Ich kann es (noch) nicht...

Der kleine Nomade ist jetzt vier einhalb Monate alt und wächst und gedeiht. Er reagiert auf Zuwendung mit süssestem Gelächter. Babygebrabbelt erfüllt die Wohnung. Es ist wunderbar mit ihm.

Die Kleidernummer 56 ist ihm schon länger zu klein, auch in 62 passt er immer weniger rein. Doch nun, was tun mit diesen Kleidern?
Viele habe ich second hand von Kolleginnen geschenkt bekommen, ich kann damit machen, was ich will. Am liebsten wäre mir, sie schwangeren Bekannten weiterzuschenken.

Aber mein Herz streikt. "Noch nicht!", schreit es. "Was, wenn noch eine Nummer zwei kommt?"
Dabei spricht so manches gegen ein weiteres Kind. Unser steiniger Weg zu überhaupt einem Kind, mein Alter (jetzt 41), unsere finanzielle Situation, die unsichere Zukunft (Schweiz/Trinidad, Integration meines Mannes). Und auch eine Angst von mir, ein zweites Kind wäre mir zu viel, würde die Harmonie "stören", das Leben chaotischer machen, noch weniger planbar. Die Angst, zweien niemals so gut gerecht werden zu können wie einem einzelnen.
Dann aber auch Mitleid mit dem "armen" Einzelkind (sind Einzelkinder denn wirklich "arm"?). Der kleine Nomade hat auch keine Cousinen oder Cousins in der Schweiz und nur eine in Trinidad. In meiner Familie erleben ich einen starken Zusammenhalt, Unterstützung. Das würde ich gern weiterpflegen, aber wie, mit einem Einzelkind?

Mein Mann würde ziemlich unbefangen eine Nummer zwei angehen - und ich? Es dem Zufall überlassen? Nein, nicht wirklich, oder.....??? Konsequent verhüten? Wirklich....? Ich weiss es nicht, sollte aber bald entscheiden (der Nomade kommt nächste Woche in die Schweiz zurück), will ich nicht das Schicksal für mich entscheiden lassen...

Habt ihr ein paar kluge Worte dazu?