Also dann...

...stelle ich mich auch einfach mal vor...
Ich lese hier schon eine Weile mit, fiebere und freue mich mit Euch.
Ich selbst muß für mich noch klarer werden, was ich überhaupt will. Seit längerem fahren mine Gefühle Achterbahn, ein ständiges Auf und Ab. Ich hoffe, ich darf hier einfach mal mein Herz ausschütten.

Ich habe eine bald 12jährige Tochter. Für mich war schon immer klar, dass sie kein Einzelkind bleiben soll. Leider hat das Geschwisterchen sehr lange auf sich warten lassen. Nach einem frühen Abgang 2009 kam im Oktober 2013 schließlich unsere 2. Tochter zur Welt.
Nun habe ich 2 Kinder, welche 9 Jahre auseinander sind und mein Herz "schreit" geradezu nach einem Geschwisterchen. Leider ist für meinen Mann ein 3. Kind ausgeschlossen. Zum einen aus finanziellen Gründen (wir müßten uns eine größere Wohnung suchen, denn unsere Eigentumswohnung mit 3 Zimmern ist eigentlich jetzt schon zu eng - aber im Münchner Raum leider schwer machbar). Zum anderen ist mein Mann mit unseren beiden Mädels eh schon gestreßt genug. Unsere 2jährige hat eine diagnostizierte Schlaf-/ Regulationsstörung. Sie ist äußersten sensibel und anhänglich und hat das Schlafverhalten eines Säuglings. Sie schläft bei uns im Bett und ist alle paar Stunden wach, teils länger und mit Geschrei. Da hilft manchmal nicht mal Stillen (was sie noch viel einfordert).
Trotz allem denke ich mir "wenn, dann jetzt nochmal". Noch (!) hätte ich wohl die Kraft dazu. Außerdem rennt mir die Zeit davon. Ich werde dieses Jahr 39... Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der Kleinen ein Geschwisterchen gut tun würde. Und finanziell wäre es schon machbar... Denn für den Fall der Fälle hätten wir schon einen Plan.
Der Fall der Fälle ist nämlich bereits eingetreten, denn ich wurde im Oktober 2015 ungeplant schwanger. Nach dem ersten Schock war die Freude riesengroß - und mein Mann meinte (augenzwinkernd!) "es gibt schlimmeres".
Doch leider hatte ich in der 10. Woche (nach wochenlangem Hoffen und Bangen) eine MA mit natürlichem Abgang, gegen den Rat aller Ärzte und Familie, die mich alle zur AS drängen wollten.
Für mich ist eine Welt zusammengebrochen.
Und für mich war klar - keine Kinder mehr! So etwas packe ich nicht nochmal.
Aber wie es so ist - er schleicht sich langsam wieder ein, der Wunsch nach einem 3. Kind.
Mein Mann weiß davon, er hat sich Bedenkzeit erbeten - aber im Grunde weiß ich, dass er nicht mehr mag. Er vermißt "sein Leben", er vermißt mich als Partnerin, er wartet nur darauf, endlich aus dem gröbsten raus zu sein, um wieder durchzustarten.
Und mich macht das alles ziemlich fertig und ich weiß nicht wohin mit mir und dem aberwitzigen Traum von einem 3. Kind.
Und selbst wenn... ich schätze, die Chancen, nochmal schwanger zu werden sind nicht die besten, selbst wenn wir es nochmal drauf ankommen lassen sollten.

Ich weiß nicht, was ich von Euch hören möchte. Ich schätze, ich wollte mir einfach mal alles von der Seele schreiben. Und so, wie ich Euch beim stillen Mitlesen erlebt habe, dachte ich mir, bin ich hier gut aufgehoben :-)

Verwirrte Grüße!