Für alleinerziehende Eltern

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von spiky73  am 13.12.2015, 0:34 Uhr

Und weil's so schön ist noch eine Frage: Wie sag ich's dem Kinde?

Vielleicht könnt ihr mir hier auch noch den Kopf etwas zurechtrücken, ich bin zwar aktuell nicht auf hundertachtzischhhh, aber trotz allem etwas verstimmt.

Es geht um den Vater von K1. Ihr alten Hasen erinnert euch ja sicher - Ami, lebt seit Jahren wieder im Amiland. Es besteht sporadisch Kontakt, der aber häufig über mich läuft. K1 kommuniziert wohl gelegentlich mit ihrem Vater per Facebook-Messenger. Sie schreibt was, jagt es durch den Google-Übersetzer und kopiert es ihm dann.
Die Konversation ist etwas holprig und mit Fehlern gespickt, manchmal kommt sie dann und fragt, was das heißen solle, von daher weiß ich, dass es diese Kommunikation eben gibt...

So, jetzt war der Vater 2010 zum letzten Mal hier zu Besuch. Das ging damals auch nur, weil er im Nahen Osten im Auslandseinsatz war und von dort kostenlos hierher fliegen konnte. Eigentlich wollte er damals wochenlang bleiben (das hat er zumindest so in Aussicht gestellt, Kind war erfreut, ich sah dem mit Schrecken entgegen), der Zeitraum schmolz aber mehr und mehr, bis er am Ende ganze fünf Tage oder so hier war. Schließlich hatte er in Amiland noch was wichtiges zu erledigen - und weg war er. Ich vermute, er hatte damals eine neue Freundin, die es zu beglücken galt.

In den Jahren drauf wollte er dann immer kommen, aber bevor die Pläne wirklich konkret wurden, kam immer etwas Unaufschiebbares dazwischen. Wie eine geplante Hochzeit (die dann ein paar Tage davor abgeblasen wurde, huch), eine pöse Ex, die ihn finanziell ruiniert hat (alle Jahre wieder), ein pöser Arbeitgeber, der ihm keinen Urlaub gab, eine Bank, die ihm kein Geld gab, etc. pp.
Aber auf FB informiert er Gott und die Welt im 5-Minuten-Takt über seine Ernährung und Verdauung, soll heißen, man kann da nachlesen, dass er ständig in Kneipen hängt, essen geht, seine andere Tochter besucht, mit der Tochter irgendwo hin fährt, einen Verlobungsring für $1600 kaufte, für $40 wieder verkaufte, Skydiving machen geht, in den Freizeitpark fährt, etc. pp. K1 bekommt das inzwischen ja auch spitz und hat sich schon ihr eigenes Bild vom Vater gemacht. Ich glaube, ganz so gut kommt er da nicht weg...
Jedenfalls war/ist sein allergrößter Herzenswunsch, beide Töchter gemeinsam an sein väterlich-liebendes-stolzgeschwelltes Herz zu drücken. Die ältere Tochter durfte er jedoch bisher nicht nach D mitnehmen, weil die Mutter es nicht erlaubte. Inzwischen ist sie volljährig und so könnte sein allergrößter Wunsch tatsächlich Wirklichkeit werden.

So, letztes Jahr wollte er dann auf jeden Fall und ernsthaft kommen. Es ist daran gescheitert, dass er erst nicht wusste, ob er überhaupt frei hat. Dann konnte er nicht, weil die Army seine Rentenbezüge monatelang nicht überwies.
Inzwischen hat die Army großzügig nachgezahlt, aber er besucht eine Schule (berufl. Qualifizierung). Also wollte er um Ostern herum kommen. Natürlich nicht ohne mich darauf hinzuweisen, dass Geld ja immer so ein Thema sei *räusperräusper* (ich dann so für mich: ich dachte, er hat gerade eine üppige Nachzahlung bekommen und schwimmt im Geld?).
Dann hat er aber konkrete Daten genannt, ich habe in der Woche auch Urlaub eingetragen.
Jetzt kommt er wieder nicht. Weil es ja nur ein paar Tage wären - und seine große Tochter, die er offenbar unbedingt mitschleppen will, hat nicht genau mit ihm frei.
Also kommen sie im Sommer. August oder so.
Ich könnte wetten, im August hat er sich mit der Axt in den Fuß gehackt oder sowas in der Art.

Aber jedes Mal kommt der Spruch: "Ich liebe K1 soooooooo sehr, jeden Tag denke ich *theatralischwerd* mit weinendem Herzen an sie, es fällt mir soooooooooo schwer, nicht bei ihr zu sein *jammerjammerjammer*, ich sehne den Tag herbei, an dem ich meine Töchter beide an mein Herz blablablablabla... Sag K1 das bitte!"

Mittlerweile pocht die Ader an meiner Schläfe nicht mehr so stark, wenn ich diese gequirlte Kagge lesen muss. Und mittlerweile ist die Enttäuschung bei K1 einer Resignation gewichen... Natürlich richte ich diese Geblubbere dem Kind nicht aus.

Aber ich hätte nicht übel Lust, dem blöden Flachstecker mal zu stecken, dass er sich sein Gespräch woanders hinstecken kann. Vor allem, weil K1 in erster Linie gerne mal seinen Vater wiedersehen würde. Die Halbschwester wäre vielleicht eine nette Zugabe, aber nicht essentiell. Außerdem weiß ich nie, was ich ihm entgegnen soll, wenn er von den großen Gefühlen und so anfängt.
Ich bin mir gar nicht so sicher, ob K1 ihre Gefühle dem Vater gegenüber überhaupt richtig eintüten kann. Schließlich ist er so ein schemenhafter Schatten im Hintergrund. Auf jeden Fall ist sie sehr, sehr distanziert...

Was würdet ihr da tun? Dem Vater irgendwann mal die Antenne zurechtrücken? Oder ihn im Glauben an die riesigen Emotions lassen, und lächeln, nicken, A----loch denken?
Ich weiß nicht, was die passende Reaktion ist. Zumal die Amis für mich ein Buch mit sieben Siegeln sind...

LG und gute Nacht,
Martina.

 
9 Antworten:

Re: Und weil's so schön ist noch eine Frage: Wie sag ich's dem Kinde?

Antwort von Fru am 13.12.2015, 5:55 Uhr

Arschloch denken, ganz klar... Um dem Kind die Tür ein klein wenig offen zu lassen. Sonst heißt es in ein paar Jahren vielleicht, das Du dafür gesorgt hast, das der treusorgende Vater keine Chance beim Kind hatte...

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Re: Und weil's so schön ist noch eine Frage: Wie sag ich's dem Kinde?

Antwort von KKM am 13.12.2015, 7:41 Uhr

Ich glaube, es ist sehr Ami - typisch, von großen Gefühlen zu reden, ohne dem Konsequenzen folgen zu lassen.

Begründung:
Wir hatten letzten Sommer für 3 Wochen die Ami - Brieffreundin von Kind 1 eingeladen.
Sie vermisst uns sehr, es war großartig hier und sie liebt uns sehr..... hat sie uns in ihrem einzigen Brief zu Weihnachten 2014 wissen lassen....seit dem nichts mehr von ihr gehört....
Für ihre geliebten Kolleginnen in Amiland hat sie in Venedig Armbänder gekauft und an alle verschenkt.
In ihrem Brief hat sie geschrieben, dass sie 4 Wochen nach ihrer Rückkehr aus Europa dort gekündigt hat und seit dem die Kollegen auch nicht mehr gesehen hat....

Es scheint dort einfach anders zu sein als hier...

Gefühle werden deutlicher formuliert und weniger intensiv umgesetzt, so ist zumindest mein Eindruck, ohne je dort gewesen zu sein...

Abwarten, ob dem Geschwafel Taten folgen und nur an die konkreten Taten denken.

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Re: Und weil's so schön ist noch eine Frage: Wie sag ich's dem Kinde?

Antwort von mf4 am 13.12.2015, 9:42 Uhr

Ich wäre auch ganz klar für die Arschloch-Option.

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Re: Und weil's so schön ist noch eine Frage: Wie sag ich's dem Kinde?

Antwort von Benedikte am 13.12.2015, 9:43 Uhr

ich kenne die Vorgeschichte ja nicht

aber- Du bist mit ihm durch, soweit ist klar

Deine Tochter ist seine Tochter, auch klar.

Je kleiner und abhaengiger die Tochter ist, umso mehr musst Du das Verhaeltnis zwischen den beiden orchestrieren, sprich, sie schuetzen.

Sie ist ja inzwischen doch auch ein aelterer Teenager, fast volljahrig, oder?

Ich wuerde ihr mehr und mehr ueberlassen, ob und wie und wann sie ihren Vater sehen will und auch die Enttaeuschungen einstecken lassen. Sein chaotisches verhalten wird ihr auch klarmachen, wie schwer Deine Situation ist und war.

Von daher, lass laufen, erst wenn er wirklich da ist, solltest Du wieder praesenter sein.

aber wie gesagt, ich kenne die Vorgeschichte nicht.

Benedikte

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Re: Und weil's so schön ist noch eine Frage: Wie sag ich's dem Kinde?

Antwort von Birgit22 am 13.12.2015, 10:44 Uhr

Du glaubst ernsthaft, dass der hier nochmal auftaucht ?
Ich tendiere zum Archloch, und Laberbacke.....mehr als heiße Luft kommt doch da nicht.
Da ich hier seit Jahren schon mitlese, erinnernsich meine grauen Zellen ein wenig.

Wir haben hier auch so ein Musterexemplar als vater.
Ich kommuniziere schon seit Jahren nicht mehr mit dem Mann, weil ich da Gefahr laufe, aus der Hose zu springen.
Mein Sohn, inzwischen 17 J., Hat sehr sporadschen Kontakt. Mal ein Jahr gar nicht, dann wieder häufig ....allerdings immer nur in Schriftform.....nach fast 2jähriger Pause, haben sie gerade wieder Whats app Kontakt.
Dass er da nichts mehr zu erwarten hat, weiß er inzwischen. Ich bin selbst dazu übergangen, mit offenen Karten zu spielen, früher oder später, muss er doch den Tatsachen ins Gesicht sehen.
Gerade vor 2 Tagen kam das Thema Auto auf, welches dann zum 18. Geburtstag mitfinanziert wird, von mir und den Großeltern. Dass sein Vater sich da auch nur mit 5€ dran beteiligen würde, ist Utopie, und Kind weiß das auch.
Ich hab dazu geraten, bis dahin den Kontakt zu halten, denn man kann dem vater nachsagen was man will...aber wenn es um Autos geht, da kann er was, und sieht sofort jeden Schmu. Wenn er dann wenigstens beim Autokauf behlflich ist, hat das Kind wenigstens einen wirklich fahrbaren Untersatz unterm Hintern.
Man muss dann halt auch selbst mal Arschig sein.

In deinem Fall, würde ich weder was auf sein Gesäusel geben, noch auf irgendwelche versprechungen, Besuche betreffend....halte ich für heiße Luft.
Und bei Liebesbekundungen, sind die Amis bekanntlich schnell bei der Hand.
Das wird auch deine Tochter (leider) feststellen.

Übrigens trennt uns nicht der große Teich, sondern lächerliche 6-7km.

Schönen Sonntag
Birgit

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Re: Und weil's so schön ist noch eine Frage: Wie sag ich's dem Kinde?

Antwort von Pamo am 13.12.2015, 12:47 Uhr

Arschloch denken, er ist deiner Aufklärung nicht wert, würde es weder annehmen noch verstehen können, großes Gefühlsgeschwafel ist in den USA eher Usus als hier. Auserdem bist du doch sowieso schuld, nicht wahr?

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Re: Und weil's so schön ist noch eine Frage: Wie sag ich's dem Kinde?

Antwort von Leena am 14.12.2015, 10:22 Uhr

Bei uns ist es nicht der leibliche Vater (der eh zeitlebens durch Abwesendheit geglänzt hat und das Kind nicht kennen will), sondern sein Vater, also der väterliche Großvater... der verspricht ja auch gerne das Blaue vom Himmel herunter, was er mit dem Kinde alles machen, tun und unternehmen will. Im Grunde hat er's beim Enkelkinde "verkackt", als er einmal es erst im Sommer geschafft hat, dass auf Anfrage seinerseits gewünschte Weihnachtsgeschenk erst im Januar zu besorgen, im März das Paket zu packen und im Juli das Paket zur Post zu tragen - na gut, vielleicht war's auch schon im Juni. Es war halt was, das das Enkelkinde sich wirklich wünschte - und da sind dann wirklich etliche Illusionen, wie wichtig sie ihrem Großvater wäre, flöten gegangen. Oder zumindest - wie höflich der Großvater wäre. *seufz*

Außerdem waren noch zwei Auftritte mit dem Schulchor, zweimal wurde der Großvater eingeladen und Eintrittskarte besorgt, das erste Mal sagte er immerhin noch kurzfristig ab, als ich ihm sagte, dass der Auftritt nicht in seiner Heimatstadt ist, sondern in der Stadt, in der auch die Schule ist. Das zweite Mal sagte er gar nicht erst ab und hatte es hinterher vergessen... tja, schade aber auch.

Er wohnt rd. 30 km weit weg und motorisiert ist er auch nicht - und so im Durchschnitt schafft er es alle 1,5 Jahre mal zum Treffen mit dem Enkel.

Den "Eklat" hatten wir dann nach der Konfirmation, er hat (definitiv üppig) ein paar Hundert Euro geschenkt - und fand dann, das Kind habe sich nicht genug bei ihm bedankt und sich bei der Familienfeier nicht genug um ihn gekümmert. Er wäre verletzt und jetzt wäre es am Enkelkinde, das ja hinreichend erwachsen wäre, auf ihn zuzukommen, wenn sie noch Interesse an ihm hätte... *argh* Ausdiskutiert haben wir das Ganze dann nicht, mittlerweile hat sich alles auf ein höflich-distanziertes Alle-paar-Monate-eine-freundliche-Mail-schicken-Verhältnis eingependelt...

Dem Großvater zu sagen, was ich denke, halte ich für witz- und sinnlos. Er würde ja gar nicht verstehen, was ich sagen würde, und begreifen würde er es noch viel weniger. Also "verbrauchen" wir ihn so, wie er nun einmal ist. Erwartungshaltung vom Enkelkinde ist eh bei minus xxx. Ich bin also für nicken und lächeln - und gar nichts mehr denken. Lohnt sich eh nicht! ;-)

LG!!!

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Re: Und weil's so schön ist noch eine Frage: Wie sag ich's dem Kinde?

Antwort von Strudelteigteilchen am 14.12.2015, 12:31 Uhr

Der Vater meiner Kinder blubbert auch immer von großen Gefühlen (und von Gott *argh*), denen dann keine Taten folgen. Ich halte das für eine kulturell bedingte Geschichte. Der Mann ist zwar kein Ami, aber ich kenne Landsleute von ihm, die sind auch so. Gerade schwört ein Landsmann meiner armen Nachbarin in sehr blumigen Worten die ewige Liebe. Ich glaube ihm kein Wort *seufz*.

Etwas nerviger finde ich dieses religiöse Geschwafel in Anbetracht der Tatsache, daß er seit Jahren lügt und betrügt, um das deutsche Sozialsystem auszuquetschen. Ich habe ihm einmal gesagt, daß er mMn sowieso in der Hölle landen wird, so wie er bescheixxt und abzockt. Aber da fehlt ihm einfach das Unrechtsbewußtsein - irgendwie ist es in seinen Augen keine Sünde, wenn man keine einzelnen Personen sondern ein System ausnutzt. Genutzt hat es jedenfalls nichts.

Wenn es Dir Erleichterung verschafft, dann putz ihn runter - aber erwarte nicht, daß es etwas ändert. Reden kann man viel - letztendlich zählen die Taten, und die sprechen eine eindeutige Sprache.

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Re: Und weil's so schön ist noch eine Frage: Wie sag ich's dem Kinde?

Antwort von shortie am 14.12.2015, 17:02 Uhr

Glaube auch nicht, dass sich da was ändert.
Der redet halt groß, so wie man hier beim Eintreten ins Wartezimmer "Guten Tag" sagt, und damit ist es dann abgegolten.
Da erwartet ja auch keiner Anwesenden weitergehenden Einsatz im Lauf des Tages, damit der auch wirklich eine gute Wendung nähme. ;o)

Nicht mal mehr aufregen.

Da kommt sicher nichts.

(Und falls ganz überraschend dann doch irgendwann, dann hast du vermutlich immer noch ein paar Wochen, K1 drauf vorzubereiten ... Ihm brauchst du kaum was sagen, der ist ausgewachsen, das wird nicht fruchten.)

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