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Geschrieben von Joplin am 20.07.2016, 17:54 Uhr

Spiegel online wir sind Terroregozentriker

Von Herrn Lobo. Finde ich sehr nachdenkenswert. Er beschreibt die Reaktionen nach Terroranschlagen und macht sich Gedanken darüber, warum einen Anschläge "vor der Haustür" betroffener machen, als z.B.die Anschläge in Istanbul (was ja psychologisch begründet werden kann. Was weiß weg ist, betrifft einen ja scheinbar weniger)

Dann analysiert er, wie die einzelnen Menschen damit umgehen. Zuerst kommen Mitleidsbekundungen, die, je öfter etwas passiert, immer floskelhafter werden. Es gibt dann überall Hashtags. Aber eigentlich fehlen einem die Worte, es wird irgendwann schal.

Viele reagieren wütend (ich bin auch jemand, der wütend wird). Das ist erst einmal eine normale Reaktion, die das Gefühl der Hilflosigkeit mildert. Kann aber leicht in Hetze umschwenken.

Die Steigerung ist der Zynismus. Boshafte Äußerungen (habe ich nach Nizza bei zeit online in einem Leserkommentar gelesen :"Die Friedensreligion hat wieder Menschen getötet". Das ist dann z.T.....Eine Form der Verbitterung, weil man sich ausgeliefert fühlt und wehrlos, aber auch weil man Vorurteile bestätigt sieht

Dann gibt es die Form dass man Mitleid mit dem Täter hat und die Eigenverantwortung leugnet und sagt, die Gesellschaft sei verantwortlich. Dazu schrieb er dass in unserer westlichen, freien Gesellschaft niemand dazu gezwungen ist, ein Mörder zu werden, und dass jeder für seine Taten selber verantwortlich ist (sehe ich auch so!) Dazu kann man dann so Äußerungen wie von Künast zählen.

Wobei das mit der Eigenverantwortung nicht bedeutet, dass die Gesellschaft sich keine Gedanken darüber machen muss, was sie besser machen kann. Das muss die Gesellschaft. Verantwortung hat aber der Täter.

Ganz schlimm ist der Reflex, den Täter zum Opfer zu machen. Er musste so handeln weil.....Und ist jetzt ein Märtyrer. Dazu zählen dann Verschwörungstheorien. Ganz gefährlich, weil die Menschen, die so denken, nicht mehr für rationale Erklärungen zugänglich sind.

Lobo hat im Netz die Reaktionen analysiert. Ich finde das sehr interessant. Weil wir ja leider immer wieder gezwungen werden,, uns mit dieser Thematik auseinander zu setzen. Und es stimmt, dass die Reaktionen auf solche Taten immer haargenau gleich ablaufen. Die einen sind wütend, die anderen versuchen zu relativieren, die anderen versuchen Ursachen zu analysieren. Oft gibt es dann ja auch Streit.


Letztendlich sind wir alle relativ hilflos und versuchen auf unsere Art damit umzugehen.

Hilfreich ist natürlich immer, zu versuchen sich nicht in irgendetwas hinein zu steigern. Aber das ist oft nicht leicht.

Es ist einfach schlimm und sinnlos und niemand kann damit wirklich umgehen. Aber wir müssen.

Liebe Grüße

 
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