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Geschrieben von Laraz am 10.12.2008, 20:46 Uhr

Offene Gruppe?

Hallo

bin Erzieherin und denke auch kritisch über total offene Gruppen.
Denn es ist nicht für jedes Kind geeignet und manche Kinder, gerade in der Anfangszeit sind schnell überfordert.
Aber auch im Alltag habe ich bedenken.

Eine "geschlossene" Gruppe gibt schneller Sicherheit, die Kinder lernen die Gruppenkollegen schneller kennen, ein Gemeinschaftsgefühl bildet sich intensiver. Alles wird gemeinsam erlebt und geteilt.
Die Erzieherinnen sind feste Bezugspersonen und nicht an eine Stelle gekoppelt. Z.b. die Erzieherin im Turnraum, die Erzieherin im Malbereich.

Offene Arbeit finde ich gut, wenn eine feste Grundgruppe besteht und z.B. nur stundenweise das Haus geöffnet wird ..... -

Für meine Tochter wäre das nichts gewesen.
Und ich hätte es aus anderen Gründen nicht gewollt.

Den Kindern macht es in einem offenen Haus sehr viel Spaß, sie können sich aussuchen was sie machen, ... , können überall herum, alles ausprobieren - aber für mich steht nicht nur der Spaß im Vordergrund sondern auch andere Punkte.

Auch kann es im Alltag schwierig sein, z.B.
.... aber sie müssen sich täglich neu orientiern ....
..... sich neue Spielpartner suchen, bzw. den Freunden anpassen wenn die wohin wollen, Kinder die schwer Kontakt schließen müssten das jeden Tag immer wieder aufs neue tun, weil ja alle unterwegs sind ...

Pädagogisch habe ich meine Schwierigkeiten damit, daß sich eben die Kinder alles frei aussuchen können.
Kinder die z.B. feinmotorische Defizite haben, werden bestimmt nicht freiwillig an Malangeboten, Falten teilnehmen sondern verbringen die Tage
im Toberaum
Oder Kinder mit Sprachproblemen nehmen nicht unbedingt an einer Bilderbuchbetrachtung teil

Ein Gegenargument zu meiner Theorie ist oft: " .... das ich dann wohl nicht genug motivieren kann" ...., aber das sehe ich anders.
Wer von uns würde sich denn die Bereiche aussuchen die er nicht so gut kann, oder in denen uns was schwer fällt.
Oder ich mag die Erzieherin nicht die immer bastelt, dann lasse ich es ganz ...

Freunde haben Kinder bei uns in offenen Häusern und die finden es auch Schade, daß nicht gleich gesagt werden kann was das Kind gemacht hat, was ansteht oder ob etwas auffällt. Da muß erstmal im Team herum gefragt werden, damit alle Kolleginnen sich dazu äußern können.

Interessant finde ich die offene Arbeit für Vorschulkinder - aber nur wenn auf wesentliche Bereiche in der Vorschularbeit geachtet wird und die Kinder nicht allem ausweichen können.

Was mich auch stört ist, daß ich möchte, daß meine Tocher Konflikte aushalten lernen muß. z.b. wenn sie mit einer Erzieherin streitet oder mit einem Kind, dann möchte ich nicht, daß sie einfach gut gelaunt der Situation entwischen kann , sondern daß sie eben die Situation aushalten können sollte. Ich möchte nicht, daß sie die Möglichkeit hat z.B. Ärger zu machen und dann einfach woanders hin zu gehen.

Und ich denke in der Schule ist es das Gegenteil von offen .....


Grüße Laraz

 
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