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Geschrieben von Elfriede11 am 23.06.2015, 12:16 Uhr

Frage zu Umgangszeiten

Hallo,

Erstmal kurz zur Situation:

Trennung war vor 9Monaten, Kind ist 3 3/4 jahre alt, hab ASR und der Umgang beträgt derzeit 2 Nachmittage in der Woche und einmal am Wochenende.

Der Kindsvater will sich an keine Zeiten halten, ich finde eine Regelmäßigkeit in dem Alter sehr wichtig.
Er stellt sich das so vor, sie immer sehen können, wenn er mal Zeit hat und Umgangszeiten hätte ihm keiner vorzuschreiben.

Bei ihm mal Mittagsschlaf machen oder mit in seine Wohnung will er nicht, er bringt sie zum schlafen heim. Er geht auf Spielplätze, Indoorspielplätze oder in seinen ehem. Jugendtreff mit ihr.

An sich ja kein Problem, er deckt eben den Spassfaktor ab.
Aber auf längere Sicht ist das kaum noch machbar- er will immer mehr Zeit mit ihr verbringen, ruft spontan an, wird wütend und beleidigend wenn ich ihm nicht noch ein zusätzliches Treffen Zusage- ich hab ja mit ihr auch mal was vor.
Den Vorschlag, den Zeitraum des Umganges auszudehnen, also mal mit Mittagssschlaf und nachmittags noch, fand er nicht gut. Er will lieber immer kurz mal nur mit ihr (15-18uhr in der Woche) .

Ich merke aber, dass sie grade in der Woche nach dem Kindergarten nicht noch 3 Stunden volles Spassprogramm brauch... Sie ist überdreht und weint schreit abends. Also zweimal in der Woche reicht das wirklich...

Er Hat da leider kein Einsehen und sich ans Jugendamt gewandt, wir hatten ein Beratungsgespräch .
Die Mitarbeiterin hatte nach zweieinhalb Stunden dann die Nase voll, er stellte immer wieder die selben Forderungen, ging nicht auf Vorschläge ein, will sich nicht an Zeiten halten...sie sagte, wenn wir uns nicht einigen, wird das von einem Familienrichter entschieden und da hätten wir uns dann dran zu halten.

Nun meine Frage: was würde denn der Richter für Zeiträume anordnen?
Gibt es da Vorgaben für ein 3-4jähriges Kind?

Da sie noch nie bei ihm geschlafen hat, und seine Wohnung nicht kennt waren es bisher ja dreimal pro Woche 3 Stunden.

Auf meine Einwände, er bringt sie zur ausgemachten Zeit nicht zurück oder seine vorgeschlagenen Zeiten sind abends zu lange für sie unter der Woche, da liegt sie schon im Bett- sagte die Mitarbeiterin vom Jugendamt nur, ich solle da lockerer werden.

Bin ganz schön verunsichert durch den Termin. Kann mir da jemand weiterhelfen?

VG

 
8 Antworten:

Re: Frage zu Umgangszeiten

Antwort von mf4 am 23.06.2015, 12:48 Uhr

Dass er das Kind nie mit zu sich nimmt ist irgendwie seltsam.
Andererseits kann er 3 mal 3h (immerhin 9) volles Outdoor-Spaßprogramm bieten? Ehrlich gesagt finde ich das bombe.
Meine Kinder sind zwar komplette WEs bei ihrem Vater aber sich wirklich etwas zum Entertainment einfallen lassen, was womöglich auch noch was kosten könnte passiert in den seltensten Fällen.
Mir wäre es lieber sie wären mit ihm jemals in ein Kino gegangen z.B. als zwar 48h zu haben, von denen aber 45 dahin dümpeln.

Für dich sind das 3 freie Nachmittage, was ich auch nicht wirklich zum Meckern finde.

Es hat sicher Gründe, warum er das Kind nicht zu sich nimmt und vielleicht sind das ja welche, wo du froh sein kannst, dass das nicht passiert.

Etwas überdreht sind meine Kinder (viel älter und Trennung ist über 8 Jahre her) immer noch und ich denke das wird es bei vielen der Fall sein.

Ich bin kein Richter aber wenn ich ehrlich bin finde ich diese Regelung nicht schlecht. Denn offenbar verbringt der Vater mit seinem Kind gern Zeit und füllt diese mit Dingen, die Spaß machen.

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naja....3x3 Stunden sind OK...aber:

Antwort von Limayaya am 23.06.2015, 18:12 Uhr

du kannst trotzdem darauf bestehen, dass feste Tage/Zeiten ausgemacht werden.

Schließlich hast du auch einen Plan, möchtest auch mal was mit deinem Kind unternehmen, und: möchtest die Zeit, die du "kinderfrei" hast auch richtig verplanen können.

Vorschlag: könnte er evt. das Kind an den Tagen einfach direkt im KiGa abholen? ggf. auch schon früher? Wenn er z. B. an den Tagen bereits um 15:00 Uhr abholt...und dann eben um 18:00 Uhr wieder zu dir bringt....dann hätte er die drei Stunden, die er wollte, es würde nicht zu spät werden und du könntest ab entsprechend wirklich den Nachmittag für dich verplanen.

Nur: du musst auch nicht nach seiner Pfeife springen! Bestehe darauf, dass feste Zeiten ausgemacht werden, die nur im Notfall (er wäre krank, oder Kind ist krank...ect.) geändert werden. Wenn er das nicht einsieht, wird dir nur der Gang zu Gericht bleiben. Keinenfalls musst du dich unter Druck setzen lassen. Zur Not gehst du halt nicht ans Telefon (ups, da war ich gar nicht zu Hause....) oder an die Tür (tja, ich hatte dir gesagt, dass ich an dem Tag etwas geplant habe...tut mir leid!)

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Re: naja....3x3 Stunden sind OK...aber:

Antwort von Elfriede11 am 24.06.2015, 12:41 Uhr

Genau das ist der Kern der Sache.
Nicht nur ich würde gern geregelte Zeiten haben, sonder ich finde es für ein so kleines Kind auch gut, eine Regelmäßigkeit zu haben.

Abholen tut er sie schon in der KiTa, das klappt. Nur die Bringzeiten will er grosszügig ausgelegt bekommen. So nach dem Motto: wenn sie müde ist, bring ich sie um 17uhr, wenn es länger geht, dann erst 18.30uhr.
Und wenn ihm so ist, er mal nix zu tun hat, dann will er sie spontan zwischendurch noch holen.

Das Problem ist, dass er immer noch voll Wut ist-die Trennung ging von mir aus. Er will sich von mir nicht sagen lassen, wann er zu kommen hat.
Deshalb ist es sehr schwierig da gemeinsame Absprachen zu treffen.

Er hat sich ans JA gewandt, weil er hoffte "die würden mir mal richtig die Meinung" sagen.
Er sieht die Trennung nicht richtig ein, und will jederzeit Kontakt. Er klingelt an der Tür wenn mein Auto dasteht oder ruft an oder schickt SMSoder er steht morgens einfach am Auto, wenn ich sie in KiGa bringen will, nimmt sie mir aus der Hand und setzt sie in mein Auto in den Kindersitz. Sie versteht dann natürlich nicht, dass er nicht dabeibleibt oder dass sie jetzt in den KiGa muss und weint.
Dann muss ich mir wieder anhören, was ich allen damit antue....

Keine leichte Situation, er hat da kein Einsehen und bearbeitet sie auch dementsprechend, wenn er mit ihr unterwegs ist. Z.B. "der Papa kann dich doch jeden Tag abholen...du musst die Mama fragen, warum nicht!"usw usw

Deshalb hatte ich gehofft, beim JA sind geschulte Leute und die erklären auch, dass es geregelte Zeiten geben soll .

Ich will die ganze Gerichtssache nicht ... Da ist man doch dem jeweiligen Richter voll ausgeliefert, oder? Der kennt uns garnicht, und soll über Umgangszeiten bestimmen.

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Re: naja....3x3 Stunden sind OK...aber:

Antwort von Limayaya am 24.06.2015, 14:14 Uhr

Nun, du hast zwei Möglichkeiten:

1. hole dir jemand, der dem KV zukünftig sagt wo's langgeht....und das wird wohl nur ein Richter sein können, da ja die Beratung beim JA offensichtlich nicht gefruchtet hat

alternativ könnte evt. auch mal ein entsprechend "bissiger" Rechtsanwalt ihm mal einen Brief schereiben....sowas wie vor dem Haus warten, bis du rauskommst, läuft bereits unter Stalking....evt. gibt es bei deiner Polizeidienststelle auch einen "Stalkling-Beauftragten"...solche Polizisten greifen da auch gerne mal im kleinen Dienstweg ein und bestellen den Stalker zu einem "Beratungsgespräch" ein, wo sie ihnen die möglichen Folgen ihres Tuns (Anzeige....richterliches Näherungsverbot....ect.) klar machen



2. aktzeptiere die Situation und lass die weiter vom KV auf der Nase rumtanzen....und zeige ihm damit, dass du alles mit dir machen lässt, wie er will....


Egal wie und wo: würde ich dir raten, Fakten zu sichern: SMS auf jeden Fall aufbewahren....seine Anrufe würde ich grundsätzlich (egal ob ich zu Hause bin oder nicht) auf den AB umleiten....soll er den voll quatschen und mit ein bisserl Glück droht er dir da....findet die Polizei immer gut, wenn ihnen jemand ihre Arbeit so erleichtert...
Vielleicht gibts auch eine nette Nachbarin, die immer gerade morgens zufällig ihren Müll rausbringt, wenn du mit der Kleinen aus dem Haus gehst und die dir hinterher ggf. bei Polizei oder Gericht als Zeugin bestätigt, was da für Szenen ablaufen....

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Re: naja....3x3 Stunden sind OK...aber:

Antwort von Elfriede11 am 24.06.2015, 14:25 Uhr

Anwältin hab ich eingeschaltet, schon auch wegen Unterhalt.
Sie hatte ihm ein Schreiben mit den Umgangszeiten zukommen lasssen.... Stört ihn nicht, er ist der Meinung, ihm hat niemand etwas vorzuschreiben.


Ich bin verunsichert, weil mir auf dem Jugendamt immerwieder gesagt wurde- sie müssen lockerer werden, der Papa ist wichtig, das kriegen sie schon hin....ich hatte das Gefühl, die haben garnicht verstanden, wie die Situation ist.

Meine Angst ist, dass ein Gericht alles noch schlimmer macht. Dass ich die Lage sozusagen noch verschlimmere, indem ich ihn wütend mache. Oder dass er vor Gericht alles verdreht wie vor dem JA.
Da lass ich mir aber wahrscheinlich wirklich nur auf der Nase rumtanzen und mir ist nicht geholfen. Hast schon recht....

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Re: naja....3x3 Stunden sind OK...aber:

Antwort von Pamo am 24.06.2015, 14:30 Uhr

Mit dieser Angst bei dir im Hintergrund kann er selbstverständlich die Regeln machen.

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Re: naja....3x3 Stunden sind OK...aber:

Antwort von Sternenschnuppe am 24.06.2015, 19:40 Uhr

Dreh den Spieß um. Brief vom Anwalt dass er sich entweder an die Regelung hält, Euch abseits der vereinbarten Zeiten nicht aufsucht und aufhört das Kind zu beeinflussen. Ansonsten wirst Du eine gerichtliche Umgangsregelung erwirken.
Zudem würde ich ihn auffordern mit Dir zur Erziehungsberatung zu gehen um auf Elternebene zu kommen und den Umgang auszuweiten Schritt für Schritt aufs ganze Wochenende.

Damit signalisierst und vor allem dokumentierst Du lösungsbereitschaft.

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Danke!

Antwort von Elfriede11 am 25.06.2015, 11:41 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten, es ist toll dass ihr euch so eine Mühe macht!

Ich hab nun ein Gesprächsprotokoll beim JA angefordert und meine Anwältin setzt die neuen Umgangsvereinbarungen schriftlich fest und schickt sie dem KV.
Wenn er sich nicht daran hält, wird er angeschrieben.

Pamo, du hast sehr recht. Danke für das Aufrütteln....

Viele Grüße,
Elfriede

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