Phantasien...

Ich würde das nicht überwerten, kleine Jungs lieben wilde Phantasien. Mein Sohn (5) ist ein eher sanfter Junge. Dennoch denkt er sich auch ab und zu wüste Geschichten aus - richtig genüsslich. Ich glaube, das Problem liegt vielleicht eher in unserer mütterlich-weiblichen Harmoniesucht, wir mögen solche gewalttätigen Ideen einfach nicht. Väter haben damit meist denn auch weniger Probleme und sorgen sich darüber kaum...

Wichtig finde ich aber, dass man Stellung bezieht, wenn das Kind mit solchen Geschichten anfängt. Ich würde z. B. sagen: "Das tut aber weh, wenn man jemandem etwas "absägt"". Oder: "Puh, das ist aber eine wilde Geschichte, das stelle ich mir ganz schlimm vor." Oder: "Meinst du, dass Tiger wirklich zuerst das Herz fressen? Ich weiß gar nicht, ob das so ist, aber vielleicht stimmt es." Wenn es um Reinlegen oder um Fallen geht, gilt dasselbe: "Es ist aber doch nicht schön, wenn man hereingelegt wird. Wie fändest DU es, wenn ich dich hereinlegen würde, oder deine Kiga--Freunde das täten?"

Solche Kommentare finde ich wichtig, ich mache das auch so. Damit mein Sohn zum Einen Empathie lernt, also sich in andere hinein zu versetzen. Und zum Anderen immer wieder ganz klar wird, dass es einen Unterschied zwischen Wirklichkeit und Phantasie gibt - dies ist für Kinder nämlich keineswegs so deutlich wie für uns.

LG