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Geschrieben von Patse80 am 18.12.2023, 22:53 Uhr

Kleinkind klammert total. Unsicherheit oder Eifersucht?

Hallo Zusammen, ich bin alleinerziehende Mama seit mein Mädel 5 Monate alt ist. Jetzt ist sie 3 1/2, geht gerne in die Kita, ist jeden Samstag bei ihrem Papa und ist ein kleiner Trotz-Engel, wie es nur dreijährige sein können. Was mich nun im Alltag sehr belastet: Sie ist massiv auf mich fixiert. Ich kann nicht telefonieren oder mich mit Besuch unterhalten, sie stört konstant. Will eine unserer Katzen auf meinen Schoß, dann wird sie runter geschoben und sie klettert selber hoch. Sie weigert sich, alleine einzuschlafen und klammert sich an meinem Arm fest, damit ich ja nicht wieder aufstehe. Wenn ich mit ihr irgendwo hin möchte, sei es Familie besuchen, auf einen Geburtstag oder ins Restaurant wenn wir mal eingeladen sind, gibt es jedes Mal ein riesen Drama mit weinen, verweigern, an meinem Bein festklammern, auch wenn sie alle Leute kennt. Und dann will sie nur auf meinen Schoß. Das schränkt mich so ein, ich muss eh schon auf so viel verzichten, dass mir eigentlich wichtig wäre und gut täte, aber dann noch jedes mal Theater, das ist so anstrengend. Den Schnuller abgeben klappt auch nicht, und ich hab sie tatsächlich schon weinen lassen ( alle sagen, du bist nicht konsequent genug, lass sie halt weinen, sie wird sich schon beruhigen...) und nach 1 Stunde Dauerjammern hat sie ihn wieder bekommen. Ich fühle mich so mies. Warum hat sie solche Verlustängste? Warum ist sie so unsicher? Bin ich zu viel um sie herum und sollte sie öfter mal zu Oma oder Opa bringen, damit sie merkt dass nichts Schlimmes passiert? Gestern hat meine Cousine gesagt, ich soll mit ihr zum Psychologen gehen, das hat mich echt geschockt! Sie wird im Mai erst vier! Sie ist völlig altersentsprechend, ist tagsüber zuverlässig sauber, isst so gut wie alles und kann zuckersüss sein. Aber sie hat eben auch Temperament und was sie nicht will, dass will sie nicht. Und sie will Mama nicht teilen und will nirgends hin wo viele Leute sind. Aber bitte ernsthaft: Psychologe?

 
5 Antworten:

Normale Phase

Antwort von Lillimax am 19.12.2023, 8:56 Uhr

Hallo,

viele kleine Kinder haben so eine „Klammerphase“, das ist nichts Ungewöhnliches. Am besten ist es, ihr Bedürfnis nach Nähe einfach zu erfüllen. Ja, das ist anstrengend, ich weiß. Aber man sollte sein Kind immer da abholen, wo es in seinen Bedürfnissen gerade steht. Seine Ängste sind ja keine Laune. Sondern sie sind echt.

Meine Kinder hatten diese Phase auch. Ich durfte nicht allein auf die Toilette, nicht duschen, sie wollten niemals allein bei anderen Kindern auf einem Kindergeburtstag bleiben (ich musste die Gastmutter fragen, ob ich mit dableiben darf), sie wollten nicht allein aufs Kinderkarussell (ich bin stehend mitgefahren) usw. Gerade weil ich ihr Bedürfnis nach Sicherheit erfüllt habe, sind sie selbstbewusste, fröhliche Kinder geworden und inzwischen selbstsichere Erwachsene.

Bitte niemals plötzliche Gewaltaktionen machen, wie deiner Tochter einfach den Schnuller wegnehmen und sie weinen oder jammern lassen. Den Schnuller entwöhnt man sanft und mit Einverständnis des Kindes. Bei uns zum Beispiel kam die Schnullerfee, als mein Sohn vier Jahre alt war. Alle Schnuller wurden auf die Fensterbank gelegt, die Schnullerfee hat sie nachts abgeholt und zu kleinen Babys gebracht, die noch keinen Schnuller hatten. Dafür hat sie ein Geschenk auf der Fensterbank hinterlassen. Drei Jahre kann dafür noch etwas früh sein, du darfst hier noch warten. Die Zähne meines Sohns waren übrigens trotzdem gerade.

Gerade weil du alleinerziehend bist, ist es ganz wichtig, dass du Außenstehenden nicht erlaubst, dir dauernd in die Erziehung reinzuquatschen, obwohl sie selbst keine Ahnung haben. Es ist Unsinn, dass man bei kleinen Kindern nur „konsequent“ sein muss, damit sie Ängste loswerden - das Gegenteil ist der Fall. Wenn man die Bedürfnisse eines Kindes nicht erfüllt, DANN bekommt es Ängste, und zwar oft lang anhaltende. Die Anhänglichkeit deiner Tochter ist ja keine Schikane, sie will dich nicht ärgern. Sondern sie braucht dich als Sicherheit. Du bist die feste Basis, auf der sie steht. Steh zu deinem Kind, lass nicht zu, dass andere künstliche Probleme herbeireden.

Ich kann verstehen, dass dich das belastet und nervt. Aber so sind kleine Kinder nunmal oft. Diese Kinderjahre sind einfach wahnsinnig anstrengend, da beißt die Maus keinen Faden ab. Im Nachhinein aber ist man saustolz, wenn man seinem Kind immer gegeben hat, was es brauchte, und wenn man es nie hat weinen lassen. Mir geht das auch so. Wenn du deiner Maus jetzt die Sicherheit gibst, die sie braucht, wird sie von dieser festen Basis aus irgendwann ihre Flügel ausbreiten und mutig in die Welt hinausgehen können.

LG

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Re: Kleinkind klammert total. Unsicherheit oder Eifersucht?

Antwort von kia-ora am 19.12.2023, 16:00 Uhr

Ich habe 4 Kinder und eins davon ist ein Klammeraffe. Es ist einfach ihre Persönlichkeit und die kann / will ich nicht ändern. Ich lasse sie klammern - wenn es mir möglich ist. Also arbeiten muss ich schon und auf Toilette nehme ich sie auch nicht mehr mit. Sie ist inzwischen in der Grundschule!

Aber von anderen lasse ich mir garantiert nicht sagen, dass ich sie wegschupsen soll! Da ignoriere ich die blöden Kommentare oder es gibt nen blöden Spruch zurück. Mehr nicht.

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Re: Normale Phase

Antwort von Patse80 am 19.12.2023, 19:48 Uhr

Vielen herzlichen Dank, Dein Kommentar hat mir so gut getan . Ich habe zwar erst mal geheult, aber es ist echt viel Frust dabei abgefallen. Sie war schon ein Schreibaby und ich musste immer rechtfertigen, warum das Kind 12 Stunden am Tag an meinem Körper war. Anscheinend ist meine Maus eben länger ein "Tragling". Ich muss tatsächlich noch daran arbeiten, mich nicht so verunsichern zu lassen. Viele Grüße und Danke nochmal

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Re: Kleinkind klammert total. Unsicherheit oder Eifersucht?

Antwort von Cassy am 21.12.2023, 11:21 Uhr

Meine Tochter war in dem Alter auch so (jetzt ist sie 5) und ich fand es auch sehr anstrengend. Ich finde man darf schon unterscheiden zwischen dem Bedürfnis nach Nähe und dem Wunsch nach ungeteilter Aufmerksamkeit, auch wenn die Grenze oft verschwimmt. Das Klammern wurde bei uns von selbst weniger, weil es das Kind in seiner Freiheit natürlich auch einschränkt und da werden sie dann schon bald mutiger. Darüber, dass wir auch mal was machen, was den Erwachsenen Spaß macht und sie langweit oder dass ich mich mal in Ruhe mit jemanden unterhalten möchte, bzw telefonieren muss, diskutieren wir noch oft...

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Re: Kleinkind klammert total. Unsicherheit oder Eifersucht?

Antwort von Jumalowa am 25.12.2023, 16:38 Uhr

Wir sind verheiratet, haben 3 Kinder. Unsere Jüngste ist ganz ähnlich gewesen!

Die wollte die ersten 3 Jahre fast zu niemandem, hing nur an mir, Feste und Besuche waren sehr anstrengend für mich. Ich habe es aber akzeptiert und ihr all die Sicherheit gegeben, die Sie benötigt! Dieses Jahr im Mai ist dann der Knoten geplatzt. Sie ist zwar gerade Abends und Nachts noch sehr anhänglich aber kein Vergleich mehr zu vorher. Und Ihre Geschwister und mein Mann waren immer da und haben sich gekümmert, wir konnten das überhaupt nicht verstehen warum Sie so ist.
Ich hatte im Mai aber auch eine Termin beim KIA, weil Sie auch kaum mit jemandem gesprochen hat etc. und wir Sorge hatten, dass Sie vielleicht spezielle Hilfe benötigt.

Ich würde deiner Tochter das geben was Sie aktuell an Zuwendung braucht, also keine Machtkämpfe. Man sagt ja, Kinder setzten Morgens einen Rucksack der ist voll mit Kompromissen. Irgendwann ist der Rucksack leer und es geht nichts mehr. Trotzdem kannst du versuchen (wenn der Rucksack nicht leer ist, durch Kindergarten, Oma&Opa, Papa, denn da wird Sie viele Kompromisse eingehen) Ihr klar zu machen, daß Du auch Deine Grenzen hast und jetzt die Katze streichelst. Das ist aber ein langer Lernprozess.

Wenn du Dir unsicher bist, hol Dir Hilfe. Ich finde es nicht schlimm sich eine zweite Meinung einzuholen oder auch Hilfe zu bekommen. Für mich klingt das zwar nicht danach aber ich lese auch nur deinen Text.

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