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Geschrieben von Lilatiger am 22.01.2019, 21:43 Uhr

Weiter Weg zum Wunschkind

Erst einmal vielen Dank für die Antworten!

Dass im Ejakulat keine Spermien vorhanden sind, liegt daran, dass er Testosteron nimmt. Er spritzt sich das, weil seine Hypophyse keine Signale an die Gonaden gibt, Testosteron zu produzieren. Der Signalweg zwischen Hypophyse und Hoden funktioniert bei ihm nicht. Weil er aber von außen synthetisches Testosteron zuführt, haben die Hoden die Hormonproduktion und damit auch die Spermienbildung eingestellt. Das nennt man negative Rückkopplung.

Statt Testosteron zu spritzen, könnte man auch die Signalhormone (FSH, HCG), die die Hypophyse normalerweise ausschüttet, einnehmen, sodass die Hoden wieder veranlasst werden, Testosteron und eben auch Spermien zu bilden.

Übrigens sind gedopte Bodybuilder oft aus dem gleichen Grund unfruchtbar, weil sie Testosteron nehmen und der Körper die Eigenproduktion runterfährt.

Die externe Zugabe von Testosteron hat sogar gesundheitlich noch mehr Nachteile, z.B. hoher Hämatokrit-Wert, Prostata-Wachstum usw., sodass es sogar sinnvoll sein könnte, die Hormonbehandlung umzustellen.

Mein Freund kennt diese Zusammenhänge. Dennoch war er davon ausgegangen, dass Spermien vorhanden seien. Da hat er mich auch nicht angelogen, ganz sicher nicht.

Er sagte nach Erhalt des Befundes auch selbst, dass man ja die Testosteron-Gabe herunterfahren und HCG und FSH nehmen könnte. Ich weiß nur nicht, ob er das generell meinte oder auf sich bezogen hat.

Das Ganze (Spermiogramm, Befund) ist jetzt eine Woche her und ich habe ihn seitdem nicht wieder darauf angesprochen. Ich will ihn auch nicht darauf ansprechen, solange ich selbst nicht mal ein bisschen ruhiger geworden bin.

Was seine sonstige Gesundheit angeht, geht es ihm gut. Die letzte Kontrolle war sehr gut. Wer die ganze Geschichte nachlesen möchte, kann das natürlich machen. Für mich ändert es nur nichts.

Ich denke, dass die Menschen einfach unterschiedlich ticken. Ich bin z.B. jemand, der sein Leben gern in die Hand nimmt, es aktiv gestaltet, Wege und Möglichkeiten sucht. Ich bin schon immer so gewesen. Da ist es wohl eher unrealistisch, dass ich diesen Wunsch begraben könnte. Ich finde mich auch gut so wie ich bin.

Manchmal denke ich, dass mein Freund mich auch gerade deswegen ausgewählt hat. Er kennt mich ja und weiß, dass ich Dinge vorantreibe. Vielleicht habe ich ihn ausgewählt, weil er mich dazu zwingt, immer einen Gang runterzuschalten, inne zu halten und mal darüber nachzudenken, ob alles so richtig ist, was ich mir vornehme.

Das weiß ich auch gar nicht. Es kann sein, dass ich falsche Entscheidungen treffe.

Dennoch sagt mir mein Herz ganz deutlich, was ich mir wünsche. Ich habe immer versucht, das zu ermöglichen. Das hat natürlich nicht immer geklappt. Ich musste insgesamt 3 x Lebensträume begraben, für die ich gekämpft habe.

Aber es hat auch manchmal geklappt.
Wenn ich mir anschaue, welche Entwicklung das Kinderthema in den letzten 2 Jahren bei meinem Freund genommen hat, ist das schon sehr erstaunlich. Ich glaube tatsächlich, dass sich eine Meinung zu etwas auch verändern kann und so etwas auch reifen kann.

Ich habe meinen Freund zwar gebeten, eine Sperma-Probe abzugeben, aber dazu gezwungen habe ich ihn ganz sicher nicht.

Mein Freund fragt mich morgens, wenn wir aufwachen, ganz oft, was ich geträumt habe. Das ist sowas wie ein Morgenritual von uns. Anfangs fand ich's komisch, weil es ihm Träume so wichtig sind, aber mittlerweile mag ich es sehr, so mit ihm frühmorgens zu reden, bevor ich aufstehen und zur Arbeit muss.

Heute morgen habe ich ihm erzählt, dass ich davon geträumt habe, wie er und ich unser 6-jähriges Kind im Schulsekretariat angemeldet hätten. Ich erinnerte mich noch an die blonden Wuschelhaare unseres Kindes, die genauso aussahen wie seine. Ich habe ihm den Traum so genau wie möglich geschildert.
Er hat daraufhin meine Hand genommen, sie die ganze Zeit geküsst und zugehört und meinte: Oh, das ist aber ein schöner Traum!
Als ich heute Nachmittag von der Arbeit heimkam, hatte ich den Traum schon längst vergessen. Er hat mich aber nochmal darauf angesprochen und meinte zu mir, dass er den ganzen Tag meinen Traum nicht aus dem Kopf bekommen hätte. Er sagte, dass das bisher der schönste Traum gewesen ist, den ich ihm erzählt hätte.

Weiß nicht, ob so jemand redet, der es sich nicht vorstellen kann, mit mir ein Kind zu haben. Er müsste so ja nicht reden.

 
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