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Geschrieben von like am 02.04.2009, 21:41 Uhr

Interessant: Ritalin langsfristig sinnlos?

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/news/tid-13852/adhs-langzeitbehandlung-mit-ritalin-sinnlos_aid_386475.html

 
7 Antworten:

Re: Interessant: Ritalin langsfristig sinnlos?

Antwort von +emfut+ am 02.04.2009, 23:19 Uhr

Aber Ritalin hat doch gar nicht den Anspruch, eine Langfristbehandlung zu sein *wunder*???? Es wirkt doch bloß 4 bis 6 Stunden - per definitionem.

Ich les das morgen, jetzt bin ich zu müde.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Interessant: Ritalin langsfristig sinnlos?

Antwort von AndreaL am 03.04.2009, 10:05 Uhr

Hallo,

an meiner Schule haben wir relativ zeitnah verschiedene Experten (Psychologe Kinderpsychiatrie/ Psychologe) angehört. Fakt ist, da gibt es zwei Lager innerhalb der Fachleute. Die einen kritisieren Verweigerung von Ritalin bei nachgewiesenem ADHS als 'Körperverletzung', die anderen halten die Gabe von Ritalin schon mit dem einfachen Hinweis auf die Möglichkeit einer Parkinson-Erkrankung für eben auch eine Körperverletzung.

Was ich auf jeden Fall für wichtig erachte und das ist der Ansatz auch des Psychologen, eine begleitende Therapie für Kind UND Eltern ist wichtig. Und das stand ja zum Abschluss dort auch geschrieben. UND es stand eben auch geschrieben, dass viele Eltern gerne geneigt sind den reinen Pillen den Vorzug vor einschneidenden persönlichen Veränderungen zu geben.

So viele Mütter oder Väter haben selbst Symptome oder gar die ganze Bandbreite ADHS, wer das selbst nicht bearbeitet, hat doch nur verminderte Chancen für das Kind Besserung zu erzielen.

Da ist auf jeden Fall noch viel Forschung und Interpretationsarbeit nötig... wahrscheinlich wird eh erst die Langzeitbegleitung medikamentös therapierter Kinder Erkenntnisse erbringen.

LG

Andrea

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Re: Interessant: Ritalin langsfristig sinnlos?

Antwort von +emfut+ am 03.04.2009, 12:20 Uhr

Wie ich schon sagte: Meine Rede seit Jahren, und seröse Ärzte behandeln genau so.

Ritalin unterstützt die Verhaltenstherapie und hilft, daß sie langfristig wirken kann.

Insofern: Für mich keine neuen Erkenntnisse. Lediglich eine Bstätigung meiner Ansicht. Ritalin ist keine Lösung, aber eine Hilfe.

Ein Gips ist ja auch keine Lösung bei einem Beinbruch. Er hilft lediglich, daß der Knochen besser und vor allem richtig heilen kann. Trotzdem wird kaum jemand auf einen Gips verzichten wollen, weil er den Heilungsprozess in die richtigen Bahnen lenkt.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Interessant: Ritalin langsfristig sinnlos?

Antwort von KaMeKai am 03.04.2009, 12:45 Uhr

es geht aber auch darum, die möglichen Nebenwirkungen billigend in Kauf zu nehmen (Appetitlosigkeit, Kleinwuchs und Schlafstörungen sind durchaus gravierend).
Der Vergleich mit dem Gips hinkt ja nun etwas, denn der hat keine nachgewiesenen Langzeitschäden - ausser vielleicht etwas Muskulaturabbau, was rasch wieder behoben werden kann. Wenn einem jungen Menschen 10 cm fehlen, kann das nicht eben so weg gewischt werden.
Meiner Meinung nach wird in dem meisten Fällen (vermute es sind 90 %) nicht nachhaltig versucht, anders eine Besserung der Auffällgkeiten zu erwirken. Ein Rezept für Ritalin ist leichter zu bekommen als eines für Ergo.

LG
Kathrin

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Re: Interessant: Ritalin langsfristig sinnlos?

Antwort von +emfut+ am 03.04.2009, 18:26 Uhr

Aber daß ein Ritalin-Rezept leichter zu bekommen ist als ein Rezept für Ergo, macht doch das Ritalin nicht schlecht(er). Das liegt nicht am Ritalin, das liegt am System.

Willst Du Ritalin verbieten, damit die Ärzte mehr Ergo verschreiben?

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Re: Interessant: Ritalin langsfristig sinnlos?

Antwort von huevelfrau am 04.04.2009, 16:03 Uhr

Also, habe mir den Artikel noch nicht durchgelesen. Unsere Tochter bekommt seit 1,5 Wochen Ritalin 20 g LA. Und seitdem ist endlich, endlich ein normales Familienleben wieder möglich.

Habe letzte Woche noch eine Reportage gesehen wo frau Dr. Cordula Neuhaus (sehr erfahren auf dem Gebiet) sagte, man verweigere auch einem kurzsichtigen Kind die Brille nicht und sagte dann nun streng dich mal schön an, das du lesen kannst was da steht.

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Wer vom Leben nicht lernt, dem erteilt es seine Lektionen. (fjn)

Antwort von Franz Josef Neffe am 05.04.2009, 21:49 Uhr

Man braucht doch nur den Beipackzettel mit den vielen Nebenwirkungen zu lesen, da steht kein einziges Wort von Problemlösung drin. Ich habe als Ich-kann-Schule-Lehrer stets gestaunt, dass ALLE an einem Kind und seiner Entwicklung beteiligten Menschen einer chemischen Droge mehr Intelligenz zutrauen als sich selbst, denn die Gabe von Ritalin heißt ja erst einmal: "ICH kann es NICHT." Da anscheinend niemand freiwillig von diesem ICH-kann-NICHT auf ein höheres Niveau kommen will, macht das Leben die Problematik halt etwas größer. Wer vom Leben nicht lernt, dem erteilt es seine Lektionen.
Vor ca. 30 Jahren habe ich - noch in der Ausbildung zum Sonderschullehrer - auf dem Kongress über ein konkretes Beispiel von Problemlösung bei Hyperaktivität (damals war der Begriff ADHS noch nicht erfunden) eines 10jährigen durch AUTOSUGGESTION berichtet. Ein halbes Dutzend Professoren haben sich nach dem Vortrag coram publico einzeln für meinen Bericht bedankt und mich aufgefordert, ihn zu veröffentlichen. Er erschien bald darauf in der Zeitschrift für Heilpädagogik. Was meinen Sie: Wieviele Professoren und weitere Fachleute haben sich seither a) um Ritalin und b) um Autosuggestion gekümmert?
Alle sind den (zu) teuren Weg gegangen. Es ist uns nicht bewusst, aber die Währung, in der wir bezahlen, ist LEBEN.
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe

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