Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Banu28 am 06.03.2020, 8:43 Uhr

Kleine Kopfwäsche... ;-)

Liebe Mausezahn,

ehrlich gesagt bin ich noch nie davon ausgegangen, dass mein Mann sich ändert. Das muss er auch nicht, er ist bis auf ein, zwei Dinge völlig okay so, wie er ist. Ehrlicherweise merkt man doch schon in den ersten 12 Monaten, was einen stört. Als ich (nach drei Jahren) geheiratet habe, habe ich seine Macken genau gekannt und mich trotzdem für ihn entschieden. Dass wir uns entwickeln würden, habe ich schon erwartet, ja, aber nicht, dass er irgendwelche Eigenschaften zuerst abstellen muss, damit ich happy bin.

Dass Du Deine Erwartung bemerkst, ist aber ein wichtiger Schritt, Du reflektierst darüber, das ist doch gut. Jetzt ist der Weg frei zu der Einsicht, dass man jemanden entweder liebt, wie er ist, oder ihn eben nicht liebt. Nur den „Mann von morgen“ zu lieben, der er vielleicht irgendwann einmal sein wird, ist eher eine Projektion: Weil Dein Freund Deine Sehnsüchte nicht erfüllt, projizierst Du sie auf die Zukunft. Das ist natürlich irreal und hat weniger mit ihm, als mit Dir selbst und Deiner (vielleicht) grundsätzlichen Unzufriedenheit im Leben zu tun.

Ich denke, das Thema ist, dass Du Dein Glück sehr von Deinem Partner abhängig machst. Du hast noch die (weit verbreitete) Überzeugung, ein anderer Mensch sei dafür zuständig, Dich glücklich zu machen. Dabei kann das niemand für Dich leisten, niemand kann und wird es Dir abnehmen. Natürlich ist man happy, wenn man frisch verliebt ist. Aber nach ein paar Jahren merkt man, dass man das eigene Glück, die Zufriedenheit und Erfüllung nicht delegieren kann. Es ist das romantische Kino, das uns diese Idee eingepflanzt hat, und das ist wirklich schlecht. Denn so warten viele Menschen ihr Leben lang darauf, dass ein idealer Partner daherkommt, der sie nun endlich glücklich machen wird, damit sie das nicht selbst übernehmen müssen.

Aber wieso sollte ein Anderer das schaffen, was wir selbst nicht hinkriegen? Wer hat mehr Interesse daran, ein erfülltes Leben zu führen, als wir selbst? Wem könnte das wichtiger sein als uns? Deshalb müssen wir selbst gut für uns sorgen. Heißt: Zwar ruhig mit einem netten Mann zusammen leben, aber selbst alles tun, was uns wichtig ist und gut tut. Im Job das tun, was sich richtig anfühlt, ggf. einen neuen Beruf zu wählen (habe ich auch gemacht), neue Hobbys entdecken, sich mit Menschen umgeben, die zu uns passen (Freundinnen).

Von daher: Wenn Dein Freund halbwegs okay für Dich ist (natürlich sollte man sich von einem Mann trennen, der einem nicht gut tut), dann höre auf, unrealistische Dinge zu erwarten. Sondern wach auf und fang‘ selbst an, so zu leben, dass Du Dich rundum wohl fühlst. Es ist dann wurscht, ob Dein Freund sein Leben „normal“ findet, was hat das mit Dir zu tun? Wenn DIR das nicht reicht, dann tu‘ halt das, was nötig ist, um Dich erfüllt und zufrieden zu fühlen. Niemand kann Dir das abnehmen, übrigens auch kein neuer, anderer Mann.

LG

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.