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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von chrpan am 02.01.2014, 13:06 Uhr

Familienstreß an den Feiertagen - bei wem noch?

Oh Mann, verzeiht ihr mir, wenn ich mich hier auslasse? Es geht doch sicher vielen ähnlich ? Zu den Feiertagen waren wir für 1 Woche auf Besuch bei unseren Stammfamilien. Mein Sohn hat täglich nicht mal die Hälfte von dem gegessen, was er mit uns zuhause verdrückt (er ist 3 und wird gestillt). Er spürt die Erwartung und macht dann zu. Nicht, dass er Essen ausspucken oder sich abwenden würde - es scheint ihm wörtlich den Appetit zu verderben, dass entweder immer irgendjemand eine Fingerpuppe hat, die auch "soooo hungrig ist und sich totaaaal für Essen interessiert", oder ihm wird schlicht eine Gabel voll zum Mund gehalten oder er hört "koste!" oder "Fertig ist man, wenn der Teller leer ist" - solche Weisheiten höre ich nämlich jetzt von ihm. Da hat ihn hinter meinem Rücken wohl wieder mal mein Vater indoktriniert.
Überrascht war ich auch von meinem Neffen (12 Monate, längst abgestillt und seit Neugeborenenzeit für ganze Tage und.Wochenenden von Grannies betreut). Lt Schwiegereltern ißt er seit jeher sooooooo gut und viel und alles und das beste: er lacht immer,sogar wenn er krank ist. Weil er so brav ißt gedeiht er gut und wiegt 14 kg, alle sind mächtig stolz. Mein Schwiegervater hat auch gleich meinem Sohn eine defizitäre motorische Entwicklung attestiert, weil er so viel getragen wurde und wird und andere Kinder in seinem Alter mehr springen.
Nun hatte ich meinen Neffen kürzlich auf dem Arm: gute 10 kg sind es in Wahrheit, mein Sohn hat in dem Alter mindestens so viel gewogen, war aber fast voll gestillt. Das zählte natürlich nicht als Nahrung, die haben gar nicht sehen wollen, wie gut er gedeiht.
Schön langsam kriege ich Angst, dass mein Sohn echt eine Eßstörung entwickeln würde, wenn er mehr Zeit mit seinen Großeltern verbringen würde. Ist nicht schön, denn eigentlich wäre mehr Zeit ja für alle wünschenswert aber ich sehe, wie anders er ist, seit wir endlich wieder zuhause sind. Er blüht regelrecht auf.
Sorry fürs ausweinen,
Chris

 
13 Antworten:

Re: Familienstreß an den Feiertagen - bei wem noch?

Antwort von Annelie159 am 02.01.2014, 14:22 Uhr

Erstmal muss ich loswerden das okes soooooo unfassbar toll ist, dass du deinen Sohn noch stillst. Als ich mein 3. Kind (jetzt 18 monate ) aufhörte zu stillen waren ja alle "ach so erleichtert" das ich nicht mehr stille. Das wäre ja auch unzumutbar gewesen ...ich muss dazu erwähnen ,dass ich mein Kind nur abstillte weil ich bereits erneut schwanger war und meinem Kind die Milch nicht mehr schmeckt! Dabei wäre es für mich ein Traum gewesen Tadem stillen waren :-( Nun ja auch, dann bekam ich mein 4. Kind und ich erfreute mich so an dem stillen waren,dass ich als ich"Still-Jankie" bezeichnet wurde. Leider habe ich mich von aussen so beeinflussen lassen ,dass ich mein Kind abstillte ...ein wahrsinnig großer Fehler,denn mir fehlte die nähe zu meinem Kind mehr denn je. Deswegen habe ich für mich entschieden das stillen wieder zu beginn! Als andere davon hörten war natürlich die Hölle los...nun war der Zeitpunkt gekommen vor dem ich mich so gefürchtet hatte. Aber nun stehe ich zu 100% dahinter und das werde ich auch weiterhin.

Mein 3. Kind braucht nur ein Defizit aufweisen und es heißt ,dass es das bestimmt nicht kann,weil es solange gestillt worden ist. Meine Kinder suchen nunmal extrem Mama's Nähe und daran hat meine Mutter am meisten zu knacken. Da sie so gerne mehr Oma sein würde aber die Kids so auf mich fixiert sind! Und auch das ist natürlich das stillen schuld!

Dieses Jahr haben wir uns allen Stress erspart und sind Zuhause geblieben und es war soooooo entspannend wie noch nie. Ständig diese vergleiche sind anstrengend und das haben wir uns diesmal erspart

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Re: Familienstreß an den Feiertagen - bei wem noch?

Antwort von sabba am 02.01.2014, 14:37 Uhr

Hallo Chris,
es tut mir leid für Euch, dass das Thema Essen bei Euch in der Großfamilie offenbar SOOOO zentral gesehen und bewertet wird. Leider geht dabei oft das Positive am Event verloren.
Bei meiner "Sippe" hilft es meist, wenn ich bestimmte Themen runterspiele oder den Spieß umdrehe.... ;-)
Vielleicht könntest Du das nächste Mal so kontern, dass Du sagst: " Wir essen nur, wenn wir Hunger haben. Weißt Du, wir möchten vermeiden, dass xy nur aus Pflichtgefühl isst und wir ihm die Fettleibigkeit anerziehen."
Oder so ganz nebenbei:" Du lass mal, das ist jetzt nicht so wichtig! " und abrupt das Thema wechseln.
Und immer ganz entspannt dabei wirken .....
Bei uns führt dies zu solchen Irritationen, dass zumindest die Diskussionen ausbleiben. ;-)

Generell weißt Du doch, dass Euer Konzept stimmt.... also versuche das Gerede der Anderen zu ignorieren. Gar nicht drauf einsteigen. ... das brauchst Du nicht.
Inzwischen kann ich das ganz gut, nachdem ich gesehen habe, dass meine Große (Ex-Frühchen, immer unter der 5%-Perzentille) sich trotz so vieler blöder Sprüche -auch vom "Fachpersonal"- super entwickelt hat.

Lg und gaaaanz starke Nerven

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Re: Familienstreß an den Feiertagen - bei wem noch?

Antwort von sabba am 02.01.2014, 14:37 Uhr

Hallo Chris,
es tut mir leid für Euch, dass das Thema Essen bei Euch in der Großfamilie offenbar SOOOO zentral gesehen und bewertet wird. Leider geht dabei oft das Positive am Event verloren.
Bei meiner "Sippe" hilft es meist, wenn ich bestimmte Themen runterspiele oder den Spieß umdrehe.... ;-)
Vielleicht könntest Du das nächste Mal so kontern, dass Du sagst: " Wir essen nur, wenn wir Hunger haben. Weißt Du, wir möchten vermeiden, dass xy nur aus Pflichtgefühl isst und wir ihm die Fettleibigkeit anerziehen."
Oder so ganz nebenbei:" Du lass mal, das ist jetzt nicht so wichtig! " und abrupt das Thema wechseln.
Und immer ganz entspannt dabei wirken .....
Bei uns führt dies zu solchen Irritationen, dass zumindest die Diskussionen ausbleiben. ;-)

Generell weißt Du doch, dass Euer Konzept stimmt.... also versuche das Gerede der Anderen zu ignorieren. Gar nicht drauf einsteigen. ... das brauchst Du nicht.
Inzwischen kann ich das ganz gut, nachdem ich gesehen habe, dass meine Große (Ex-Frühchen, immer unter der 5%-Perzentille) sich trotz so vieler blöder Sprüche -auch vom "Fachpersonal"- super entwickelt hat.

Lg und gaaaanz starke Nerven

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Re: Familienstreß an den Feiertagen - bei wem noch?

Antwort von chrpan am 02.01.2014, 14:45 Uhr

Nicht drauf einsteigen wäre das beste - wie sehr ich mich ärgere, dass ich nach so langer Zeit immer noch so emotional reagiere!
Leider sind bis auf meine Mutter beim Thema Essen alle resistent, haben es mit "Schmäh" versucht, mit sachlicher Information, mit vielsagenden Blicken... alles umsonst, naja.

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Re: Familienstreß an den Feiertagen - bei wem noch?

Antwort von chrpan am 02.01.2014, 14:49 Uhr

Das krampfhafte Rauspicken von einzelnen sogenannten Defiziten ist übel. Man sieht aber auch, wie weit sich unsere Gesellschaft von der menschlichen Natur entfernt hat, dass heute schon eine gesunde Reaktion als Defizit gewertet wird: das Nähebedürfnis des Kindes zu seiner Mutter als primärer Bindungsperson, so wie es bei euch ist. Sehr natürlich, würde ich meinen.

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Re: Familienstreß an den Feiertagen - bei wem noch?

Antwort von cashew1 am 02.01.2014, 17:13 Uhr

Bei uns wird glücklicherweise nicht groß darüber gesprochen oder diskutiert, aber die Oma meines Mannes ist jedesmal wenn sie unsere Kinder sieht einfach fassungslos, dass sie von "nur" Stillen so rund sind . Ich bin allerdings keine LZS-Mutter.
Zu motorischen Defiziten sagt in meiner Anwesenheit sowieso keiner was, da ich Kinderphysiotherapeutin bin...

Ich denke, es liegt an Deinem mangelnden Selbstbewußtsein, dass es soooo ein Riesenthema ist, die ziehen sich da alle dran hoch, weil sie offensichtlich nix anderes haben, als Gewicht und Anzahl der gehüpften Hüpfer ihrer Enkel zu erläutern .
Wie oben schon geschrieben, antworte gar nicht oder sehr souverän und meide allzu viele Begegnungen.

Viel Glück

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Re: Familienstreß an den Feiertagen - bei wem noch?

Antwort von niccolleen am 02.01.2014, 18:48 Uhr

Liebe Chrpan,

Der Feiertagsstress ist bei allen Kindern enorm zu spueren. Alle, inklusive Kindergarten, mit denen ich gesprochen habe, haben auch die Erfahrung gemacht, dass die Kinder total am Dauerdurchdrehen sind etc. Und dieses ganze Lampenfieber und der Stress der Elten, und und und, macht sich halt bei jedem Kind anders bemerkbar, Unruhe, Essen anders, Schlafen anders, Bauchweh, usw.

Wir haben darueber eh shcon mal in diesem Forum konferiert, ich bin selber ein enorm gebranntmarktes Kind was Essen betrifft, und mir faellt natuerlich total schnell auf, dass das Essen bei dir immer schon ein sehr grosses Thema war.
Versuch, dich davon zu distanzieren! Es ist egal, ob er jetzt 2 Wochen lang weniger isst oder mehr. Es ist egal, ob ihm wer unbedingt Essen unterschieben will oder nicht in dieser Zeit, es ist egal, ob er in der Zeit mehr Schokoloade und Keks als sonst und weniger Obst und Gemuese als sonst isst. Wichtig ist wirklich nur, dass er von euch kopieren kann, sich was abschauen kann, keinen Druck bekommt, eine abwechslungsreiche Kost das Jahr ueber ANGEBOTEN bekommt, und gewisse Werte (z.B. dass man Essen nach Moeglichkeit nicht wegwirft oder so). Aber letzteres ist auch schon wieder sehr subjektiv. Was in Sonderzeiten wie Urlaub, Vorweihnachtszeit, Ostern, Krankheit etc, passiert, hat ueberhaupt keine Auswirkung auf irgendeine Essstoerung! Denk nichtmal das Wort Essstoerung, sonst laesst sie sich sehr gern einladen! Einfach laufenlassen. Meine Kinder haben sich zu Nikolo so vollgestopft, dass mir Angst und bang geworden ist, ich hab sie ein klein bisschen begonnen zu beschraenken, aber es war gar nicht noetig. Am NachnikoloTag haben sich noch bisschen Schoki verdrueckt, und dann war Schluss! Sie haben den Rest liegengelassen, und bis Weihnachten ist von ihnen aus das Wort Schokolade nicht mehr gefallen und ich bin mit meinem Adventkalender bloed dagestanden (hab ihn aber auch nicht mehr angeworben)! Kinder wissen schon, was sie brauchen und auch wanns genug ist. Lass sie einfach machen! Die lassen sich nicht auf einen unwiderbringlich falschen Lebensweg fuehren, nur weil irgendeine Oma ihnen mal das oder jenes unterschiebt.

Prosit
niki

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festtagsbingo ... probiert es aus!

Antwort von 11Friede am 03.01.2014, 6:52 Uhr

hier:
Stillberatung Erfurt hat auf der Seite "einfach-eltern facebook" am 21. dezember ein festtagsbingo erstellt:

man soll es ausdrucken und zur nächsten familienfeier mitnehmen.
jedesmal, wenn eines der sätze fällt durchstreichen.

hat jemand eine reihe voll, solle man laut bingo rufen.

stillberatung erfurt geht davon aus, dass es mit humor leichter zu ertragen sei.

Bild zum Beitrag anzeigen

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extrem cool!! €

Antwort von anouschka78 am 03.01.2014, 9:24 Uhr

Dieses Festtagsbingo!!!!!

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Re: festtagsbingo ... probiert es aus!

Antwort von niccolleen am 03.01.2014, 12:06 Uhr

Hahaa, Das ist das Beste, was ich seit langem gelesen hab! Super Idee!!
Richtig schade, dass es mich nicht betrifft, bei uns sind alle sehr offen und tolerant.

@ Chrpan
was mir noch dazu eingefallen ist: Eine Ess-Stoerung hat(sofern keine koerperliche Disposition vorhanden ist) seelische Ursachen und hat nichts mit den Essgewohnheiten zu tun. Essgewohnheiten wie gesagt werden daheim und im Kindergarten gepraegt, nicht an den Feiertagen.

lg
niki

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Re: Familienstreß an den Feiertagen - bei wem noch?

Antwort von Pirol77 am 03.01.2014, 16:12 Uhr

Wir waren bei meinen Eltern über die Feiertage zu Besuch, meine Schwester war auch da. Meine Eltern halten sich zum Glück mit Ratschlägen oder Kommentaren weitestgehend zurück. Meine Schwester kommentiert schon lieber. Da geht es um Kinderkrippe, Arbeit, ins Bett bringen und das Tragen und Kinderwagen. Ihrer Meinung nach ist Kinderkrippe ganz wichtig für die soziale Entwicklung, dem Kind muss man dann Schlafanzug anziehen und konsequent sein beim Bettbringen (ist auch ne etwas andere Situation zu Besuch, da geht mein Sohn wie alle 24 Uhr ins Bett) und sooo schlimm kann der Kinderwagen ja nicht sein ihrer Meinung nach. Mein Sohn liebt nicht immer den Kinderwagen, er lässt sich auch schon mal tragen. Naja, sie weiß es ja besser. Sie hat nur leider gar keine Kinder. Aber mein Sohn liebt meine Schwester und die Tante darf auch nicht entscheiden in diesen Streitfragen.

Meine Tante hat auch über Weihnachten angerufen und danach gefragt wann ich denn eeendlich wieder arbeiten gehe. Ich muss es ja wissen, sagt sie dann. Bei der Wahl des Nachnamens unseres Kindes wollte sie auch ungefragt ihre Meinung kundtun. Aber das ist nicht so schlimm, denn diese Tante mag ich gern und ich sehe sie sowieso ganz selten.

Mein Sohn hat auch zu Besuch beim Essen kräftig zugeschlagen :-). Aber die Frage: Stillst Du noch, kommt auch immer wieder.

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Re: Familienstreß an den Feiertagen - bei wem noch?

Antwort von chrpan am 04.01.2014, 13:07 Uhr

Stimme dir voll zu, an Ostern und Weihnachten "falsche" Signale können wir wegstecken. Allerdings heult sich meine Mutter die Augen aus, dass sie ihren Enkel so selten sieht (dzt ca 1x im Monat) und es ist da auch immer so...
LG,
Chris

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Re: Familienstreß an den Feiertagen - bei wem noch?

Antwort von niccolleen am 05.01.2014, 10:30 Uhr

Wie meinst du das?
Wieso sieht sie ihren Enkel so selten? Wenn sie in der Naehe wohnt, dann versuch doch die Besuche (von beiden Seiten) haeufiger zu machen, dann normalisiert sich vielleicht alles von selbst. Diese Erfahrung hab ich naemlcih gemacht. Meine Mutter ist sehr umstaendlich und oft konfus und ausserdem stark sehbehindert und ich hab ihr am Anfang einfach vieles nicht zugetraut und vieles wollte ich nicht hoeren, etc. Aber ab da, wo ich einfach akzeptiert hab, dass sie eben die Dinge anders macht und die Kinder ja auch unterscheiden koennen, der eine machts so und beim anderen ist es so, hats dann auch super funktioniert.
Ich muss aber auch zugeben, dass ich durchs zweite Kind viel gelernt hab. Beim ersten verhaelt man sich noch extremer und macht sich wegen allem Sorgen.

lg
niki

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