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Geschrieben von Maus1 am 20.03.2015, 9:52 Uhr

Bewertungsmaßstab offenlegen

Hallo,
ich habe jetzt schon im Forum gestöbert, aber irgendewie nichts gefunden. Vielleicht hatte ich auch die falschen Suchbegriffe. Was mich interessiert, kurz zum Hintergrund:
Ich hatte mit der Deutschlehrerin meiner Tochter (3.Klasse) eine Diskussion um die Bewertung einer Weiterschreibgeschichte. Dabei ging es nicht persönlich um ihre Note sondern um die Visualisierung des Ergebnisses sowie der dazugehörigen Noten-Bewertung. Visualisiert wurde zum einen über eine Matrix mit Smilies, 8 Kriterien zu jeweils 3 Maximalpunkten. Spalte 1 König-Smily (24 Punkte gesamt zu erreichen = Note 1), Spalte 2 lachender Smily (16 Punkte=Note ???), Spalte 3 unzufr. Smily (8 Punkte= Note???), Spalte 4 trauriger Smily (0 Punkte = 6). Daneben gab es einen aufgelegten Bewertungsschlüssel, ab 84% eine 2 ist die einzige Zahl, die ich davon kenne. Dafür brauchte man mehr als 20 Punkte. Dieser Bewertungsschlüssel passt überhaupt nicht zu der Matrix. Ein lachender Smily ist ja höchtens eine 3- oder 4+ wert mit 16 Maximalpunkten in dieser Spalte. Eine 2 bekommt man aber ab erst 21 Punkten. Ich hatte das der Lehrerin geschrieben und sie hat meinen Knackpunkt auch verstanden. Sie mischt hier 2 Bewertungssysteme. Ich hatte sie gebeten, mit die Punkteverteilung für die Noten zu schreiben, damit ich den Bewertungsschlüssel nachvollziehen kann. Darauf bekam ich die knappe Antwort, dass es sich um Schulinterna handelt, die werden nicht kommuniziert.
1. Frage: Stimmt das, muss man den Bewertungschlüssel Zuordnung Punkte zur jeweiligen Note nicht auf Verlangen offenlegen? Wie kann ich kontrollieren, ob man sich mit der Bewertung nicht vertan hat, wenn ich nicht weiß, ab welcher Punktzahl es welche Note gibt?
2. Frage: Wenn der Bewertungsschlüssel der Arbeit offengelegt werden muss, weiß jemand, wo man das schriftlich finden kann?
3. Falls es schon einen Thread zu dem Thema gibt, schau ich auch gerne da nach.

Danke schön
Maus

 
4 Antworten:

Re: Bewertungsmaßstab offenlegen

Antwort von Tom2 am 20.03.2015, 12:28 Uhr

Ich verstehe das Problem jetzt nicht ganz. Es gibt 8 Kriterien mit jeweils 0-3 Punkten. Damit kann man alle Punkte zwischen 0 und 24 erreichen, somit lässt sich das doch gut prozentual in eine Note umrechnen.

Da es weniger Smileys gibt als Noten, entsprechen die lachenden Smileys halt nicht der Note "2", sondern (grob gesagt) der Note "3". Um eine "2" zu bekommen, braucht man entsprechend sowohl lachende Smileys als auch Königssmileys.

Eine Offenlegungspflicht des Bewertungsschlüssels in schriftlicher Form gibt es nicht. Normalerweise wird der Schlüssel bei Herausgabe der Arbeit bekanntgegeben. Wenn du Zweifel an der Bewertung hast, kannst du sie dir bestimmt am Elternsprechtag oder zu den Sprechzeiten erklären lassen. In schriftlicher Form würde ich da aber als Lehrer auch nichts nach außen geben.

Letztlich ist das ganze aber relativ sinnlos, weil gerade bei selbst erstellten Texten im Fach Deutsch die Bewertung eh nicht zu 100% nachvollziehbar sein kann. Es gibt da kein eindeutig richtig oder falsch wie in der Mathematik, sondern der Lehrer muss individuell entscheiden ob etwas gut oder schlecht ist, und dabei bleiben zwangsläufig Spielräume für eine zum Teil subjektive Bewertung.

Letztlich soll diese Smiley-Aufschlüsselung doch nur eine Hilfestellung sein, damit man sieht, bei welchen Kriterien man etwas verbessern sollte. Daraus der Lehrerin jetzt einen Strick drehen zu wollen, indem man das Bewertungssystem in Frage stellt, halte ich nicht für hilfreich. Damit wirst du nur erreichen, dass es beim nächsten mal keine entsprechend übersichtliche Bewertungsmatrix mehr gibt.

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Re: Bewertungsmaßstab offenlegen

Antwort von Maus1 am 20.03.2015, 13:12 Uhr

Danke für deine Antwort.
Um das nicht falsch zu verstehen, es geht nicht darum, der Lehrerin einen Strick zu drehen und es geht auch nicht um den letztlich angewandten Bewertungsschlüssel. Der ist für sich gesehen (fast) ok. Was nicht zusammenpasst ist die Visualisierung dazu. Wenn ein Kind alle Kreuze beim lachenden Smily hat, dann hat es bei dem Bewertungsschlüssel ganz knapp noch eine 3-. Ein Kind, dass 4 lachende Smilies und 4 Königsmilies bekommen hat, hat nach dem Bewertungsschlüssel keine 2 bekommen, sondern eine 3. Und das setzt bei den Kindern ein komplett falsches Signal. Ohne diese Verwirrung kommen die schon ganz gut klar, wenn unter der Arbeit steht, du hast 20/24 Punkten =
befriedigend +. Was sie nicht verstehen ist, dass die Smilyspalten etwas anderes ausdrücken. Die Lehrerin hat meine Kritik an der Smily-Sache auch verstanden, sie sieht jetzt selber, dass das unglücklich ist. Es war ihr vorher nicht aufgefallen, dass das nicht gut zusammenpasst.Grundsätzlich hatte mich aber die Aufschlüsselung trotzdem interessiert und ich habe bisher immer gedacht, dass eine Bewertung transparent erfolgen muss. Warum macht man darum ein Geheimniss. Da es keine halben Punkte gab, habe ich mich gefragt, wie man mit ganzen Punkten die Noten 1, 1-, 2+, 2, 2- und 3+ usw. abbilden kann, wenn 20/24 Punkten eine 3+ sind. Daher wollte ich den Bewertungsschlüssel gerne sehen. Und das wird mir jetzt verweigert mit der Begründung es seien Schulinterna. Es wird mir leider nicht angeboten, dies in einem persönlichen Gespräch offenzulegen. Daher werde ich es wohl beim nächsten Elternsprechtag nochmal ansprechen. Jetzt lasse ich es erstmal ruhen.

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Re: Bewertungsmaßstab offenlegen

Antwort von Tom2 am 20.03.2015, 16:30 Uhr

> Da es keine halben Punkte gab, habe ich mich gefragt, wie man mit
> ganzen Punkten die Noten 1, 1-, 2+, 2, 2- und 3+ usw. abbilden kann

Das muss man doch auch nicht und wird man bei einer Arbeit mit so wenig Punkten kaum sinnvoll schaffen können. Wenn wir mal die +/- weglassen, könnte es beispielsweise so sein:

23-24 = 1
21-22 = 2
17-20 = 3
12-16 = 4

Das ist ein ganz normaler Notenschlüssel. Ich hätte die Grenze zwischen 2 und 3 um einen Punkt anders gesetzt, aber so geht's genauso.

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Re: Bewertungsmaßstab offenlegen

Antwort von Jule9B am 21.03.2015, 7:49 Uhr

Bei uns haben wir auch den Notenschlüssel nicht öffentlich, weil man eben laut Gesetz auch einen Spielraum hat. Hat man den Notenschlüssel den Eltern veröffentlicht und nutzt dann mal seinen Spielraum, indem man einem Schüler eine bessere Note gibt, also statt einer 5+ z.B. eine 4-, weil man dessen Verbesserung von der letzten Arbeit würdigen und ihn ermutigen möchte, stehen andere Eltern auf der Matte, deren Kind eine 5+ bekommen hat....

Das Ganze ist eben komplexer als nur eine Tabelle und das ist gesetzlich auch so gewollt. Es gibt auch Eltern, die mit Taschenrechner an den Noten herumrechnen und dann nicht mit der Zeugnisnote zufrieden sind ... aber so läuft das eben nicht und so ist das gesetzlich (in NRW) auch nicht gewünscht.

Von daher: Gespräch führen, aber grundsätzlich dem Lehrer mal vertrauen. Die meisten wissen sehr gut, was sie da tun ...

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