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Geschrieben von fotokath am 28.07.2010, 18:26 Uhr

Zutrauen

Hallo!
Mein Mann traut, meiner Meinung nach, unserer Tochter(3 1/2 Jahre alt) zu wenig zu!
Er läßt Sie zu wenig ausprobieren!

--Sie darf z.B. nicht zu hoch klettern/Sie könnte ja runterfallen!
--Sie darf nicht mit dem Messer schneiden/ Sie könnte sich ja verletzen!
--Sie darf nicht alleine eingiessenz.B.Saft/ Sie könnte ja etwas verschütten!
--Sie darf die Treppe nur mit allerhöchster "Alarmbereitschaft" seinerseits runtergehen/Sie könnte ja stolpern und :(O-Ton)"hinfallen und sich das Kinn aufschlagen! Aber ich Weiß, das ist Euch ja egal! ICH passe jedenfalls auf meine Tochter auf!"

Kurz um, ich könnte noch vieles aufzählen!
Wie kann ich Ihm "beibringen", mehr Vertrauen in Seine Tochter zu haben?
Mir ist auch klar, dass er Sie vor Schäden schützen will! Aber wie soll Sie denn bestimmte Dinge lernenm, wenn Sie es nicht ausprobieren darf?!
Wenn ich Ihm zu verstehen gebe, dass ich Ihr dies und das jetzt erlaubt oder ausprobieren gelassen hätte, dann kommen fast immer die gleichen Wort: " Ich weiß, Euch ist es egal, wenn Sie da runterfällt oder, oder.....!" Diese Wortwahl "Euch ist es ja egal" finde ich unfair! Er versteht es einfach nicht!

Bitte gebt mir Tipp`s!

 
12 Antworten:

Re: Zutrauen

Antwort von guinan am 28.07.2010, 18:44 Uhr

Ich weiß nicht, ob er auf entwicklungspsychologische Hinweise anspricht:

Kinder müssen in diesem Alter ausprobieren! Sie haben noch keine Ängste und müssen ihre Grenzen selbst kennenlernen.
Später entwickeln Kinder Ängste und trauen sich dann, wenn sie immer zurückgehalten wurden, gar nichts mehr zu.

Du Kannst ihn auch fragen, warum es ihm egal ist, dass seine Tochter nie etwas können wird, da er sie jetzt, wo die richtige Zeit ist es zu lernen, zurückhält.
Für die Entwicklung des Kindes ist dieses Ausprobieren in diesem Alter absolut wichtig!!

Ich versuche mal ein paar Links dazu zu finden.

Andere Frage: Wie kommt er dazu, sich so zu verhalten? Hat er selbst irgendwelche schlechten Erfahrungen gemacht?

LG
Bettina

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Re: Zutrauen

Antwort von fotokath am 28.07.2010, 19:35 Uhr

Meines Wissens hat er diesbezüglich keine schlechten Erfahrungen gemacht!
Aber wie bringe ich Ihn trotzdem dazu, etwas lockerer zu werden, ohne ihn zu verletzen? Ich möchte einfach, dass Paula sich mehr traut! Sie ist nämlich jetzt schon son kleiner Angsthase! Das Verhalten von meinem Mann fängt also im Moment an zu wirken, in`s Negative! Deshalb muss ich handeln!
Wenn ich Ihn frage, warum er sich so verhält, dann meint er u.a. dass er sie beschützen will und wenn uns das egal ist, dann sollen wir Ihn wenigstens selber machen lassen, wie er denkt! Irgendwie vorwurfsvoll und beleidigt! Ich weiß auch nicht, eben nicht so vorteilhaft für Paula`s Entwicklung! Schon vor 1 Jahr bei einer U-Untersuchung beim Kinderarzt meinte der Arzt zu Ihm, er müsse an sich arbeiten! Dann ging es für ein paar Wochen und dann schlich sich wieder das alte Muster ein!
Es sieht einfach zuuu toll aus, wenn Sie sich etwas getraut hat, was etwas heikel ist!
Letztens war ich mit Ihr auf dem Spielplatz und Sie ist ein Klettergerüst hochgeklettert, bis ganz oben, und war meeegastolz, dass Sie es geschafft hat! Sie hat dauert gesagt : "Hast Du das gesehen, bis ganz nach oben!" Sie war ganz aufgeregt!
Ich möchte Ihr einfach mehr solche tollen Erfahrungen mitgeben! Dass sie stolz auf sich selber ist und dadurch auch ein wenig selbstbewußter und selbstständiger wird!

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Re: Links:

Antwort von guinan am 28.07.2010, 19:41 Uhr

http://www.elternwissen.com/kleinkind/urlaub-und-freizeit/basteln-mit-kindern/art/tipp/wie-sie-die-wahrnehmung-und-motorik-ihres-kindes-spielerisch-foerdern.html

http://www.babyguide.at/rtc-babyguide/848
-> Punkte 4, 5 und 6

http://www.kinder-in-bewegung-leipzig.de/psychomotorik.htm

http://www.onleihe.de/static/content/beobachter/20090212/978-3-85569-378-8/v978-3-85569-378-8.pdf

Viel zum Lesen, aber sehr interessant!

LG
Bettina

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Re: Zutrauen

Antwort von guinan am 28.07.2010, 19:58 Uhr

Frag ihn mal, was ihm passiert ist, dass er so reagiert.
Versuch ihm sachlich meine Infos klarzumachen!

Du kannst ihm sagen, dass es Dir nicht egal ist, dass sie schon sehr ängstlich ist. Du möchtest Deine Tochter normal aufwachsen lassen und dazu gehört auch eine normale Körperwahrnehmung. Diese kann nur entstehen, wenn sie sich fühlt!


Übrigens, wir haben einen kleinen Spielturm im Garten. Mit ca. 3 ist er von dem Turm auf die Wiese gehüpft! Ich hab es ihm erlaubt, obwohl ich schon etwas Bauchweh hatte. Er war sooo stolz, als er den Sprung stand und nicht umfiel! Mit 3,5 ist er auf der Spielwiese auf den Spielturm, über das Brett mit dem Seil, geklettert.

Meine beiden Jungs haben mit 1,5 bzw. 2 Jahren auf den Lauflernschiern gestanden. Sie sind mit 3,5 bzw. 4 Jahren auf den normalen Schiern gestanden!


Ich bin jetzt mit einem Mädchen schwanger und ich werde ihr das alles auf jeden Fall erlauben, wenn sie das Alter hat und es machen möchte.


LG
Bettina

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einfach ausprobieren lassen

Antwort von Zauberfee2007 am 28.07.2010, 19:59 Uhr

Mal zu seinen verboten und mein Vergleich zu meinem Sohn (in Klammern dann)
________________________________________________________
-- Sie darf z.B. nicht zu hoch klettern/Sie könnte ja runterfallen!

(mein Daniel ist 2,5 Jahre alt, klettert auf dem Spielplatz aufs Klettergerüst wo die größeren klettern, Mama holt ihn da wieder runter, kein Problem.
Er klettert auf die Couch, springt von Sitzfläche runter und das auch weit)

__________________________________________________________
--Sie darf nicht mit dem Messer schneiden/ Sie könnte sich ja verletzen!

(Daniel hat Kinderbesteck, schneidet auch schon selbst weiche sachen wie Brot, Banane. Man muss aber dabei sein. Auch wenn er sich damit schneidet, na und Finger is nich gleich ab !!!)

____________________________________________________________
--Sie darf die Treppe nur mit allerhöchster "Alarmbereitschaft" seinerseits runtergehen/Sie könnte ja stolpern und :(O-Ton)"hinfallen und sich das Kinn aufschlagen! Aber ich Weiß, das ist Euch ja egal! ICH passe jedenfalls auf meine Tochter auf!"

(Daniel läuft seit er 2 Jahre ist alleine die Treppe rauf und runter, am Geländer hält er sich auch fest. Ich bin dann manchmal gar nich dabei wenn er hoch läuft zur Wohnung.)
__________________________________________________________

Dein Mann muss Vertrauen in sie haben. Auch wenn sie sich mal verletzt, ne Schramme hat oder Schnittwunde. NA UND - die is nich auch Porzelan. Kinder müssen Erfahrungen Sammeln auch negative!

LG von der Fee

P.S.: Dein Mann sollte mal zu uns kommen, der bekäme nen Herzkaspar !!! *gg

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Re: Zutrauen

Antwort von Suki am 28.07.2010, 22:16 Uhr

hallo
dein mann ist wirklich sehr besorgt. vielleicht probiert ihr erstmal die sachen zusammen aus, wo sie sich eben nicht weh tun kann.
saft eingießen tut nicht weh, wenn´s schief geht. sie wird allerhöchstens nass.
danach geht ihr zusammen das nächste an. z.b. brot schmieren - nicht schneiden. mit einem kindermesser, dass dein mann aussuchen kann.
usw.

dein mann muss langsam mit der selbständigkeit eurer tochter vertraut gemacht werden.

lg suki

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Re: Zutrauen

Antwort von Bubbles am 29.07.2010, 0:37 Uhr

Beim ersten Kind war ich auch ein bisschen so. Nicht ganz so extrem, aber doch vorsichtig mit dem Klettern, alleine Wasser eingießen lassen wäre ich gar nicht so drauf gekommen, schneiden mit Messern - um Gottes Willen!
Mit dem Ergebnis, dass mein Sohn, bald 6, sich mittlerweile selbst bremst und viele Dinge gar nicht probieren will, außerdem keine akurate Körperwahrnehmung hat (es sind Kleinigkeiten, aber immerhin) und deshalb bald zur Ergotherapie geht. Er war von Anfang an nie so der Draufgänger, aber ein bisschen denke ich schon, dass ich da zusätzlich was verbockt habe.

Ungefähr mit drei ist er mal bei Freunden auf einen (winzigen) Baum geklettert und meine Freundin (auch Mutter eines gleichaltrigen Kindes, welches das genaue Gegenteil von meinem war (ist) und so ziemlich alles durfte) und ich standen auf der Terasse und sahen zu. Ich war schon in Sprungposition und muss wohl ziemlich das Gesicht verzogen haben, da guckte sie mich an und sagte zu mir: "Kannste das nicht sehen? Guck weg."

Natürlich hat der Spruch nicht von heute auf morgen gewirkt, aber ich habe an dem Tag begonnen zu begreifen, dass ich meinem Kind vielleicht mit meiner Vorsicht mehr schade als helfe.

Mittlerweile habe ich noch eine Tochter, fast 2, und gehe ganz anders mit meiner Angst um. Sie ist immer noch da, aber ich zwinge mich dazu, meinem Kind mehr zuzutrauen - und es wirkt. Die Kleine ist dem Großen in der motorischen Entwicklung im Vergleich um MEILEN vorraus, traut sich unheimlich viel (manchmal gar mehr als der große Bruder) und macht mir quasi täglich ein schlechtes Gewissen, dass ich dem Großen diese Chance nur bedingt gegeben habe.

Ich denke auf jeden Fall auch, dass Dein Mann ganz dringend sein Verhalten ändern muss. Aus irgendeinem Grund hat er sehr große Angst, und die sollte er irgendwie loswerden.

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Re: Zutrauen

Antwort von Püminsky am 29.07.2010, 11:54 Uhr

Unser Nachbarkind wird auch so erzogen - und ist absolut aggressiv, in vielen Bereichen asozial und hat deshalb wenig Kontakte, und stolpert nur noch über ihre eigenen Beine. Ein Trauerspiel. Ich krieg Pickel, wenn ich sehe, dass eine mittlerweile 5-Jährige (!) nicht allein eine Treppe herunter gehen darf!!!

Mein Sohn darf fast alles, was er ausprobieren möchte bzw ansatzweise kann. Treppe geht er allein herunter, da war er noch keine 2 (war früher Läufer, deshalb sicherer). Aus dem Glas trinkt er allein, seit er etwa 18 Monate alt ist. Selbstverständlich darf er sich nun mit 2,5 auch selber etwas einschütten, es klappt auch immer besser!

Wo er hoch klettern kann, geht er hoch.
In meinem Beisein darf er mit der Schere Papier schneiden oder Verpackungen aufschneiden.
Ein Brotmesser bekommt er (genau wie eine Gabel), seit er Besteck halten kann.

Brmest man all das, bremst man auch das Selbstvertrauen des Kindes. Letztlich zielt man genau auf das ab, was man vermeiden wollte: EIne erhöhte Unfallgefahr - denn einem unsicheren Kind passiert meist viel mehr. Auch fürs spätere Leben ist das übertragen solcher Ängste schlecht. DEin Mann legt eurer Tochter nur Steine in den Weg.

Ein Vorschlag: Besucht mal einen Psychomotorik-Kurs! Dort lernen nicht nur die Kinder, loszulassen ;)

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Re: Zutrauen

Antwort von Roxylady am 29.07.2010, 12:25 Uhr

Hi

ich finde es auch ganz wichtig dass die Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen. Unsere Tochter läuft alleine die Wendeltreppe rauf und runter.
Manchmal ruft sie von oben Hallo! und wir wundern uns wo sie abgeblieben ist... Auch klettert sie auf dem Spielplatz gerne überall hoch, auch neuerdings beim spazieren gehen auf Gartenzäune etc.
Sie wird im Oktober 3 Jahre alt.

Sie findet es toll, wenn sie das alleine geschafft hat. Nur so werden die
Kinder doch selbständig.

Rede unbedingt mit deinem Mann.

LG
Roxy

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Re: Zutrauen

Antwort von streepie am 29.07.2010, 12:42 Uhr

Als das darf unsere (2!) schon, oder wird es in Kuerze duerfen! Wie sollen sie es sonst lernen? Und blaue Flecken und Beulen gehoeren dazu!

Dein Mann soll ihr mal ein bisschen mehr zutrauen.

LG
Connie

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Re: Zutrauen

Antwort von Carmar am 29.07.2010, 14:10 Uhr

--Sie darf z.B. nicht zu hoch klettern/Sie könnte ja runterfallen!

ZU hoch klettert ein Kind normalerweise nicht. Bis in Greifhöhe (der Eltern) reicht ja erst mal. Sie muss allein rauf und allein wieder runter. Also nicht hochheben und sich dann wundern, dass sie nicht klar kommt.

--Sie darf nicht mit dem Messer schneiden/ Sie könnte sich ja verletzen!

Lass deinen Mann mal probieren, wie schaft eure normalen Besteckmesser sind. Damit kann man sich nicht verletzten. So scharf sind nur Arbeitsmesser.

--Sie darf nicht alleine eingiessenz.B.Saft/ Sie könnte ja etwas verschütten!

Dass ist nicht schlimm. Tischdecken kann man waschen. Oder ihr nehmt erst mal Lacktischdecken. Die kann man abwischen.
In der Badewanne kann das Kind den Schüttvorgang mit Wasser "üben".

--Sie darf die Treppe nur mit allerhöchster "Alarmbereitschaft" seinerseits runtergehen/Sie könnte ja stolpern und :(O-Ton)"hinfallen und sich das Kinn aufschlagen! Aber ich Weiß, das ist Euch ja egal! ICH passe jedenfalls auf meine Tochter auf!"

Der Vater kann treppab vorausgehen und treppauf hinterhergehen. So kann er einen evtl. Sturz des Kindes auffangen.

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langfristig denken

Antwort von cymbeline am 29.07.2010, 17:56 Uhr

was hier schon angedeutet wurde und stimmt, ist dass deine tochter langfristig viel verletzungsgefährdeter ist wenn sie sich jetzt nicht ausprobieren darf. dann probiert sie dinge aus, evtl. wenn nicht ihr, sondern gleichaltrige dabei sind, und ist damit total überfordert. vielleicht kannst du deinen mann nochmal versuchen aufzuzeigen, dass die langfristigen folgen wenn er mal nicht aufpassen kann viel gravierender und unberechenbarer sind als kleine blessuren jetzt.

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