zurück| Geschrieben von chrpan am 23.11.2016, 10:30 Uhr |
Seltsames Hadern mit Geburtsverlauf
Lange habe ich rumgezögert, überhaupt zu schreiben... Die Geburt meines Jüngsten war ja im Grunde einfach: frühmorgens beginnend herumgeweht ohne Mühe, MM ging so nach und nach easy auf, während wir zuhause normal Alltag gemacht haben. Nachmittags sind wir mit Hebamme zur ambulanten Entbindung in die Klinik, wo dann keine Wehen mehr kamen über mehrere Stunden. Weil das Baby schon supertief am Beckenboden war, wurde schließlich abends nach Entscheidung durch die Hebamme noch die Fruchtblase geöffnet und nicht mal eine Stunde später nach einigem angeleiteten Rumgeturne an Sptossenwand und Vierfüßlerstand war er da. Alles gut, alle fit.
Mein Mann versteht nicht, warum mir zum Heulen war (und teils immer noch ist). Ich hatte das Gefühl, dass nicht ich die Geburt gemeistert habe, sondern die Hebamme.
Kennt das noch jemand?
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Re: Seltsames Hadern mit Geburtsverlauf
Antwort von faenny am 23.11.2016, 12:11 Uhr
Ich hatte zwei einfache, ambulante Geburten bei Geburt 1 wurde mit einem dammschnitt nachgeholfen, da der kleine Herr sich am Schluss etwas Zeit gelassen hat (Entscheidung der Ärztin, Hebamme meinte es wäre auch so gegangen)
Geburt 2 wurde gar nichts gemacht - ich habe zwischendurch mal die Position gewechselt, alles passierte von alleine.
So ein bisschen Wehmut habe ich auch - irgendwie ist es einfach ein gutes Gefühl, es alleine geschafft zu haben, zu wissen, das hätte auch alleine zuhause geklappt.
Vielleicht hilft es dir, das ganze aus einer anderen Perspektive zu betrachten? Es ist nicht einfach so geflutscht - und trotzdem hast du es geschafft!
Re: Seltsames Hadern mit Geburtsverlauf
Antwort von kath1983 am 23.11.2016, 19:50 Uhr
Ich möchte mir nicht anmaßen über deine Ansicht zu urteilen. Du fühlst dich nicht gut mit der Situation und das ist der gegenwärtige Umstand, also hast du irgendetwas noch nicht verarbeitet.
aus der Perspektive einer schweren Geburt, kann ich dir sagen, dass auch hier Anweisungen von der Hebamme kamen und alles getan wurde. Das ist deren Job und ich denke, sie geben immer die besten Anweisungen und versuchen das maximale zu erreichen.
Bei manchen geht es einfach schneller. Vielleicht warst du innerlich entspannter, konntest die Schmerzen besser verkraften, bist vielleicht trainiert und hast alles besser weggesteckt. Es spielen so viele Faktoren eine Rolle.
Aber an DEINER Leistung beim großen Ganzen, darfst du nicht zweifeln. Und am Ende ist die Geburt doch nicht das finale Meisterwerk, deren Gutheißung und Wertschätzung in Tränen und Zeit gemessen werden, sondern nur der Beginn von etwas Neuem.
Versuche es zu schätzen, dass ihr so Komplikationslos durchgekommen seid und du körperlich fit bist.
Alles Gute
Re: Seltsames Hadern mit Geburtsverlauf
Antwort von AnnGra5 am 24.11.2016, 14:18 Uhr
Hallo!
Ich glaube, ich kann nachvollziehen, wie du dich fühlst. Ich hatte drei unkomplizierte Geburten und nach dem 1. Kind hatte ich auch so einen doofen Nachgeschmack, aber das lag es an dem Arzt, der mit verschränkten Armen daneben stand und meiner Meinung nach genervt geschaut hat und auch noch was ziemlich Blödes gesagt hat.
Du hast das Kind aus eigener Kraft geboren!!!
Ich habe mir die Geburtsberichte schicken lassen und hab sie mit meiner Nachsorgehebamme nachbesprochen, das hat mir geholfen.
Re: Seltsames Hadern mit Geburtsverlauf
Antwort von jule855 am 29.11.2016, 15:20 Uhr
ich kenne es nur zugut. erstes kind kam per sekundärem ks. ich nachhinein dauerte es wohl dem team zu lange. das zweite kind kam in einem anderem kh nach einleitungsmarathon per saugglocke. auch nicht gerade die geburten die ich mir erträumt habe.
ich wünsche dir alles gute
Re: Seltsames Hadern mit Geburtsverlauf
Antwort von lisa182 am 29.11.2016, 20:22 Uhr
Hat sich die hebamme irgendwie übergriffig verhalten? Was hättest du dir anders gewünscht?
Ich bin sicher, du haderst aus gutem grund. Nur ist er dir selbst noch nicht ganz klar. Gibt es jemandem, der dir da ein guter gesprächspartner sein könnte um klarer zu werden?
alles liebe
Lisi
Re: Seltsames Hadern mit Geburtsverlauf
Antwort von Philo am 30.11.2016, 21:29 Uhr
Hallo,
ja, ich kenne das. Die Geburt meiner ersten Tochter dauerte 23 Stunden. Nach 14 Stunden bekam ich eine PDA gelegt und damit haderte ich lange. Ich bin zu blöd, ein Kind zu bekommen. Auch das Wissen, dass meine Tochter schief im Becken lag und ihr Kopf nicht richtig ins Becken rutschte, half mir nicht drüber weg.
Erst die 2. Geburt (traumhaft, nur 90 Minuten) half mir über das Trauma der ersten Geburt hinweg. Diese Geburt ging ohne Schmerzmittel vonstatten, trotz Wehensturm.
Wie alt ist Dein Jüngster? Sind es noch die Hormone? Postnatale Depression? Rede mit Deiner Hebamme drüber.
Alles Liebe,
Philo
