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Geschrieben von Eleanamami am 25.02.2008, 20:37 Uhr

@eleanamami - Pubertierende

Hallo like,

ich habe mir ganz bewusst für meine beruflichen Ambitionen andere Altersgruppen ausgesucht, die jüngsten Schulkinder und die Studenten. Ich bin der Meinung, dass Kinder in der sogenannten Pubertät nicht beschulbar sind, jedenfalls nicht durch unser Schulsystem.

Einen „ Expertentipp“ kann ich dir also nicht geben, aber dir eine Geschichte erzählen.
Im April wird meine Nichte 15 und vor gut einem Jahr schrien ihre verzweifelten Eltern um Hilfe! Nun kannte ich die Familie sehr gut ;-) und wusste, welche Art der Beziehungen sie unter einander pflegen.
Im Prinzip eine Bilderbuchfamilie, alles lief prima…….Die Kleine durfte selbst entscheiden wie sie was anzieht, welche Freunde sie trifft, wie es in ihrem Zimmer aussieht, sie wurde bei Familienentscheidungen mit einbezogen usw. Nur beim Thema Schule hörte bei den Eltern die Eigenverantwortung der Tochter auf. Bis zu diesem Zeitpunkt war das wohl auch einigermaßen auszuhalten für das Mädchen, nun aber war sie in der Pubertät angekommen…..auf der Suche nach sich selbst. Und die Eltern erzählten ihr dauernd, was gut für sie und ihre Zukunft war. Das Signal kam an und versetzte sie in Rebellion!

Ich habe den Eltern zu folgendem Standpunkt geraten!

„ Liebe Tochter, wir verbringen viel Zeit miteinander, nicht nur weil wir ein Hobby teilen und wir genießen diese Zeit mit dir sehr! Unter dem Strich sind wir gern deine Eltern und hoffen du lässt es uns auch noch lange sein! Aber, was uns gewaltig gegen den Strich geht, ist die Zeit, die wir damit verbringen, uns Sorgen über deine schulischen Belange zu machen. Daher haben wir beschlossen, dir die alleinige Verantwortung über deine Bildung zu übertragen. Treffe deine Entscheidungen was die Schule betrifft bitte zukünftig allein und übernehme auch die Verantwortung dafür. Wenn du unseren Rat und unsere praktische Hilfe brauchst, sag uns einfach Bescheid.
Und wenn du das Gefühl hast, wir hätten dich damit im Stich gelassen, lass dir gesagt sein, dass uns dieser Schritt nicht leicht gefallen ist und uns auch noch weiterhin viel abverlangen wird. Aber die jetzige Situation zeigt uns, dass dir unseren ewigen Kontrollen, Nachbohrungen und gebetsähnlichen Vorträge auch nicht geholfen haben, deinen Weg zu finden.“

Was passierte? Die Tochter hat sich natürlich erstmal total hängen lassen, ( das war zu erwarten und darauf habe ich die Eltern vorbereitet), sie wollte testen, ob sie sich auf ihre Eltern verlassen konnte!
Als sie merkte, dass ihre Eltern es Ernst meinten, fing sie an, es auch wieder Ernst zu nehmen. Sie kümmerte sich um die Schule! Sie musste zwar das Jahr wiederholen, ( das Schuljahr war ja schon fast um)aber was solls?
Sie bezieht ihre Eltern mit ein, lässt sie teilhaben ( auch am Kummer über eine vergeigte Arbeit) und das alles ohne Stress! Den gibt es jetzt auf anderer Front, die Süsse hat eine Freund und das sieht Papa nicht gern …….;-)))

Nun hört sich das alles so leicht an, nein, die Eltern saßen oft ratlos und Rotwein trinkend bei uns und wollten aufgeben und die Daumenschraube wieder anziehen. ( Wenn zum Beispiel Madame im Garten in der Sonne lag und Zeitschriften las, statt für die Klausur am anderen Tag zu lernen, musste die Mutter weg gehen, weil sie sonst geplatzt wäre.) Es war sicherlich nicht einfach auszuhalten, aber ich glaube es hat sich gelohnt.

LG

 
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