Mein Kind (2) hat ein Elefantengedachtnis

Hallo amal,

ich verstehe deinen wunsch, kein "wandelndes nein" sein zu wollen, sehr gut.

neins hört ein kind in der regel unweigerlich genug, und auch mir widerstrebt es, ständig mit dem explorationsdrang meiner kinder in konflikt zu geraten.

Das wichtigste finde ich, die umgebung so kindersicher wie möglich zu gestalten. kannst zb alle dinge, an die er demnächst mal dran will aber nicht darf, an einen für ihn unsichtbaren ort verbannen.

bei vielen dingen, wegen denen es immer wieder konflikte gibt, lasse ich ihn irgendwann unter sorgfältiger kontrolle dran. wenn ein gegenstand "abgearbeitet" ist, wird er meistens recht schnell uninteressanter und die konflikte darum lassen nach. nachdem der kleine (17 monate) ständig unbedingt an die klobürste wollte (eine neue, sauber spielklobürste hatte er schon, aber er wollte unbedingt die echte) durfte er neulich ein paar mal vorsichtig mit mir zusammen mit der echten klobürste in der toilette rumwischen. danach natürlich gut hände gewaschen. seirdem hat sich das thema endlich erledigt. oder die scharfe küchenschere. durfte er unter aufsicht auf meinem schoß benutzen, ist jetzt auch okay.

ansonsten ablenken (klappt bei euch scheinbar nicht), erklären, alternativen bieten. oder eine kombination daraus. zb.: "eine eiswaffel gebe ich dir nicht mehr. da ist zucker drinnen. wenn man davon zu viel ißt, gehen die zähne kaputt und tun weh. aber du kannst dir aussuchen, ob du ein x oder eine y essen willst."


unterwegs hab ich bei der großen in dem alter immer gute erfahrungen damit gemacht, sie auf den arm zu nehmen und mich mit ihr zügig aber nicht hektisch vom ort des geschehens zu entfernen und währenddessen tolle alternativvorschläge zu unterbreiten. zb. kind will nicht vom spielplatz weg, aber ihr müßt dringend gehen. kind auf den arm nehmen, währenddessen schon erklären, dass man leider aus diesem oder jenem grund jetzt gehen muss, ABER (mit aufgeregter, fröhlicher stimme), wir gehen jetzt nochmal an dem schaufenster mit dem lustigen hasen vorbei, da darfst du nochmal nach dem hasen gucken (oder an der kleinen treppe, da darfst du von der stufe hüpfen, o.ä.).

also immer erklären, währenddessen aber schon aus der situation rausgehen und etwas spannendes erzählen oder irgendwas, worauf sich das kind schon freuen kann.