zurück| Geschrieben von jeschne am 13.06.2012, 13:29 Uhr |
Warum zweifle ich nur ständig? Ist es doch die falsche Entscheidung?
Hallo zusammen,
ich versuche mich kurz zu fassen. Mein Partner und ich sind 8 Jahre zusammen, haben 2 Kinder. Irgendwie haben wir es in den 8 Jahren nicht geschafft ein inniges liebevolles Verhältnis aufzubauen. Wir können nicht miteinander reden, Konflikte lösen, er übernimmt meines Erachtens zuwenig Verantwortung innerhalb der Familie (z.bsp. in Erziehungsfragen). Nach aussen sind wir ein tolles Paar und viele beneiden mich um ihn, er sieht gut aus, ich habe tolle Schwiegereltern, er ist immer für seine Familie da. Das ist er auch - körperlich - aber emotional lies er mich immer alleine, nicht absichtlich. Er kann einfach keine Gefühle zeigen und darüber sprechen schon gar nicht und ist auch überfordert wenn ich welche zeige oder schwach bin. Seit einiger Zeit nun denke ich über Trennung nach, wir reden auch darüber (bzw. ich rede darüber, von seiner Seite kommt wie immer wenig). Ich muss dazu sagen dass ich einen anderen Mann kennengelernt habe bei dem ich das erste Mal erfahren durfte, was es heisst emotional aufgefangen zu werden, der einem Halt gibt. Diese Tatsache hat mich in den letzten Monaten mehr und mehr zum nachdenken gebracht. Ich will nicht länger so eine Beziehung führen wie wir es tun, nebeneinanderherleben, nicht über WICHTIGE Dinge sprechen können, keine Zärtlichkeiten und Sexualität.
Jeder Versuch im letzten halben Jahr irgendwas zu ändern scheiterte. Und eigentlich bin ich mir sicher dass ich die Trennung möchte und doch fange ich dann immer wieder an zu zweifeln.
Was wenn ich mich einfach nicht genug bemühe/bemüht habe?
Was wenn ich einfach nur chronisch unzufrieden bin?
Viele würden sich einen solchen Mann wünschen, und ich gebe ihn freiwillig her?
Was wenn ich es irgendwann zutiefst bereue und merke dass ich einen Fehler gemacht habe? Ihn doch noch liebe?
Ach mann vlt bin ich einfach nur feige, aber ich denke halt auch an die Kids. Ich bin dabei eine tolle Familienstruktur aufzugeben weil ich als Frau unglücklich bin und keinen Partner, sondern "nur" einen guten Freund und den Papa meiner Kinder an meiner Seite habe.
Doch ich sehne mich so nach Liebe und Zärtlichkeit, nach Innigkeit, nach emotionalem Halt, einer Schulter zum Ausweinen, jemanden der mir auch mal beisteht und mich in schwieirgen Situationen auffängt.
Würde gerne einfach mal eure Gedanken dazu hören.
LG
Jessica
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Re: Warum zweifle ich nur ständig? Ist es doch die falsche Entscheidung?
Antwort von JMama2008 am 13.06.2012, 13:39 Uhr
Hallo Jessica!
Ich schreibe hier nur sehr selten aber ich habe genau das Selbe durch...
Ich habe mir 1 1/2 Jahre Zeit genommen um eine Entscheidung zu treffen. Für mich kam irgendwann nur die Trennung in Frage und ich habe es bisher nicht bereut! Meinem Kleinen ( 4 Jahre ) geht es mit einer "glücklichen Mama" auch viel besser!
Falls du dich gern austauschen möchtest kannst du mir gern eine PN schreiben!
Liebe Grüße
Steffi
Re: Warum zweifle ich nur ständig? Ist es doch die falsche Entscheidung?
Antwort von Maluka05 am 13.06.2012, 14:14 Uhr
Liebe Jessica,
wenn du glaubst ohne deinen Partner ein erfüllteres oder schöneres Leben zu haben.. oder du magst und kannst nicht mehr bei ihm sein.. dann wäre es besser wenn du gehst.
Aber was mich stutzig gemacht hat, du hast deinen jetzigen Partner als einen Freund genannt, meinst du das Wirklich so?
Ist er dir und deinen Kindern gegenüber unachtsam vlt sogar ignorant, oder ist er einfach einer der nicht über seine Gefuehle reden kann der da irgendwo gehemmt ist.
Versuch noch mal mit ihm zu reden, was dir fehlt im Leben. Sag aber nichts vom anderen Mann wo es dir scheint, das er jetzt diese Lücke in deinem Leben füllen könnte. Sei behutsam und bitte vielleicht auch um eine Paartherapie.
Schau wie er reagiert.
Und vergiß die anderen Menschen die eure Ehe fuer perfekt halten.. jeder hat Krisen zu Hause. Lass dich nicht unterbuttern.
Ich wuensche dir viel Kraft und das du die richtigen Entscheidungen triffst.
LG Maluka
Re: Warum zweifle ich nur ständig? Ist es doch die falsche Entscheidung?
Antwort von jeschne am 13.06.2012, 14:50 Uhr
Liebe Maluka,
nein er ist nicht unachtsam oder ignorant. Er ist einfach gehemmt, kann sich auch schlecht in jemanden einfühlen oder weiß einfach dann oft nicht wie er sich in schwierigen Situationen verhalten soll. Er "verzieht" sich dann und danach tut er so als wäre nichts gewesen. Er hat in meinen Augen Angst vor Konflikten.
Meine Gefühle gegenüber ihm fühlen sich halt nur mehr freundschaftlich an und er verhält sich auch eher wie ein Freund. Übernimmt keine Verantwortung in Haushalt und Erziehung, d.h. er macht es schon wenn ich ihm etwas auftrage, aber von selbst kommt halt praktisch nix.
LG und danke für deine Antwort.
Jessica
Re: Warum zweifle ich nur ständig? Ist es doch die falsche Entscheidung?
Antwort von Vio-1 am 13.06.2012, 14:52 Uhr
Hi
Naja, ich bin da immer etwas unromantisch.
Weißte- wenn ich durch ein chices Möbelhaus laufe, dann finde ich meine Einrichtung daheim auch auf einemal irgendwie "schäbig", weil eben schon 5-6 Jahre alt und eben nicht so perfekt aufeinander abgestimmt.
Hat man was Neues vor Augen, wird das Alte oft mickrig.
ABER auf meiner Couch fühl ich mich wohl, jedes Kissen, jede Kommode hat eine kleine Geschichte und ja, auch ein paar Kratzer. Nicht alles wurde gekauft, weil es perfekt war, manches war auch nur günstig und hat sich mit den Jahren doch eingefügt.
Ich bin immer stutzig, wenn Unzufriedenheit um die Ecke kommt, weil was Neues vor der Tür steht.
Man macht das Alte dann gerne mal schlechter, als es ist......
kann aber anders sein
Antwort von dth0106 am 13.06.2012, 15:04 Uhr
ich sehe es aber uch von der seite das man sich erst mal bewusst wird was einem fehlt wenn gerade etwas neues da ist....d.h. man lebt jahre mit jemanden und weiß nicht wie es mit jemandem anders wäre....und dann zeigt einem jemand das es auch toll séin kann und dann hinterfragt man sich und sein leben...ich finde es ganz normal...was man darus macht ist dann die 2. Frage!
LG
Re: Warum zweifle ich nur ständig? Ist es doch die falsche Entscheidung?
Antwort von jeschne am 13.06.2012, 15:20 Uhr
Hallo Vio,
ich bin nicht erst unzufrieden seit ich diesen neuen Mann kenne. Ich war das auch schon vorher und ich hatte auch vorher schon ab und an Trennungsgedanken, die ich aber immer schnell beiseite schob weil ich mir einredete (?) dass ich doch eh ein wundervolles Leben und einfach zu hohe Ansprüche hätte. Ausserdem war es mir immer sehr wichtig meinen Kindern eine intakte Familie zu bieten. Aber jetzt weiss ich halt WAS mir fehlt.
Bereits nach unserem 1. Kind hatte es schonmal heftig gekriselt weil es mir damals nicht gut ging und er mich aber mit meinen Problemen alleine lies (weil er damit nicht umgehen konnte, nicht absichtlich). Er ignorierte sie sozusagen bis von selbst wieder alles besser wurde. Damals habe ich ihm gesagt wir könnten niemals eine größere Krise überstehen wenn wir nicht lernen würden miteinander zu reden, Konflikte auszutragen und Kompromisse zu schließen. Geändert hat sich leider nie etwas im Gegenteil. Es wurde mit den Jahren immer schlimmer und irgendwann habe ich auch nicht mehr versucht mit ihm zu reden oder irgendwas von ihm zu erwarten. Aber ich denke das war auch der Punkt wo meine Liebe anfing zu erlöschen.....
LG
Jessica
Re: Warum zweifle ich nur ständig? Ist es doch die falsche Entscheidung?
Antwort von mf4 am 13.06.2012, 16:23 Uhr
Ich bin ehrlich...
da ich von deinem Trennungsentschluss das erste mal las, klangst du entschlossen und ich denke du wurdest dann unsicher, als man dir einige Dinge finanzieller Art erklärte. Wäre Trennung einfacher und die finanzielle Situation besser wärest du glaube ich schon weg.
Vielleicht liege ich ja völlig daneben aber das ist mein erster Gedanke gewesen.
Re: Warum zweifle ich nur ständig? Ist es doch die falsche Entscheidung?
Antwort von jeschne am 13.06.2012, 17:05 Uhr
Hm, ich weiß nicht genau wovor ich Angst habe, habe aber große Probleme mit dem Gedanken den Kids die intakte Familie wegzunehmen und auch mit dem Gedanken für den Rest meines Lebens allein dazustehn....
Re: Also...
Antwort von fsw am 13.06.2012, 18:08 Uhr
Angst vorm Alleinsein.Das ist Quatsch.Es geht immer weiter,auch allein-ohne Partner.Ein Leben lang allein???Bist du auch nicht,auch Senioren finden neue Partner.Am wichtigsten ist der ERSTE Schritt,ist DER getan,geht alles Andere auch weiter.Dein Kopf,Bauch und Verstand müssen dir erstmal die Richtung weisen.Schaffen kann man alles
Re: Warum zweifle ich nur ständig? Ist es doch die falsche Entscheidung?
Antwort von scred am 13.06.2012, 18:12 Uhr
Hallo!
Deine Situation kommt mir unheimlich bekannt vor! Ich bin mit meinem Mann seit 3 Jahren verheiratet und unsere Beziehung läuft (außer dass wir noch keine Kinder haben) genauso ab wie bei euch.Bis vor ner Weile war das für mich auch ok, da ich selbst nicht so gern rede oder Gefühle zeige. Das letzte Jahr jedoch war für mich das schlimmste meines bisherigen Lebens. Mein Mann war im Auslandseinsatz (Bundeswehr) während ich mit unserem ersten Kind schwanger war (wir hatten schon seit 2 Jahren probiert). Leider habe ich dieses verloren und viel in ein tiefes Loch. Der Arzt sagte, dass es durch Stress gekommen sein kann (war viel Arbeiten, pflege meine Mutter, etc.) Ich war vollkommen überfordert und habe nichts mehr auf die Reihe gekriegt. Das ging soweit, dass ich nach 5 Wochen Krankschreibung für 8 Wochen ins Krankenhaus musste. Meinem Mann konnte ich nur die leicht abgeschwächte Version erzählen, da ich ja wollte, dass er den Kopf frei hat und ihm nichts passiert! Aber als er mir dann sagte, dass er seinen Einsatz verlängert auf 6 Monate, ging gar nichts mehr. Ich fühlte mich so von ihm im Stich gelassen obwohl ich jetzt auch weiß, dass er sich nicht anders zu helfen wusste (einfach überfordert).
Mittlerweile ist er wieder zu Hause (leider nur am WE) und ich bin wieder schwanger. Dennoch geht das Gefühl, allein zu sein nicht weg! Aus wortwörtlich den gleichen Gründen, wie es bei dir ist! Auch ich habe hier und da schon über Trennung nachgedacht, aber irgendwie kann ich es nicht, weil ich immer wieder hoffe, dass es besser wird.
Es kam der Vorschlag mit ner Paartherapie: würde ich euch auch raten, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Männer sich da ganz schön quer stellen können!
Durch meinen Zusammenbruch bin ich selbst aber derzeit in Therapie und ich muss gestehen: Es hilft wirklich! Mit meinem Arzt kann ich über alles reden und er erklärt mir die Sachen dann so, wie sie mein Mann sehen könnte. Dadurch verstehe ich ihn besser, kann mehr auf ihn reagieren und bin über viele Sachen nicht mehr so sauer. Und was ich auf jeden Fall gelernt habe: Männern wie unseren muss man eben sagen: "Schatz, nimmst du mich mal in den Arm?". Wenn du es liebevoll sagst ohne vorwurfsvoll zu klingen (ist in vielen Situationen echt nicht einfach) sind die Männer oft sogar dankbar, weil sie dann wissen, was sie tun können, damit es dir besser geht! (Funktioniert zumindest bei meinem Mann so super, dass er es jetzt oft schon von alleine merkt, wenn ich das mal brauche)
Und ihr müsst viel reden! Aber auch da ist die Wortwahl gaaaanz wichtig! Ich selbst habe immer vieles so ausgedrückt, dass mein Mann das Gefühl hatte, ich gebe ihm die Schuld für etwas...obwohl ich nur sagen wollte: mir gehts nicht gut damit, kannst du mir helfen?.... Dadurch hat er auch immer auf Durchzug geschalten...
Aber je mehr ich verstehe, wie er meine Worte aufnimmt, desto besser kann ich meine Wortwahl anpassen, besser auf ihn reagieren und dadurch hört er mir auch mehr zu und versteht mich. Ist zwar echt anstrengend, dauert ewig und wir haben noch nen langen Weg vor uns, aber es wird immer besser und wieder harmonisch zwischen uns!!!
Und zum Schluss noch ne kleine Erfahrung: Manche Sachen sehen einige Männer einfach nicht, wenn man sie nicht mit der Nase draufstupst: z.B. Ich habe gekocht, stelle meinem Mann die Teller auf den Tisch und ich muss ihn trotzdem noch bitten, den Tisch fertig zu decken... weil er es einfach nicht sieht! (ist komisch, ist aber so) man muss es nur wissen, dann nimmt man es auch nicht mehr so schwer ;-)
Sorry für den langen Text, aber irgendwie tat es gut, sich gleich mal auszuheulen ;-)
Re: Nachtrag
Antwort von scred am 13.06.2012, 18:18 Uhr
Solltest du für dich jedoch merken, dass es dir zuviel wird mit deinem Mann, dann geh lieber! Nichts ist wichtiger, als dein Leben und das Leben deiner Kinder! Und auch wenn es anfangs schwer wird sind deine Kinder trotzdem glücklicher, wenn auch ihre Mutter glücklich ist!
Aber mach diese Entscheidung nicht von dem anderen Mann abhängig! Schließlich wissen wir alle, dass am Anfang immer alles toll ist; die Aufmerksamkeit, Zuneigung, Geborgenheit, sich wieder geliebt fühlen, etc.; (war es ja mit deinem Mann auch) und wenn der Alltag nach Jahren da ist, kann es auch bei diesem Mann so werden wie du es jetzt hast...
Re: Nachtrag
Antwort von kleened am 13.06.2012, 18:54 Uhr
wie wäre es mit einer trennung auf zeit,um dir klar zu werden,was du eigentlich willst
Re: Warum zweifle ich nur ständig? Ist es doch die falsche Entscheidung?
Antwort von celmin am 13.06.2012, 22:22 Uhr
"Nach aussen sind wir ein tolles Paar und viele beneiden mich um ihn, er sieht gut aus, ich habe tolle Schwiegereltern, er ist immer für seine Familie da. "
Wenn Ihr zusammen als Familie weggeht, gibt es da keine kleinen Berührungen oder sowas? Ganz ehrlich, aber normalerweise sieht man, bzw. bemerkt man das schon, wenn sich ein Paar so gar nichts zu sagen hat oder sich nicht mal in den Arm nimmt etc. Wenn alles intakt ist, dann gibt es solche kleinen Zärtlichkeiten, auch mal ganz flüchtig. Fehlt das ganz, sehe ich kein "tolles Paar". Oder ist das nur auf das Äußerliche bezogen?
Mein Mann und ich sind in ganz unterschiedlichen Familien groß geworden. Bei mir gab es immer viel Geknuddel und Geknutsche, bei ihm gab man sich vielleicht mal die Hand.... Auch er hatte anfangs Schwierigkeiten, weil er gar nicht wusste, was ich eigentlich möchte. Man kann aber darüber reden. Z. B. "Mir geht es gerade nicht gut, es würde mir gut tun, wenn Du mich einfach nur in den Arm nehmen würdest..."
Wir sind mittlerweile seit 23 Jahren zusammen und seit 17 Jahren verheiratet. In dieser Zeit ist auch seine Familie ziemlich "knuddelig" geworden, erst recht, seit die Kids da sind.
Wie geht Dein Mann denn mit den Kindern um? Umarmt er sie auch nicht, tröstet sie nicht, wenn sie sich weh getan haben?
Wie war es denn am Anfang der Beziehung? War es da auch schon so?
Re: Warum zweifle ich nur ständig? Ist es doch die falsche Entscheidung?
Antwort von jeschne am 14.06.2012, 8:16 Uhr
Hallo celmin,
nein, solche flüchtigen Berührungen gibt es schon seit geraumer Zeit nicht mehr, und seit einigen Monaten nicht mal mehr das obligatorische guten-morgen-küsschen. Wir schlafen seit 2 Jahren in getrennten Betten. Seit 3 Jahren kein Sex.
Am Anfang war das natürlich anders und dass solche Berührungen nicht stattfanden lag vor allem auch an mir. Nachdem unsere 1. Tochter geboren wurde hatte ich arge Probleme, war etwas depressiv und hatte auch eine Angststörung. Ich habe mich ihm anvertraut, aber er ist damals null auf mich eingegangen und hat nicht mal mehr nachgefragt wie es mir Wochen später damit geht. Er tat immer so als hätte ich davon nie etwas gesagt. Das ist ein Beispiel. Als ich schwanger war (4 Wochen lang) und mir morgens kotzübel, kam er nicht einmal auf die Idee mir morgens unsere Große abzunehmen damit ich noch liegen bleiben konnte. Als ich ihm dass dann "vorwarf", sah er mich mit großen Augen an, tat es dann aber irgendwie war es mir dann nichts mehr wert. Solche Beispiele gibt es mittlerweile unzählige. Kleine und große Probleme wurden immer unter den Teppich gekehrt. Ich fühlte mich oft im Stich gelassen und war wütend, konnte mit ihm aber nicht darüber reden, es baute sich mehr und mehr eine Mauer auf und mit der Mauer konnte ich auch keine Zärtlichkeiten mehr zulassen. Jeder Versuch mit ihm mal über solche Dinge zu sprechen, endete damit dass er am nächsten Tag so tat als hätte das Gespräch nie stattgefunden. Ich fühlte mich kein einziges Mal verstanden.
Ich weiß dass er es nicht böse meint - er kann damit einfach nicht umgehen. Aber ich hätte mir gewünscht, dass er auch einfach mal für mich da ist ohne dass ich ihn großartig erst darum bitten muss.
Sicher habe ich es auch falsch angefangen, vlt habe ich einfach nicht deutlich genug gesagt was ich brauche oder mir wünsche. Vlt waren es zuviele Schuldzuweisungen.
Es lief nur immer solange gut zwischen uns wie es mir gut ging, ich stark war, dann gings. Gings mir schlecht, gings ihm noch schlechter, und die Kids fingen an drunter zu leiden, also sah ich zu dass ich wieder auf die Beine kam (auch teilweise mit therapeutischer Hilfe) damit es uns als Familie wieder gut ging.
Den Kids ist er ein liebevoller Vater, und klar umarmt und tröstet er sie. Er wär auch ein liebevoller Mann, nur müsste man ihn dazu immer betüteln und für ihn stark sein. Ich weiß auch nicht, oft hatte ich auch das Gefühl er sieht in mir mehr eine Mutter als eine Partnerin, bzw fühlte ich mich oft als hätte ich keinen Partner sondern ein drittes Kind im Haus.
Naja, falls mein Text ein bisschen wirr ist bitte ich das zu entschuldigen. Es ist jetzt einfach so aus mir herausgesprudelt.
LG
Jessica
Re: egoistisch durch und durch
Antwort von Erdbeere81 am 14.06.2012, 9:34 Uhr
Du drehst dich sowas von um dich selbst und um dein eigenes Glückssuchtgefühl.
Du schreibst, dass es keine Berühungen und seit 3 Jahren keinen Sex gibt, weil DU es nicht willst. (mit welchen Ausreden oder Erklärungen immer)
Du schreibst "Ich fühlte mich oft im Stich gelassen und war wütend, konnte mit ihm aber nicht darüber reden"
- Du kannst ja selber nicht über Gefühle reden und verlangst es aber von ihm.
Du erwartest, dass er deine Gedanken lesen soll (um das Kind kümmern) tut er es dann, bedeut es dir nichts mehr.
Wie er es auch macht, macht er es falsch.
Wenn du ihm auf allen Ebenen keine Liebe zeigst, wie soll er über Gefühle reden können?
Du beschreibst immer wieder Situationen in denen du von ihm Liebe gewünscht hättest (Aufmerksamkeit, Hilfe, nette Worte & Gesten)
Wie wäre es wenn du anfängst über Gefühle zu reden, ihn zu berühren...
Aber aus all deinen Worten leuchtet es für mich heraus, dass du ihn nicht liebst.
Du hälst ihn doch nur warm, weil du die Vorstellung der anderen über euch genießt. (Zitat "andere würden sich so einen wünschen")
Ich lese bei dir keinen Funken Liebe für ihn, nur Annehmlichkeit für dich.
Wenn du geliebt werden willst, dann fang selber an zu lieben. Und zwar nicht nur dich selbst.
Aber ich fürchte, du hast dich schon entschieden. Du hoffst darauf, dass ein anderer Mann dir das Glück dieser Welt zu Füssen legt ohne dass du selber etwas geben musst.
Re: egoistisch durch und durch
Antwort von jeschne am 14.06.2012, 10:10 Uhr
Liebe Erdbeere,
deine Worte taten weh. Vielleicht hast du mit manchen Dingen auch recht. Ergänzend möchte ich aber noch etwas hinzufügen.
Ich schrieb: "Ich fühlte mich oft im Stich gelassen und war wütend, konnte mit ihm aber nicht darüber reden."
Anfangs habe ich mit ihm darüber geredet, auch über meine Gefühle. Doch es kam nie etwas, es lief immer weiter wie zuvor, er fühlte sich auch immer angegriffen, auch wenn ich "nur" sagte was ich mir wünschen würde und immer tat er am nächsten Tag so als hätte das Gespräch nie stattgefunden. Als ich die Angststörung hatte habe ich mich abends hingesetzt, ihm gesagt ich müsse mit ihm reden, es ginge mir nicht gut, ich hätte Angstzustände und komme damit nicht mehr klar. Seine Antwort war: "Das musst dir einfach wieder abgewöhnen". Und er ging über zur Tagesordnung. Keine einziges Mal hat er nachgefragt, und wie geht es dir jetzt damit? Kannst du da nicht verstehen dass es immer schwerer wurde mit ihm über Gefühle zu reden?? Ich KANN über Gefühle reden, DANN wenn ich das Gefühl habe verstanden oder zumindest ernst genommen zu werden.
Zum Thema Sex möchte ich noch sagen, dass es da von Anfang an ein Problem gab. Ich habe immer Rücksicht auf ihn genommen. Er war nie bereit etwas gegen das Problem zu unternehmen. Ich habe ihn mehrfach gebeten sich helfen zu lassen. Aber er tat nichts.
In getrennten Betten schlafen wir, weil er es vorzog vor dem Fernseher einzuschlafen, statt ins Bett zu kommen. Monatelang bin ich nachts aufgestanden, oft um 3 Uhr, um ihn zu bitten ins Bett zu kommen, gekommen ist er meist nicht und schlief noch morgens auf der Couch. Irgendwann habe ich auch das aufgegeben.
Nach der Geburt unserer zweiten Tochter waren beide Kids und ich selbst über ein Jahr lang fast unentwegt krank. Tag und Nacht versorgte ich die kranken Kids obwohl es mir oft selbst beschissen ging. Ich hatte so extremen Schlafmangel dass ich extrem unkonzentriert war, viele Fehler machte auf Arbeit, im Strassenverkehr (bei rot über die Ampel), etc.
Ist es denn wirklich zuviel verlangt zu erwarten, dass er sich mal um die Kids kümmert auch OHNE dass ich darum bitten muss?
Wahrscheinlich habe ich wirklich überzogene Vorstellungen.... oder aber es ist einfach nur schwer ein vollständiges Bild übers Netz zu vermitteln.
Trotzdem danke für deine ehrlichen Worte.
Jessica
Re: egoistisch durch und durch
Antwort von Erdbeere81 am 14.06.2012, 11:05 Uhr
"auch wenn ich "nur" sagte was ich mir wünschen würde"
Das meine ich doch. Du sendest permanent an ihn.
Was wünscht er sich denn von dir?
Wie würde er gern das Wochenende gestalten?
Wie bist du beim zu Hören?
Fühlt er sich verstanden wenn du ihm zuhörst? Fragst du nach was ihm wichtig ist? Zeigst du durch nachfragen, dass du versuchst zu verstehen, was er meint?
Weißt du wie es bei ihm auf der Arbeit läuft?
Zeigst du ihm, dass du seine Leistungen anerkennst? Seine Bemühungen um die Familie?
(und da fürchte ich, dass du es nicht tust, weil du sagst, dass es keine Bedeutung für dich hat. das spürt er eben)
Oder hat er eher das Gefühl, dass du sowieso alles besser kannst (z.B. im Umgang mit Kindern) Dann hat er sicherlich recht bald das Gefühl, dass du die Kinder mehr liebst als ihn und ziehst sich zurück, weil er keine Chance auf Änderung sieht.
Er wählt die bequeme Variante und macht die Sache nur noch schlimmer.
Ich persönlich glaube, dass es möglich ist eine Beziehung zu retten, auch wenn der Partner bereits resigniert hat.
Ein Spaziergang ohne Kinder und ohne vordernde Gespräche mal einfach mit nachfragen, wie "Wie denkst du darüber, findest du es noch gut, dass wir getrennt schlafen?" "hast du nicht mal Lust etwas zuzweit zu unternehmen?" sag ihm, was du an ihm gutaussehend findest
ohne Warum-Fragen ohne sofort zur erzählen, wie du es findest.
ECHTES zuhören
Erdbeere...
Antwort von lirena am 14.06.2012, 11:15 Uhr
ich finde deinen Beitrag sehr gut und man bekommt eine andere Sichtweise....da muss ich mich auch mal selbst ein bisschen an die Nase fassen :-((
lg
Re: egoistisch durch und durch
Antwort von jeschne am 14.06.2012, 11:25 Uhr
Liebe Erdbeere,
wenn er denn mal mit mir reden würde, dann würde ich zuhören. Aber das tut er nicht. Ich habe oft Vorschläge gemacht: Wie wärs wenn wir uns einmal in der Woche Zeit nehmen und uns darüber austauschen was wir uns voneinander wünschen würden, was uns gegenseitig stört etc.
Stattgefunden hat so ein Gespräch nur, wenn ich es dann eingefordert habe.
Ich habe vorgeschlagen einmal wöchtentlich mit der Familie zu besprechen, was jeder unter der Woche gern mal essen würde, um dann entsprechend einkaufen und kochen zu können. Wiederum fanden diese Gespräche nur statt wenn ich sie eingefordert habe..... ich frage ihn wie es auf Arbeit ist, habe ihm eine Zeit lang den Rücken freigehalten weil er zu Hause renoviert hat, habe gefragt, möchtes du heute, soll ich dies und jenes tun. Das nimmt er gerne an - doch zurück kommt nichts. Er hat einen Abend in der Woche an dem er seinem Sport nachgehen kann. Ich habe nichts.
Wir waren auch ein paar mal bei der Paarberatung. Es wurde vereinbart über eine Wochenplan zu sprechen (weil wir immer nur seine Anliegen unterbringen und meine auf der Strecke bleiben). Bei der Vereinbarung ist es geblieben.
Es kann doch auch nicht sein dass IMMER ich die Initiative ergreifen muss?!? Ich bin sicherlich kein einfacher Mensch, doch reden kann man mit mir, wenn man denn möchte......
Und es mag sein dass er sich eine Zeit lang ungeliebt gefühlt hat weil ich nur noch für die Kids da war. Doch in der Zeit war ich wirklich am Ende meiner Kräfte und dachte eigentlich es wäre nicht zuviel verlangt gewesen dass er auch mal die Initiative ergreift, einfach mal nachfragt ob und wie er mir helfen kann...... einfach mal für mich da ist....
Anfang des Jahres habe ich gesagt, ich fände wir seien kein Paar mehr und wie er das sieht. Ja er sieht es genauso. Meine Frage was könnten wir ändern? Keine Reaktion - Schulterzucken. Was würdest du dir wünschen? Keine Antwort. Ich sagte ihm darauf was ich mir wünschen würde. Antwort: Das gleiche wünsche ich mir auch. Initiative von mir: Zärtlichkeiten ausgetauscht, keine weitere Initiative von ihm.
Ist das alles zu wenig??
Wenn du gehen willst dann geh für dich
Antwort von kirshinka am 14.06.2012, 14:31 Uhr
Nicht für einen neuen Typen der dir jetzt vorkommt wie der Prinz auf dem
Weissen Pferd.
Du hast schon eine ziemlich romantisierte Vorstellung.
Gedanken lesen wird der neue aber auch nicht können.
Auch wirst du hier im Forum nicht zu hören kriegen - geh oder bleib. Keiner von uns kennt die situation wirklich!
Die Entscheidung wirst du selbst treffen müssen und die Verantwortung dafür wirst du auch selbst tragen müssen.
Absolution gibt's in der Kirche (wenn du dran glaubst) - hier nicht.
@kirshinka
Antwort von Blueberry am 15.06.2012, 8:43 Uhr
Zitat:
Du hast schon eine ziemlich romantisierte Vorstellung.
Gedanken lesen wird der neue aber auch nicht können
Das kann ich so nicht unterschreiben. Ich selber war in einer sehr ähnlichen Situation wie die AP, habe mich letztendlich getrennt und bin nun in einer mehr als glücklichen neuen Partnerschaft.
Und "Gedanken lesen" funktioniert. Ich habe so ein Exemplar. Ich werde durchaus sehr häufig gefragt, ob ich was brauche, ob er was helfen kann, wie es mir geht bzw. sehr oft, tut er die Dinge einfach, von denen ich gerade noch dachte, dass ich sie noch erledigen müsste und kommt mir dann zuvor. Ich gebe zu, ich bin dann jedes Mal wieder aufs Neue begeistert, eben weil ich sowas vorher auch nicht kannte. Aber, solche tollen Männer gibts. ;-)
Re: Warum zweifle ich nur ständig? Ist es doch die falsche Entscheidung?
Antwort von julika02 am 15.06.2012, 22:45 Uhr
Ihr habt eure Rollen eigenommen, ob ihr das wolltet oder nicht. Nun ist es so, dass ihr nicht mehr miteinander reden könnt oder es noch nie konntet. Allerdings kann man das lernen. Nicht nebenbei, nicht ohne Anleitung, nicht ohne Willen, nicht indem man einfach beschließt, dass sich dies oder das ab jetzt ändert. Hast du deinem Partner gesagt, dass du ihn verlässt, wenn sich nicht sofort etwas ändert? Weißt du, ob er angesichts dieser Drohung einer erneuten Paartherapie zustimmen würde? Motiviert es ihn? Hast du noch genug Motivation eine neue Paarberatung auszusuchen? Oder sogar noch eine zweite, wenn die eine nicht so gut erscheint? Ihr müsst lernen über das, was euch bewegt zu reden. Gemeinsam, denn du musst lernen, auf welche Knöpfe du drücken musst, damit er sich öffnen kann. Wenn beide ausreichend motiviert sind, dann kann man das lernen. Erst schlechter dann besser, erst im Kleinen dann bei wichtigen Themen. Ohne Paartherapie geht es meiner Meinung nach nicht mehr. Ihr seid schon zu festgefahren.
Noch ein paar Worte zum neuen Mann. Am Anfang präsentiert man sich von der besten Seite und so sehr du dich auch bemühst ihn realistisch zu sehen, du wirst es nicht können. Es ist menschlich, dass wir nur das Gute im Anderen wahrnehmen und auch nur das präsentiert bekommen. Ich glaube, dass es in jeder Partnerschaft zu Problemen kommt. Man kann nie wissen, welche das sein werden. Was ist wenn er notorisch fremdgeht, aber immer beteuert, dass er dich liebt, wenn er dich abschätzig behandelt, aggressiv wird, wenn wenn wenn? Sind das Probleme, die leichter als euer jetziges sind? Bei deinem Mann kennst du das Problem und ihr habt eine gute Basis, wie du objektiv geschildert hast. Ich habe meinen Partner mal für einen anderen verlassen. Ich kannte ihn jahrelang, aber habe erst nachdem die Entscheidung gefallen war herausbekommen wie er tickt. Er hat sich auch erst so präsentiert, nachdem es Ernst wurde, das heißt nachdem ich mich für ihn getrennt hatte. Ich würde es nie wieder machen. Zum Glück hat mein Mann mich zurück genommen. Ich wüßte nicht, ob ich mir das hätte verzeihen können.
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