Schwanger mit 35 plus

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von ChrisAnn  am 26.05.2020, 11:18 Uhr

Vorsichtige Frage...

Da hänge ich mich mal mit rein, weil es mir gerade ähnlich geht (FG vor zwei Wochen, kurz davor haben mein Partner und ich festgestellt, dass wir unterschiedliche Ansichten zu dem Thema haben und wollen darüber erstmal noch reden, bevor wir den nächsten Versuch starten).

Fakt ist, dass Diagnostik in der Schwangerschaft als normaler Verlauf der Dinge angesehen wird, ohne dass man sich der potentiellen Konsequenzen bewusst ist. Das geht schon beim Ultraschall los, der ja Standard ist - aber keine werdende Mami geht mit dem Gedanken da hin, dass da jetzt vielleicht was auffällig sein könnte und man dann plötzlich vor ner Entscheidung über Leben und Tod steht. Man geht doch hin und freut sich drauf, sein Kind zu sehen - aber dafür bezahlen es die Krankenkassen nicht.

Die Aufklärung über Möglichkeiten und Risiken ist mangelhaft und es liegt in unserer Verantwortung, uns schlau zu machen und dann zu überlegen, ob wir uns für Wissen oder Nichtwissen entscheiden. Zumal die Eindeutigkeit der "nicht invasiven" Tests gerne auch falsch dargestellt wird.

Ich kann das Buch "Hauptsache gesund?" von Hille Haker empfehlen. Das deckt zwar noch nicht die NIPT-Möglichkeiten ab (Praena, Harmony...), zeigt aber gut den Konflikt zwischen Wollen, Sollen und Können auf, in dem sich Frauen mit auffälligen Befunden befinden, der ihnen dann eine eigentlich unmögliche Entscheidung abverlangt.

Bei meinen großen Kindern war die Entscheidung klar, mein Mann damals hätte jeden Abbruch aus religiösen Gründen abgelehnt, was mir entgegen kam, ich hätte mich nicht für einen Abbruch entscheiden können und hätte damals auch uns so eingeschätzt, dass wir mit einem behinderten Kind gut zurecht kommen. Also haben wir jegliche Diagnostik abgelehnt.

Jetzt bin ich älter, hab Vorerkrankungen, die mir das Kümmern um ein Kind nicht leichter machen und sich auf unsere finanzielle Situation negativ auswirken, Verantwortung auch für die beiden Großen und einen Partner, der sehr vorausschauend-vorsichtig ist und sich nicht leicht tut mit der Vorstellung, in unserer Gesellschaft mit einem behinderten Kind zu leben. Im Moment ringe ich darum, ob ich nach einem "schlechten" PND-Ergebnis in der Lage wäre, die Schwangerschaft zu beenden - und ob ich deshalb oder trotzdem überhaupt versuche, wieder schwanger zu werden.

Alles Gute für Dich und Deine Entscheidungen!

 
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