Geschrieben von Einstein-Mama am 19.06.2014, 9:48 Uhr |
Verhaltensfrage
Mein Ex wird in ein paar Wochen wieder Vater. Mein kleiner Sohn freut sich sehr, der Große dagegen so gar nicht. Bisher habe ich mich aus der Thematik rausgehalten, da dieses "Problem " nicht zu meinem werden sollte.
Kern des Problems für meinen Sohn ist vermutlich, dass der Vater ihn in der Hinsicht noch vor zwei Jahren falsche Versprechungen gemacht hat und dies jetzt wieder tut.
Also vor zwei Jahren, als die größte Sorge meines Sohnes war, dass der Papa eine "neue" Familie gründet, hat er ihm versprochen, dass er keine anderen Kinder bekommen wird.
Ich fand das damals schon utopisch, hab mich aber da rausgehalten.
JETZT versprach er , dass er immer an erster Stelle stehen wird, was natürlich ganz großer Blödsinn ist.
Um für mich selbst jeglichen Stress aus dem Weg zu gehen, habe ich beschlossen, dass mein Sohn selbst entscheiden darf in wie weit er die Umgangszeiten noch wahrnehmen will. Ich rieche aber da leider Auseinandersetzungen, die ich eigentlich nicht mehr will.
Mein Sohn wird im Nov 15 Jahre alt. Ich habe letztens versucht ihn zu beruhigen, dass er ja nicht wirklich weiß wie es sein wird und dass es zudem ja auch sein Geschwisterchen sein wird und er es evtl. doch sehr gern haben wird. Er ist dafür aber absolut nicht zugänglich.
Soll ich ihn einfach in Ruhe lassen und abwarten, oder mit dem KV reden (was die blödeste Variante wäre, da ich keinen Bock auf persönliche Anschuldigungen habe).
Im Übrigen kommen die Kinder heute verfrüht zu mir zurück, weil sie das so möchten. Den Grund hab ich nicht hinterfragt.
Da sie alt genug sind, macht mir das dienstmässig nicht mehr so viel aus. Sie können durchaus nun auch mal alleine daheim bleiben.
Von daher bin ICH persönlich vom regelmäßigen Umgang nicht mehr abhängig.
Unterhalt wird auch nicht gekürzt, da er genügend verdient.
Das "Problem " beschränkt sich wirklich nur auf das Verhalten meines großen Sohnes, der halt auch Pubertätsprobleme ausleben muss.
Ein weiteres Phänomen ist auch, dass er sich an seinen kleinen Bruder klammert und auch nicht möchte, dass dieser sich auf das Baby freut.
Eigentlich kenne ich mein Kind so nicht und finde es schade dass mein Ex da nicht agiert, sondern ich mir wieder einen Kopf mache.
Re: Verhaltensfrage
Antwort von trauriger-engel am 19.06.2014, 11:13 Uhr
Hallo,
ich hab etwas ähnliches durch nur bin ich auf der anderen Seite ich bin die neue Freundin mit dem Baby. Meine Stiefkinder sind 13,12 & 10. Sie hatten Verlustängste. Der Grosse hat damals ganz soll geweint zuhause weil er dachte das sein Papa ihn nun nicht mehr lieb hat und auch die mittlere kam und fragte immer wieder ob Papa sie noch lieb hat. Beide sind bereits in der Pubertät. Der 10 jährige hatte gar keine Probleme damit.
Es war schwer sie mit einzubeziehen als ich schwanger war. Ich hab ihnen immer Bilder gezeigt. Und kurz vor Geburt auch schon den Namen verraten.
Ich war natürlich die böse erstmal. Verständlich.
Jetzt wo der kleine ist waren bis auf den grossen die anderen beiden schon mehrmals hier. Und sie mögen ihren kleinen Bruder. Sie nehmen ihn auf den Arm und streicheln ihn.
Ich hatte bedenken ob sie damit zurecht kommen. Und bin gespannt wie der ganz grosse Reagiert.
Kinder sind unberechenbar, Vorallem in der Pubertät. Ich finde es schön das du ihm versuchst gut zuzureden wegen dem Baby. Er ist ja nun schon 15. Die Vorstellung den Papa zu teilen mit noch einem Baby scheint für ihn nicht toll zu sein.
Sei nachsichtig mit ihm. Aber versuche ihn wenigstens dazu zu bewegen das Baby kennenzulernen. Vielleicht lösen sich die Ängste dann in Luft auf. Babys brauchen ja am Anfang viel die Mama. Der Papa darf deinen Jungs ( sind ja beide von ihm oder?) nicht das Gefühl geben nun an Zweiter Stelle zu,sein. Er muss sie weiterhin abholen und auch allein mit ihnen was unternehmen.
Ich hoffe für dich das sich alles zum guten wendet.
Re: Verhaltensfrage
Antwort von Einstein-Mama am 19.06.2014, 12:02 Uhr
Ich sehe eher, dass nicht die werdende Mutter das Problem ist, das war anfangs mein Gedanke. Also die Bedenken dass das Kind mehr "wert" ist, weil es von der Frau die er jetzt liebt, geboren wird. Das Problem ist eher er, also der Vater, nebst seinen Eltern. Die Kindesmutter kommt gerade in die Situation in der ich zum Glück nie mehr sein werde. Attacken seitens der Schwiegereltern und ein Ehemann der zusieht und sich raushält.
Mein Sohn macht eher den Eindruck als sei er wütend auf seinen Vater nebst seinen äußerst doofen Eltern. Er hat quasi ein Dramen-Revival.
Und ich empfinde nicht mal Schadenfreude, da es ihn ja belastet. Mehr als einen sicheren Hafen daheim, kann ich ja ohnehin nicht bieten und einmischen möchte ich mich um Gottes Willen auch nicht. Aber er ist unglücklich mit der Situation und somit ist es leider auch mein Problem.
Re: Verhaltensfrage
Antwort von Strudelteigteilchen am 19.06.2014, 12:13 Uhr
Sei mir bitte nicht böse, aber Du bist schon bissi inkonsequent, oder?
Der KV bricht seine Versprechen am laufenden Band - und es ärgert Dich, stellvertretend für die Kinder, immer wieder. Zu Recht! Ich erinnere nur mal an das Sparbuch zur Konfirmation. Jetzt ärgert es mal ein Kind selber, und das möchtest Du jetzt doch lieber ändern.
Laß das zwischen dem KV und dem Kind. Das einzige, wo ich reagieren würde: Er soll seinen kleinen Bruder da rauslassen. Darüber würde ich vielleicht mal ein "Fast-Mann zu Frau"-Gespräch führen.
Über alle anderen Brücken - incl. Umgangsverweigerung durch das Kind - würde ich gehen, wenn ich davor stünde.
Hattest Du im Zusammenhang mit der Konfirmation nicht gefragt, wann die Kinder endlich merken, daß ihr Vater sie ständig belügt? Schau hin: JETZT!
Re: Verhaltensfrage
Antwort von Einstein-Mama am 19.06.2014, 12:35 Uhr
Habe ich, aber nicht bedacht dass ICH da mit reingezogen werde. Würde er seine Laune nur dort ausleben, wäre es perfekt.
Nachfühlen kann ich. Er will keine familiären Veränderungen mehr und hat Angst.
Re: Verhaltensfrage
Antwort von Einstein-Mama am 19.06.2014, 12:41 Uhr
Und es irritiert mich, denn ich hätte eher mit eifersuchtsausbrüchen des kleinen Bruders gerechnet. Der Große ist doch schon viel zu alt für den Quatsch.
Re: Verhaltensfrage
Antwort von Nurit am 19.06.2014, 13:54 Uhr
Mein Tochter ist 16/wird 17 und wir sind in einer ähnlichen Situation: KV verspricht und alles und hält nichts; meine Tochter ist genervt. Ich halte mich da inzwischen raus, denn sie ist alt genug, aber manchmal weint sie eben auch und dann fühle ich mich hilflos und kann nur trösten.
Neulich hat sie mit einer Freundin geredet, die auch bei der Mutter wohnt und den Vater nur alle zwei Wochen sieht und das gleiche Dilemma durchmacht. Manchmal hilft es schon, wenn die Kinder sehen, dass es nicht an Ihnen liegt, sondern einfach an der Situation und am Vater, der alte und neue Familie/Kinder nicht unter einen Hut bekommt.
Die größte Baustelle bei meiner Tochter war eben auch zu begreifen, dass es nicht um Ablehnung geht, sondern um Bequemlichkeit und Nichtnachdenken und auch darum, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, wenn die Next wieder dazwischen funkt und alle Papa/Tochter-Aktivitäten torpediert.
Langsam fängt sie an, das nicht mehr so schwer zu nehmen und sich auch zu wehren, indem sie dann nicht hinfährt...Dann kann er dann plötzlich doch ab und zu einlenken. Aber eben nicht immer.
LG,
nurit
Re: Verhaltensfrage
Antwort von Einstein-Mama am 20.06.2014, 12:49 Uhr
Hmm, also die Kinder sind ja jetzt seit gestern wieder hier. Alles gut im Moment. Allerdings merkt man dass sie sehr gerne wieder bei Mutti sind.
Seh ich jetzt mal als Vorteil. Schau mer mal was die Zukunft dann bringt, mehr kann (und will) ich jetzt auch nicht tun.
Ich bin nur ein kein wenig angepisst, weil wir nä Jahr endlich mal einen Pärchenurlaub zu zweit machen wollten, was ich ja nun knicken kann.
Dann warten wir halt noch paar Jahre damit.
Re: Verhaltensfrage
Antwort von Strudelteigteilchen am 20.06.2014, 13:11 Uhr
Ich würde den Parchenurlaub (noch) nicht knicken.
Bis nächstes Jahr ist noch lange hin. Wie die Situation bis dahin aussieht, weiß doch noch keiner. Und, ehrlich gesagt: Den Kindern ist durchaus zuzumuten, auch dann zum KV zu gehen, wenn gerade mal nicht alles rosarot ist.
Re: Verhaltensfrage
Antwort von Einstein-Mama am 21.06.2014, 8:05 Uhr
Darum geht's ja nicht. Eher darum, dass er sie dann nicht nehmen wird, weils ihm zu viel wird. Sie mussten ja jetzt auch die Pfingstferien bei ihm abbrechen, wegen Durchfall der Kinder.
Ich kenn ihn halt....
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