Kigakids

KIGAKIDS - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Birgit 2 am 20.07.2009, 14:34 Uhr

Woran erkenne ich Schulreife ?

Hallo,
ich bin nicht grundsätzlich gegen frühzeitige Einschulung, würde mir das aber ganz genau überlegen und finde oft, dass die "Gesamtreife" einfach noch fehlt. Ich bin Erzieherin im Kindergarten und da fällt es oft auf, wie viel in einem Jahr noch an Entwicklung dazu kommt. Oft ist das nicht im kognitiven Bereich, sondern im sozial- emotionalem Bereich. Ich kopiere einfach mal deine Statements und schreibe was dazu, was ich denke:

Sieht gut, hört gut, hat ein paar Probleme mit der Stifthaltung und mit der Händigkeit, aber ansonsten alles ok.

- Stifthaltung und Händigkeit finde ich sehr wichtige Dinge, denn es wird in der Schule sehr viel schriftliches abverlangt.

Nun meinte die Ärztin, daß er vom Entwicklungsstand her das nächste Jahr schon eingeschult werden könnte, sie befürchtet er langweilt sich auf Dauer im Kiga und er bräuchte jetzt schon extreme Förderung.

- Ich bezweifel immer, ob eine Ärztin das in so kurzer Zeit wirklich einschätzen kann. Sie sieht das Kind nur in einer Momentaufnahme, nicht in der Gesamtentwicklung, wie es sich in der Gesamtgruppe verhält, ob es z. B. sich unterordnen kann, warten kann, bis es an der Reihe ist, Frustration aushalten kann, wie er mit Erfolgen/Mißerfolgen umgehen kann, wie der soziale Umgang miteinander ist,...
Ich finde es zudem schade, wenn Kinder sich im Kindergarten langweilen müssen und sehe es als Aufgabe des Kindergartens an, diesem entgegenzuwirken. Ansonsten kann man auch als Eltern gute Anreize schaffen, z. B. durch Kurse außerhalb des Kindergartens...

Ich bin mir aber nicht sicher, ob das die richtige Entscheidung ist, denn immerhin wäre er bei der Einschulung gerade mal 5 1/2 Jahre alt.

- Das finde ich auch bedenklich, denn oft sind Kinder in dem Alter noch sehr verspielt, sehen die Notwendigkeit des Lernens noch nicht so wirklich, brauchen dadurch mehr Unterstützung und werden immer zu den jüngeren gehören. Das macht sich oft später erst bemerkbar, meistens wenn der Schulwechsel ansteht. Da wird die unterschiedliche Gesamtreife oft deutlich - wenige sind noch sehr verspielt, viele interessieren sich schon für "Erwachsenendinge"...

Ok, er kennt die Zahlen bis 40, kann diese auch wenn sie irgendwo geschrieben stehen lesen, ebenso die meisten Buchstaben und ist auch sehr interessiert. Zur Zeit versucht er sich mit schreiben und beginnt, Buchstaben aneinanderzureihen, sprich er ist dabei lesen zu lernen. Wir helfen ihm zwar, wenn er was wissen will (z.B. "Welcher Buchstabe ist das?") aber wir fördern das Ganze nicht.

- Das Interesse für Zahlen und Buchstaben ist bei viele 4jährigen vorhanden und gehört zur normalen Entwicklung dazu.

Allerdings hat er Hummeln im Hintern und es fällt ihm sehr schwer, längere Zeit sitzen zu bleiben oder sich ruhig zu verhalten.

- Das finde ich schon gravierend und spricht nicht für eine vorzeitige Einschulung. Natürlich kann sich das noch bis dahin ändern, aber wenn nicht, dann fällt ihm die Aufmerksamkeit einfach schwerer. Da würde ich doch noch auf mehr Reife im höheren Alter hoffen, durch die es ihm dann leichter fällt.

Auf der einen Seite tendiere ich zum frühen Schulbeginn (unter anderem auch weil sein bester Freund ein Musskind ist und auf jeden Fall das nächste Jahr zur Schule geht), auf der anderen Seite bin ich mir nicht sicher, ob das funktioniert.

- Die beste Freundin meiner Tochter wurde damals auch eher eingeschult und die zwei sind bis heute befreundet. Ich glaube, manchmal ist das nicht von Vorteil, wenn man in eine Klasse kommt, denn oft entsteht auch Konkurrenzdruck oder die zwei hemmen sich, neue Freunde kennenzulernen.

Wie erkenne ich Schulreife beim Kindergartenkind ? Nach welchen Kriterien entscheidet ihr ?

Schulreife ist schwer zu definieren, finde ich, vor allem muss das Kind erst mal in die Schule wollen. Dann sollte Lernbereitschaft dasein, soziale Reife vorhanden, emotional sollte das Kind dem Schulalltag gewappnet sein, sollte seine Sachen in Ordnung halten können, sollte Aufgabenverständnis mitbringen, sollte zuhören können, länger Stillsitzen und bei einer Sache bleiben, fein- und grobmotorisch fit sein, also sprich die Fähigkeiten zum Schreiben mitbringen,... - das sind die Punkte, die mir so spontan einfallen...

Gruß
Birgit

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge

Anzeige

Erfurt

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.