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Geschrieben von Glaseule am 28.08.2016, 2:15 Uhr

An die Mehrfachmamas: Woher nehmt Ihr die Kraft?

Hallo,

unsere Tochter ist jetzt 21 Monate und hat diverse Baustellen (muskuläre Hypotonie, motorische Entwicklungsverzögerung, frühkindliche Ess- bzw. Trinkstörung und chronische Verstopfung seit fast einem Jahr in einem Ausmaß, das unser Kinderarzt nach eigener Aussage noch nie erlebt hat), für die allerdings bisher noch keine Gründe gefunden werden konnten. Mich hat das alles bis jetzt viel Kraft gekostet, zumal wir auch sehr große Still- und Schlafprobleme hatten, die mich körperlich ziemlich mitgenommen haben. Psychisch nimmt mich vor allem die bisher erfolglose Ursachen- und Lösungssuche mit.

Eigentlich wollten wir immer mehrere Kinder, und gerade für unsere Tochter würde ich mir auch wünschen, dass sie nicht als Einzelkind aufwächst, aber ich frage mich immer wieder, wie ich das alles mit noch einem weiteren Kind bewältigen sollte, wenn ich jetzt schon so auf dem Zahnfleisch gehe.

Da wir schon knapp 37 und 46 Jahre alt sind, habe ich das Gefühl, dass wir auch nicht mehr ewig Zeit haben, einfach noch ein paar Jahre ins Land gehen zu lassen und dann mal zu schauen, wie es so aussieht mit Geschwistern. Und so langsam meldet sich auch der Kinderwunsch wieder ein bisschen. Deshalb mache ich mir aktuell viele Gedanken darum.

Wie ist das bei Euch, die Ihr gesunde Kinder und Kinder mit Besonderheiten habt (oder auch mehrere Kinder mit Besonderheiten), die das Leben manchmal vielleicht auch etwas anstrengender machen? Woher nehmt Ihr die Kraft, alles zu schaffen? Sind Eure besonderen Kinder die jüngsten, oder habt Ihr Euch danach nochmal getraut, weitere Kinder zu bekommen? Ich mache mir auch Gedanken, wie ich das schaffen sollte, wenn wir ähnliche oder noch größere Sorgen auch noch bei einem weiteren Kind erleben würden.

 
6 Antworten:

Re: An die Mehrfachmamas: Woher nehmt Ihr die Kraft?

Antwort von Jana287 am 28.08.2016, 12:13 Uhr

Hallo,
ich frage mich auch manchmal, wie man das schafft. Wir haben eine 4jährige mit Down Syndrom und allerhand Baustellen und sie hat, als sie 3 Jahre war, ein gesundes Brüderchen bekommen. Ich habe seit 4,5 Jahren nicht durchgeschlafen und war ebenso lange nicht mit meinem Mann im Kino oder Sauna oder irgendwo. Unterstützung durch die Familie haben wir nicht. Die zweite Schwangerschaft war hart, unser Downmädel lief noch nicht und ich hab sie ( 12 kg ) täglich getragen und gehoben, war ja sonst keiner da... und das bis 10 Tage über den Entbindungstermin. Zum Glück hab ich das rückenmässig durchgehalten.
Trotzdem möchte ich beide Kinder nicht missen, insbesondere die Entscheidung für das zweite Kind war goldrichtig trotz aller Anstrengung. Wie wir durchhalten? Hilfe über Pflegekasse organisieren ( zusätzliche Betreuungsleistungen, Verhinderungspflege ), mein Mann packt fleissig mit an, ich hatte eine längere berufliche Auszeit und von meinen Ersparnissen gelebt, Prioritäten setzen ( dann bleibt der Haushalt eben mal liegen, Therapien werden von mir gnadenlos ausgesiebt wenn es uns nicht weiterbringt ), gute Kita wo beide Kinder gern hingehen und bestens betreut sind, jetzt Teilzeitarbeit, finanzielle Entlastung durch Pflegegeld, ansonsten durchhalten und dem Partner Auszeiten zugestehen, aber auch selbst auf sich achten.
Das das zweite gesund ist, dafür gibt es leider keine Garantie. Wir haben das Risiko weitgehend ausgeblendet und versucht, uns nicht verrückt zu machen. Klar ich hatte auch den Gedanken, ob ich noch ein zweites behindertes Kind schaffen würde im Alltag. Aber ich war mir sicher, ich würde dieses Kind sehr lieb haben. Ich hatte mich vorab genetisch beraten lassen und wir haben so früh wie möglich mittels Harmonytest einiges abklären lassen.
Alles Gute für Euch und Eure Tochter.

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Re: An die Mehrfachmamas: Woher nehmt Ihr die Kraft?

Antwort von dana2228 am 28.08.2016, 14:40 Uhr

Mein besonders Kind ist die Nummer zwei von vier!

Und nach dem Nummer zwei besonders war und auch besonders anstrengend wurde ich ungeplant mit den dritten schwanger. Ich habe mir damit sehr schwer getan. Hatte damals schon das Gefühl der Großen nicht gerecht zu werden und hatte angst wieder ein besonderes Kind zu bekommen. Zumal die ersten beiden keine zwei jahre auseinander sind.
Aber wir waren mutig. Und es hat gut geklappt. Haben uns dann noch direkt für ein 4. entschieden. Es ist so schön die vier zusammen. Und zu wissen die werden sich immer gegenseitig haben.
Die erste hat in Gegensatz zu den zwei jüngeren schon ihre Probleme mir der Behinderung vom Bruder.

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Man macht Kompromisse...

Antwort von Ellert am 28.08.2016, 14:59 Uhr

huhu

wir haben vier, wovon das dritte schwerstbehindert ist.
Ideal ist es ( leider nicht bei uns) wenn man im Umfeld Hilfe hat
wo man gesunde Geschwister mal parken kann wenn Therapien anstehen oder Klinikaufenthalte
denn sonst heisst es immmer mitschleppen...
Wir waren schon sehr lange zusmmen und kannten und vertrauten uns blind als unser Sohn geboren wurden, vieles war eingespielt, wir waren ja schon Eltern und wussten einiges einfach aus Instinkt ohne nachzudenken,
dahr glaube ich auch war es leichter.

Allerdings würde ich an Eurer Stelle wenn auch bald anfangen zu üben, denn jünger wird man nicht und ein großer Abstand ist auch schwer für alle Seiten dann.
Habt Ihr denn die Finanzen ab und an eine Betreuung zu haben und dann auch mit dem gesunden Kind zB Babyschwimmen, Pekip etc zu machen um es auch als Hauptperson zu sehen ?
Wird Eure mal laufen können ? Denn schwanger und schwere Kinder tragen ist ja auch nicht so ganz ideal....

LG dagmar
die dazu nur Ansätze beitragen kann

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Re: An die Mehrfachmamas: Woher nehmt Ihr die Kraft?

Antwort von Trixi Trix am 29.08.2016, 10:57 Uhr

Hallo,

die Kraft kam bei uns durch unsere beiden Kinder! Meine Tochter (8) ist gesund. Hatte mit 8 Monaten einen Fieberkrampf mit Atemstillstand - war nicht toll! Danach war alles soweit gut. Mein Sohn (6) war bei der Geburt "gesund". Jedoch wurde mit ebenfalls 8 Monaten festgestellt, dass er an einem Hirntumor erkrankt ist. Seit dem ging eine ständige Berg- und Talfahrt los. Die ganze Zeit gaben uns unsere Kinder Kraft durchzuhalten. Sie sind die stärksten Menschen, die ich kenne! Beide wünschten sich ein Geschwisterchen. Nun ist es leider so, dass mein Sohn im Juli eingeschlafen ist und zwei Tage war ein Herzschlag bei einer Routine Untersuchung zu sehen. Wir haben keine Angst, dass das Würmchen irgendwie besonders zur Welt kommt. Uns graut es nur vor dem 8. Monat...

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Re: An die Mehrfachmamas: Woher nehmt Ihr die Kraft?

Antwort von Glaseule am 31.08.2016, 22:03 Uhr

Danke für Eure Antworten! Ihr macht mir Mut!
Ja, unsere Kleine wird laufen können. Sie fängt jetzt schon langsam damit an. Wir waren jetzt mehrmals beim Chiropraktiker, der ihr jeweils diverse Stellen im Rücken wieder eingerenkt hat, zuletzt letzte Woche, seitdem ist der Tonus etwas besser, und sie probiert die ersten Schritte - und hat einen enormen Motivationsschub, was Bewegen, Laufenlernen etc. betrifft.

Trixi Trix, es tut mir unendlich leid, dass Ihr Euren Sohn gehen lassen musstet, und ich wünsche Dir ganz viel Kraft! Und gleichzeitig herzlichen Glückwunsch und alles Gute für das kleinen Würmchen, dessen Herz nun schon seit ein paar Wochen schlägt!

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Re: An die Mehrfachmamas: Woher nehmt Ihr die Kraft?

Antwort von niccolleen am 01.09.2016, 18:52 Uhr

1. Kind 6-Monatsfruehchen - bis heute (7J) wahnsinnig intensiv. 2. Kind 2,5 Jahre spaeter, normal und relativ einfach.

Ich hab mir damals genau dieselbe Frage gestellt, aber auch gleich die Antwort drauf gegeben:
Ich kann nie mehr als 100% geben. Diese 100% muessen halt irgendwie aufgeteilt werden, und werden es auch - da es physisch und psychisch eh nicht anders geht.
Also Kopf hoch, kann sein, dass du weiterhin am Zahnfleisch gehst, aber auch nicht mehr als jetzt, egal wie viele Kinder, denn der Tag hat 24h und deine Kraft ist endlich und beides wird auch mit dem 2. Kind nicht mehr.

lg
niki

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