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Geschrieben von Annas Truppe am 23.07.2008, 22:40 Uhr

@ miolilo

Hallo,

mit deinem Statement unten zum Thema "Rechendreiecke", offenbar Erwiderung auf mein Post, liegst du daneben. Bereits im früheren Thread von Emily hast du mitgeschrieben und wohl auch gelesen; da hätte dir auffallen müssen, dass ich nie davon gesprochen habe, sich die Kinder an derartigen Aufgaben nicht eine Weile lang versuchen zu lassen. Wiederholt habe ich die Sinnhaftigkeit des Ausprobierens betont und erwähnt, die Lehrer sollten den Kindern dann doch "irgendwann" die Lösung erklären. Nie war ansatz- oder andeutungsweise davon die Rede, den Kindern nur und sogleich Lösungen oder Formeln zu präsentieren, damit sie sich ja nicht selbst anstrengen müssen.

Deine Worte :
Aber genau diese Erfahrung mache ich immer wieder in der Schule. Die Kinder erwarten ein vorgefertigtes, mundgerechtes Häppchen, egal in welchem Bereich! Arbeitsauftrag selber durchzulesen und zu erkennen, was ich da machen muss? - nö, warum?; Sachaufgaben ? - Fragen bitte vorgegeben, sonst geht gar nichts; Lückentext ?- fehlende Wörter bitte vorgegeben; usw. ... Eine vorgefertigte Formel ist freilich bequemer, als selber mal nachzudenken...

passen - nach 11 Jahren Grundschulerfahrung mit 3 Kindern - daher nun leider (!) in mein Bild von vielen Lehrern :
Nicht genau lesen oder zuhören, sondern das verstehen, was man verstehen will und was zur vorgefertigten Meinung über Schüler und Eltern passt. Sich wirklich auseinandersetzen, mit dem, was jemand anmerkt ? Nö, warum ? Man ist ja Pädagoge und hat damit per definitionem Recht. Das Einstimmen ins unisone Lehrer-Lamento über denkfaule Schüler und anstrengende Eltern ist halt bequemer, als kritische Bemerkungen zu überdenken und über Lehrmethode und Umgang mit den Schülern selbst mal nachzudenken.

Deine Examensarbeit befasst sich mit derartigen Aufgaben ?
Trügt mein Eindruck, dass es dir bisher nicht bekannt war, dass es außer Ausprobieren noch einen weiteren Weg gibt, zur Lösung zu kommen ? Sonst hättest du sie auf Emilys Frage doch sicher erwähnt ?!

Eine Antwort auf diese Frage habe ich bisher ja leider noch von keinem Lehrer bekommen : Warum nach tagelangem Herumprobieren den Kindern nicht die "Formel" präsentieren ? Z.B. bei Gleichungen mit 2 Unbekannten macht man es irgendwann - nach meiner Erfahrung sofort - doch auch. Bei beiden Aufgabentypen gibt es keinen signifikanten Unterschied.

Nochmals : Den wirklich weiterführenden und gewinnbringenden Lerneffekt sehe ich in der Reihenfolge :
Aufgabe stellen
Schüler probieren und nachdenken lassen (vielleicht kommt wirklich jemand auf die Lösung)
Lösung vorstellen und erklären
Schüler die bisherigen Aufgaben anhand dieser Lösung nachrechnen lassen.

Inwieweit behinderte dies das "produktive und operative Üben algebraischer Denk- und Vorgehensweisen" ?

Gruß Anna

 
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