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Geschrieben von sandra.a. am 22.10.2015, 20:01 Uhr

Neu und verzweifelt

Ich habe mich 2014 von meinem Mann getrennt, für einen anderen... Ich habe eine Tochter, sie wird Sonntag 5 Jahre alt. Alles lief perfekt... Wir waren 20Monate ein glückliches Paar.. In meinem Leben habe ich noch nie so geliebt und meine Tochter liebt ihn ebenfalls... Von jetzt auf gleich verließ er uns Samstag. Er kann plötzlich keine Familie haben, ist kein Typ für eine Beziehung. Wir sind unendlich unglücklich... Meine Tochter hat sogar Papa zu ihm gesagt. Jeder sagt mir ich muss stark sein für meine Tochter, aber ich bin innerlich tot.... Dann sagen alle es wird besser... Aber ich werde nie wieder glücklich werden. Ich hatte gerade Geburtstag, bin 35 geworden... Er einen Tag später, 36....wir kennen uns seit 15Jahren, sind zusammen zur Schule... Entschuldigt, ich schreib hier alles durcheinander.... Ich bin nur am Boden zerstört.

 
3 Antworten:

Re: Neu und verzweifelt

Antwort von Terkey235 am 22.10.2015, 20:27 Uhr

Hallo Sandra,

das klingt wirklich gar nicht schön. Ich kann gut verstehen, dass du verzweifelt bist. Schließlich bist du einen großen Schritt gegangen für diesen Mann und deine Entscheidung wurde erstmal belohnt durch eine tolle Beziehung und ein gutes Verhältnis zwischen Partner und Kind.
Und jetzt ist plötzlich alles vorbei und man steht vor diesem großen Abgrund. Bestimmt fühlt sich das für dich an, als seist du im falschen Film, oder?

Die guten Worte, dass es besser wird, die stimmen schon. Nur, was nützt es dir jetzt in deiner Verzweiflung? Ich fürchte, das muss man zumindest auf der Gefühlsebene ganz alleine aushalten und durchstehen und kann nur versuchen, sich irgendwie abzulenken, für kleine Momente kurz auf andere Gedanken zu kommen.

Hast du gar keinen Anhaltspunkt für die Trennung? Im Umfeld habe ich bei ähnlichen Konstellationen erlebt, das ein Partner mehr Ansprüche an die Beziehung hatte als der andere. z.B. wollte der eine Partner möglich schnell Nägel mit Köpfen machen (Zusammenziehen, gemeinsames Kind, Kind aus erster Ehe sollte einen neuen Papa bekommen usw.) und dem anderen Partner wurde das irgendwann zu viel. Es kam von einer Seite ein gewisser Druck. Klar, man möchte, dass es funktioniert und man hat viel dafür aufgegeben. Und wenn man den Menschen gefunden hat, mit dem man den Rest seines Lebens verbringen möchte, dann will man, dass der Rest des Lebens möglichst schnell anfängt
Nur kann sich nicht jeder dieser großen Verantwortung stellen. Manche bekommen kalte Füße, fühlen sich dann doch irgendwie eingeengt und bedrängt und nicht mehr so frei.
Ich kann nicht beurteilen, ob das bei euch der Fall war und jegliche Analyse nützt dir nicht viel, weil das Ergebnis das selbe bleibt.

Ich kann dir gar nicht viel raten, dir nur virtuell alles Gute wünschen und für dich hoffen, dass du es irgendwie durch diese saublöde und sautraurige Phase schaffst und gestärkt daraus hervorgehst. Für dich und für deine Tochter.

Alles Liebe, terkey

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Guten Morgen!

Antwort von spiky73 am 23.10.2015, 8:28 Uhr

Ich kann jedes einzelne Wort von terkey nur unterstreichen.

So schlimm das alles auch ist - da musst du jetzt durch.

Ich gebe dir auch zu bedenken: Sobald man Kind(er) hat, ist jede neue Beziehung (ähhh, jetzt suche ich nach dem passenden Wort) irgendwie Second Hand. Was besseres fällt mir grad nicht ein.

Aber ich will gerne versuchen zu erklären, was ich meine:
Du hast halt ein Kind, noch dazu ein recht kleines (als ihr zusammen kamt).
Mit diesem Kind hast du eine Beziehung.

So, wenn jetzt ein neuer Mann in dein Leben tritt, tut er das auch beim Kind. Aber es ist halt nicht seines und wird es auch nie sein. Egal, wie sehr er es liebt und wie sehr das Kind auch Papa zu ihm sagt. Dazu kommt, dass du dich eben ums Kind kümmern musst. Er muss deine Verantwortung akzeptieren und auch damit zurecht kommen, dass du nicht so spontan und flexibel bist wie eine Partnerin, die nicht schon ein Kind hat.
Eigentlich sind die ersten ein, zwei Jahre ja die Phase, wo sich zwei Menschen in einer Beziehung erstmal sortieren, nachdem die allererste Verliebtheit abgeklungen ist und auch die Vernunft Einzug hält. Da ist schon so mancher aufgewacht und hat realisiert, dass das, was er gerade hat nicht das ist, was er eigentlich auf lange Sicht möchte.
Das macht weder dich noch ihn zum schlechten Menschen.

Ich möchte damit auch nicht sagen, dass es solche Beziehungen nicht gibt oder dass sie grundsätzlich nicht funktionieren.
Ich möchte nur zu bedenken geben, dass es schwieriger ist und dass solche Verbindungen nicht stabiler sind...

Ich selbst tue mich damit schon seit fünfzehn Jahren schwer, seitdem der Vater meiner Großen damals gegangen ist.
Ich war seit jeher bestrebt, für meine Kinder selbst zu sorgen (inzwischen sind es zwei, mit dem Vater der Kleinen war ich nicht zusammen), seit zehn Jahren arbeite ich im Schichtdienst, und vor einem Jahr habe ich ein Haus gekauft.

Alles Dinge, die Männer nicht wirklich prickelnd finden. So erlebe ich das zumindest. Die wollen gerne 'machen' und bewundert werden und eine Partnerin, die sich nach ihnen richtet.
Und dann komm ich und sage: Du kannst dir gerne einen Platz in unserem Team erarbeiten. Das will eigentlich kein Sackträger.
Dafür habe ich aber keinen Stress...

Es tut mir leid, wenn das wenig tröstliche Worte waren. Aber es war zumindest ein Erklärungsversuch.

Weißt du, als der Vater der Großen damals den Schlussstrich zog, hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich hab erstmal für Jahre die Spur verloren. Zumal ich keine Erklärung fand, mit der ich leben konnte.

Irgendwann, nach Jahren, habe ich dann zwei Dinge verstanden: 1. Mein Ex ist ein Mann, der keine Verantwortung übernehmen kann. Noch nicht mal für sich selbst und erst recht nicht für andere. Deshalb mag er autarke Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen. Indem ich ein Kind bekam und von ihm abhängig war, wurde ich uninteressant. Er bekam kalte Füße - und weg war er.
2. Er hat mich nicht wirklich geliebt. Ich war damals ein Teil eines Gesamtpakets (er ist Amerikaner und war in Deutschland stationiert): Ich war seine Flucht aus dem Alltag, bei mir hatte er Spiel, Spaß, Spannung. Zurück in Amiland war ich als selbständige Person mit Erwartungen und Bedürfnissen uninteressant. Ergebnis: Siehe 1.

Irgendwann wirst auch du eine für dich zufriedenstellende Erklärung für die Trennung finden. Und das wird der Punkt sein, wo du abschließen kannst.

Ich wünsche dir von Herzen, dass das bald geschieht. Mir half dabei reden, reden, reden. Und kreativ zu sein.
Hoffentlich hast du Freunde, die dich auffangen und Dinge, mit denen du dich beschäftigen kannst, wenn das schwarze Loch sich wieder auftut...

Alles Liebe!

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Re: Neu und verzweifelt

Antwort von sandra.a. am 23.10.2015, 11:10 Uhr

Danke.... Eure Worte treffen ins Schwarze und zwar genau. Der Schmerz ist unermesslich...aber ja er liebt das Leben allein mehr als uns.
Zu der Papa Sache.... Ich habe auch einen Stiefvater seitdem ich 2 bin... Für mich der beste Papa der Welt.
Sage auch nie Stiefvater...
Ach ich weiß auch nicht. Ich schau hin und wieder mal rein, aber vielen vielen Dank für eure Worte.

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