Welchem Gruppenzwang muss man sich nicht immer beugen?

Dem des real existierenden Umfeldes, in dem man lebt, und in dem man sich tatsächlich zum Außenseiter macht, wenn man nichts trinkt? Dem Umfeld, in dem es selbstverständlich ist, dass 14 (!)-Jährigen im Gasthaus ein Schnaps vorgesetzt wird bei Veranstaltungen der Landjugend? Klar, kann ich die anzeigen wegen Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz. Dann kann ich aber auch gleich umziehen. Moralapostel sind in der realen Welt nicht gern gesehen.
Oder dem Gruppenzwang des virtuellen Umfeldes eines Forums, die den Zeigefinger heben im übertragenen Sinn, dass das ja gar nicht geht?
Fakt ist, dass bei uns im ländlichen Raum der Alkohol bei geselligen Anlässen eine große Rolle spielt (ob ich das jetzt gut finde oder nicht, ist nicht die Frage). Da ich mich da persönlich immer ausschließe (das ist aber MEINE Entscheidung für mich), habe ich keine Ahnung, was da "in" ist. Wenn ich aber schon etwas mitbringe, möchte ich, dass es ankommt, dass die anderen es auch schätzen. Sonst kann ich mir das Mitbringen auch komplett sparen. Deshalb habe ich gefragt, WELCHER Schnaps in ist und darum habe ich auch die Situation mit angegeben - den es dürfte wohl einen Unterschied machen, ob es sich um Kumpels handelt oder eben in diesem Fall um einen Chor mit älteren Herrschaften.
Das Problem mit dem Alkohol wird übrigens auch dann bestehen, wenn er volljährig ist, denn dann fährt er als einziger mit dem Auto - und ich habe ihm klargemacht, dass Alkohol dann ein noch größeres NO GO ist. Dass er sich nicht von dem Ritual ausschließen will, kann ich verstehen und nachvollziehen.
Letzlich ist es auch für mich als Mutter einfacher, heute beim Einkauf eine Flasche Schnaps zu kaufen als nächste Woche unter der Woche nach einem 14-Stunden-Tag noch Muffins zu backen.