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Geschrieben von DK-Ursel am 24.09.2017, 10:42 Uhr

Thema Tot

Hej Carmar!

Praktischer Umgang mit Tod ist aber etwas anderes als theoretische Gespräche ohne konkreten Anlaß.
Ersteres - ja, da waren unsere Kinder schon im zartesten Alter dabei, leider sind in unserer Familie einige liebe Menschen (auch früh) verstorben.
Aber bei den theoretischen Gesprächen, die dennoch - zwischendrin - kamen, habe ich nicht ausgepinselt, daß ich auch jung sterben könnte, während sie noch klein sind.
Wenn Du mal rumschaust und auch überlegst, wie sehr wie Erwachsenen im Alltag und auch sonst das Thema eigentlich mehr verdrängen als suchen, dann finde ich, es ist okay, einem kleinen Kind ohne Relationsmöglichkeiten (da ihm eben viele Erfahrenswerte noch fehlen) zuzugestehen, daß es mit einem Verlust der Eltern in seiner Phantasie überhaupt noch nicht klarkommt.
Auch als ich bei der Totgeburt unserer 2. Tochter wirklich auf Messers Schneide beinahe mitgegangen wäre, habe ich meiner zu Tode (!) verschreckten Großen, die ja die Sorgen der Erwachsenen und mich bleich im Bett erlebte, immer versichert, daß die Ärzte mich gesund machen.

Einem Kind (oder Menschen überhaupt) Hoffnung nehmen ist grausam - ich weiß, was es heißt, wenn man mit 3 (mein Bruder) oder mit 5 (ich) den Vater unverhofft verliert - darauf kann man sich sowieso nicht vorbereiten, und die Welt bricht für kinder zusammen, weil sie ganz anders als wir Großen ja gar keine Vorstellung davon haben, wie es weitergeht ohne die beiden wichtigsten Menschen im Leben.
das ist eben nicht nur der Verlust eines Menschen, den man liebt - das auch, aber es ist auch und besonders das Wickeln der eigenen Welt.
Das ist plötzlich in ausgestoßen werden in eine Welt, die man doch allein, so klein wie man ist, gar nicht kennt und schaffen kann.
Das ist das Schlimmste überhaupt, weil es jegliche Sicherheit, alles, was bisher gültig war, ungültig macht - weil es einem Kind den Boden buchstäblich unter den Füßen wegzieht.

Ich erzähle meinem Kind ja auch nicht von den übrigen Unglücksfällen, die über uns hereinbrechen, von Orkantrümmern (hier erlebt) oder Überschwemmungen, von Autounfällen bevor wir uns ins Auto setzen bis hin zu Ertrinken in dre Badewanne.
Man muß abwägen, wieviel man einem kleinen Kind und seiner Phantasie zumutet.
Und das schreibst Du ja auch.
darum würde ich aber eben bei einem so kleinen Kind nicht ins Detail gehen, wie es ohne mich oder den Vater wäre...Es sei denn ,es würde sehr bohrend danach gefragt. Dann ist es ganz sicher auch ein Trost, von lieben Menschen erzählen zu können, die sich um das Kind kümmern würden.

Ehrlichkeit ja, meine Töchter haben sich von sterbenden Großeltern, meinem Bruder etc. verabschiedet, aber das waren konkrete Fälle, keine theoretische Überlegung, das dasselbe auch uns bedrohen könnte.

Denn da bin ich eben für die Wurzeln erst - d.h. verläßliche Eltern, ohne welche Flügel hinaus in die Welt ungleich schwerer tragen.
Diese Sicherheit wollte ich meinen Kindern nicht nehmen, indem ich ihre Phantasie auch noch damit anrege, meine Nachfolge auszumalen.
Ehrliche Antwort:
Ja, auch ich kann krank werden oder einen Unfall haben, aber ich habe nicht vor, jung zu sterben.
Die meisten Mütter und Väter leben lange genug, um auch noch Enkelkinder zu erleben. Mach Dir also keine Sorgen, alles ist gut.
Kinder vertrauen auf ihre Eltern ,das ist ein Urgefühl - das zu erschüttern, ist gefährlich --- und oft eben unnötig.

paßt alle gut auf Euch auf, damit wir alle noch unsere Eerleben - einen schönen Sonntag - Ursel, DK

 
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