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Geschrieben von like am 05.05.2008, 21:35 Uhr

Interessanter Artikel zur G8 -Diskussion...

... insbesondere für jene, die meinen, Gymnasium und Studium nur für die Besten (die das G8 mühelos packen) sei ausreichend für die Zukunft Deutschlands:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,551607,00.html

 
14 Antworten:

Re: Interessanter Artikel zur G8 -Diskussion...

Antwort von hgmeier am 06.05.2008, 7:20 Uhr

Schön, die Wirtschaft braucht mehr Hochschulabsolventen. Das heißt aber noch lange nicht, daß wir mehr Abiturienten brauchen. Nur ein kleiner Teil der Abiturienten geht ja überhaupt an die Uni.

Und übrigens: Die Absenkung des Niveaus mit dem Ziel, daß fast jeder ein Abi packen kann, ist nicht das die Wirtschaft verfolgt. Denen geht es letztendlich nicht um einen tollen Zettel, sondern darum geeignetes Fachpersonal zu finden.

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Hab schon bei Teenis zum Thema "Niveau" was geschrieben

Antwort von like am 06.05.2008, 8:49 Uhr

denn das Niveau wird meines Erachtens gerade durch das G8 gesenkt.

"G8 hat nichts mit Qualität zu tun sondern mit Geldeinsparung für ein Jahr auf Kosten der Kindheit unserer Kinder. Vieles wird nur noch angerissen, nichts vertieft. Echtes Lernen ist das oft nicht - reinpauken bis zu nächsten Arbeit, dort ausspucken, vergessen... Nur wer den Stoff, der für 9 Jahre konzipiert ist, auch in 8 Jahren schafft, ist demnach fähig, auch ein Studium abzulegen. Warum?? Warum gibt es bei uns nur Lernen im Gleichschritt und wird nicht auf das persönliche Lerntempo Rücksicht genommen? Warum kann man Schülern, bei denen es in einem Fach mal hakt, nicht Förderung zukommen lassen sondern sortiert sie gleich ganz aus der Schulform aus, in der sie gerade sind, auch wenn die anderen Fächer passen. Bei meinem Sohn in der Klasse ist ein Kind, das möchte Physik studieren und hat im mathematischen, naturwisenschaftlichen Bereich auch das Zeug und die Noten dazu. Aber mit dem in G8 eingeschlagenen Tempo in den Fremdsprachen hat er so seine Probleme - Folge: er wird wohl aussortiert und auf die Real gehen. Ein engagierter Physikstudent weniger an unseren Unis....
Mit G8 sind die Anforderungen ja nur zeitlich erhöht worden - d.h. derselbe Stoff von vormals 9 Jahren nun in 8 - so dass nur noch die mitkommen, die zu dieser Lernbulimie fähig und willens sind - viele Eltern schicken an sich geeignetet Kinder deshalb ja jetzt gleich zu Real.
In den Bachelor- und Master-Studiengängen scheint es so ähnlich zu sein - gnadenlose Auslese all jener, die zwar das gleiche schaffen könnten, aber eben nicht in der zu kurz bemessenen Zeit.
Das kann`s nicht sein - wie gesagt für mich nur Sparzwänge, die das alles verursachen, nicht der Wunsch nach besserer Bildung für unsere Kinder.

Es muss doch auch noch Menschen geben dürfen, die nicht im Gleichschritt mit den Spitzenkindern lernen und dennoch zu sehr guten Leistungen fähig sind???"

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G8 -Diskussion...bin es langsam leid

Antwort von +mausi+ am 06.05.2008, 9:32 Uhr

Also ich bin das Gemeckere der "neuen" G8-ler langsam leid. Bei uns wird das Abi schon immer nach 12 Schuljahren gemacht und es hat sich noch keiner beschwert.

Ich selbst habe in 13 Jahren mein Abi gemacht UND einen Beruf gelernt (hieß bei uns Beruf mit Abitur).

Vielleicht sollten eure Schulbücher mal überarbeitet und reformiert werden, dann klappt es auch mit G8.

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Re: G 8 - Zweifler

Antwort von MamaMalZwei am 06.05.2008, 9:46 Uhr

Hallo like, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Warum Leute immer glauben, dass diejenigen, die etwas länger brauchen, um die Inhalte eines Faches aufzuarbeiten, gleich dumm sind und also auf der Schulform Gymnasium nichts zu suchen haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht ist ja auch der Umkehrschluss richtig - Diese Kinder hinterfragen Inhalte für sich und finden keine richtige Antwort darauf...Das heißt also, sie brächten als Wissenschaftler eigentlich die richtigen Voraussetzungen mit, es ist nur niemand da, der ihnen "Stolpersteine" aus dem Weg räumt.
In dem Zusammenhang finde ich es immer interessant zu sehen, wer heute zum Gym geht und wer zur Real wechselt. Die Tochter einer Freundin wird im Sommer Realschülerin. Deren Oma hat einen Doktor in Germanistik und deren Opa einen Doktor in Agrarwissenschaften. Der Onkel hat sein Studium der Biochemie mit Summa Cum Laude abgeschlossen und ist inzwischen Professor. Genug "Hirn" fürs Gym müsste bei so einer Verwandschaft also da sein. Leider hat das Mädchen ein paar "Webfehler", die aber auch die Mutter schon hatte, sie ist nämlich Legasthenikerin und hat entsprechend viele Stunden Ergo und Logo hinter sich. Bei der Mutter - meiner Freundin - war das zu deren Zeit kein Thema, sie hat das Abi trotzdem gut geschafft und ist heute Sonderschullehrerin mit diversen Zusatzausbildungen im musischen Bereich. Warum gibt es für Kinder mit "Webfehlern" keine anerkannten Hilfen? Warum werden Kindern Zukunftschancen verbaut? Warum ist es nicht möglich den Bildungsbereich endlich so zu finanzieren, dass Kinder eine faire Chance haben? Nachdenkliche Grüße...

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Genau!!

Antwort von like am 06.05.2008, 10:09 Uhr

Schulbücher überarbeiten und Unnötiges rausschmeißen - dann bräuchten 5-Klässler nicht zweimal wöchentlich 8 Stunden am Stück in der Schule pauken und anschließend noch ne gute Stunde Hausis zu machen und noch Klassenarbeitsvorbereitung betreiben.
Aber das Ausrümpeln macht leider bei uns keiner....jeder hält sein Fach ja für ach so wichtig und jeden Krimskrams für "Allgemeinbildung" - sei es der Lebenslauf von Schubert, Vektorrechnung oder die Reiehnfolge der einzelnen Bücher in der Bibel - leider reicht´s dann zeitlich immer nur noch zum "Anreißen des Themas" - in der Klassenarbeit kommt´s natürlich trotzdem dran - Mama wird´s daheim schon richten.

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Re: Diskussion - G8

Antwort von 2Bücherwürmer am 06.05.2008, 11:38 Uhr

Hallo like,

unterstreiche jedes Wort, was du schreibst. Vor ein paar Jahren habe ich sicher auch noch anders gedacht, aber dann wurde meine Große eingeschult und da sie eben auch kein 0815-Schulkind ist (Kannkind, wegen Auffälligkeiten zur Schulberatung, dann getestet und aufgrund der Werte gesprungen) sehe ich heute vieles kritischer.

Denn ich habe zu Hause ein Kind, was im August die Schule wechselt, aber Ende Juli erst 9 Jahre wird, sicher den Kopf für das Gymni hat (da sie ja getstet wurde) aber ich überhaupt noch nicht weiß, ob sie mit G8 und dem vielen Pauken zurecht kommen wird, da sie noch so jung ist.

Wir haben deshalb auch lnange überlegt, ob Real oder Gymni, aber am Ende wollten wir einem Kind, was das Hirn für das Abi hat, nicht schon vorab auf die Realschule schicken.

Ich glaube, wenn wir uns klargemacht hätten, was durch G8 auf uns zukommt, wäre meine Tochter Anfang 2007 vielleicht nicht gesprungen, obwohl auch das schwierig geworden wäre, da die Schule außer Springen keine andere Förderung angeboten hatte mit der man es erstmal hätte versuchen können und einfach Handlungsbedarf bestand

LG, Susanne

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Susanne

Antwort von Trini am 06.05.2008, 11:45 Uhr

bei meinem Großen in der Klasse ist auch ein gesprungenes Mädchen. Sie wird jetzt irgendwann Ende der Sexta zehn.
Sie hat weder sozial noch kognitiv Probleme damit. Gehört immer noch zu den leistungsstarken Schülern.
Allerdings ist es der letzte G 9-Jahrgang.
Aber, ich denke nicht, dass es ihr bei G 8 anders ginge.
Witzig ... wäre sie auf der GS nicht gesprungen, köme sie jetzt in den ersten G8-"Versuch".

Trini

PS: Noch lustiger. Wenn bei Sohni in der Klasse einer hängen bleibt, macht er im gleichen Jahr Abitur wie ohne "Ehrenrunde".

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Das muß man differenziert sehen...

Antwort von desireekk am 06.05.2008, 12:20 Uhr

Das muß man differenziert sehen...

Denn: die "neuen" G8 sind einfach Lehrpläne und Strukturen die von 9 auf 8 jahre umgepresst sind.
Keine echte Anpassung, keine neuen Schulkonzepte etc.

Denn: man verdichtet einfach die Stoff und erhöht die wöchwentliche Stundenzahl, dann holt man so (mathematisch "völlig korrekt") das 9. Schuljahr wieder rein. *hust*

In den (europ.) Ländern und Bundesländern, in denen schon immer nach 8 Jahren Abitur geschrieben wurde, haben meist völlig andere Strukturen, anderer Lehrpläne und Ressourcen.
DARAN scheitert es bei den hektisch neu eingeführten G8-Gymnasien.

Viele Grüße

Désirée

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Re: @mausi

Antwort von KatjaR am 06.05.2008, 13:57 Uhr

Du würdest es begrüßen, wenn der Stoff deiner 12 Jahre plötzlich in 11 Jahren geschafft werden soll?

Die meisten sagen doch, dass sie es okay finden würden, wenn der Stoff auch angepaßt werden würde. Das passiert aber leider nicht richtig.

Grüße
Katja

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Re: Das muß man differenziert sehen...

Antwort von hgmeier am 06.05.2008, 18:46 Uhr

Vielleicht scheitert es in nicht wenigen Fällen daran, daß die Kinder zu viele Freizeittermine haben., Es ist halt schwierig wenn man neben der Schule noch 3-4 mal zu irgendwelchen Vereinen & Co. rennen muß.

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Auch Sport, Musik und soziales Engagement

Antwort von like am 06.05.2008, 19:40 Uhr

gehört zur Bildung dazu. Die positiven Aspekte v.a. von Sport auf unsere bewegunsarme Gesellschaft und Kinder ist ja unumstritten und mit 1 x wöchentlich Schulsport (so bei meinem Großen) lastet man einen pubertierenden 14-jährigen sicher nicht aus. Auch hier ein interessanter Artikel: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,548638,00.html
Und die Studie von Günther Bastian über die Wirkung von Musik auf die kindliche Entwicklung ist zwar nicht uunumstritten, aber dennoch sehr aussagekräftig.
Na ja, und soziales Engegement v.a. auch in Vereinen könnte unsere Ego-Gesellschaft ja durchaus in rauen Massen mehr vertragen.
An diesen Freizeitbeschäftigunen DARF es nicht scheitern - zumal die den Staat keinen Cent kosten sondern von den Eltern finaziert werden.

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Re: Auch Sport, Musik und soziales Engagement

Antwort von hgmeier am 06.05.2008, 23:37 Uhr

>>An diesen Freizeitbeschäftigunen DARF es nicht scheitern -
>>zumal die den Staat keinen Cent kosten sondern von den Eltern finaziert werden.

Hat ja auch keiner bestritten. Nur scheinen es einige Eltern offenkundig zu gut mit ihrem Nachwuchs zu meinen. 1-2 solcher Termine reichen wöchentlich aus.

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JAwoll, gebt der Wirtschaft ihre Arbeitsdrohnen ...

Antwort von azalee am 07.05.2008, 20:32 Uhr

ich finde auch, dass Kindheit mit zuviel Freizeitterminen einfach sinnlos ist. Statt Federball und Reiten sollten die Kleinen lieber Mathe lernen, und statt Geige oder Klavier lieber Deutschdiktate üben.

Unsere Gesetze ahben alles bis ins Kleinste geregelt, da ergibt das Einüben sozialer Spielregeln doch gar keinen Sinn. Und wenn ich an unsere Ellenbogengesellschaft denke - mein Kind soll es mal zu was bringen, da stört zuviel soziales Engagement nur.

Menschen mit zuviel Bildung denken nur quer und sind Sand im Getriebe der Wirtschaft.

Besser wir beschränken den Horizont unserer Kinder, damit sie nicht von der Scheibe fallen, die sich Erde nennt. Nicht, dass die Wirtschaft dann eines Tages ohne ausreichende Anzahl an emsig fleißigen und immer gerne dienenden Fachkräften dasteht.

Es lebe die vollbeschulte Arbeitsbiene.

azalee (Lehrerin und Mutter)

PS o.k., ich geb es ja zu, war nicht gerade sehr sachlich, aber manchmal platzt mir einfach der Kragen.

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Re: JAwoll, gebt der Wirtschaft ihre Arbeitsdrohnen ...

Antwort von hgmeier am 07.05.2008, 21:30 Uhr

Nichts gegen Freizeittermine - aber sind das wirklich alle Freizeittermine? Sind es nicht vielfach überehrgeizige Eltern, die ihre Kinder zu zig Vereinen Anmelden und wenn geht dann noch die Nachhilfe für zwei oder drei Fächer dazwischenquetschen anstatt ihre Kinder ohne Terminzwang lernen aber auch spielen zu lassen?

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