Ich weiß nicht mehr weiter

Hallo!

Das klingt ja richtig schlimm! Ich glaube, mich würde es krank machen, wenn ich jeden Abend Besuch aufgezwungen bekommen würde.

Ich vermute, der Schwiegervater ist ein Mensch, der nicht gut alleine sein kann und der deshalb Familienanschluß erzwingt? Deshalb versucht er mit allen Mitteln, das alleine sein zu vermeiden, inklusive emotionaler Erpressung. Und ich vermute, das ist der Grund, warum es für euch nicht auszuhalten ist, die Tür verschlossen zu lassen.

Faktisch kann er den Zutritt zur Wohnung ja nicht erzwingen. Deshalb halte ich es für wichtig, dass ihr zuerst euch selbst stärkt. Macht euch bewußt, wie sehr die Besuche euch belasten und dass ihr ein Recht habt, für euch zu sein. Ihr seid nicht verantwortlich für das Seelenheil des (Schwieger-)vaters. Wenn ihr das für euch wieder und wieder im Inneren erkannt habt (einmal reicht vermutlich nicht), dann kommt auch die notwendige Wut im Bauch, um sich zu wehren, um nicht mehr nachzugeben. Es ist nicht o.k., dass er, damit es ihm besser geht, euch belastet. Jeder Mensch hat sein eigenes Leben und sein Recht auf Glück, und niemand muß es für einen anderen opfern, der für sich selbst nicht die Verantwortung übernehmen will und stattdessen die Energie und das Glück der anderen absaugt.

Ich hatte einen ähnlichen Fall in der Bekanntschaft. Was dort gemacht wurde: Es kam jemand vom sozialpsychiatrischen Dienst dazu und hat vermittelt. Das hat vorübergehend eine Erleichterung gebracht. Da allerdings hier sogar zusammen gewohnt wurde, war letztendlich die einzige Lösung ein (eher unfreiwilliger) Auszug. Getrennt wohnen tut ihr ja schon, deshalb denke ich, es braucht eine Stärkung für euch, um das Beleidigt sein auszuhalten. Notfalls Kopfhörer aufsetzen, Musik ganz laut drehen (weiß jetzt nicht, ob die Kinder dafür noch zu klein sind) um zu unterstreichen "wir werden nicht reagieren". Und um es eben nicht hören zu müssen.

Alles Gute!