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Geschrieben von krummenau am 11.01.2015, 13:00 Uhr

Wer entscheidet?

Natürlich trifft man als Eltern die letzte Entscheidung, weil das Kind sich ja rein rechtlich betrachtet nicht selber anmelden darf (ich schreibe darf, nicht kann, ein Kind in dem Alter könnte das rein technisch schon, aber es darf eben nicht, dazu sind die Unterschriften der Erzeihungsverpflichteten nötig).

Was ein Kind ab welchem Alter entscheiden kann und überblicken kann, hängt ganz vom Kind ab. Mancher Jungendliche weiß mit 18 immer noch nicht ansatzweise, was er beruflich mal machen will, manches Kind weiß das schon im Grundschu8lalter und wird es dann später auch.

Meine beiden Jungs haben im Kindergartehnalter auf jeder Baustelle rumgehangen und jedem Handwerker bei der Arbeit zugeguckt, Eisenbahnen beobachtet etc. etc. und dann beide festgestellt, daß sie all diese Berufe später nicht machen wollen.

Daran anknüpfend habe ich ihnen im Verlauf der GS erklärt, wie das Deutsche Schulsystem grob aufgebaut ist, was es für verschiedene weiterführende Schulen mit welchen Abschlüssen gibt und das man für bestimmte Berufe eben bestimmte Abschlüsse braucht. Nicht im Detail, dazu verstehe ich das komplizierte deutsche Schulsystem zu wenig, aber es reicht ja die grobe Richtung. Das kann doch wohl ein Grundschulkind verstehen.

Mein jüngerer Sohn hat einen Bruder, der 2 1/2 Jahre älter und sehr mitteilsam ist, was schulische Dinge anbelangt. Mein jüngerer Sohn wußte also genau, was im Kindergarten abläuft, den er knapp 3 Jahre nicht genossen hat, und er wußte genau, was ihn in der Schule erwarten würde, denn das hatte er ja täglich vor Augen. Er wolte unbedingt ein Jahr früher in die Schule, als er gemußt hätte, und so habe ich alles darangesetzt, daß er auch früher in die Schule durfte (das ist nicht Elternwille, letztendlich die Entscheidung der Grundschulleitung). Ich habe also sozusagen seinen Wunsch durchgesetzt, wobei ich allerdings auch keinen Zweifel daran hatte, daß er mit 5 Jahren 7 Monaten schulreif war. Zum Glück hat es geklappt.

Er hat dann die 3. Klasse übersprungen, auch das lag nicht in meiner Kompetenz. Es wurde vom Psychologen empfohlen und mußte von der Schule genehmigt werden, die das mitgetragen hat. Hätte er den Sprung trotz der Empfehlung nicht gewollt, hätte er von mir aus nicht gemußt. Da er aber wollte, habe ich das gefördert. Er muß doch springen, nicht ich.

Auch wenn die Grundschule keine Gymnasialempfehlung ausgesprochen hätte (hat sie aber), hätte ich ihn dort angemeldet, denn nur dort wollte er hin und dort sah ich ihn auch. Durch seinen großen Bruder wußte er sehr genau, was ihn dort erwartet (selbe Schule). Auch wenn er andere Lehrer hat, ist das Nieveau doch bei allen ähnlich. Er konnte sich schon vor dem Schulwechsel ein Bild von der Stundenzahl, der Menge der Hausaufgaben, der Schwere der Klassenarbeiten / Tests machen.

Andere Kinder mögen anders sein, und jeder kennt sein Kind am Besten. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus würde ich die pauschale Aussage, Kinder können das in dem Alter nicht überblicken, nicht unterstreichen.

Wenn Kinder die nötigen Infos haben (eben z.B. über unser Schulsystem, berufliche Anforderungen an Abschlüsse etc.) und für so etwas aufnahmefähig sind, können sie sehr wohl über ihre schulischen Belange entscheiden. Da bin ich als Mutter dann nur ihr Anwalt und leite die Dinge in ihrem Sinne in die Wege, leiste die nötigen Unterschriften, führe die nötigen Gespräche etc., aber die Entscheidung überlasse ich ihnen. Sie müssen in die Schule gehen, nicht ich, das habe ich zum Glück hinter mir. Ich diskutiere mit ihnen, ich liefere ihnen die nötigen Infos, ich sage ihnen, was ich als Pro und als Kontra sehe, aber entscheiden müssen sie selber.

Also, weniger pauschalisieren, genau auf das eigene Kind gucken und sehen, was es schon alleine entscheiden kann und was nicht.

LG von Silke

 
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