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Geschrieben von Hase67 am 11.09.2013, 16:25 Uhr

Noch mal Überlegungen zu dem Expressionismusstrang unten...

Leider war ich so im Termindruck, dass ich mich nicht mehr an der Diskussion unten beteiligen konnte, aber beim Durchlesen sind die beiden Lager die sich hier bilden, schon sehr auffallend.

Ich sehe mich übrigens eher auch auf der Seite derjenigen, die finden, dass eine Beziehung mit Kindern Absprachen und Kompromisse über finanzielle und zeitliche Verpflichtungen verlangt und dass die nicht einfach so einseitig aufgekündigt werden können, weil damit das ganze Gefüge in eine Schieflage gerät.

Ich frage mich gerade, ob die Einteilung in diese beiden Lager etwas mit unterschiedlichen Beziehungskonzepten zu tun hat (bei dem, was STT unten über das "Auslösen von Ängsten" schreibt, klingt ja schon durch, dass sie der Gegenseite eine Versorgermentalität unterstellt)? Für mich hat aber die Sichtweise des STT- und kravallie-Lagers etwas Fatalistisches und Resignatives, das sicher auch mit eigenen Lebenserfahrungen zu tun hat, aber: Will man wirklich, dass so eine Beziehung mit gegenseitigen Verpflichtungen läuft? Dass einer aus den gemeinsam getroffenen Absprachen (oder zumindest aus dem System, dem er jahrelang stillschweigend zugestimmt hat) aussteigt und sagt: Nö, mit mir nicht mehr - sieh zu, wie du alleine klarkommst? Würdet ihr wirklich so leben wollen? So eine Einstellung finde ich sogar schon schwierig, wenn man nur in einer WG-Konstellation lebt, aber als Paar?

Der Vergleich mit Shinead unten hinkt für mich auch insofern, als sie und ihre Kinder in alle Richtungen bestens abgesichert sind, also auch in der Position, nach Abzahlen des Hauses einen Lulli-Job zu machen, weil sie einfach das Polster dazu hat. Und sie hat insofern "einen gut", als sie ihr Holder ja auch schon diverse Male vor vollendete Tatsachen gestellt hat. Trotzdem wäre es auch nicht mein Ideal, sich gegenseitig trotzig Entscheidungen vor die Nase zu knallen, die ich allein gefällt habe, weil der andere es ja auch so macht.

Ich glaube, dass Fredda mit dem "Misthaufen", der da noch irgendwo in der Ecke vor sich hinstinkt, nicht so unrecht hat, da ist ne Menge jahrelang nicht thematisiert und immer wieder auf den Misthauen abgeschoben worden, und solche Trotzausbrüche sind jetzt das Ergebnis...

LG

Nicole

 
47 Antworten:

Re: Noch mal Überlegungen zu dem Expressionismusstrang unten...

Antwort von MartaHH am 11.09.2013, 16:39 Uhr

DAS waren auch meine Überlegungen. Exakt. Zum einen, was die Einstellung einiger hier zum Thema "Partner will nicht mehr so viel arbeiten" angeht, zum anderen, was den Hintergrund angeht - ich glaube auch, dass hier die ganze Hausmeistersache als Vehikel dient, vielleicht um etwas zu verdeutlichen oder zu erpressen, vielleicht um etwas Frust von a) (Ehemann) nach b) (Threaderöffnerin) zu verlagern.

Jede Frau, die hier schreibt, dass sie gedenkt ihren guten Job aufzugeben um eine 2/3 Stelle im untereren Lohnbereich anzutreten (Haus ist bereits abbezahlt), hätte einen Sturm der Empörung zu erwarten - wg. Unterhalt, wg. Rente, wg. geht-ja-mal-gar-nicht. Und das finde ich auch alles nachvollziehbar, nun, wo jeder für seinen Unterhalt so gut wie immer allein verantwortlich ist, sobald das jüngste Kind das 3. Lebensjahr vollendet hat. *Nachvollziehbar*, damit habe ich noch nicht gesagt, wie ich es beurteile.

(Manchmal denke ich, der schlimmste Feind der Frauen sind die Frauen. Ich hab so manches erlebt, auch und gerade im Berufsleben, auch und gerade von Frauen - mir hat eine Kollegin mal gesagt, dass sie es gar nicht einsieht, dass ich es besser haben sollte, als sie es früher mit ihren Kindern hatte. Ich glaube, dass so eine Denkweise zwar selten so ehrlich ausgesprochen wird, aber häufiger vorkommt...).

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Re: Noch mal Überlegungen zu dem Expressionismusstrang unten...

Antwort von shinead am 11.09.2013, 16:54 Uhr

Ich habe im Expressionismusstrang auch geschrieben, dass ich diverse Bedingungen stellen würde. Nämlich das Grundlagen geschaffen werden. Rücklagen zum Beispiel. Das man erst einmal ein paar Monate (mind. 6) ausprobiert, wie man mit dem verbleibenden Geld denn zurecht kommt.

Ich würde auch schon vorher eine Budgetplanung mit den geringeren Einnahmen machen (das böse B-Wort), um klar zu machen, was es eben für alle bedeutet.
Über dieses Budget würde ich ihm auch klar machen, dass sein Beitrag an den Fixkosten (Wohnen, Kinder, Lebensmittel, etc.) NICHT anteilig, sondern nach den konkreten Kosten 50/50 aufgeteilt wird. Wahrscheinlich geht dann sein ganzes Gehalt dafür drauf - das ist aber nicht das Problem seiner Frau.

Siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/partnerschaft/Berufl-und-finanz-Rueckschritt-ohne-Grund-akzeptieren_216188.htm

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Re: Noch mal Überlegungen zu dem Expressionismusstrang unten...

Antwort von Leena am 11.09.2013, 16:58 Uhr

Ich bin bei Euch.

Übrigens aus, was den Teil mit "der schlimmste Feind der Frauen sind die Frauen" betrifft. Ich gerate auch regelmäßig mit einer älteren Kollegin mit mittlerweile abgewachsenem Kind aneinander, die auch offen ausspricht, dass sie die ganzen Projekte zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie für eine "Modeerscheinung" und "vorübergehenden Quatsch" hält, eben wegen dieses "wieso sollen es die heute besser haben als ich früher". Wenn diese Kollegin nicht ausgerechnet in ihrer Behörde die Projektleitung für diesen "Quatsch" hätte und ich deshalb grundsätzlich öfter mit ihr zusammen arbeiten müsste, würde es mich vermutlich nur halb so sehr stören wie jetzt... *grrrrr*

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Nachtrag:

Antwort von shinead am 11.09.2013, 16:58 Uhr

Muss das alter sein - was vergessen:

>>Der Vergleich mit Shinead unten hinkt für mich auch insofern, als sie und ihre Kinder in alle Richtungen bestens abgesichert sind, also auch in der Position, nach Abzahlen des Hauses einen Lulli-Job zu machen, weil sie einfach das Polster dazu hat. Und sie hat insofern "einen gut", als sie ihr Holder ja auch schon diverse Male vor vollendete Tatsachen gestellt hat. Trotzdem wäre es auch nicht mein Ideal, sich gegenseitig trotzig Entscheidungen vor die Nase zu knallen, die ich allein gefällt habe, weil der andere es ja auch so macht.

Ich mache das nicht aus Trotz, es war schon vor seiner Kündigung damals im Gespräch, dass ich das machen werde. Da habe ich keinen gut, sondern ich arbeite einfach schon lange an dem Ziel.

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Re: Nachtrag:

Antwort von Nikas am 11.09.2013, 17:06 Uhr

Was das "Auslösen von Ängsten" anbelangt (hatte das von STT nicht gelesen), hätte ich die auch ohne Versorgtwerdenambitionen. Stichworte "Vertrauen" (ich hab unten an expression auch was in die Richtung geschrieben) und echter Austausch :-) Zwischen WG und Partnerschaft gibt es ja denn doch ein paar kleine Unterschiede.

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Re: Nachtrag:

Antwort von Leena am 11.09.2013, 17:11 Uhr

...ich glaube, ich wäre schon stinkig, wenn ich mit jemandem zusammen als WG eine Wohnung gemietet hätte und der mir irgendwann freudig erzählen würde, in Zukunft würde er nur noch die Hälfte zahlen wie bisher, weil er keinen Bock mehr hatte, den Job geschmissen hat und lieber tiefenentspannt auf der Couch liegen möchte. Mit dem Menschen müsste ich allerdings nicht zwangsweise weiterhin wirklich zusammen leben. ;-)

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Re: Nachtrag:

Antwort von Hase67 am 11.09.2013, 17:19 Uhr

Danke Leena,

genau solche Konstellationen meinte ich - sei es die Beteiligung an der Miete oder anderen Dingen, die man gemeinsam finanziell trägt, aber auch die Beteiligung z. B. an Verpflichtungen, die man irgendwann gemeinsam abgestimmt hat. Ich wollte damit nur ganz platt sagen, dass jede Form des Zusammenlebens auch Verpflichtungen beinhaltet, die nicht einseitig einfach "beendet" werden können. Klar siedle ich Partnerschaft noch mal woanders an, Nikas ;-) Marginal, aber scho!

LG

Nicole

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Re: Nachtrag:

Antwort von Nikas am 11.09.2013, 17:19 Uhr

oh, echte Frage jetzt nebenbei: Will expression-Mann wohl seinen Kostenanteil reduzieren? Das wär ja ein Ding.



Ich kannte mal eine manager-WG (sehr putzig; zwei von den dreien waren frisch getrennte Männer. Larmoyanz hoch zehn), jeder übergenug Kohle; einer schmiss oder verlor (keine Ahnung) dann seinen Job und hat das WG-intern verschwiegen. Die waren auch "leicht angesäuert" und glaubten ihm dann auch sonst nicht mehr viel.

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Re: Nachtrag:

Antwort von Hase67 am 11.09.2013, 17:20 Uhr

Sorry, dann habe ich das tatsächlich falsch verstanden. Aber wenn es eine lange geplante Sache ist, von der er auch wusste und mit der er sich offenbar arrangiert hat, ist das ja noch mal ein ganz anderer Sachverhalt als bei der Dame unten.

LG

Nicole

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Re: Nachtrag:

Antwort von Nikas am 11.09.2013, 17:22 Uhr

Ja, Nicole, mein manager-WG-Thread geht auch in die Richtung.
In jedem sozialen Umfeld ist das Verschweigen von größeren Dingen nicht eben kommunikationsförderlich. Man muss nicht alles immer sagen; aber weisse, ausgesparte Flecken wirken, nicht positiv.

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Re: Noch mal Überlegungen zu dem Expressionismusstrang unten...

Antwort von fiammetta am 11.09.2013, 17:25 Uhr

Hi,

mir hat meine putzige SM um die Ohren gehaut, dass ich es nicht besser haben soll als sie es hatte. Erst war ich sprachlos und dann habe ich sie gefragt, warum das für ihre parasitären Töchter nicht gilt und habe ihr dann erklärt, dass ich für den sagenhaften Mist, den sie in ihrem Leben gebaut hat, keineswegs verantwortlich bin. Aber genau darum geht es: Ich greife tief in jedes Klo, das ich finden kann, aber die Konsequenzen sollst Du tragen. Was mich persönlich insofern nicht wundert als das ja das Lebensmotto vieler Frauen ist, die sich entweder einen Versorger gesucht haben und jetzt mit den Konsequenzen leben müssen oder die sich gerne einen Versorger gesucht hätten, aber nicht gefunden haben und auch wieder mit den Konsequenzen leben müssen. Endresultat: Sie sind zutiefst unzufrieden, schieben aber die Verantwortung, die sie an ihrer Situation selbst tragen zur Seite, um der Wahrheit nicht ins blaue Auge blicken und die eigene Fratze ertragen zu müssen und gönnen anderen deshalb ihr vermeintlich glücklicheres Leben nicht.

Zum Ausgangsposting:
Ich bin mir nicht einmal sicher, ob der Knabe wirklich die Absicht hat, sein Leben grundlegend zu ändern. Zwischen Gerede und der Umsetzung ist doch immer ein großer Schritt. Ich kenne einen Fall aus unserem Bekanntenkreis, in dem eine von der Männerseite aus ähnliche Situation herrscht. Er hatte nach dem Abitur ohne Ausbildung oder Studium die Bekanntschaft eines sehr erfolgreichen Geschäftsmannes gemacht, der ihm recht schnell eine karriereträchtige Position anbot. Er nahm an und wurde in relativ kurzer Zeit GF der Firma, mit einem ausgesprochen erquicklichen Einkommen. Seit etwa fünf Jahren spricht er davon, dass er entweder ein Lokal am Gardasee eröffnen oder gleich ein ganzes Jahr aussteigen möchte. Von seiner Seite aus kann ich das gut verstehen, da sein Job 1. ziemlich stressig ist und 2. er nie etwas anderes gemacht hat. Die Vorstellung, noch 25 Jahre so weiterzumachen, kann durchaus zermürben, zumal er selbst eigentlich eher genügsam ist, d.h. im Grunde immer nur für das Wohlsein und den Dünkel anderer schuftet, seine eigenen Bedürfnisse und Träume aber nicht umsetzen kann, weil dazu die Zeit und die Kraft fehlen. Mit der werten Gattin hat er bis heute nicht darüber gesprochen. Deren Reaktion ist klar, der Psychoterror wäre vorprogrammiert, denn der aktuelle Lebensstandard gefällt der Dame sehr gut und durch ihre eigene Arbeit und Verantwortung könnte sie diesen nicht im Ansatz halten. Außerdem hätte sie dann weniger Zeit und um Ausreden war sie noch nie verlegen. Letztlich wird er die Konfrontation scheuen und sich lieber einen gepflegten Herzkasper nehmen als mit der keineswegs kompromissbereiten und tatsächlich ziemlich egozentrischen Gattin zu einer Lösung zu gelangen. Im Grunde eine arme Sau, Kohle hin oder her.

Ähnlich sehe ich das auch hier, nur dass der Knabe schon seine Gattin eingeweiht hat. Die Frage ist halt, ob er noch einen Plan B hat, falls ihm der Hausmeisterjob nicht gefällt. Ich wäre jetzt auch nicht erquickt, wenn mein Mann das inzwischen von ihm Aufgebaute wegwerfen würde und ich WIEDER ganz alleine und umfassend für absolut alle Rechnungen aufkommen müsste. Aber ich habe das alles auch schon `mal hinter mich gebracht. Die Frage ist aber halt, wie hoch der aktuelle Lebensstandard tatsächlich ist. Ich kenne sehr betuchte Leute, die ihr Auto noch länger fahren. Ich fahre aber z.B. sehr viel und brauche somit auch früher ein neues Fahrzeug. Es ist also alles relativ. Was die Rente anbelangt - hat er noch zusätzliche Versicherungen oder erwartet er noch irgendeine lukrative Erbschaft? Mir sind da zu wenig Details, um sagen zu können, dass er ein ganz böser Bub ist. Hat sie ihn vielleicht auch schon einmal vor vollendete Tatsachen gestellt? Meine Schwägerin hat z.B. ihre Erbschaft komplett alleine eingesackt und weder ihre Kindern noch ihren Mann, der sie seit 25 Jahren durchfüttert daran teilhaben lassen. Klar, ist gesetzlich ihre, aber seither bockt der Herr, was ich absolut verständlich finde. Wie gesagt, mehr Details führen auch zu einer besseren Einschätzung der Situation, wobei ich denke, dass er a, nur laut nachdenkt bzw. b, blufft, um sie zu irgendeiner Reaktion zu bringen, warum auch immer.

LG

Fiammetta

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Re: Nachtrag:

Antwort von Hase67 am 11.09.2013, 17:27 Uhr

Nikas, ich denke die Frage nach der Reduzierung des Kostenanteils erübrigt sich fast, wenn man das Verhältnis 100/25% mal mit realen Zahlen rechnet: Mal angenommen, er verdient jetzt 6000 netto monatlich und als Hausmeister 1500. Dann glaube ich, dass sich sein Anteil an den gemeinsamen Kosten nicht nur um die Abzahlung der Immobilie reduzieren KANN (er wird ja nicht 4000 oder 4500 Euro monatlich allein daran abbezahlt haben).

Ich denke also, ja, er wird auch seine Beteiligung an sonstigen Dingen des allgemeinen Lebensstandards zurückfahren - Stichwort Aldi-Kleidung, Urlaub ist Luxus, Extras sind Luxus (s. unten). Dass er von 1500 Euro monatlich seinen Bedarf als wenig bedürftige Einzelperson prima decken kann, glaube ich wohl. Sehr viel für den "gemeinsamen Topf" bleibt dann aber nicht mehr übrig.

LG

Nicole

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Re: Nachtrag:

Antwort von shinead am 11.09.2013, 17:33 Uhr

Im Prinzip muss er sein gesamtes Gehalt in den Säckel werfen.

Ich würde ihn das mal ein paar Monate "testen" lassen. Vielleicht hat er dann gar keine Lust mehr?

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Re: Nachtrag:

Antwort von fiammetta am 11.09.2013, 17:40 Uhr

Hi,

naja, der Mann ist böse, wenn er das tut und - das macht man ja gerne so - zum Ausgleich die Hausarbeit zu übernehmen anbietet. Das wird er noch, denn das ist der übliche Teil der Strategie. Funktioniert nur in der Realsituation so selten. Andererseits ist es okay, wenn die Gattin, die ja entweder zur Melkkuh mutiert, die brav alles Verdiente abgibt und in die Familie buttert oder sich die selbstverdiente Kohle weitgehend behält, um damit irgendwann die neue Couchgarnitur / einen Urlaub / was-auch-immer mitzublechen dann kundtut, sie bräuchte eine Arbeitspause, in der sie sich nur um die Familie kümmert, weil im Büro alle so böse zu ihr sind. Geht der Gatte dann auch auf die Barrikaden? Zumeist eher nicht.

Nun frage ich mich, warum sind bestimmte Verhaltensweisen bei Frauen auch im Jahr 2013 noch so normal, dass frau sie halt einfach einfordern kann (um eher von uns bösen Emanzen eine über die Rübe zu kriegen), während ein Mann kommunizieren. begründen, abstimmen etc. muss. Wenn kein Geld da ist, verstehe ich das. Wenn aber schon die schlimmsten Posten abgehakt sind, dann frage ich mich, warum nicht eine Zeitlösung z.B. gemeinsam festgelegt werden kann, ein umsetzbarer Plan B vorausgesetzt. Ist halt regelrechte Arbeit, dahinzukommen.

LG

Fiammetta

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Re: Nachtrag:

Antwort von fiammetta am 11.09.2013, 17:41 Uhr

Ich glaube, der blufft nur. (s.o.)

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Re: Noch mal Überlegungen zu dem Expressionismusstrang unten...

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.09.2013, 17:55 Uhr

Wenn Flocke weiter unten schreibt, daß der Unterschied zwischen Shinead und dem Expressionisten der ist, daß Shinead nur redet und der Expressionist es auch tatsächlich tut - sorry, da kann ich mir bildlich vorstellen, wie die Kommunikation im Vorfeld stattgefunden hat.

"Schatzi, wenn das Haus abbezahlt ist, dann möchte ich endlich beruflich kürzer treten!"
"Ja, ja, ist gut. Wollen wir wieder Campen fahren oder doch lieber diesmal einen All-In-Urlaub buchen?"

Der durchschnittliche Hausmeister kann durchaus sich plus zwei Personen (die Kinder) ernähren - zumal mit einem abbezahlten Haus. Es geht nicht von Hundert auf Null, auch wenn die anwesenden Gutverdienergattinnen das gerne meinen. Selbst wenn er morgen ohne das Gattinnengehalt für zwei Kinder und sich komplett alleine finanziell sorgen muß - er wird nicht unter den H4-Satz rutschen. Ja, dann gibt es auch für die Kinder eher Kik als Esprit, und das Essen wird man bei Aldi kaufen müssen. Aber hungern, frieren und unter der Brücke leben muß keiner.

Wenn er sich komplett und eine Hängematte fallen lassen würde - egal, ob eine staatliche oder eine gattenfinanzierte - dann könnte ich das Drama ja verstehen. Aber so?

Ach so, was mir noch als potentielles (böses) Motiv eingefallen ist:
Vielleicht bereitet er eine Trennung vor? Wenn er nachmittags zu Hause ist und Muddi mehr verdient, dann hat er gute Chancen, die Kinder und damit das Haus zugesprochen zu bekommen.

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Re: Nachtrag:

Antwort von Nikas am 11.09.2013, 18:03 Uhr

Genau bei diesen Fragen hat expression ein Recht auf Antwort. Also ich würd mich mit Stift, Block und Taschenrechner vor meinen Mann hinsetzen. Weil ich gerne weiss, wie ich dran bin.

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Ja, ich bin Gutverdienergattin

Antwort von Leewja am 11.09.2013, 18:08 Uhr

selber verdiene ich übrigens auch gut, allerdings deutlich weniger (inzwischen) als mein mann.

dennoch zahlen wir sämtliche anfallenden kosten (BIS auf den Kredit fürs haus, den zahlt er alleine, es gehört aber auch nur ihm alleine) genau hälftig.

Ich rede aslo gewiss nicht aus einer versorgermentalität heraus.

MEIN Lebensstil alleine würde aber "niedriger" sein, auch richtig, andererseits kaufe ich so auch teure sachen ein, auf die er wert legt und die ihm gefallen, die ich alleine vielleicht eben nicht "brauchen" würde.

Egal, jedenfalls habe ich absolut nicht das bedürfnis "ernährt" zu werden.

IM MOMENT habenw ir aber GEMEINSAM die vorstellung, dem kind schöne dinge zu ermöglichen, wie mal einen auslandsaufenthalt, eine sprachreise, ein studium OHNE begleitjob.

würde er diese "vereinbarung" in den gemeinsamen ideen einseitig aufkündigen, ohne dabei auf mich undmeine diesbezüglichen gefühle rücksicht zu nehmen, indem er sie wenigstens vor (VOR) entscheidungsfindung mal anspricht, würde ich mir verarscht vorkommen.

zudem finde ich den emotionalen effekt verheerend, der bei mir aufträte, wenn der mann plötzlich sagt, die gemeinsamen urlaube und unternehmungen habe er eh nie gemocht.

interpretation, klar, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er offen jahrelang gesagt hat "ich will aber eigentlich nicht wegfahren" und dann gezwungen wurde...aber da mag ich irren.

natürlich geht es nicht von hundert auf null, aber es geht von hundert auf...warte...62,5% um genau zu sein....das ist ein einschnitt, kann man den echt so ganz alleine einfach entscheiden?

Natürlich KANN man, man DARF auch, wer will es verbieten, aber MÖCHTE man, wenn denn sonst die ehe toll ist und alles tutti?

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Re: Nachtrag:

Antwort von Nikas am 11.09.2013, 18:19 Uhr

Fiammetta, im Grunde kann auch eine Frau schon lange nicht mehr diese Verhaltensweisen einfordern. Nur: Duldsame Männer laufen da manchmal selbst in ihre eigene Falle, in die tradierte Rolle.
Auch frau muss heute ihren Rückzug aufs Staubwischen begründen. Auch eheintern. Spätestens dann, wenn das Gattengeld nicht mehr hinreicht.

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Re: Noch mal Überlegungen zu dem Expressionismusstrang unten...

Antwort von Nikas am 11.09.2013, 18:35 Uhr

Strudelteilchen, oder wer es auch noch weiss - Frage aus Unwissenheit: Müssen H4-Empfänger ihr Haus versilbern, also bevor sie H4 bekommen würden?


Wenn ja, wäre ja die bisherige Mühe des expressiongatten für die Katz. Das will er ja wohl nicht, wie expression schrieb. hausverkaufen täte ihm ja weh.

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Re: Noch mal Überlegungen zu dem Expressionismusstrang unten...

Antwort von Hase67 am 11.09.2013, 18:38 Uhr

STT,

ich sage nicht, dass man prinzipiell nicht von dem Hausmeistergehalt plus ihrem leben könnte. Ich sage nur, dass das, was bisher gemeinsamer Lebensstandard war, zu einem nur noch sehr geringen Anteil von ihm mitgetragen werden kann. Natürlich "geht" das, und man kann sicher auch von einem Hausmeistersgehalt zu viert leben (wobei das dann je nach Gegend wieder aus Mitteln der Solidargemeinschaft ergänzt werden müsste, seien es Zuschüsse zur Kinderbetreuung, zu Fahrkarten, zu Klassenfahrten oder was auch immer). Das war aber nicht die Frage.

Die Frage war: Kann in einer Beziehung/Familie einer allein von jetzt auf gleich entscheiden, einen so großen Anteil am Haushaltseinkommen, den er bisher beigesteuert hat, einfach zu streichen? Und zwar nicht, weil er sich einen lang gehegten Lebenstraum endlich verwirklicht, sondern weil er keine Lust mehr darauf hat, so viele Steuern zu zahlen und generell des bequemen Jobs, den er da jetzt hat, überdrüssig geworden ist? Weil ER das Geld ja jetzt nicht mehr nötig hat? Ehrlich, ich verstehe nicht, wie man sich das als "seine freie Entscheidung" schönreden kann...

LG

Nicole

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Re: durchschnittlicher Hausmeister? er will den Hausmeisterjob nur zu 2/3

Antwort von MartaHH am 11.09.2013, 19:00 Uhr

wie die AP im ersten Thread noch schrieb. Wobei höchst unklar war, ob er die gewonnene Zeit zugunsten der Familie verbringen will oder nur für sich (auch erlaubt, muss von der vollzeitarbeitenden AP aber auch mitgetragen werden.

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Re: Nachtrag:

Antwort von fiammetta am 11.09.2013, 19:02 Uhr

Hi,

solange im Grunde genug Geld vorhanden ist, reicht aber bei der Gattin immer noch die Begründung mit Emotionalfaktoren, die einem Mann so nicht zugestanden wird. Ganz aufgebrochen sind die traditionellen Rollengeschichten nicht.

LG

Fiammetta

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Re: Nachtrag:

Antwort von Nikas am 11.09.2013, 19:04 Uhr

stimmt, Fiammetta. Das ist ja das schlimme.

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Re: durchschnittlicher Hausmeister? er will den Hausmeisterjob nur zu 2/3

Antwort von Nikas am 11.09.2013, 19:15 Uhr

Sinnkriselnde 45er sind rational nicht erfassbar. Sie erfassen sich ja selbst nicht. Der expressionmann sich sicherlich auch nicht. Also zermartern wir Frauen uns ihre Köpfe.

Aber interessant ist es allemal. Grad wegen vieler Meinungen :-)

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Re: durchschnittlicher Hausmeister? er will den Hausmeisterjob nur zu 2/3

Antwort von kravallie am 11.09.2013, 20:36 Uhr

fakt ist einfach:
man kann sich einen wolf reden, um kopf und kragen, sich auf den kopf stellen, mit den zehen wackeln, zetern, alle doof, fatalistisch und resigniert finden, wenn der partner- egal ob mann oder frau, seine pläne ändert und nur noch 25% zum haushalt beitragen will, dann wird man ihn nicht dran hindern können.
auch wenn das vor x jahren x mal anders geplant wurde.

sie kann sich trennen ja, will sie nicht, vielleicht liebt sie ihn ja und sieht ihn nicht nur als bezahler.
auf das würde ich mich nämlich reduziert sehen, wenn ich die diskussion mitbekäme.

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Recht hast, fiammetta!

Antwort von kravallie am 11.09.2013, 20:41 Uhr

da fällt man dann schnell in die kleinmädchenrolle zurück.
nach dem motto: aber ich bin doch eine frau, ich kann doch nicht die familie ernähren!!!

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Re: durchschnittlicher Hausmeister? er will den Hausmeisterjob nur zu 2/3

Antwort von pflaumenbaum am 11.09.2013, 21:58 Uhr

Ich finde dieses "er kündigt das gemeinsame lebenskonzept einfach so auf" irgendwie dramatisierend, und, sorry, auch ein bißchen materialistisch, geradezu kapitalistisch. Das gemeinsame lebensziel kann doch nicht nur aus haus, urlaub, schickessen, schicke klamotten bestehen.
Ich kann gut verstehen, dass man irgendwann sagt, ich hab keine lust auf "höher, schneller, weiter" und mach jetzt nur noch so viel wie nötig. Und wenn das haus schon abbezahlt ist, meine güte, ist doch alles schick.

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Re: "ich mach jetzt nur noch so viel wie nötig"

Antwort von MartaHH am 11.09.2013, 22:12 Uhr

Hach, dass ich das hier noch erleben darf: Verständnis für Menschen, die raus wollen aus dem Trott. Und das auch noch verbunden mit Kapitalismuskritik! Wow!

(Hoffentlich darf die nächste Ische, die derartige Wünsche im PF äußert, sich auch über euren Beifall freuen - und muss nicht etwa lesen, dass sie gefälligst verpflichtet ist, Vollzeit zu wühlen, wg. dem armen Gatten, der Rente und dergl. materialistischem Scheiß und der Allgemeinheit, der sie sonst ja irgendwann zu Last fallen wird.)
Ich bin dann raus, ich streich die Segel.
M

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Was mich an der Sache stört ...

Antwort von Abb am 11.09.2013, 22:12 Uhr

... und zwar besonders, weils mir auch gerade passiert ist, ist das Ding, dass ein Partner den anderen einfach vor vollendete Tatsachen stellt.

Versorger hin, Versorger her, immerhin lebt man in einer Partnerschaft und so grundlegende Dinge wie Jobwechsel sollten schon im Vorfeld besprochen werden. Wenn ihm einfallen würde, plötzlich 500 Kilometer weit weg arbeiten zu wollen (neben Zeit und Geld gibts ja auch noch Örtlichkeiten, die berücksichtigt werden sollten), liefe das auch noch unter freie Entscheidung des Individuums?

Bei uns lief eine ähnliche Sache, nur in die andere Richtung: Er wollte und sollte seine Arbeitszeit reduzieren, einmal weil er gestresst war und weil ich wieder beruflich mehr reißen will. Finanziell wäre es kaum zu Verlusten gekommen, weil ich jederzeit mehr arbeiten kann, ich hätte seinen Verdienstausfall in den Zeiten der Nichtbeschäftigung abgefangen. Er hätte dann mehr für Kinder und Haushaltsklimbim zuständig sein sollen.

Wochenlang haben wir diskutiert, wie es laufen sollte, wie schön es wäre, wieder mehr Zeit zu haben usw. Ich habe mir weitere Auftraggeber gesucht, hatte Vorstellungsgespräche und schon eine Zusage - nur um mir an besagtem Abend nach dem Gespräch mit seinem Chef erzählen zu lassen, dass er seinen nächsten 3-Jahresvertrag nun doch unterschrieben hatte.

Das war vor vier Wochen und ich habe immer noch daran zu knacken. Ich verstehe die Expressionistin - bei ihr ist es die Kohle, die ihr Sicherheit gibt, bei uns war es die gemeinsame Zeit, auf die ich mich gefreut hatte und bei anderen wird es vielleicht eine örtliche Trennung sein. Alle drei Komponenten sollten in einer Beziehung, egal ob Ehe oder nicht, egal ob einer deutlich mehr verdient als der andere, GEMEINSAM erörtert und entschieden werden.

Ich fühle mich immer noch total verarscht und ich nehme an, der AP wirds ähnlich gehen.

LG
Susi

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Re: durchschnittlicher Hausmeister? er will den Hausmeisterjob nur zu 2/3

Antwort von Häsle am 11.09.2013, 23:15 Uhr

Ich dachte, er will von 7 bis 14 Uhr arbeiten. Das wären doch immerhin 35 Stunden. Weit entfernt vom Eierschaukeln. Und mit Sicherheit sehr viel gesünder als ein leitender Posten mit 50+ Stunden o.ä.

Ich kenne einige Hausmeister- und Waldarbeiterfamilien, die mit einem Gehalt auskommen, trotz Miete. Da wird die AP-Familie schon über die Runden kommen.

Ich frage mich, was passiert wäre, wenn er einfach mal vorsichtig das Thema angeschnitten hätte. Die Idee wäre bestimmt von ihr abgeschmettert worden. Was bleibt dann noch? Im umgeliebten Job weiterackern oder doch gegen ihren Willen einen Hausmeisterjob annehmen? Das macht die Situation nicht viel besser.

Ich finde es gut, dass die AP zu ihrem Mann steht, auch wenn er nicht nach Plan funktioniert.

Wir hatten heute Besuch von einem Freund, der wegen einer "Belastungsdepression" fast draufgegangen wäre. KEINER hat was gemerkt, er selber auch fast zu spät...

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Re: "ich mach jetzt nur noch so viel wie nötig"

Antwort von Butterflocke am 11.09.2013, 23:22 Uhr

Ich auch...schon eine Weile.
Ich kann Hases Argumentation sehr gut nachvollziehen.

Für mich ist und bleibt die Sache egoistisch, da er natürlich(!) seine Beteiligung an gemeinsamen Verpflichtungen wird minimieren (oder ganz streichen) müssen. Er bestimmt also indirekt auch darüber, wie IHR Einkommen demnächst verteilt bzw. wofür es dann ausgegeben wird.
Und dass auf SIE eine Mehrbelastung (auch ganz ohne eigenen Luxus) zukommt und sie ihr eigenes Geld völlig neu einteilen/aufteilen/umverteilen muss, dürfte klar sein....
Sich dann hinzustellen und zu sagen, man bräuchte selbst ja schließlich nichts, also müsse man auch gerade noch so viel verdienen, dass man sich selbst versorgen könne....nuja........

Und ja, ich wage zu behaupten, dass man von einem Hausmeisterjob eben NICHT so ohne Weiteres 2 Kinder (und sich selbst) versorgen kann. Ich kenne das Gehalt unseres Hausmeisters auf den Cent. Die von Hase vermuteten 1500 Euro netto sind es leider NICHT - nichtmal die.
Und das für einen harten Vollzeitjob, bei dem natürlich auch das Entstopfen dazugehört (auch wenn das hier angezweifelt wird).
Aber gut, zum Glück sind auch Hausmeistergehälter unterschiedlich.

Ich könnte einen solchen Mann (Krankheit, psychische Belastungen ausgeschlossen) aufgrund seiner Entscheidung nicht mehr ernst nehmen.
Zumindest nicht mit der Information, die uns die AP über seinen jetzigen Job UND über seine Argumente "pro Hausmeister" geliefert hat. Man kann also nur auf tiefer schlummernde Probleme "hoffen", da man sonst ernsthaft an seinem Verstand zweifeln müsste....

Und stimmt, würde eine FRAU hier äußern, sich ihren lang gehegten Wunsch erfüllen zu wollen, indem sie ihren Job als erfolgreiche Anwältin sausen lässt, um fortan lieber Blümchen auf Fußnägel zu malen, dann gäbe es ein "auf sie mit Gebrüll" (und Zwangsjacke!). Wie KANN sie nur, müsste doch ihr armer Mann entsprechend kompensieren!
Stimmt! Warum sollte er....!

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Re: durchschnittlicher Hausmeister? er will den Hausmeisterjob nur zu 2/3

Antwort von Hase67 am 12.09.2013, 6:50 Uhr

Liebe Leute,

ich fasse es wirklich nicht, was hier an Merkwürdigkeiten zusammeninterpretiert wird. Da wird aus dem gemeinsamen Urlaub der All-inclusive-Aufenthalt in der Karibik, der Mann wird zum gestressten Manager mit überbordendem Arbeitspensum (dabei schreibt sie unten, dass er die gelegentlich anfallenden Überstunden als Freizeitausgleich nehmen kann und in einem sehr entspannten Team arbeitet), der kurz vor der Belastungsdepression steht, da wird die Frau zur materialistischen Antreiberin, die sich nicht aus dem Höher-schneller-weiter verabschieden kann.

Habt ihr wirklich GELESEN, was sie schreibt? Sie beschreibt ihren Mann als jemanden, der seines bisherigen Lebensstils überdrüssig geworden ist, Job, Familienurlaub, "Ansprüche" seiner Gattin und seiner Kinder inklusive, und der sich in den vermeintlich unkomplizierten Alltag eines "ehrlichen Handwerkerberufs" hineinträumt, wo nicht mehr alle so viel von ihm wollen - der Staat, der steuerlich die Hand aufhält, die Frau, die immer irgendwas von ihm will, die Kinder, die Ansprüche stellen. Hätte eine Frau hier geschrieben, dass sie ihres Lebens derart überdrüssig wäre und sich in dieser Weise auf sich zurückziehen möchte, wären hier als erstes die Johanniskrautpräparate oder der Gang zum Psychodoc empfohlen worden, evtl. auch eine Mutter-Kind-Kur oder eine Therapie in der psychosomatischen Klinik und ein Check auf Schilddrüsenwerte, Spurenelemente und Pipapo. Für mich klingt das schon sehr nach Midlifecrisis und Selbstfindung. Und ja, ich finde, dass man so was in einer Familie, in der man Verpflichtungen eingegangen ist, nicht einfach so problemlos machen kann, ohne Gegenwind zu bekommen und Absprachen zu treffen. Mit Funktionieren hat das nichts zu tun, sondern mit Rücksichtnahme, weil einfach noch andere betroffen sind als man selbst.

Nur weil Trennung für die Frau keine Option ist, heißt das ja nicht, dass sie bedingungslos "zu ihm steht". Mich würde interessierenn, wie das Experiment ausgegangen ist - so in ein paar Jahren.

LG

Nicole

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Re: jetzt muss ich doch noch mal....

Antwort von MartaHH am 12.09.2013, 8:20 Uhr

Bei 7-14 Uhr rechne ich schon (weil mehr als 6 Stunden) eine Stunde Pause rein. Macht also 30 Stunden. Lass es 45 Min. Pause sein, aber es wird keine 35 Stunden-Woche. Waldarbeiter, die ihre Familie mit einem Gehalt ernähren? In Hamburg jedenfalls nicht, vielleicht im Bayerischen Wald. Das kann natürlich sein.

Aber lest euch mal ins Thema ein, Leute: nicht die Manager mit 40 + Stunden sowie Arbeitsessen, Meetings etc. sind heutzutage herz- oder sonstwie krank, sondern die Leute in den minderbezahlten und wenig abspruchsvollen Jobs, weil so ein Job eben doch nicht so befriedigend ist wie die verantwortungsvollen Berufe.

Die Lebenserwartung von Managern, Geschäftsführern, Leitenden Angestellten ist höher als in anderen Berufen, den Gatten der AP sehe ich daher nicht mit einem Bein im Grab, während er mit dem anderen grad noch eben die Notbremse tritt....

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antwort an hase

Antwort von kravallie am 12.09.2013, 9:15 Uhr

*Die Frage war: Kann in einer Beziehung/Familie einer allein von jetzt auf gleich entscheiden, einen so großen Anteil am Haushaltseinkommen, den er bisher beigesteuert hat, einfach zu streichen? Und zwar nicht, weil er sich einen lang gehegten Lebenstraum endlich verwirklicht, sondern weil er keine Lust mehr darauf hat, so viele Steuern zu zahlen und generell des bequemen Jobs, den er da jetzt hat, überdrüssig geworden ist? Weil ER das Geld ja jetzt nicht mehr nötig hat?*


antwort: ja. kann er. oder wie kann man ihn daran hindern?
man kann sich nur trennen, wenn er es macht, weil man so beleidigt ist.

letztgenannte frage konnte mir noch keiner beantworten.
stellte sie auch butterflocke.

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Re: jetzt muss ich doch noch mal....

Antwort von Häsle am 12.09.2013, 9:40 Uhr

Dann schau auch mal, wie viele Gutverdiener "Burnout" oder Suchterkrankungen haben. Ein langes Leben mit Depression muss nicht unbedingt besser sein als ein zwei Jahre kürzeres ohne psychische Probleme.

Keiner der betroffenen Männer, die ich kenne, hat rechtzeitig zugegeben, dass sie Hilfe brauchen. Da kamen auch solche Geschichten, die man eher der Midlife Krise zugeschrieben hätte. Und dann sind sie (Abteilungsleiter im öD, leitende Beamte, also kein Job, den man mit allzu viel Stress verbindet) zusammengebrochen. Gerade "starke", wichtige Männer haben Probleme damit, ihre wahren Gefühle zu erkennen und anderen mitzuteilen.

Und auch wenn nicht. Ich zwinge meinen Mann nicht zur Karriere, er mich auch nicht. Wir könnten jetzt theoretisch fast doppelt so viel verdienen. Zu Beginn unserer Beziehung war das noch alles offen und möglich. Wir haben uns aber, jeder für sich, für den gemütlichen Weg entschieden.
Ich habe nicht vor, in den nächsten Jahren mehr als 50% zu arbeiten. Das war nicht von Anfang an so geplant, aber er akzeptiert es, weil es für unser Kind das Beste ist (ich will sie nicht mit Zwang in den Hort stecken, er fände das nicht so schlimm). Genauso würde ich akzeptieren, wenn er auch reduzieren würde. Unser Haus ist abbezahlt, und viel Luxus brauchen wir nicht. Wenn mein Geld nicht mehr für meine Urlaube reichen würde, würde ich aufstocken. Wäre ja kein Problem, weil er dann mehr daheim wäre.

Auch wenn es reine Unlust bei dem AP-Mann sein sollte, warum darf er sich nicht einen gemütlicheren Job suchen? Wie viele Stunden arbeitet der Durchschnittsdeutsche denn, regulär, laut Vertrag? Zwischen 38 und 40 vermutlich. Bei einer Stunde Mittagspause (im öD wäre es nur eine halbe, aber egal) würde der Mann immer noch mindestens 75 % arbeiten. Zusammen mit der Vollzeit arbeitenden Frau wären sie bei 175 %. Wenn sie ebenfalls auf 75 % reduziert, haben sie noch 150 %. Damit lässt sich bestimmt im abbezahlten Haus noch ganz gut leben. Ansonsten soll sie das Geld für die 25 %, die sie mehr arbeitet, für Luxus ausgeben, falls nötig.

Wenn die Kinder noch klein sind, brauchen sie keine teuren Hobbys. Wenn sie Teenies sind, können sie jobben, falls die Hobbys sehr teuer sind.

Er hätte vorher drüber reden sollen. Aber das Ergebnis bliebe das gleiche. Er will, in der Mitte seines Arbeitslebens, aus dem Job raus, warum auch immer. Er will nicht Eierschaukeln und auf Hartz4 machen.
Wobei ich mir sicher bin, dass er den Hausmeisterjob falsch einschätzt. Vielleicht macht er ja noch einen Rückzieher, wenn er mitkriegt, was er für welches Gehalt alles machen müsste und wie die Arbeitszeiten wirklich sind.

Vielleicht lebe ich hier unter Exoten, aber hier ist es tatsächlich so, dass viele Familien nur ein Gehalt haben und damit leben können. Die meisten haben 1,2 bis 1,5 Gehälter am unteren Ende der Gehaltstabelle, fast niemand 2 volle Gehälter. Wir leben mit 1,5 nicht allzu hohen Gehältern und über 500 Euro Sprit im abbezahlten Haus sehr gut, finde ich. Wir wohnen in einer Kleinstadt 60 km von München weg, also schon Pampa, aber nicht Bayerwald oder tiefste Provinz.
Das wird die AP-Familie auch hinkriegen. Wenn bisher natürlich 6000 Euro pro Monat auf den Kopf gehauen werden, müssen sie sich einschränken, auf immerhin 3000 Euro oder so.

Es würde mich auch wurmen, wenn die Kommunikation fehlt, aber die Entscheidung an sich würde ich meinem Mann nicht übel nehmen.

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Re: antwort an hase

Antwort von MartaHH am 12.09.2013, 10:01 Uhr

Letztgenannte Frage ("oder wie kann man ihn daran hindern?") ist wohl nicht zu beantworten, weil es tatsächlich niemand kann. Daher ist es eine rhetorische Frage. Aber wenn du es gern lesen möchtest: nein, man kann ihn letztlich nicht hindern.

"Beleidigt" finde ich die AP übrigens in keinem einzigen ihrer Beiträge. Sie hat auch immer Vollzeit gearbeitet, arbeitet jetzt und in Zukunft Vollzeit - sie entspricht beileibe nicht dem üblichen Gattinen-Schema, das müsste doch auch aufgefallen sein. Also hat auch sie zum abbezahlten Haus beigetragen, aber das nur am Rande. Und niemand hat gesagt oder unterstellt, dass ihr Mann DUMM sei. Du und SST haben Einwände dahin interpretiert, dass WIR ihn für dumm halten - tut aber keiner.

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Re: nur mal als Beispiel

Antwort von MartaHH am 12.09.2013, 10:06 Uhr

http://www.welt.de/wissenschaft/article1047599/Ungelernte-Arbeiter-leiden-unter-Managerkrankheiten.html

(Es gibt noch andere Untersuchungen dazu, aber ich hab nicht mehr so viel Zeit, ich mache nämlich grad unsere Buchhaltung, bevor ich meinen Job antrete.)

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Hm, also von einem Gehalt...

Antwort von MM am 12.09.2013, 10:39 Uhr

... kann hier auf Dauer kaum jemand leben, zumindest keine Familie, die ich kenne. Aber OK, wir leben auch in Tschechien, vllt. ist das in Deutschland nochmal anders...(?)

Mindestens einer Vollzeit, einer Teilzeit, das muss i.d.R. schon sein. Kommt natürlich auch nochmal auf die konkrete Familie an, aber dass z.B. die Frau dauerhaft gar nicht arbeitet, geht wohl kaum

Zum Hauptthema - ich finde, es sind zwei Sachen, die hier etwas zusammengeschmissen werden:

1.Natürlich ist es legitim, etwas an der eigenen Arbeit, auch insgesamt am Lebensstil ändern zu wollen, gerade wenn man sich nicht wohlfühlt. Man entwickelt sich ja weiter... Wenn man aber Familie hat, muss man solche Dinge doch zusammen besprechen - und versuchen, eine Lösung zu finden, die akzeptabel, aber auch "familienkompatibel" ist. Man ist halt nicht mehr alleine, nur für sich selbst stehend, sondern auch Teil einer Ehe/Partnerschaft und einer Familie. Das mag in gewisser Weise "einschränkend" sein, aber andererseits ja auch "auffangend", helfend - zwei Seiten einer Medaille halt (für die man sich ja entschieden hat).

2. Dass dies anscheinend nicht geschehen ist, scheint mir das Hauptproblem zu sein (und nicht der Gedanke des radikalen Jobwechsels an sich). Kommunikation ist doch so existentiell wichtig, gerade bei so grundsätzlichen Themen - und für mich klingt es so, als gäbe es da bei der AP und ihrem Mann ein ziemliches Defizit (zumal angedeutet wurde, dass es auch eine Krise gab usw)...?

Ich würde deshab wie Fredda (irgendwo unten in dem Posting-Wust ;-)) dazu neigen, einen anderen "Misthaufen" zu vermuten, der irgendwo rumliegt und "stinkt" - also irgendein Problem, das die beiden nicht angegangen sind. Und dann kann so eine Hausmeisterjobsache auch schnell zur Projektionsfläche und Pseudolösung werden, man fühlt sich, als wäre man "Herr der Situation", als könne man sich so "befreien" - und merkt dann u.U. nach einiger Zeit, dass es um ein anderes PRoblem ging - das immer noch existiert! :-/

Natürlich sind da pure, rein subjektive Spekulationen von mir- aber die betreiben wir ja alle hier.... ;-)

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genauso sehe ich es auch, danke MM...

Antwort von Leewja am 12.09.2013, 10:47 Uhr

ich werde zu emotional-schwafelig dabei

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Re: antwort an hase

Antwort von kravallie am 12.09.2013, 11:04 Uhr

doch, butterflocke fand die Argumentation, nicht mehr soviele steuern zahlen zu wollen, dumm.
sogar saudumm.
wenn ich mich entsinne, leewja auch.

beleidigt fand ich die ap auch nicht, ganz im Gegenteil.
ich unterstellte ihr sogar liebe zum mann.

denn aufriss haben andere gemacht, nicht die ap.

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Re: Hm, also von einem Gehalt...

Antwort von Häsle am 12.09.2013, 11:04 Uhr

Wenn das Haus abbezahlt ist oder die Raten sehr niedrig sind, kann man von einem Gehalt leben. Definitiv. Das geht in München, Hintertupfing und sonstwo. Dann sind halt nicht mehr drei Reitstunden pro Woche und wöchentliche Besuche bei der Kosmetikerin drin. Für chronisch Kranke und Behinderte, die viel selber zahlen müssen, wird es auch eng. Aber ansonsten braucht man doch echt nicht viel Geld, wenn die Miete wegfällt und der Arbeitsweg nicht allzu weit ist.

Für mich wäre das reine "Überleben" auch nix. Auch deswegen gehe ich arbeiten. Aber in einem Maß, das mir auch Freiheiten lässt und mit unserer Lebenssituation gut zu vereinbaren ist. Was hätten wir davon, wenn wir 1000 Euro mehr in der Kasse hätten, uns aber kaum noch sehen würden. Oder unsere Tochter gegen ihren Willen bis abends in den Hort müsste? Da verzichte ich sehr gerne aufs Geld und noch mehr "Luxus" (der bei mir Reisen bedeutet).

Unsere Arbeitsteilung ist nicht in Stein gemeißelt, wir können jederzeit die Stundenanzahl verändern. Darüber wird geredet, wie sich das gehört. Aber es gibt Grenzen, die ich auch meinem Mann zuliebe nicht überschreiten würde. Da gehört z.B. zwangsweise Ganztagsbetreuung unseres Kindes dazu. Das gibt's bei mir nicht, weil es finanziell nicht nötig ist. Wenn er reduziert, kann ich aufstocken. Damit hätte ich kein Problem, er schon. Also bleibt alles beim Alten.

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Re: antwort an hase

Antwort von MartaHH am 12.09.2013, 11:07 Uhr

ooohhhh... BF fand die Argumentation einmal dümmlich und einmal saudumm. Nicht den Mann. Das ist ein Unterschied. UND sie vermutete einen versteckten Grund. Ich auch.

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Re: noch vergessen:

Antwort von MartaHH am 12.09.2013, 11:10 Uhr

BF erwähnte noch irgendwo explizit, dass sie an die Dämlichkeit (des Mannes) nämlich nicht glaube...

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Re: antwort an hase

Antwort von kravallie am 12.09.2013, 11:13 Uhr

Marta, du willst doch jetzt nicht ernsthaft mit mir darüber diskutieren, ob der mann nicht auch dumm sein könnte, wenn er schon saudumm und dümmlich argumentiert?
v.a. weil er sich einen hausmeisterjob als Traumjob vorstellt, der er ja lt butterflocke nicht sein kann, denn sie weiß, was der gemeine Hausmeister verdient und welche drecksarbeit er zu erledigen hat.

wie dem auch sei, der betroffene mann schwenkt ja um und alles wird gut.
auch der vermeintliche Misthaufen.

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Re: noch vergessen:

Antwort von kravallie am 12.09.2013, 11:20 Uhr

http://www.rund-ums-baby.de/partnerschaft/Da-muss-ich-lachen_216281.htm

da sind alle Möglichkeiten aufgezählt.

nicht sehr schmeichelhaft für den mann.

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Re: antwort an hase

Antwort von Hase67 am 12.09.2013, 16:00 Uhr

Ups, ich lese das hier jetzt erst.

Es ist ja jetzt längst obsolet, weil es offenbar ein Gespräch gibt, aber: Können kann man vieles in einer Beziehung, es gibt aber Verhaltensweisen, die - wenn sie denn nicht gleich zur Trennung führen - mit auf den Beziehungsmisthaufen kommen, wo sie vor sich hin gären. Ich wär auch nicht der Rumpelstilzchentyp und auch nicht "beleidigt", aber sauer wäre ich. Und wenn ich das Gefühl hätte, mit diesem Sauersein nicht ernst genommen zu werden, würde ich mich schon fragen, ob es Sinn macht, mit jemandem die Zukunft zu planen, der über meine berechtigten Interessen und meine Befindlichkeiten einfach so hinweggeht, weil er es ja kann. Theoretisch geht viel an Rücksichtslosigkeiten, Egotrips und Kommunikationsverweigerung in einer Beziehung, aber eine "Quittung" gibt's dafür auch meistens - auch wenn man sich mit Byron Katies Hilfe aus so einem Muster rausbeamen könnte, wenn man denn wollte.

LG

Nicole

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