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Geschrieben von +emfut+ am 30.01.2008, 9:48 Uhr

Ganz ehrlich

Wenn ich hier Preise sehe von 1,50 Euro, und das auch noch selber gekocht, dann MUSS das doch subventioniert sein, oder?

Mal hypothetisch gerechnet:
Wenn da 200 Kinder essen - und das wäre dann ja schon eine größere Schule, wenn man davon ausgeht, daß nicht alle dort essen - brauche ich mindestens 2, eher 3 400-Euro-Kräfte zum kochen. Macht 800,- Euro pro Monat für die Köchinnen, macht rund 40,- Euro pro Tag, macht 0,20 Euro pro Tag und Kind für den Lohn der Köchinnen. Dazu kommen die Kosten für Töpfe, Teller und Energie, da sind 0,05 Euro pro Kind und Tag auch nicht üppig gerechnet. Von den 1,50 gehen dann also wirklich vorsichtig gerechnet noch 0,25 Euro für die "Randkosten" ab. Bleiben 1,25 Euro als reine "Materialkosten".
Mit Verlaub, für 1,25 Euro pro Nase bekomme ich kaum Pfannkuchen mit Apfelmus hin, geschweige denn etwas Ausgewogenes mit gutem Gemüse, Salat oder Fleisch.

Die Köchinnen sind Fixkosten. Das heißt, die zahle ich auch wenn kein Kind zum Essen kommt, und auch in der Ferien, an Feiertagen, und sogar wenn sie Urlaub haben. Das heißt, dafür muß man auch noch ein paar Cent pro Kind täglich mit einrechnen.

Entweder sind da also Subentionen mit drin - dann sind die Preise nicht wirklich vergleichbar - oder es wird schon ein Schrott sein, der den Kindern da vorgesetzt wird.

Ich habe kumulierte 9 Jahre direkte Erfahrungen mit angeliefertem TK-Essen. In städtischen Kindergärten werden derzeit hier in München pro Kind und Tag 2,90 Euro berechnet, im Hort sind es 3,10 Euro. In Temis altem KiGa gingen von den 2,90 Euro die Kosten für die Küchenfrau ab (die das Essen erwärmte, in Schüsseln verteile, dazu einen Salat oder Obst richtete und sich auch um den Abwasch und das Aufräumen der Küche kümmerte - und das für 75 Kinder), dann noch die Kosten für Energie und die Pflege und Miete der Spazialöfen. Für die reinen Materialkosten blieben 2,50 Euro pro Tag und Kind.
Zu jedem Essen gab es entweder Salat/Rohkost oder Nachtisch, meistens Obst. Dafür rechneten wir dann noch 0,20 Euro pro Kind und Tag.
Die Getränke - Tee, Wasser und an besonderen Tagen Apfelsaftschorle - ließen wir bei den Berechnungen unter den Tisch fallen. Notfalls haben wir das vom Spielgeld bezahlt.

Die Firma, die das Essen anlieferte, hatte Portionspreise, die bei 0,80 Euro für Pfannkuchen oder Nudelsuppe (ohne Fleischeinlage) anfingen. Bio-Essen kostete dann schon mal 3,- bis 4,- Euro pro Portion. Wir hatten pro Tag und Kind im Schnitt 2,30 Euro zur Verfügung.
Wir haben es dann so gehandhabt, daß es ein Mal die Woche etwas richtig Billiges gab, damit wir auch ein Mal die Woche ein Bio-Essen servieren konnten. Fleisch gab es im Schnitt zwei Mal die Woche, Fisch ein Mal. Und trotzdem mußten wir an fast jedem Schuljahresende beim Schulamt (dem Träger des Kindergartens) antreten, weil wir das Budget mal wieder überschritten hatten.

Wenn Ihr Euch fragt, wo das Essensgeld bleibt: Sprecht doch mal den Elternbeirat und/oder die Leitung der Betreuung an. Wir wurden immer wieder von Eltern angesprochen, die das Essensgeld viel zu hoch fanden. Deswegen haben wir die obige Berechnung mal öffentlich gemacht - danach war Ruhe.

Gruß,
Elisabeth.

 
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