Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Babsie am 24.09.2009, 20:03 Uhr

Hilfe, ich komm nicht mehr weiter

Hallo an alle,
meine Tochter Leah ist 7 und geht in die 2. Klasse der Waldorfschule. Sie hat noch einen kleinen Bruder, der jetzt bald 5 wird.
Leah ist seit einiger Zeit sehr aufmüpfig und frech. Ich hab das Gefühl sie motzt und meckert nur. Sie macht morgens die Augen auf, und alles ist schon scheiße. Sie kommt mittags von der Schule heim und wieder ist alles scheiße. Beispiel: Sie steigt aus dem Auto aus nach der Schule und der Schulterriemen des Ranzens ist ihr zu eng. Sie sagt aber nicht normal: Mama hilf mir mal bitte, sondern motzt und schreit SOFORT los, dieses scheiß-Ding ist...oaaaah...und peng, feuert sie Schulranzen und Jacke vor der Haustür auf den Boden und hockt sich hin und heult, boykottiert dann alles, geht weder mit rein, will nichts essen, usw. Das ist ein Beispiel für so einen Flash, wie ich das nenne. Noch dazu ist sie total frech, äfft mich manchmal so an. Ich hab schon alles versucht. Hab versucht mit irh zu reden, wie das ist, wenn man jemanden permanent so anmotzt, ich bin aber auch schon ausgerastet und war selber total sauer. Es ist nicht so, ich will ja schon, dass sie selbstbewusst den Mund aufmacht. Aber sie ist wirklich total aufbrausend und frech.
Woher es kommt, weiß ich schon...vor einem Jahr haben mein Mann udn ich uns getrennt und es gab einen neuen Partner, von dem ich zwischenzeitlich auch mal getrennt war, aber jetzt wieder zusammen bin. Außerdem fährt sie nun selbständig täglich mit dem Bus von der Schule heim und ich hab auch nach den Ferien wieder angefangen stundenweise zu arbeiten, was momentan alles eben noch der Organisation bedarf.
Ihr Papa kümmert sich, holt sie alle 14 Tage fürs Wochenende, fährt mit ihnen in Urlaub und alles, hat auch eine neue Partnerin, die mit ihren Kindern in "unserem" Haus wohnt. Alles bissel viel halt, das weiß ich ja schon.
Die Umstände sind nu nicht zu ändern. Die Frage ist ja vielmehr, wie komm ich an sie dran, damit wir mal wieder einen normalen Umganston haben können?
Was meint ihr? Sollte ich mit ihr in eine Beratungsstelle für Trennungskinder?
LG, Babsie

 
10 Antworten:

Re: Hilfe, ich komm nicht mehr weiter

Antwort von Birgit67 am 25.09.2009, 9:05 Uhr

ja - würde ich auf jedenfall machen denn so wie Du die Situation schilderst ist das verhalten Deiner Tochter ein Zeichen dass sie was nicht verarbeiten kann und will dazu noch die Schule es ist ein extremfall.

Wende Dich an Hilfestellen - denn wenn man alleine ist und keinen Zugang zum Kind hat braucht man Hilfe von außen.

Ich merke es ja an meinem 12-jährigen- bei mir Blockt er wesentlich schneller und mein Mann renkt es dann wieder ein da klappt es besser - also auch eine Art Hilfe von außen.

Geh hin - schaden wird es auf keinen Fall.

Gruß Birgit

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hilfe, ich komm nicht mehr weiter

Antwort von Pebbie am 25.09.2009, 9:12 Uhr

Hallo !

Ich würde auch zu professioneller Hilfe raten.
Es scheint doch sehr viel sein, was auf Deine Tochter eingeprasselt ist und an dem sie schwer zu knabbern hat........

LG Ute

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hilfe, ich komm nicht mehr weiter

Antwort von celmin am 25.09.2009, 9:35 Uhr

Du weisst ja selbst, dass es für Deine "Kleine" gerade etwas viel ist. Natürlich ist man genervt, wenn das Kind so bockig ist. Vielleicht solltest Du einfach mal versuchen selbst anders zu reagieren. Wenn sie z.B. wegen dem Ranzen so ein Theater macht, dann geh zu ihr und nimmt sie einfach mal in den Arm und frage, ob sie heute einen anstregenden Tag hatte und nimm den Ranzen ab und sage zu ihr, dass Du ihr jetzt mal hilfst, weil sie so kaputt ist.
Du musst natürlich nicht genau SO reagieren, aber eben so in der Art, verstehst Du? Kinder brauchen Sicherheit und Geborgenheit, gerade in für sie schweren Zeiten.
Meine Große hatte auch mal eine schlimme Zeit (als sich meine Eltern trennten), das fiel mit dem Übertritt in die weiterführende Schule zusammen. Sie war bockig, nervig, trotzig, so richtig zum bähhh... Ich habe zuerst eher streng reagiert, kam aber gar nicht weiter. Erst als ich mich selbst wieder mehr öffnete (weil mich die Trennung ja auch mitnahm), wurde es wieder besser. Gib ihr Nähe und rede mit ihr. Beantworte ihre Fragen. Du kannst ihr auch sagen, wie es Dir geht, bleibt einfach im Gespräch.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hilfe, ich komm nicht mehr weiter

Antwort von Mistinguette am 25.09.2009, 10:00 Uhr

Meine auch 7 J / 2. Klasse ist ähnlich deiner Tochter momentan sehr emotional und immer wieder bockig. Bei uns gibt es keine Trennung oder Veränderung in der Familie, soll jedoch nicht heissen, dass sie nicht einiges verarbeiten muss und dabei schwierigkeiten hat.
Wie von einer Vorrednerin emfohlen, versuche ich, seitdem ich verstanden habe, was der Auslöser meinstens ist, sie direkt anszusprechen und dabei meine Liebe, Verständnis und Hilfe anzubieten. Noch werden wir keine Profi Hilfe aufsuchen, mein Mann und ich sind aber im ständigen Kontakt mit dem Hort und mit der Klassenlehrerin deshalb. Wir beobachten die Situation noch einigen Wochen und werden erst dann ggfs. eine PSychologue aufsuchen, wenn es sich nicht bessert.
Dir und Deiner viel Kraft und viel Erfolg.
LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hilfe, ich komm nicht mehr weiter

Antwort von nevin am 25.09.2009, 10:19 Uhr

Habe das bei meiner älteren gehabt (jetzt 9 Jahre alt). Momentan kommt es nicht mehr so oft vor aber ab und zu. Bei meiner Kleineren eher mehr (3 Jahre alt). Bei uns gab es keine schwerwiegenden Probleme aber sie stellen sich trotzdem wie zu früh pubertierende Kids an.
Und bei beiden hat das immer geholfen: Einfach in den Arm nehmen und drücken und über die Haare streicheln und ganz mitleidig fragen:"Ja was ist denn mit Dir los, hm?" Und dann Sätze wie " Ich liebe Dich mein Schatz, du bist mir wichtiger als alles andere" usw. Geht runter wie Butter und hilft meistens. Das Kind fühlt die Geborgenheit und die Liebe und fühlt sich besser. Dann kuscheln wir noch 5 Minuten miteinander dann gehts mit einem Klaps auf den Po wieder in den Alltag rein.

Wenn Du eh wenig Zeit für sie hast und sie die Geborgenheit von Mama und Papa nicht mehr gleichzeitig bekommen kann, muss du ihr täglich eine "Riesenportion" Zuwendung geben. 'Sag ihr dass Du sie und ihren Bruder mehr liebst als alles andere auf dieser Welt. Und noch eine Sachen, mit denen Du ihr weismachen kannst, wie wichtig sie für Dich ist. Einmal am Tag 5 Minuten. Es wirkt Wunder!

lg
Nevin

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Danke mal!

Antwort von Babsie am 25.09.2009, 10:49 Uhr

Danke mal an alle!
Das mit dem umso mehr Liebe zeigen blockt sie total ab. Aber ich werds weiter versuchen und mir dann mal ein paar Adressen auch raussuchen. Was würdet ihr am ehesten machen? Eine Gruppe für Trennungskinder oder einen Psychologen oder eine Erziehungsberatung? Was meint ihr?
LG, Babsie

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Dann stärke Dich da, wo Du bist !

Antwort von Franz Josef Neffe am 25.09.2009, 11:16 Uhr

Die Umstände sind außen vielleicht nicht zu ändern, darum geht es auch nur am Rande, es geht darum, sie INNEN zu ändern. Mit den Kräften, die da innen "die Krise haben", kann man reden - offen, ehrlich, freundlich, bestimmt. Das mache ich als Ich-kann-Schule-Lehrer grundsätzlich. Lösen kann man die Probleme nur gemeinsam, und darum lasse ich den Kräften im anderen eine Hauptrolle, für deren Erfüllung ich sie sehr achte. Ich spreche also nicht darüber, was sie schlecht gemacht haben, sondern wie gut sie es machen werden. Du erkennst den Perspektivenwechsel. Und damit Du stark bist, um stärken zu können, stärkst Du erst einmal Deine eigenen Kräfte und nimmst Dir Zeit, ihnen zu sagen, wie gut sie sind. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
Franz Josef Neffe

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Danke mal!

Antwort von Mistinguette am 25.09.2009, 14:07 Uhr

Vielleicht kannst erstmal mit dem Schulpsychologue reden und dich erkundigen? Alles Gute.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Danke mal!

Antwort von celmin am 25.09.2009, 15:27 Uhr

Ich würde wohl als letztes zum Schulpsychologen gehen. Das Kind hat keine Defizite im Schreiben oder so. Und ich denke, nicht alles private muss man in der Schule ausbreiten. Ich denke auch, die Probleme mit ihr gibt es eher zu Hause. Dort bereitet ihr etwas Leid und dann wird sie auch hauptsächlich dort trotzen und bockig sein. Oder hat es mittlerweile Auswirkungen auf ihre schulische Leistung und ihr Verhalten dort?
Aber das ist jetzt nur meine persönliche Meinung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Schon Erfolg!

Antwort von Babsie am 26.09.2009, 8:56 Uhr

So, ich hab natürlich SOFORT versucht alles umzusetzen. Manche Situationen sind sehr schwer, weil ich da auch manchmal selber überlege, was wohl jetzt richtig ist, wie ich das denn jetzt abwenden kann.

Ich habe mit Leah gesprochen. Habe ihr erklärt, dass sie sehr oft motzig ist und dass es dann für mich und für jeden anderen auch, schwierig ist, mit ihr umzugehen. Ich hab ihr offen erklärt, dass mich das manchmal auch sauer macht, weil ich auch nicht verstehe, warum sie so ist. Sie sagt, sie weiß es selber nicht. Ich bin jetzt dazu übergegangen, wenn sie einen sehr motzigen befehligen Ton hat, dass ich tiefe Bauchatmung mache (bin Yogalehrer ) und dann erstmal auf sie zugehe, sie in den Arm nehme und frage, warum sie denn jetzt grad sauer ist. Nun, es hat auch mal funktioniert, dass sie sofort umgeschwenkt hat! Sie hat auch die "Angewohnheit", dass sie rumschreit udn Befehle erteilt, wenn sie was will und man nicht sofort reagiert. Darauf sage ich ihr ganz ruhig und bestimmt, dass ich nicht reagieren werde, wenn sie mich so anschreit. Dann geht sie hin und sagt es so leise, dass man es nicht hören KANN! Auch auf diese Provokation lasse ich mich nicht mehr ein und sage ihr, dass sie ganz normal mit mir sprechen kann und reagiere wirklich erst, wenn sie das tut. Das gibt Türenschlagen und Geschrei, was mir ziemlich an den Nerven zerrt und oft lässt sie es an ihrem Bruder aus. DAMIT komm ich nu ganz schlecht klar, denn der Kleine kann sich garnimmer wehren und ich weiß echt oft nicht, wann ich eingreifen sollte.

Ich habe mich auch mit einigen Mamas unterhalten, die berichten ähnliches von ihren Kindern. Auch ohne Trennung. Deren Kinder schlagen sogar nach ihnen!
Ich denke, ich habe wirklich den ein oder anderen Erfolg zu berichten und das ist natürlich die Motivation pur.

Sie ist ein kleines Mädchen, einerseits sowas von selbständig...fährt täglich ganz allein mit dem Bus, aber andererseits will sie noch auf Mamas Schoß. Und dann die Trennung, Papas neue Familie, Mamas neuer Freund...schätze, ich hab ihr herzlich wenig Verständnis entgegengebracht, weil ich eben auch selber gucken muss, wie ich mit allem klar komme. Wenn da die Kinder wenigstens "funktionieren", wäre einem ja vieles leichter. Aber genau da liegt der Fehler....wie könnten sie...? Ihre Welt ist ins Wanken gekommen und es ist an mir, sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen mit viel Sicherheit und Zuwendung!

Ich danke euch für die vielen Tipps udn Anregungen, die mich echt zum Nachdenken gebracht haben!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.