Grundschule

Grundschule

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Susy1707 am 11.03.2014, 12:52 Uhr

Lesewettbewerb... Achtung, lang

Nächste Woche ist in der GS meiner Tochter Lesewoche. Alles dreht sich ums Lesen, am Freitag ist dann abschließend ein Lesewettbewerb. Aus jeder Klasse (Schule ist 5-zügig) dürfen 2 Kinder mitmachen.

Meine Tochter (2. Klasse) freut sich schon seit Weihnachten darauf, dort mitmachen zu dürfen, erzählt immer wieder zuhause, sie sei in ihrer Klasse sehr gut im Lesen (das wurde uns beim letzten Elternsprechtag auch so in der Art mitgeteilt, sie sei eine der Besten). Eigentlich hat sie auch eine ganz gute Selbstwahrnehmung, sie ist nicht extrem Selbstbewusst und steht auch nicht gern im Mittelpunkt. Aus Wettkämpfen macht sie sich sonst nichts.

Nur bei diesem Lesewettbewerb wollte sie unbedingt mitmachen.
Sie liest uns auch zuhause täglich etwas vor und auch ihrem kleinen Bruder, sie kann es wirklich gut, flüssig und fehlerfrei.
Sie spricht auch seit Weihnachten die Deutsch-Lehrerin darauf an, was man tun müsse, um mitmachen zu dürfen.

Gestern kam sie nach Hause und hat unter Tränen berichtet, dass sie nicht gewählt wurde
Es war wohl so, dass erst die Kinder, die mitmachen wollten, etwas vorlesen sollten und es im Anschluß eine (nicht geheime) Wahl gab, bei der dann jedes Kind der Klasse sagen sollte, wer von den 8 Kindern, die zur Auswahl standen mitmachen darf beim Lesewettbewerb.
Der eine Sieger war der Klassenrowdy (lt. meiner Tochter hätte sich gar keiner getraut, den nicht zu wählen) und die andere ein Mädchen, welches immer im Mittelpunkt stehen muss und auch sehr beliebt ist. Allerdings weniger gut im Lesen, aber egal. Ihre umfangreiche Gefolgschaft ( zu der meine Tochter nicht gehört) hat sie natürlich selbstverständlich auserwählt.

Nun versteht meine Kleine die Welt nicht mehr. Sie will jetzt gar nichts mehr machen, es lohne sich ja sowieso nicht. Sie sagt, sie habe fehlerfrei vorgelesen, die anderen nicht. Und wurden trotzdem gewählt. Sie ist richtig sauer.
Ich habe ihr jetzt erklärt, dass es nicht immer gerecht zugeht im Leben und dass man für sich selber die Sachen so gut wie möglich machen sollte und nicht für die anderen.
Vielleicht ist es das, was sie daraus lernen kann und leider muss.

Allerdings frage ich mich, warum die Lehrer (es waren die Deutschlehrerin und eine Referendarin bei der Auswahlprozedur dabei) mit den Kindern keine geheime Wahl durchgeführt haben oder zumindest eingeschritten sind, als sie gemerkt haben, dass das Ergebnis gar nicht passt. Oder irgendwie Kriterien festgelegt haben, woran man festmachen kann, wer mitmachen darf und wer nicht.

Diesen Freitag ist nun Elternsprechtag.
Ich überlege, ob ich die Klassenlehrerin im Rahmen dieses Gespräches darauf ansprechen soll (sie war an dem Tag krank und ist auch nicht die Deutschlehrerin). Aber ich glaube, dass meine Tochter sich jetzt nach dieser blöden Erfahrung auch in anderen Fächern vielleicht nicht mehr so reinhängt, das könnte ja auch der Klassenlehrerin aufgefallen sein.

Ich fände es jetzt übertrieben, extra deswegen ein Gespräch mit der Deutschlehrerin zu vereinbaren (die ist beim Elternsprechtag nicht dabei). Da es sonst keinen Gesprächsbedarf zum Thema deutsch gibt, hat sie sich schon vorab ausgeklinkt.

Findet Ihr das vermessen? Soll man sich jetzt in sein Schicksal fügen und nächstes Jahr wird's wieder gleich ablaufen? (Meine Tochter würde dann gar nicht mehr mitmachen wollen) Oder stehe ich dann als "Helikoptermutter" da, die es für ihr Kind richten will? Mir tut sie nur so schrecklich leid. Sie hat sich solche Mühe gegeben.

Ich freue mich über Ratschläge..... Vielen Dank

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Grundschule
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.