Erster Kinderwunsch

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von Grüße aus HD  am 11.07.2014, 4:37 Uhr

Ich weiß nicht weiter

Hallo zusammen,

ich brauche da mal etwas Beistand, Aufmunterung und vielleicht auch eine Portion Erfahrungsaustausch. Ich fange vielleicht einmal kurz an meine Geschichte zu schreiben:
Im Mai 2012 habe ich mir die Hormonspirale ziehen lassen, da sie zum einen fast 5 Jahre drin war und zum anderen, weil mein Mann und ich in die Babyplanung gehen wollten. Mein Zyklus dauerte recht lange und so hatte ich in 2012 eine Abbruchblutung und eine Blutung, die durch Medikamente ausgelöst wurde. Im Januar 2013 war ich dann bei der Blutentnahme, da bekam ich die Diagnose PCOS und ev. Insulinresistenz. Die Empfehlung des Arztes war: „Bewegung, Ernährung umstellen, kein Alkohol, keine Zigaretten, mehr Schlaf, kein Stress und nehmen Sie ab!“
Sehr entmutigend. Zu meiner Rechtfertigung musste ich damals sagen: „Ich rauche nicht, trinke vielleicht 2 x im Jahr Alkohol, bin Vegetarierin und ernähre mich durchaus ausgewogen. Ich gehe drei Mal in der Woche in Fitness-Studio, zwei Mal in der Woche jogge ich durch den Wald, zwei Mal im Monat schwimme ich 1000 m, bin jeden Tag mindestens 1,5 Stunden mit meinen Hunden unterwegs und fahre mit dem Rad regelmäßig zur Arbeit. Schlafen und Stress ist berufsbeding nicht leicht, da ich einen sehr gewöhnungsbedürftigen Schichtrhythmus habe. Obwohl ich sehr sportlich bin, habe ich tatsächlich etwas zu viel Gewicht – bei 173 cm wog ich damals 85 kg. Total geknickt kam ich nach Hause. Dieser Frauenarzt war nur ein Vertretungsarzt, da ich berufsbeding in einem anderen Bundesland war und meine Periode während dem Aufenthalt plötzlich kam.
Er schickte mich weiter zur Hormonsprechstunde in der Frauenklinik HD. Dort wurden wieder mehrere Tests durchgeführt und ich sollte 1.-abnehmen, 2.-Metformin nehmen und 3.- mich in der Kinderwunschklinik vorstellen. Nachdem mir das alles irgendwie zu viel war, entschied ich zu meinem Frauenarzt zu gehen und dort um Rat zu fragen. Im ärztlichen Bericht der Klink stand auf einmal drin, dass ich doch kein Metformin bräuchte und lediglich eine sehr minimale Insulinresistenz vorliegt.
Mein Arzt war zunächst sehr ruhig. Er fand es besser meinem Körper Zeit zu geben, damit er von selbst in die Ruhe kommt und sich hormonell fangen kann. Zudem war ich zu diesem Zeitpunkt 32 Jahre und das ist (laut Arzt) noch jung genug um schwanger zu werden. An sich nicht schlecht – nur leider regenerierte sich mein Körper nicht. Die Zyklen dauerten 11/12 Wochen, einmal sogar 25 Wochen und mir ging es nicht besonders gut (extremer Haarwuchs im Gesicht, Intimbereich, Wassereinlagerungen, Brustschmerzen, statt der Blutung kam einmal im Monat eine Migräne).
Zwischenzeitlich trennten sich leider die Wege meinen Mannes und mir, was unter anderem auch mit dem ganzen Thema Schwangerschaft zu tun hatte.
Da es mir immer schwerer fiel abzunehmen und ich auch wirklich Bedenken wegen Diabetes hatte, ging ich zu einem Endokrinologen. Dieser stellte (welch Wunder) nichts fest. Keine Auffälligkeiten im Blut, Langzeiturin ok, Ultraschall der Organe normal, MRT vom Kopf wunderbar. Weitere Behandlung: freudig leben!
Ich gab den Kinderwunsch erst einmal auf, da ich mein Leben ordnen wollte und andere Wunden erste einmal heilen mussten.
Zur Mitte des Jahres hatte ich wieder einen festen Partner, der mir auch sehr schnell signalisierte, dass es in unserem gemeinsamen Leben viel Platz für Kinder gibt. (Bei dem Mann handelt es sich um meinen Ex-Freund aus der Teeny-Zeit, der leider wegzog und den ich bis dahin nie wiedergesehen habe. Wie es der Zufall will, treffen wir und 19 Jahre später, beide getrennt, beide kinderlos und beide noch genau so verknallt in den anderen wie früher.)
Also bin ich wieder zum Frauenarzt. Mönchspfeffer, Fußreflexzonenmassage, Schüssler-Salze und „Kindlein-Komm-Tee“ brachten leider kein Ergebnis.
Im April 2014 kam es dann zum ersten Clomifen-Versuch. Leider gab es keinen Eisprung, jedoch war der Zyklus nur 7 Wochen lang.
Im zweiten Versuch bekam ich noch Gelbkörperhormone, die ich vaginal einnehmen sollte.(Und wer in der Packungsbeilage liest „Gelbkörperhormon –das Glückshormon“ dem sei gesagt: „alles gelogen“ – mir ging es in dem Zeitraum ganz verkratzt. Ich hatte Schmerzen im Unterbauch, brennende Brustwarzen, Übelkeit, Brechreiz und Kopfschmerzen. Von Glück keine Spur, alles hat mich traurig und schläfrig gemacht. Heißhunger und Wassereinlagerungen waren zum Ende hin ganz schlimm.)
Anscheinend kam es wieder nicht zum Eisprung. Nachdem ich 15 Tage lang Gelbkörperhormone genommen habe und jetzt auch keine Blutung kam, habe ich zum Ende der Woche einen Schwangerschaftstest gemacht. Leider war auch dieser negativ.
Meinen Arzt konnte ich erreichen, er meinte, ich soll jetzt vielleicht doch besser in die Klinik gehen. Dort angerufen, gab es auch gleich den nächsten Termin für mich – in 12 Wochen!!!
Jetzt weiß ich gar nicht mehr weiter. Klar gehe ich da hin, klar wird mein Freund das Ergebnis vom Spermiogramm mitbringen – aber was passiert dann? In der Akte werde ich wohl noch als verheiratet geführt, obwohl mein Scheidungstermin schon war. Keine Ahnung warum ich das weder bei meinem Frauenarzt, noch in der Klinik mitgeteilt habe. Für mich war das bisher nicht wirklich wichtig. Böse Absichten hatte ich sicher nicht – vielleicht auch gerade deswegen ist mir fast schlecht geworden, als ich heute im Forum gelesen habe, dass es bei einer künstlichen Befruchtung ganz schlecht für unverheiratete Paare aussieht. Soll ich denn jetzt „nur“ deswegen sofort nach der Scheidung wieder heiraten? Wir sind beide geschieden und denken schon, dass wir eine weitere Hochzeit (irgendwann) schön finden würden. Trotzdem sollte der Beweggrund nicht die Notwendigkeit eines Trauscheins für die Kinderwunschklinik sein.
Was mache ich denn jetzt? Gibt es vorher denn noch andere Mittel und Wege oder befinde ich mich bereits an der Endstation?
Ich wiege mittlerweile ca. 80 kg, wäre ich trotzdem ein Kandidat für Metformin?
Ich fühle mich gerade etwas fehl am Platz. Irgendwie werden alle um mich herum schwanger und ich schau immer wieder nur von außen zu. Für mich wäre es ganz schlimm, wenn ich mit allen Unterlagen in 12 Wochen in die Klinik komme, dort angebe, mittlerweile geschieden worden zu sein, und direkt wieder nach Hause geschickt werde. Was mache ich denn jetzt? Kann mir jemand vielleicht ein paar aufmunternde Worte schreiben, denn ich finde es alles gerade sehr schlimm. Vielleicht sind das ja noch die Nachwirkungen vom Gelbkörperhormon (!), aber ich fühle mich einfach sehr allein gelassen (von den Ärzten) und finde keinen Rat.

 
5 Antworten:

Re: Ich weiß nicht weiter

Antwort von Melodie55 am 11.07.2014, 6:52 Uhr

Huhu Grüße aus HD

Das ist wirklich eine harte Zeit die du da hinter dir hast, ich fühle gerade total mit dir. Kannes aber natürlich nicht eins zu eins nachvollziehen denn die 6 Monate die ich bisher hibbel sind für dich sicher ein Krümel an Zeit.

Also du hast nur gelesen/gehört die Chancen sind gering wenn man nicht verheiratet ist, nun wer sagt denn das es stimmt. In der Gesellschaft hat sich doch so einiges geändert unter anderem das viele Paare die Kinder haben nicht zwangsläufig verheiratet sind. Schau da erstmal vorbei und mach ein eigenes Bild, Reaktionen folgen nur auf Aktionen also muss erstmal was passieren. Zieh dich bitte nicht selbst so runter, betrachte doch mal dein Leben. Wie Märchenhaft, die Jugendliebe taucht auf und ihr seid direkt wieder verliebt oder hattet euch nie richtig entliebt. Da darf man sich doch auch schon mal sicher sein den richtigen an seiner Seite zu haben!

Das du dich allein gelassen fühlst kann ich ebenfalls nachvollziehen, letzten Zyklus hatte ich quasi 3 mal die Periode. Ließ das beim FA über eine Ultraschall Untersuchung abklären und beim HA über den Hormonspiegel, keiner hatte eine Erklärung dafür. Beide lächelten nur und meinten "na ist doch alles supi" das man dann trotzdem sehr unberuhigt ist und auch so heim geht interessiert sie meiner Meinung nach nicht.

Dafür also für unseren verwirrten Kopf und das verletzte Herz sind dann Therapeuten, Freunde, der Partner oder eben dieses Forum da. Sei den Ärzten da nicht so böse. Stell dir vor sie würden alles so nahe an sich ran lassen, die würden doch ihr restliches leben nicht mehr schlafen.

Mir geht es ähnlich wie dir, auch wenn wir verdammt verschiedene Schicksale haben und uns einige Jahre trennen. Alle hier haben ja etwas wichtiges und ausschlaggebendes gemeinsam. Wir wünschen uns eine eigene kleine Familie und dazu gehören für die meisten eben auch Kinder!

Ich drück dir ganz fest die Daumen! Du hättest es wirklich verdient und du bist nicht allein, schließ die fiesen Ärzte aus, sie sind für deinen Körper da. Konzentriere dich auf das was dir gut tut, ess mal ein bisschen Schoki, mach dir ein heißes bad, gönn dir ein Glas Wein. Wie (DU) dich wohlfühlst, da gibt es keine Norm oder eine Liste, das ist ganz individuell.

Wenn du magst kannst du mich gerne anschreiben,
Ich bin diesen Monat auch sehr emotional und aufgewühlt, daher habe ich mich hier auch registriert.

Alles Gute ! Die Hibbeltante Melodie

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Re: Ich weiß nicht weiter

Antwort von Rose85 am 11.07.2014, 9:27 Uhr

hallo

unverheiratete paare werden behandelt, es gibt nur keine.finanziell unterstützung

lg

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Re: Ich weiß nicht weiter

Antwort von Marmaris1 am 11.07.2014, 13:05 Uhr

Hallo Grüße aus HD!

zum einen schließ ich mich Rose an, Du wirst sehr wohl behandelt und der Termin macht Sinn, außerdem gibts es ja noch viel mehr Möglichkeiten außer einer künstlichen Befruchtung.

Versuch die 12 Wochen bis zum Termin "einfach" zu leben, zu genießen.
Und ich weiß wovon ich rede, wir versuchen es ebenfalls seit Mai 2012, ich hatte bereits einige Abgänge und habe inzwischen zwei Frauenärzte und einen Hausartz "verschlissen", jetzt haben wir uns entschieden auch in eine KiWu zu gehn, aber erst einmal tanken wir Kraft für das was da auf uns zukommt!! Wir schließen quasi gedanklich mit dem bisherigen ab und sind offen für einen neuen Abschnitt!

Was ich definitiv sagen kann ist, nicht nur zuviele Köche verderben den Brei, auch zuviele Arztmeinungen bringen nichts!!
Zu mir wurden bereits viele viele Diagnosen gesagt, die letztendlich nie 100% untersucht wurden oder gar behandelt. Mein letzter Stand lt. Arzt ist, dass ich ohne Hormone keine Kinder bekommen kann.
Das glaub ich ihm nicht, weil er mir die drei Zyklen davor noch ein ganz anderes Problem gesagt hat.
also war die Wahl zwischen sich noch verrückter machen oder erstmal eine Pause und dann in aller Ruhe zu (hoffentlich) kompetenten Ärzten die ganze Bandbreite von "Problemen" kennen.

12 Wochen sind wahnsinnig schnell rum!! Versuch wirklcih irgendwie die Zeit zu genießen, lenk Dich ab, mach viel Sport, genieß die Zweisamkeit mit Deinem neuen Partner!!!

Alles Gute!!

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Re: Ich weiß nicht weiter

Antwort von Newyorkdoll am 11.07.2014, 15:20 Uhr

Hallo Du,

tut mir leid, was Du alles durchmachen musstest. Ich möchte Dir gern ein wenig die Angst nehmen: Mein Freund und ich sind nicht verheiratet und wir werden dennoch in der KiWuKlinik behandelt.
Da ich auch ein leichtes PCO und Insulinrestenz habe, nehme ich seit einem Jahr Metformin und es hat ganz gut geklappt. Mein Arzt hat mir trotzdem Metformin verschrieben, obwohl ich's nur leicht habe. Ich musste das Rezept selbst bezahlen, aber die 20 € (glaub ich) sind zu verkraften.
Wenn Du an eine gute KiWUKlinik gerätst, werden sie auch nicht gleich die harten Bandagen auffahren. Wir haben ganz klein mit Clomifen angefangen. Es hat bei mir auch zweimal geklappt (leider FG).
Bisher hat die Krankenkasse die Behandlung bezahlt (außer bei den Rezepten, da musste ich entweder voll bzw. die 5 € bezahlen). Erst ab den künstlichen Befruchtungen bzw. Insemination kostet es was (nur für Unverheiratete?). Und manche KK zahlen auch teilweise bei Unverheirateten, musst Du mal fragen.
Ich habe in meiner Klinik keine Nachteile empfunden, weil wir nicht verheiratet sind. Eine gute Klinik macht da auch keine Unterschiede in der Behandlung.

Probiers mal mit ein wenig Entspannung. Oder vielleicht gibt es bei Dir auch eine heilpraktische Begleitung beim Kinderwunsch (in Deiner Stadt). Ich hab hier bei mir damit sehr gute Erfahrungen gemacht und fühle mich auch sehr gestärkt. Eine Freundin von mir hat das Buch "Fruchtbarkeitsyoga" gelesen und sich dadurch auch gestärkt gefühlt (und sie hat jetzt ein Baby!).

Ich drück Dir die Daumen, dass Du schnell schwanger wirst!

Liebe Grüße
newyorkdoll

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Re: Ich weiß nicht weiter

Antwort von Grüße aus HD am 12.07.2014, 8:19 Uhr

Guten Morgen,

vielen Dank für die lieben und auch Klarheit bringenden Worte.
Vielleicht sieht manchmal alles nur so verkorkst und unübersichtlich aus, weil ich eben mitten drin stehe in diesem Chaos. Als Außenstehender ist das sicher mit der nötigen Ruhe und Objektivität zu sehen....sollte ich mir mal etwas aneignen und nicht gleich so emotional reagieren.

Fakt ist: Ich habe einen Termin in der Klinik!!
Und in den 12 Wochen bis dahin, werden wir 3 Wochen davon in den Urlaub fahren.
Ich habe also genug Zeit um vielleicht noch zwei Kilo abzunehmen (wenn mir noch mal ein Arzt sagt, ich bin wäre zu dick, dann dreh ich glaube ich durch) und den Sommer zu genießen - der dann jetzt auch gern wieder kommen könnte.

Es ist eben immer so: Wenn es kommt, dann geballt.
Und diese dicken Babybäuche, dieses "Geschwätz" über die Schwangerschaft auf bald jedem Geburtstag, Feier oder sonstiges Treffen von mindestens 3 "Muttis", gehen mir tierisch nach. Auch diese Mutmaßungen: "Ja unsere Kleine mag ja offenbar keine eigenen Kinder" - "Die ist so sehr mit ihrem Beruf verbunden, da passen ja keine Kinder hin", treffen mich dann wie Pfeilspitzen. Man geht ja nicht hausieren mit PCO und dem ganzen Mist. Und wenn man mal ehrlich ist: Leute, denen man erzählt hat, dass man keinen ES hat und deswegen auch nicht schwanger werden kann, wissen ja sowieso alles besser! Da bekommt man Ratschläge, Mutmaßungen an die Ohren gedrückt, da wird mir ganz schlecht.

Wir haben übrigens bei der Versicherung angerufen. Also sie zahlen zur Zeit 50% bei den üblichen Kosten der künstlichen Befruchtung. Treffen weitere Kriterien auf uns zu (Alter, Krankheit...) könnte es mehr werden. Sie verhandeln gerade, ob sie generell bei zutreffenden Kriterien die Kosten zu 100% übernehmen. Aber die Verhandlungen werden wohl noch 6-12 Wochen dauern !!! (hm, Zufall?)
Das gilt jedoch nur für verheiratete Paare, da sind sie auch dabei zu prüfen, ob das dauerhauft so gehandhabt wird.
Über eine Hochzeit haben wir beim Spaziergang auch gesprochen. Wir sind uns einig, dass wir erst einmal abwarten und den Termin wahrnehmen. Vielleicht brauche ich ja wirklich keine künstliche Befruchtung, sondern nur andere Medikamente.....dann können wir den "großen Tag" aus dem richtigen Grund planen.

Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende und vielen Dank noch mal für die lieben Worte.

Bis bald

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