Trauma?

Den Satz von dem Arzt finde ich -freundlich ausgedrückt- sehr ungünstig. Dadurch hat er euch verunsichert und ihr geht mit Bemerkungen und Fragen eurer Tochter befangener um, als es sein müßte. Da kann man sich dann ja als Eltern kaum von befreien.

In dem Alter vergessen Kinder solche Ereignisse nicht mehr so schnell, damit sind sie ja nicht automatisch traumatisiert. Sie hat gut verstanden, was da passiert ist, bzw was Schuld an ihren Schmerzen war. Und daß sie darüber redet und es immer wieder mal anspricht, bedeutet letztlich nur, daß sie sich dran erinnert und sich vielleicht auch vergewissert, daß sie es richtig in Erinnerung hat.
Einer meiner Hunde wurde überfahren, bevor meine Tochter geboren wurde. Ich hatte es ihr mal erzählt, weil sie Fotos gesehen hat und dann auch mit dem Hinweis, daß es deshalb so wichtig ist, daß sie an Straßen aufpasst, richtig guckt, nicht allein rüberrennt usw. Sie hat den Unfall damals nicht mitbekommen und sie kannte den Hund nicht persönlich, sie kann also nicht traumtisiert sein. Trotzdem kommt ihr das immer sofort in den Sinn, wenn es um irgendeine Gefahr bzgl des Straßenverkehrs geht. Dann kommt sofort das Beispiel des überfahrenen Hundes.

Vielleicht ist es, daß Kinder sich irgendwie absichern wollen, wenn sie selbst eine Gefahr erkannt haben.

Ich glaube, ich würde nur immer möglichst sachlich erklären, daß sie ja weiß, daß man mit heißen Dingen vorsichtig sein muß. Ich würde das auch ruhig sagen, daß etwas Heißes an sich nicht schlimm, bzw oft ja auch sinnvoll ist, oder auf einem Herd oder Grill leckeres Essen gemacht werden kann, man aber niemals anfassen darf und sogar als Erwachsener damit sehr vorsichtig ist.

Irgendwann wird es ein anderes Thema geben, das sie beschäftigt.