern bis hin nach Australien, Neuseeland, Kanada oder die USA sowie Lateinamerika etc. Da findet man schon etwas, das einigermaßen bezahlbar ist.

LG

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