zurück| Geschrieben von Jane und 3 am 27.01.2013, 21:45 Uhr |
Frage meiner Tochter
Meine 8jährige Tochter (sie hat einen großen Bruder, der schwerbehindert ist) hat mich heute mit einer Frage überrascht, die ich ihr leider nicht beantworten konnte, aber gern möchte. Deshalb stell ich sie einfach mal hier und vielleicht kann mir jemand helfen.
"Mama, wie träumt eigentlich ein blinder Mensch? Kann er im Traum Bilder sehen?"
Ich fand es beeindruckend, welche Gedanken ihr so durch den Kopf geistern, aber eine wirkliche Antwort kann ich ihr nicht geben. Also ich denke mal, wenn jemand erst sehend war und dann durch Unfall/Krankheit etc. blind wird, kann er vielleicht in Bildern träumen, weil er ja die Dinge schon mal gesehen hat, aber wie ist das mit Menschen, die von Geburt an blind sind?
Danke
Jane
Beitrag beantworten
Re: Frage meiner Tochter
Antwort von angi159 am 27.01.2013, 22:08 Uhr
http://www.anderssehen.at/alltag/berichte/traum2.shtml
Das ist interessant.
Re: Frage meiner Tochter
Antwort von 4hamänner am 27.01.2013, 22:16 Uhr
Hallo Jane,
also genau wissen (aus Erfahrung) kann ich es nicht, aber theoretisch läuft es so ab:
Beim Träumen werden Erinnerungen (Erlebtes, Gehörtes ...) mehr oder weniger zufällig (aber gewichtet nach der eigenen emotionalen Bewertung) abgerufen. Dabei werden Verknüpfungen zu alten Erinnerungen / Wissen hergestellt.
Wenn also ein Mensch nie gesehen hat, wird er wohl eher von Geräuschen, Tasteindrücken und Gerüchen träumen. Aber auch das ist für ihn ja ein komplettes Bild. Je nach Behinderung kann es durch aus sein, dass durch die Stimulation von entsprechenden Hirnzellen Farben oder Blitze als Waahrnehmung erscheinen. Da aber der Bereich des Sehens im Gehirn nie benutzt wurde, konnte er sich auch nie entwickeln.
Das Sehen entwickelt sich zum großen Teil erst nach der Geburt. Das Erkennen von Mustern muss sich erst langsam entwickeln. So reagieren Neugeborene am stärksten (außer auf ein Gesicht) auf kontrastreiche Linienmuster. Die später feiner und auch komplexer werden. Tiefensehen wird erst mit dem ersten eigenen Fortbewegungen dazu kommen. Und so weiter. Diese Entwicklung verändert zum einen das Auge (Sehschärfe) aber ganz besonders den Bereich des Sehens im Gehirn (Hinterkopf).
Ich hoffe, das erklärt das ganze etwas.
Liebe Grüße
Anja
Re: Frage meiner Tochter
Antwort von Jane und 3 am 28.01.2013, 17:56 Uhr
Danke, das hat mir sehr geholfen 
