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Geschrieben von iriselle am 13.03.2015, 16:24 Uhr

Zwangsunterbringung- kennt sich da jemand aus ?

Meine Schwester (52) hat leidet seit mind. 10 Jahren an einer Psychose ( paranoide Schizophrenie ). In den letzten 6 Jahren war sie 4 x in einer psychiatrischen Klinik. Zwischendurch ging es ihr 1,5 Jahre gut- sie nahm Medikamente, hatte Arbeit und Wohnung. Dann setzte sie die Medis ab und es ging wieder los.
Letztes Jahr war sie 3 Monate in einer Klinik (wurde zwangseingewiesen) , sie verweigerte die ganze Zeit Medis zu nehmen und wurde schließlich entlassen. Sie verlor den Job und musste vor ein paar Monaten den Führerschein abgeben.
Da sie im Wahn alle Schuld bei ihrer Familie sieht hat sie zu uns alle Kontakte abgebrochen, sie hat die übelsten Vorstellungen von uns und was wir ihr angeblich antaten und tut das auch kund.
Lediglich zu meiner Mutter und einer Tante hat sie sporadischen Kontakt, weil diese sie manchmal finanziell unterstützen oder für sie einkaufen.
Sie steht schon lange unter Betreuung, aber auch dieser hat keinen Zugang zu ihr.
In den letzten Wochen musste sie zu einem Psychiater und auch ein Richter war bei ihr.
Heute nun bekam sie ein Schreiben, dass sie demnächst für mind. 2 Jahre " untergebracht " wird. Näheres weiß ich nicht, sie hat es wohl nur einer Tante erzählt, diese dann meiner Mutter usw.
Meiner Mutter geht es schon seit Jahren zeitweise sehr schlecht, Kind bleibt eben immer Kind...
Nun meine Frage- was könnte mit " Unterbringung " gemeint sein ? Sie wird ja sicher nicht 2 Jahre in eine Klinik kommen.
Manchmal wünschte ich, es wäre noch möglich jemanden zwangsweise Medis zu geben ( wobei es da ja nur um eine kurze Zeit geht ), denn dann wäre all das nicht nötig.
VG

 
8 Antworten:

Re: Zwangsunterbringung- kennt sich da jemand aus ?

Antwort von IngeA am 13.03.2015, 16:43 Uhr

In der Regel meint man in dem Fall mit "Unterbringung" wirklich die Zwangsunterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik.

LG Inge

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Re: Zwangsunterbringung- kennt sich da jemand aus ?

Antwort von Einstein-Mama am 13.03.2015, 16:47 Uhr

Wahrscheinlich in ein geschlossenes Wohnheim. Wenn ich das so lese, wäre das auch richtig für sie! Sie sollte ihre Medis endlich wieder nehmen. Leider sind Medikationen gegen den Willen der Kranken leider nicht mehr möglich.

Würde sie gezwungen werden, wäre sie dafür dankbar, sie weiss es aufgrund der Erkrankung eben nicht anders.

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so sehe ich es auch

Antwort von iriselle am 13.03.2015, 17:08 Uhr

Eine Zwangsmedikation wäre bei ihr eine Depotspritze gewesen , dann wäre sie vielleicht schon wieder aus der akuten Phase raus .
Einmal ging sie freiwillig in die Klinik, ich brachte sie dorthin- es ging ihr damals sehr schlecht , sie hatte übelste Hallus und Ängste, damals war der aggressive Faktor noch nicht da. Schon nach wenigen Tagen ging es ihr durch die Medis besser und sie stand ein paar Wochen später wieder im Leben. Sie konnte später gar nicht mehr glauben wie schlimm es um sie stand und wollte nie wieder so enden.
Der Klinikarzt wollte dass sie bei den 2- wöchigen Depotspritzen bleibt, weil man so eine Kontrolle hätte. Meine Schwester war auch einverstanden, aber der hiesige Psychiater meinte dann dass Tabletten doch einfacher wären ...- ich hab mich damals richtig mit ihm angelegt. Und alle - auch meine Mutter - meinten dann dass meine Schwester die Medis nun auf jeden Fall nehmen würde. Das hat man dann 1,5 Jahre später gesehen...

Sie hat nun wohl noch Gelegenheit gegen den Beschluss Widerspruch einzulegen, bin gespannt wie es weitergeht. Ich hoffe, dass ihr nun endlich geholfen wird.
VG

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Re: so sehe ich es auch

Antwort von Feuerpferdchen am 13.03.2015, 17:20 Uhr

ich weiß definitiv, dass eine Zwangsmedikation doch noch möglich ist, habe ich selber letztens erlebt, ich will jetzt nicht zuviel ausplaudern, es handelt sich nämlich um eine Angehörige von mir,
erster Tag akute Psychose, Zwangseinweisung, die Ärzte sagten, sie will keine Medikamente, kann man nichts machen, nur fixieren und hier festsetzen. Ich habe gesagt, wie soll sie dann wieder gesund werden? Nie? Ich habe in der Nacht gelesen, dass eine Zwangsmedikation tatsächlich nicht möglich ist, aber Ärzte sich Zeit nehmen und es früher oder später schaffen, den Patienten zu überreden, meistens dauert die Therapie dann ca. 14 Tage länger ... Ok, dachte ich. Am nächsten Tag bin ich ins KH, sie war wieder klar, ich habe die Schwestern gefragt, ob sie die Medis freiwillig genommen hat, nein, sie mussten nachhelfen.
Meine Verwandte sagte, sie wurde heftig gezwungen. Sie schwankt jetzt zwischen froh-sein, dass die Psychose vorbei ist und einem Behandlungstrauma. Ich bin natürlich nur froh, denn je länger die Psychose dauert, desto länger und hoffnungsloser ist die Behandlung

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ja..

Antwort von iriselle am 13.03.2015, 17:40 Uhr

...wenn Gefahr von jemanden ausgeht ist eine Zwangsmedikation manchmal noch möglich. Ob das bei deiner Verwandten der Fall war können Außenstehende nicht sagen.
Meine Schwester war durch die Zwangseinweisung schon sehr traumatisiert, es war auch wirklich heftig...- Notarzt, Sanitäter, Polizei, die (und wir ) haben ne Stunde versucht dass sie freiwillig mitkommt. Zwischendurch hatte ich richtig Angst vor ihr.
In der Klinik hat sie dann an manchen Tage Medikamente gekommen, wenn sie erpresst wurde ( " wenn sie die nicht nehmen dürfen sie nicht raus ", wobei sie dann nur in Begleitung raus durfte ). Uns sagte sie dann später dass die Tricks hätte, die Medis dann doch nicht zu schlucken.
Der Richter hat dann verfügt, dass sie nicht gezwungen werden kann- jeder hat das Recht auf Krankheit.
Momentan haben wir große Angst dass sie sich was antut- denn sie sagte immer wieder sie werde nie wieder in eine Klinik gehen...
Man ist so hilflos.
VG

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Re: so sehe ich es auch

Antwort von Einstein-Mama am 13.03.2015, 17:43 Uhr

Hmm, es gibt schon Möglichkeiten zu tricksen, aber die bewegen sich in einer Grauzone. Mit Fixierungen ist es auch nicht mehr so einfach.
Keine zwangsmedikation, keine Fixierung...frag nicht wie viele verletzte Kollegen wir im letzten Jahr hatten....

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neues Gesetz seit 2013 zur Zwangsbehandlung

Antwort von Kleine Fee am 13.03.2015, 18:58 Uhr

http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2013-01/psychiatrie-zwangsbehandlung-gesetz

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Danke o.t.

Antwort von iriselle am 13.03.2015, 19:59 Uhr

...

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