Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von kleiner-fuchs am 18.08.2017, 11:04 Uhr

Schule gegen Homeschooling

Hallo,

ich beschäftige mich gerade mit der Aussage, dass Schulpflicht und damit eine Gruppe Gleichaltriger so wahnsinnig wichtig für die soziale Entwicklung sei. Dabei bin ich nur auf Annahmen und Folgerungen gestoßen, die negative Aspekte wie Mobbing oder Lernprobleme und deren Folgen vollständig ausblenden. Hat mir hier vielleicht jemand einen Tipp zu einer fundierten wissenschaftlichen Arbeit, die das Thema ernsthaft und vielseitig beleuchtet? Soweit ich herausfinden konnte sind die emotionalen Entwicklungen diesbezüglich nicht erforscht und es existieren auch keine Vergleichsgruppen, die die angeblichen Vorzüge belegen. Ich seh nur einen Staat, der möglichst viele Mamis bei der Arbeit sehen möchte, Wirtschaft wachse! Gelten die Kinder in Ländern, wo keine Schulpflicht existiert und die Familie noch einen höheren Stellenwert hat, als sozial defizitär? Mir kommt das eigentlich eher in Deutschland so vor...

Vielen Dank für die Antworten

 
29 Antworten:

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von DK-Ursel am 18.08.2017, 11:32 Uhr

Hej!

Vielleicht mußt Du da amerikanische Studien zu Rate ziehen,d en ndort wird immerhin beides praktiziert.
In Ländern mit nur 1 Schulform bzw. Schulfplicht ist ja der Vergleich auch schwieirger.

Hier ni DK gibt es (auch) keine Schulfplicht, mnur unterrichtspflicht, d.h. du kannst dein Kind auch zuhause unterrichten.
ABER die aller-allermeisten schicken ihr Kind schon ab 6 Monate zur Tagesmutter und weiter durchs system - wo bleibt also da Deine Theorie:
"Gelten die Kinder in Ländern, wo keine Schulpflicht existiert und die Familie noch einen höheren Stellenwert hat, als sozial defizitär? Mir kommt das eigentlich eher in Deutschland so vor..."

Ob man gleichsetzen kann, daß keine Schulpflicht gleichbedeutend mit höherem Stellenwert der Familie zu setzen ist, möchte ich auch sehr stark anzweifeln.

Wieviel hast Du Dich seriös mit den Zuständen - Familie, Kinderbetreuung, Schule etc. - in anderen Ländern auseinandergesetzt???

Alles in allem glaube ich also ,Du solltest mal ein bißchen anders denken. Deine Aussagen oder Schlüsse (?) wirkt sehr plakativ und daher nicht seriös in meinen Augen.

Aberw ie gesagt, vielleicht beweisen Studien aus Ländern, wo beides auchwirklich (oft genug) praktiziert wird, was Du suhst.

Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

ja, in Deutschland fehlt die Freiheit der Wahl dazu.

Antwort von Marianna81 am 18.08.2017, 11:36 Uhr

was ich mir wünschen würde: wenn Eltern es zuhause gewehrleisten können, das ihr Kind sich den Lernstoff das im jeweiligen Bundesland vorgesehen ist, gut vermittelt bekommt, dann sollen Eltern sowie Kinder in dem Fall sich frei entscheiden können. Man kann dann an den Schulen so etwas wie Lernkontrollen machen, um zu überprüfen ob das Kind daheim gut mitkommt oder nicht. Für Kinder die zusätzliches Bedarf haben, z.B. im Bereich Sprache, wäre der reguläre Schulbesuch u.U. besser geeignet.
Dazu würden aber auch ganz andere Arbeitsbedingungen für Eltern gehören, daher bleibt es so wie es ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von kleiner-fuchs am 18.08.2017, 12:16 Uhr

Hallo,
das war keine plakative Aussage, das war eine Frage mit Fragezeichen. Trotzdem danke für Deine Antwort.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von Emmi67 am 18.08.2017, 12:28 Uhr

Nein, habe leider keine Studie, aber sagt einem das nicht schon der gesunde Menschenverstand? Menschen sind soziale Wesen und einige Dinge kann man nur in einer Gruppe üben, z.B. Sprechen vor Publikum, Präsentationen, Diskussionen mit Gleichaltrigen über Philosophie und Literatur, sich an anderen messen. Ich denke nicht, dass die Schulpflicht etwas mit der Berufstätigkeit von Müttern zu tun hat, denn es gibt diese Pflicht seit 1919, da wurde es ja eher gern gesehen, wenn die Frauen zu Hause blieben. Dein Beitrag hört sich so an, als ob du meinst, dass für jemanden, der sein Kind zur Schule schickt, die Familie keinen hohen Stellenwert habe. In Frankreich z.B. gibt es keine Schulpflicht und dort arbeitet ein sehr hoher Prozentsatz der Mütter Vollzeit. Natürlich ist es logisch, dass ein Kind, das gemobbt wird, nicht so wirklich gut vom Schulunterricht profitieren kann. Aber erstens kommt das nicht so häufig vor und zweitens gibt es ja dann auch Maßnahmen, um das Mobbing zu unterbinden. In ganz schlimmen Fällen kann man aber in solchen Fällen das Kind durch ein psychiatrisches Gutachten vom Schulbesuch befreien lassen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Vielleicht reicht es schon,

Antwort von DK-Ursel am 18.08.2017, 13:44 Uhr

darüber nachzudenken, daß just in Ländern, wo Kinder SEHR früh (viel früher als in Dtld.) in die öffentliche bzw. sog. "Fremdbetreuung" gegeben werden, KEINE Schulpflicht herrscht, s. Frankreich, Dänemark...
Auch in Dk sind so gut wie alle Mütter sofort wieder weitgehend vollzeit berufstätig,
da zieht Dein Argument "Mamis-in-die-Arbeit-Taktik" ja nicht.
Daher wage ich zu schließen, daß auch Deine anderen Schlußfolgerungen oder Fragezeichen Irrwege sind.
Wenn überhaupt, müßte der Ansatz einer solchen Studie weitaus neutraler, also nicht so tendenziell wie Deine Fragen, und ganz anders formuliert werden.

Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von Strudelteigteilchen am 18.08.2017, 13:48 Uhr

Gerade jemand mit Lernproblemen lernt zu Hause kaum besser. Der braucht nicht Keine-Schule, der braucht eine andere Art der Schule.

Ganz persönliche Erfahrung:
Mein Sohn war aufgrund von psychischen Problemen längere Zeit von der Schule befreit. Es war auch für ihn eine eine Erleichterung, als er endlich wieder zur Schule gehen konnte. Er vermisste den Kontakt zu Gleichaltrigen, das Herumtoben in der Pause, auch so Dinge wie die Solidarität der Schüler "gegen" die Lehrer. Er wollte die Schulbefreiung auch gar nicht, was fatal war, da ich immer dachte, daß die Schule schon nicht schadet, solange er hingehen will. Er wollte nicht zu Hause bleiben - aber daß er jetzt an einer anderen Schule die Vorteile hat, ohne die Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, findet er natürlich schon gut.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von kati1976 am 18.08.2017, 14:19 Uhr

Ich kann mit keiner Studie dienen aber ich finde Schulen gut. Meiner Meinung nach müssen Kinder auch lernen sich in eine Gemeinschaft einzufügen und auch lernen mit Konflikten klar zu kommen.(damit meine ich nicht Mobbing sondern normale Streitereien unter Kindern).

Natürlich gibt es Probleme an Schulen,ich denke das kann keine Schule abstreiten aber in der Masse der Fälle sind es Dinge die geklärt werden.

Ich persönlich würde nie meine Kinder zu Hause Unterrichten,wobei ich denke den Grundschulstoff bekomme ich noch hin. Meine Kinder gehen gerne zu Schule und freuen sich auch auf die Schule.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von Shanalou am 18.08.2017, 14:33 Uhr

Ich kann dir nicht mit Studien dienen, sondern nur mit einer persönlichen Erfahrung. Meine Kusine wurde zu Hause unterrichtet auf Grund religiöser Gründe (Evangelikal). Unter anderem auch in der Schweiz, da die Familie hier von Kindesentzug bedroht war. Sie ist Einzelkind und hat in meinen Augen schwere Defizite im Sozialbereich. Hätte sie vielleicht noch Geschwister wäre es vielleicht nicht ganz so schlimm. Sie ist in einer relativ abgeschotteten Weise groß geworden und nur mit den fundamentalistisch christlichen Werten ihre Eltern aufgewachsen.
Ich weiß natürlich, dass Schule zum Teil auch nicht sehr einfach ist und man sich manchmal schon fragt, warum man die Kinder eigentlich da hin schickt. Wenn ich mir meine Kusine aber anschaue, so kann ich nur sagen, dass eine allgemeine Schulpflicht absolut das kleinere Übel ist!
Das ist sicher ein extremer Fall, aber alle Menschen, die ich kenne und über Homeschooling nachdenken, stammen aus evangelikalen Kreisen mit vorsintflutlichen Moralvorstellungen und wenn es dann noch dumm läuft, sind es auch noch Kreationisten. Und da Kinder nicht das Eigentum ihrer Eltern sind, haben sie auch das Recht, andere Sichtweisen kennen zu lernen. Dies würde ihnen bei der Möglichkeit von Homeschooling verwehrt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von germanit1 am 18.08.2017, 16:49 Uhr

Hier in Italien kann man auch homeschooling machen. Ich weiss auch, dass sich einige Leute, die homeschooling machen, immer mal wieder treffen.

Meienr Meinung nach sollte man, wenn man homeschooling macht, dafuer sorgen, dass die Kinder auch Kontakt zu Gleichaltrigen haben (z.B. Sport machen).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von SkyWalker81 am 18.08.2017, 22:28 Uhr

Mit wissenschaftlich fundierter Arbeit kann ich dir nicht dienen allerdings mit persönlicher Erfahrung bzw. Meinung.
Ich habe 2 Söhne, der erste ein "Herdentier", der schon immer gerne mit anderen Kindern zusammen war, der den Kindergarten und den Trubel dort genoss und auch in der Schule immer gut mit den anderen klar kam.Für seine soziale Entwicklung waren Schule und Kiga also sicherlich gut und förderlich.
Mein jüngerer Sohn hingegen war mit der grossen Kindergartengruppe totunglücklich, es überfordere ihn einfach. Wir fanden zum Glück eine kleine Gruppe mit 12 Kindern das passte dann. In der Grundschule klappt es auch ganz gut, aber auch nur weil diese Klasse relativ klein ist (18 Schüler) und vor allem sehr sozial ist. Die Kinder dort akzeptieren es, wenn mein Sohn gerade eher für sich sein will, wenn er etwas länger braucht, bevor er eine Aufgabe versteht oder er anfangs grosse Probleme hatte vor der ganzen Klasse etwas vorzutragen oder zu lesen.
Ihm hat es viel gebracht, weil er lernte sich zu überwinden und jetzt zum Ende der 2.Klasse z.B. eine Präsentation gehalten hat und die ganze Klasse ihm Mut machte und am Ende wild applaudierte, weil er es dann gut gemacht hat.

Allerdings bin ich davon überzeugt, dass es für ihn bei einer grösseren Klasse mit vielleicht einigen nicht so sozialen und verständnisvollen Schülern sicher ganz anders gelaufen wäre. Klar muss er lernen damit klar zu kommen, aber gerade solch sensible Kinder können unter Umständen tatsächlich an der "harten Realität" zerbrechen, und da ist Schule dann ganz und gar nicht förderlich.Ob man dann gleich ganz radikal das Kind zu Hause lässt oder doch erstmal andere Alternativen sucht ist sicher von Fall zu Fall unterschiedlich. Ganz alleine möchte mein Kleiner ja gar nicht sein und damit würde ich ihm keinen Gefallen tun.

Du stellst in deinem Posting ja die Schule mit einer Gruppe Gleichaltriger gleich. Die Gleichaltrigen kann man sicher auch anders "besorgen" sprich in der Freizeit, durch Sport, Hobbys, Nachbarkinder etc. pp.
Ein Kind gänzlich von anderen Kindern fernzuhalten finde ich nicht richtig. Man muss ihm die Gelegenheit dazu geben soziale Kontakte zu knüpfen, ohne Zwang. Meist finden dann auch die ruhigen, introvertierten "Gleichgesinnte" und sind zusammen dann stärker gegen den "Mob".

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von chrpan am 19.08.2017, 22:47 Uhr

Es gibt wohl kaum wissenschaftliche Studien, eher Einzelfall-Literatur, beispielsweise von André Stern und Bertrand Stern.
Ich habe mich seit der Geburt meines ersten Kindes intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, mit Vor- und Nachteilen beider "Stile".
Im Herzen bin ich Freilerner-Mutter (NICHT Homeschooling, sondern Unschooling wohlgemerkt).
Natürlich braucht es in deinen Fällen, also Schulbesuch (alternativ, Regelschule, whatever) und beim Unschooling ein reichhaltiges, kreatives, anregendes Umfeld bestehend aus verschiedensten Personen (unterschiedlichen Alters).

André Stern beispielsweise hatte ein solches Umfeld. Die Freilerner Community versucht das zu erreichen, indem sie sich vernetzen, Veranstaltungen, Ausflüge usw. gemeinsam organisieren.

LG,
Chris

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von pauline-maus am 20.08.2017, 13:21 Uhr

ich bin immer wieder überrascht, wie mancher denkt , gewisse sachen besser zu machen als die leute, welche das mehrere jahre gelernt oder studiert haben
von mir aus kann das gern jeder für sich entsheiden, hier käme das niemals in frage.
aber ich bin auch jemand, der den lehrern vertraut und die schule nicht in frage stellt

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von Sille74 am 20.08.2017, 23:51 Uhr

Na ja, Andre Stern, hat(te) m.E. aber auch einen außergewöhnlichen Charakter, wenn er schon als Kind/Jugendlicher freiwillig und absolut diszipliniert nach Plan arbeitet(e) und lernt(e), und eine außergewöhnliche Begabung (auch wenn er selbst das gar nicht so sieht), wenn er sich z.B. einfach mal so mit drei selbst lesen beibringt und von der Frage, wie viel Strecke sein Spielzeugauto mit einer Radumdrehung zurücklegt (schon allein, sich das zu fragen ist für ein Kind/einen Jugendlichen sensationell, finde ich) einfach mal so auf die Zahl pi stößt und sich dann das richtig erschließt. Und dazu noch pädagogisch geschulte Eltern im Hintergrund ...

Wenn man die Kulturtechniken (gut) beherrscht, kommt man in unserer Gesellschaft gut zurechtohne Schul- und Uniabschluss oder abgeschlossene Ausbildung, wenn auch sonst auch alles stimmt. Dann kann man sich in der Tat auch vieles selbst beibringen oder erschließen, da man ja nachlesen kann.

Ich stelle mir halt bei diesem Freilernen die Frage, wie damit "normal" begabte Kinder die wichtigen Kulturtechniken lernen können sollen bzw. in einem für unsere Gesellschaft ausreichenden Maß. Was, wenn ein Kind zwar schon irgendwie lern- und wissbegierig ist, aber sich Dinge eben nicht so selbst erschließen kann, v.a. das Lesen, wie Andre Stern und (m.E. für Kinder sogar eher das Normale) nicht von selbst die Disziplin aufbringen kann, strukturiert sich hinzusetzen und etwas "Sinnvolles" zu lernen, etwas auch mal zu "üben", v.a. in den Bereichen, die nicht so zu den Stärken gehören?

Wenn ich da jetzt von meiner Tochter ausgehe (kommt jetzt dann in die Schule)... Die ist m.E. naturwissenschaftlich-mathematisch recht begabt und stellt (sich) manchmal sogar Fragen in der Art wie Stern mit der Radumdrehung. So etwas kann ich ihr aber (oft) auch nicht beantworten, weil ich naturwissenschaftlich nicht so der Held bin. Bis ich es aber nachgelesen habe oder mein Mann von der Arbeit kommt, der die Frage beantworten könnte, ist das Interesse verraucht ... und selbst nachlesen kann sie es nicht (abgesehen davon, dass das ja eh schwere Texte wären), da hier eben nicht so ihre Begabung liegt und sie charakterlich auch nicht der Typ ist, sich freiwillig in Unbequemes hineinzufuchsen ...

Ich habe mich jetzt überhaupt nicht vertieft mit dem Thema befasst, aber doch immer mal wieder interessiert etwas dazu gelesen. Aber zu diesen Fragen habe ich noch nirgends etwas Handfestes gefunden ... Vielleicht weißt Du ja etwas dazu?

LG,

Sille

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von cube am 21.08.2017, 9:17 Uhr

Vielleicht sollte man auch berücksichtigen, warum es eine Schulpflicht überhaupt gibt. Tatsächlich ist sie aus dem Bestreben entstanden, jedem Kind die gleichen Möglichkeiten auf Bildung zu bieten. Früher hatte fast nur die Oberschicht die Möglichkeit dazu - dass dann oft als Privatunterricht zu Hause. Die Ärmeren waren auf die Mithilfe der Kinder auf dem Feld oder sonst wo angewiesen. Die Schulpflicht sollte verhindern, dass Eltern ihren Kindern die Möglichkeit auf Bildung verwehren - und dies gilt auch heute noch so. Das aus dem Recht eine Pflicht geworden ist, liegt also daran, dass es trotz der damaligen Volksschule eben genug Eltern gab, die ihr Kind nicht geschickt haben. Und seien wir mal ehrlich: es wäre auch heute noch so, dass es genügend Eltern gäbe, die nicht darauf achten würden und gleichzeitig nicht in der Lage wären, ihr Kind daheim zu unterrichten. Die Pflicht dient also nach wie vor auch dem Schutz der Kinder und ist nicht nur reine Bevormundung des Staates.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von DK-Ursel am 21.08.2017, 11:12 Uhr

Hej nochmal!

Schon richtig, daß die Schulpflicht leichter garantiert, daß alle Kinder auch zur Schule gehen.
In DK gibt es allerdings immerhin die Unterrichtspflicht, die besagt, daß jedes Kind unterrichtet werden muß - wo und wie, das is t dann letztendlich den Eltern überlassen.
Allerdings gibt es ja Standards, die in Prüfungen regelmäßig abgeprüft werden - sind die nicht erfüllt und gewährleistet, greift der Staat ja auch ein.
Das gilt für privat unterrichtete kinder ebenso wie für die vielen privaten Schulen,die es hier mit vielen verschiedenen Richtungen gibt.
Der Staat hat nicht nur Aufsichtsrecht, er sogar Aufsichtspflicht, daß gewährleistet ist, daß die Kinder die Bildung bekommen,die vonnöten ist und sie befähigt, neben normalen kommunalen/staatlichen Schulen zu bestehen.
.
Man kann Bildung und die "Pflicht" der Eltern, ihr Kind zu bilden/zu unterrichten, also durchaus anders gewährleisten als durch Schulpflicht.

Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von shinead am 21.08.2017, 11:57 Uhr

>>Ich seh nur einen Staat, der möglichst viele Mamis bei der Arbeit sehen möchte, Wirtschaft wachse! Gelten die Kinder in Ländern, wo keine Schulpflicht existiert und die Familie noch einen höheren Stellenwert hat, als sozial defizitär? Mir kommt das eigentlich eher in Deutschland so vor...

Vielleicht solltest Du mal Deinen Blickwinkel korrigieren.
Bereits vor der Weimarer Verfassung, in der die Schulpflicht zum ersten mal landesweit verankert wurde gab es in vielen Fürstentümern diese bereits seit dem 18. Jahrhundert. Da hat wohl KEINER daran gedacht das die Mütter in die Wirtschaft sollten.
In Österreich, wo man grundsätzlich daheim unterrichten könnte, werden lediglich 0,5% zuhause beschult. Der Rest gibt seine Kinder in Schulen.

Ich kenne Homeschooling tatsächlich hauptsächlich von streng religiösen Familien. Da muss auf biegen und brechen Sexualkunde und die Evolutionstheorie ausgeblendet werden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von germanit1 am 21.08.2017, 16:50 Uhr

Hier in Italien muss man bei homeschooling soweit ich weiss auch einen Unterrichtsplan vorlegen und angeben, wer das Kind unterrichtet und am Ende des Schuljahres muss man wohl darlegen, was man mit dem Kind gemacht hat. Man selbst darf auch nur bis zu der Klasse unterrichten, die man selbst besucht hat.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von chrpan am 22.08.2017, 1:08 Uhr

Ah, du kennst das Buch/die Bücher auch :-)
Was ein Kind im Kiga- bis jungen Volksschulalter "sich selbst beibringt", zB lesen, lernt es ja durch Interaktion mit erfahreneren Menschen. Auf diese Weise hat mein Sohn auch Lesen gelernt oder sich selbst beigebracht und André wahrscheinlich auch.
André war von klein auf umgeben von unterschiedlichen Menschen, die verschiedenste Interessen bedienen konnten und Angebote machten. Seine Eltern sorgten schon für eine gewisse Struktur und er besuchte regelmäßig über einen längeren Zeitraum Kurse. Wenn das Angebot reichhaltig genug ist, müßte - flapsig gesagt - für jedes Kind und jede Begabung etwas dabei sein.
Ich habe eine Liste, in die ich Fragen meines Sohnes eintrage, falls ich die Antwort nicht gleich selbst weiß. Zuhause rufe ich dann einen Freund oder eine Verwandte oder oder an und wir lauschen beide gespannt.
Klar, das Interesse springt manchmal auch inzwischen weiter aber vieles kommt auch wieder oder bleibt.

Das Schulsystem ist ja auch kein Garant für erfolgreiche, nachhaltige Bildung. Viele fallen aus dem System, ein beträchtlicher Prozentsatz der SchülerInnen zwischen 10 und 15 Jahren kann nicht sinnerfassend lesen.
Ich selbst habe das meiste von dem, was ich in zig Jahren Schul-und Studienzeit büffeln musste wieder vergessen, weil ich es im Alltags- und im Berufsleben nie brauchte und weil es mich auch nicht sonderlich begeistert hat. Die echt interessanten und für den (Berufs)Alltag brauchbaren Inhalte machen hingegen einen Bruchteil aus. Ich halte das für eine irrsinnige Ressourcenverschwendung.

Jetzt schweife ich ab, fürchte ich, oder schreibe am Thema oder deiner Frage vorbei. Sorry - es ist die dritte unruhige Nacht von und mit Mini-Sohn infolge und ich kann mich nur schwer konzentrieren...

LG,
C.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von cube am 22.08.2017, 9:47 Uhr

Ja, schon richtig: man könnte durchaus unter bestimmten Voraussetzungen das Homeschooling auch hier erlauben. Aber wozu, wenn es offenbar nicht genügend Menschen gibt, die sich ernsthaft dafür einsetzen? So einfach ist das dann nämlich: es hat sich bislang keiner darum bemüht, genügend Menschen zusammen zu holen und ein entsprechendes Volksbegehren einzureichen oder sonstige Schritte einzuleiten, um diese Pflicht abzuändern. Also gibt es für die Regierung auch keinen Grund, etwas zu ändern, mit dem offenbar alle einverstanden sind. Das ist ja in D leider oft so: im Beschweren über Dinge sind wir ganz groß - ändern sollen es bitte andere ;-) Und nur zur Sicherheit: das ist eine ganz allgemeine Feststellung und gegen niemanden hier persönlich gerichtet!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling / Nachtrag

Antwort von cube am 22.08.2017, 10:13 Uhr

In den Lehrplänen der Bundesländer geht es nicht nur um reine Wissensvermittlung bzgl. bestimmter Themen. Es geht auch um die Vermittlung bestimmter/verschiedener Techniken, sich Wissen anzueignen (Mindmapping, der Umgang mit Lexika, abstrahieren ausgehend von bereits erarbeitetem Wissen etc.). Dazu muss man schon eine ganze Menge über die Anforderungen gemäß Lehrplan wissen und selbst pädagogisches Geschick haben, die entsprechend zu vermitteln. Einfach nur viel wissen reicht eben nicht, um hinterher z.B. einem Studium gewachsen zu sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von Sille74 am 22.08.2017, 10:43 Uhr

Hi Chris,

nein, ehrlich gestanden kenne ich die Bücher nicht. Ich habe mal ein (recht ausführliches) Interview mit ihm gelesen.

Also, ich bin skeptisch, v.a. bin ich skeptisch, ob durch das Praktizieren dieses Konzepts mehr für die Gesellschaft und den einzelnen herausspringen würde - also in der Gesamtheit gesehen; dass es für Stern z.B. unter den Umständen, die er hatte, toll war, steht außer Frage.

Klar, das derzeitige Schulsystem ist auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei ... Natürlich "lernt" man da viel, was man später nicht (oft) braucht und das dann wieder verschütt geht, wobei ich sagen muss, dass ich mich oft wundere, wieviel von dem Zeug wieder recht schnell präsent ist, wenn man es doch mal braucht oder erwachtes Interesse da ist. Vielleicht bin ich altmodisch, aber ich bin schon der Meinung, dass zu einer guten Bildung und Gehirnschulung auch gehört, dass man sich auch wenigstens ein bisschen mit Dingen beschäftigt hat, für die man sich eigentlich nicht so interessiert. Mich stört es z.B., wenn Leute sich über den Klimawandel, Chemtrails, (schul)medizinische Fragen etc. auslassen und nicht einmal im Ansatz Ahnung von den dahinter steckenden naturwissenschaftlichen Dingen haben (und sich ganz offensichtlich auch nicht dafür interessieren ...). Oder in die andere Richtung: wenn sich jemand über (Europa)Politik oder unser Rechtssystem oder unsere Kultur oder über Kunst und Musik auslässt und da nicht einmal die Grundlagen kennt. Und ganz abgesehen davon, ganz praktisch: ich finde schon, dass man auch oft den Satz hört: " ich hätte ja nie gedacht, dass ich das mal brauche. Aber jetzt bin ich froh, dass ich schon mal davon gehört habe und schnell reingekommen bin." Hätte man aber MICH z.B., und meine Tochter ist da ähnlich, ganz frei lernen lassen, wüsste ich heute vieles definitiv nicht, weil ich mich von mir aus nocht damit beschäftigt hätte. Ich bin auch kein Typ, der die Disziplin hat, sich selbst bei Dingen, die mich interessieren wirklich intensiv auf den Hosenboden zu setzen. Und um ehrlich zu sein, ich muss mich vergleichen können. Mich stachelt es oft erst an, wenn ein anderer es (besser) kann, ansonsten bin ich eigentlich schnell zufrieden. Also, ich finde es jedenfalls als "Schule für das Leben" auch nicht unwichtig, mal etwas tun zu müssen, was man nicht unbedingt will oder gerne macht.

So, ich glaube, das ist jetzt etwas wirr und zu ausschweifend ausgefallen ... Ich versuche mal eine Zusammenfassung: Ich glaube, dass das Freilernen bestimmt viele Vorzüge und positive Ansätze hat und auf richtigen Überlegungen beruht. Ich glaube aber genau so, dass es auch Nachteile und Defizite dabei gibt und v.a. (wie ja bei so vielem), denke ich, dass es nicht für jede Familie/jedes Kind das Richtige ist.

Ich würde mir wünschen, dass unser Bildungssystem viel mehr auf das einzelne Kind eingehen würde; dass es irgendwie vielleicht eine Orientierungszeit gäbe, in der professionell genau der Lerntyp des Kindes analysiert würde (das müsste natürlich von Zeit zu Zeit überprüft werden, falls sich erwas ändert ...) und ihm dann darauf zugeschnitten ein altersgerechter Bildungsplan vorgelegt wird, zu dem es auch die entsprechenden Angebote und Voraussetzungen gibt. Aber das wird so nicht durchführbar sein; ich fürchte, das wäre unfinanzierbar und viel zu personalintensiv ... Es wird also immer nur etwas geben können, von dem die Verantwortlichen glauben, dass es den Durchschnitt am besten erreicht ...

Ziehst Du denn in Erwägung, Deine Kinder selbst zu unterrichten bzw. Freilernen zu praktizieren? In Ö ist das ja, glaube ich, möglich. Für uns wäre es, selbst wenn es in D erlaubt wäre, glaube ich nichts ...

LG,

Sille

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von shinead am 22.08.2017, 11:55 Uhr

In Ländern in denen Homeschooling erlaubt ist, nimmt nur ein Bruchteil dies in Anspruch. In Österreich sind es 0,5% und in den USA ca. 2% der Kinder und Jugendlichen die zuhause unterrichtet werden. Warum sollte man ein diesbezüglich funktionierendes System wegen einer absoluten Randgruppe ändern?

Wollen wir wirklich das sich diverse extreme Religionsgruppen (Sekten) noch weiter von unserer Gesellschaft entfernen und ihren Kindern gar keine Möglichkeit zum selber denken lernen haben? Das wären (und sind in den USA ja auch) die ersten die diese Möglichkeit nutzen würden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von DK-Ursel am 22.08.2017, 12:48 Uhr

Hej nochmal!

Auch in DK ist die Anzahl der zuhause unterrichteten Kinder verschwindend gering, im Gegenteil werden Kinder hier ja seit Jahrzehnten (!!!) schon sehr früh "fremdbetreut", und zwar ganztägig.
Denn einerseits WOLLEN Frauen arbeiten, andererseits hält man in DK absolut viel von Gemeinsinn und Gemeinwesen und daß ich meine Kinder nicht vor dem KIGA zu anderen gab, war nicht nur untypisch, sondern - wie ichd ann auch in Vergleichen mit anderen dt. Müttern und im Rückspiegel einordnen konnte: schädlich fürs Kind.
(Daß dem nicht so war, stellten sie dann erstaunt fest, indem sie meine Kinder als besonders sozial, empathisch und leicht integrierbar kennenlernten - und durchaus nicht als Mamakinder, die mir nur am Rockzipfel hingen.)

Ich lese allerdings in diesem Thread und auch nicht im Ausgangsposting eine direkte "Forderung" oder Beschwerde, daß es Homeschooling geben solle bzw. nicht gibt.
Und es ist ja wohl richtig:
Wäre Bedarf da, würden sich diese Leute, gerade in Zeiten des Internets, ja auch zusammen finden.

Übrigens ist diese Unterrichtspflicht in DK ja auch eine Grundlage für die Vielfalt der privaten Schulen, die jeder (auch wir, was wir getan haben!) gründen kann.
Da KANN auch genug Sektiererei geschehen, wenn es die "richtigen" leute machen...

Gruß Ursel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ui, Ihr habt hier ja eine spannende Diskussion

Antwort von DK-Ursel am 22.08.2017, 14:25 Uhr

ganz nebenher laufen ...

Ich halte sehr mit Deinen Argumenten, Sille, aber ich bin auch gern zur Schule gegangen.
icherinnere mich aber auch gut, daß ich, als men bruder eals einer der ersten bei uns Fächer abwählen konnte, ich sehr dagegen war, obwohl ich mit freude auf Physik/Mathematik verzichtet hätte.
Einfach, wei lichd achte: Wieso immer der leichte Weg?
Wieso sol lman sich nciht auch was erkämpfen?
Wieso soll man nicht auch Dnge lernen - kennernlernen, die einen (erstmal) nicht interessieren?
Kann ja sein, sie begeistern einen später, wenn man das langweilige Anfangsniveau überwunden hat...
Und wer nicht mit Vielfalt und allem Möglichem, auch Langweiligem, konfrontiert wird, kann es weder dazu- noch abwählen.
Das Angebot muß ich kennen, und dafür bin ich in meiner Schulbildungletztendlich superdankbar, das hätte ich von zuhause kaum bekommen können und ich hätte es mirt wohl auch nicht erarbeitet.
Um sich mit Quantenphysik zu befassen, braucht man wohl enien Anstoß, daß es sowas gibt...

Ein Konzept wie ihr diskutiert funktioniert letztendlich dann doch nur in "gebildeten" Schichten - oder?
Ist es dann nicht sehr elitär?
Ist das gut?

Und brauchtm an dazu nicht enorm viel Eigendisziplin?
Die freude am Lernen haben Kidner anfangs alle, Neugier und Wissensdurst - abersie wissen ja kum ,wiesie ihn stillens ollen oder können. Auch dazu braucht man doch Anleitung.
Und die Disziplin fehlt , wenn ma nsich in den diversen Foren umschaut, doch schon bei den Hausaufgaben...

Also, ich denke, es gibt Erwachsene in der Kinderwelt, die ihm mit ihrem Erfahrensschatz ,den es selber noch nicht hat, helfen:
Beim Essen, beim geregelten Tagesablauf, beim Lernen von sozialen Umgangsformen, beim Lernen.
Kinder mit Respekt zu behandeln heißt für mich nicht, sie so zu behandeln, als seien sie Erwachsene, die schon alles genauso wie wir können, sondern sie da abzuholen, wo sie sind.

Aber ich habe mich mit diesem Modell, das Ihr da diskutiert, auch noch nicht näher beschäftigt.
Zuggeben
Mit dem Thema Lernen und Kindererziehung sehr wohl .

Gru ßUrsel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von Shanalou am 22.08.2017, 16:46 Uhr

Da stimme ich dir zu. Es gibt hier genug Privatschulen mit seltsamen, vor allem christlichen Ausrichtungen. Bei uns in der Nähe gibt es mindestens eine Schule, bei der ich ziemlich sicher bin, dass die Evolutionstheorie nicht gelehrt wird und auch kein Sexualkundeunterricht stattfindet. Den Rest mag ich nicht beurteilen. Trotzdem ist für mich Homeschooling noch eine Verschärfung des Ganzen.
In manchen Ländern, die sehr groß und wenig besiedelt sind, macht Homeschooling aber auf jeden Fall Sinn. Wenn Anfahrtswege einfach zu lang sind, ist das auf jeden Fall einem Internatsaufenthalt vorzuziehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von chrpan am 22.08.2017, 23:27 Uhr

Ja, ich ziehe es in Erwägung, aber nur als Fallback-Option, falls sich herausstellt, dass unser Sohn bzw. unsere Söhne sich in der Schule nicht wohlfühlen und ein Schulwechsel nicht geht oder keine Besserung bringt.

Natürlich kann ich nachvollziehen, was du schreibst. Ich habe eine andere Geschichte mit mehr negativen Erinnerungen an Schule/LehrerInnen, Lerninhalte, Klassengemeinschaft, als positive. Ich habe mich trotz nach außen hin guten Lernerfolgs bzw. Leistung sechs Jahre lang durch Latein plus Schwepunkt naturwissenschaftliche Fächer gequält und die Lehrer haben zT mit dem Schlüsselbund und/oder mit Büchern nach uns geworfen, es gab Schreiduelle an der Tafel... einfach Horror. Ich hätte viel lieber die Zeit und Möglichkeit gehabt, mich mit völlig anderen Inhalten zu beschäftigen.
Weißt du, Bildung ist doch sooooo viel mehr und diverser als das, was im herkömmlichen Lehrplan steht. Und gleichzeitig ist es doch toll, wenn aus unterschiedlichen Gründen die - ich nenne es mal "gewohnte" AHS-Bildung auf eine Resonanz stößt, die nachhaltig und überwiegend positiv erlebt wurde und wird.

Nur finde ich es gut und wichtig, dass es in Ö (wie in DK und Italien) rechtlich zwar Bildungs- , aber keine Schulpflicht gibt.

LG,
Chris

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ui, Ihr habt hier ja eine spannende Diskussion

Antwort von chrpan am 22.08.2017, 23:36 Uhr

Ob Freilernen à la Familie Stern elitär ist? Naja, es ist tatsächlich bildungsfernen Familien bzw "Jugendamtsfamilien" schwer möglich, genausowenig, wie diese Familien ihre Kinder derzeit in elternverwalteten Alternativschulen anmelden, in denen täglich eine andere Familie für alle Kinder kocht bzw. putzt bzw Elternersatzdienst leistet.
Trotzdem finde ich, dass solche Alternativschulen die Szene bereichern, wie eben diecFreilernerfamilien.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Schule gegen Homeschooling

Antwort von Sille74 am 23.08.2017, 10:46 Uhr

Vielleicht klingt es verwunderlich, wenn man meine Aussagen so liest, aber ich bin auch nicht sonderlich gerne zur Schule gegangen. Ich habe zwar nicht unter Schule gelitten oder sie als wirklich schlimm empfunden, aber wirklich Spaß gemacht hat sie mir nicht. Und das, obwohl ich eine gute bis sehr gute Schülerin war ... Ich hätte mir Schule individueller, gerechter, und, ja, leistungsorientierter (das ist vielleicht nicht das ganz richtige Wort, für das, was ich meine, da negativ besetzt, mir fällt aber nichts anderes/besseres ein) im positiven Sinn gewünscht.

Ich bin kein Verfechter der Schulpflicht, aber auch kein Gegner. Was ich aber in D durchaus sehe, ist das, was jemand weiter unten im Thread geschrieben hat: Verfechter von Homeschooling sind hierzulande in der Mehrzahl Familien mit weltanschaulich oder politisch seltsamer (um noch halbwegs neutral zu bleiben ...) Einstellung ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Also, die sog. "Friskoler"

Antwort von DK-Ursel am 23.08.2017, 20:21 Uhr

oder eben "freien schulen", wie sie übersetzt heißen, sind durchaus keine elitären Schulen hier n DK.
Naja, gut, es gab welche,die sich z.B. besonders begabten Kindern widmeten etc., aber in der Regel tun sich da ganz normale Eltern zusammen, denen das staatliche Konzept (derzeit sehr auf Ganztags bauend) nicht zusagt und die sich davon freimachen möchten.
Oftmals sind es auch, wie bei uns im 2. Anlauf, Versuche,die bislang kommunale Dorfschule, die von Schließung bedroht ist, weiterzuführen (unser 1. Anlauf war durchaus ein Protest gegen die bestehende kommunale Schule, der 2. - dann auch endlich gelungene Anlauf war dann, um die Schule im Dorf zu behalten, mit unseren Prämissen).

Erfahrungsgemäß werden solche Schule sehr oft auch von lernschwachen Kindern besucht, oder solchen, die in einer größeren Klassen - und Schulgemeinschaft untergehen, warum auch immer.
Das KANN auch wieder problematisch werden, aber elitär sind die Schulen jedenfalls nicht.
In sozialen Notfällen kann Schulgeld (teilw.) erlassen werden, zudem ist es oft günstiger, Scule + Betreuung an einer Friskole zu zahlen als nur die Betreuung and er kommunalen Schule.
Kochen durch Eltern geht schon mal gar nicht, weil es da starke Hygienevorschriften gibt, zudem sind hier ja alle Eltern berufstätig, schwer machbar also.
Lediglich Putzen wird regelmäßig übernommen - aber da ist man ja dann auch nciht jede Woche dran.
und 2-3x im Jahr gibt es einen Eltern-Arbeitstag, wo alle helfen, kleine bauliche Dinge zu reparieren, Garten und Hof hervorzurichten, die Schule generalzureinigen etc.
Also alles mi machbaren Bereich und auf die Bedürfnisse der hiesigen Gesellschaft zugeschnitten.

Manchmal ist da also die wirtschaftliche Grundlage gar nicht so viel schlechter für alle Eltern.
Wie gesagt, läuft doch recht sozial hier.

Gru ßUrsel, DK

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.