Momentan macht er mich irre...

... also, wer sich erinnert - ich hatte ja mal von meiner Partnerschaft berichtet, Partner hat (vermutlich) eine Spielsucht, Depressionen, überstandene Drogensucht.

Nun, er ist in Therapie (zockt immer noch WOW), verändert sich allerdings beruflich in eine für ihn positive Richtung - was seine Depression deutlich verbessert.
Ist ja soweit auch ganz gut. Ich füge mich auch soweit und versuche ihn zu unterstützen wo ich kann, auch wenn mir die aktuelle Situation nicht gefällt.
ABER - manchmal hat man eben Durststrecken und kann nicht alles auf einmal bewältigen.

Das ist auch nicht das Problem.

Das Problem ist dass ich grundsätzlich alles falsch mache - in seinen Augen.
Jahrelang haben wir diskutiert.

Beispiele:(seine Aussagen)

- wir müssen nicht jeden Tag reden, Nähe bedeutet auch dass man WEIß dass der Partner da ist.
- er findet meine Themen oft uninteressant
(ich habe z.B. die Macke dass ich mir Gesichter oder Stimmen gut merken kann, und manchmal frag ich dann "Kennste die Synchronstimme? Der hat doch schon mal XYZ gesprochen!"), außerdem kann er meinen Gedanken oft nicht folgen. Er meint ich akzeptiere andere Meinunge nicht (was nicht stimmt, nur ist meine eben manchmal anders), er hasst es dass ich "Klugscheißer" in seinen Augen (was auch nicht stimmt, aber manchmal kann ich seinem Halbwissen widersprechen - und was ich sage stimmt dann oft. Ich kann doch auch nichts dafür dass ich mir manchmal Dinge die Allgemeinbildung betreffend gut merken kann )
- Probleme die mich persönlich betreffen mag er nicht bereden, weil er dazu nichts sagen kann.
- über Freunde will er auch nicht reden, da er die kaum kennt und ihn so etwas nicht interessiert. (Ich habe mal ein Problem meiner Freundin mit ihm besprechen wollen weil ich dachte er könne mir Tipps geben wie ich ihr helfen kann, ich habe kein Geheimnis ausgeplaudert, sie ist da sehr offensiv mit dem "Problem")
Er aber redet aber gerne ausführlich mit mir über mir unbekannte Arbeitskollegen, Kunden etc. pp.
- er fühlt sich angegriffen wenn ich mich negativ über Menschen äußer die so ähnlich leben wie er gelebt hat (dabei bin ich tolerant, aber ich rege mich schon auf wenn ein sehr alkoholisierter Mensch am Bhf fast in meinen Kinderwagen fällt - er denkt aber gleich ich greife damit ALLE Süchtigen an)
- es stört ihn massiv wenn ich mit ihm rede während er am PC hockt
usw.
- wenn ich sage dass er in meinen Augen zuviel Zeit am PC verbringt regt er sich auf. Sage ich nichts regt er sich auch auf.

Alles in allem "läuft" der Alltag ganz gut. Darüber mag ich mich nicht beschweren. Aber das "Zwischenmenschliche", so habe ich das Gefühl, bleibt auf der Strecke.
Ich habe auch das Gefühl dass ihm nur wichtig ist dass es ihm gut geht - und sonst nichts.

Jetzt aber habe ich bewusst alle Dikussionen eingestellt und halte mich an "seine Regeln". Wenn er am PC sitzt störe ich ihn nicht mehr. Ich behellige ihn nicht mit Problemen, ich halte mich zurück mit meinem "Wissen", wenn er etwas fragt sage ich "weiß ich nicht, hab ich mir keine Gedanken drüber gemacht"
Ich beschwere mich nicht über sein Spiel, ich höre ihm zu.
Ich äußer mich nicht über meine Probleme. Ich habe alles gut im Griff, und er hat nun sein "Paradies".
Und was ist?
Er beschwert sich!!! Das passt ihm nicht. Also so wolle er keine Beziehung führen. Jetzt rennt er den ganzen Tag mit "Leichenbitterer Miene" herum ,macht sich Gedanken und kommt langsam dahinter dass er ja so ein Mensch wie seine Mutter ist. Die ist nämlich auch in vielen Punkten wie er.



Wenn es nicht so bitter wäre wäre es lustig.

Was ich damit sagen will? Keine Ahnung. Helfen könnt ihr mir wohl eher nicht. Aber mich macht das kirre....

LG

K.