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Geschrieben von _vivi_, 12. SSW am 05.12.2021, 11:26 Uhr

Schlechte Reaktion des Chefs auf SS

Guten Morgen zusammen,
eigentlich bin ich eher eine stille Mitleserin, aber jetzt wollte ich mir doch mal gerne eure Meinungen und Ratschläge einholen. Tut mir jetzt schon leid, dass der Post etwas länger werden wird
Ich bin aktuell in der 12. SSW und habe vergangene Woche meinem Chef von der Schwangerschaft berichtet. Vorweg sollte ich noch erwähnen, dass ich die letzten 5 Wochen krankgeschrieben war, da ich einen Hörsturz hatte mit kompletter Taubheit auf der einen Seite. Auslöser war sehr wahrscheinlich meine Arbeit weil ich vieeeel zu viel Stress hatte und Überstunden ohne Ende gemacht habe und überhaupt kein Land mehr in Sicht war und von meinem Chef auch ziemlich unter Druck gesetzt wurde.
Da es wieder etwas besser ist, wollte ich ab morgen wieder anfangen zu arbeiten und mit meinem Chef ein Gespräch führen, dass das Arbeitspensum vielleicht etwas geringer ausfallen sollte und ich nicht wieder so viel Stress haben möchte (- leider keinerlei Einsicht von ihm). In dem Zuge habe ich ihm dann von der SS erzählt, die erste Reaktion war erstmal, dass das ja ziemlicher Mist für ihn ist. "Diese Schwangeren" sind sowieso überhaupt nicht belastbar, machen nur Probleme, und fallen dauernd aus. Ich habe ihm extra gesagt, dass ich gerne bis Beginn MuSchu weiter arbeiten möchte, solange alles nach MuSchuG abläuft. Darauf hin kam, dass er die Abteilung meinetwegen jetzt dicht machen muss und alle Montag ihre Kündigung abholen können, dass er das so nicht mehr stemmen kann und dass es meine Schuld ist, wenn jetzt alle arbeitslos werden (ich bin die Projektleiterin, aber auch das kann meiner Meinung nach ersetzt werden). Er wollte anschließend, dass "wenn ich die Gehälter und Jobs der Kollegen wenigstens kurzfristig retten will", ich mich weiter krank schreiben lassen soll, da bald die 6 Wochen erreicht wären und er somit keinerlei Kosten mehr für mich trägt, da ich dann nur noch Krankengeld beziehen würde und entsprechend aber auch weniger Gehalt bekäme. Es kam danach noch, dass er dachte meine Familienplanung sei für wann anders geplant (er hat es mich damals unverschämterweise im Vorstellungsgespräch gefragt) und dass er mehr von mir erwartet hätte und mich für verantwortungsvoller und klüger gehalten hätte. Auf meinen Vorschlag, das Gespräch lieber auf nächste Woche zu vertagen, wenn sich die Gemüter etwas beruhigt haben, sagte er lediglich, dass ich dann ja immernoch schwanger sei und das an dem Problem nichts ändert.

Ich war so verdattert von so einer negativen Reaktion, dass ich einfach nur vor ihm saß und geweint habe und mich überhaupt nicht mehr äußern konnte. Ich bin dann auch relativ zügig gegangen, weil er mit seinen negativen Kommentaren garnicht mehr aufhörte und es ihn auch nicht störte, dass ich da wie ein Haufen Elend saß.

Jetzt würde mich mal interessieren, wie ihr vorgehen würdet? Die Situation belastet mich extrem. Ich schlafe schlecht, habe Alpträume und kriege Bauchschmerzen wenn ich auch nur daran denke, ihn überhaupt wieder zusehen. Wenn ich weiter arbeiten würde, muss ich zwangsweise mit ihm zusammenarbeiten und auch viele Stunden gemeinsam im Auto / bei Vorträgen / entsprechenden Meetings und Vorbereitungen verbringen.
Mein Mann ist auf 180 und sagt, ich soll das mit meinem FA besprechen und der soll mir ein Beschäftigungsverbot ausstellen. Aber kriegt man das überhaupt wegen "sowas"? Weiter krankschreiben lassen wäre nicht so clever, da ich ja bereit gewesen wäre für meine 100 % Gehalt auch entsprechend wieder zu arbeiten und ich nicht freiwillig auf 40 % meines Gehalts verzichten sollte.
Was denkt ihr dazu?

Ich wünsche euch allen einen schönen 2. Advent und eine schöne Kugelzeit

 
14 Antworten:

Re: Schlechte Reaktion des Chefs auf SS

Antwort von majalino, 11. SSW am 05.12.2021, 12:19 Uhr

Hallo Vivi,

ogott, bei so einer Reaktion überlegt man ja, ob man den Chef nicht irgendwo anzeigen kann. Das geht gar nicht!!!

Der FA kann ein BV nur in absoluten Ausnahmesituationen erteilen, weil das eigentlich immer Sache des AG ist, der die Gefährdung am Arbeitsplatz ja prüfen und dokumentieren muss. Ein Arzt erteilt das BV nur aus medizinischen Gründen. Meiner sagte mir zB: Wenn du starken Bluthochdruck hast, kann ich für 2 Wochen ein BV erteilen. Wenn sich die Werte in der Zeit bessern, musst du dann wieder arbeiten gehen. Werden die Werte mit Arbeitsaufnahme direkt wieder schlechter, gehe ich als Arzt davon aus, dass es am Job liegt, und schicke dich komplett ins BV.
Aber viele FA stellen sich leider auch quer, wenn's ums BV geht und schreiben lieber ein paar Wochen krank.
Das wäre für dich keine gute Lösung wg. des geringeren Gehalts, und du willst ja eigentlich auch arbeiten (ich lese raus, dass nicht die Tätigkeit sondern nur der Chef das Problem ist).

Wenn dein Chef ernsthaft denkt, dass er sofort die ganze Abteilung kündigen "muss", weil die Leitung in 5 Monaten nicht mehr da ist, dann ist er ein unfähiger Vollidiot.
Was würde er denn machen, wenn die Projektleitung männlich ist und ihm mit den gesetzlichen 3 Monaten Frist ne Kündigung reinreicht (durch Urlaub+Überstunden wär der ja dann ws sogar innerhalb von 2 Monaten effektiv weg)?
Das ist doch absoluter Schwachsinn, ohne Team kann er ja auch keinen Auftrag stemmen.
Personalpolitik ist SEIN Problem. Muss er halt jetzt die Stelle direkt ausschreiben. Er hätte ja schon während deiner stressbedingten Tinnitus-Geschichte überlegen können, ob er die Aufgabenlast im Team nicht anders verteilt / jemand einstellt, um sowas zu vermeiden.
Wenn er insgeheim das Team sowieso auflösen will und ernsthaft Kündigungen rausreicht, dann lass dich bloß nicht als Sündenbock hinstellen und sag deinen Kollegen, dass der Chef sich weigert, eine neue Leitung zu suchen.

Dich darf er übrigens nicht kündigen. Auch in der Elternzeit nicht (da würde ich auf jeden Fall 2 Jahre anmelden und in der Zeit nach einem neuen AG suchen).
Für alle notwendigen Untersuchungen in der SS muss er dir (auch während der Arbeitszeit & bezahlt) Zeit einräumen. Mehr als 8,5 Std / Tag darfst du grundsätzlich nicht machen und am Wochenende auch nicht arbeiten.

Ich habe leider keine wirkliche Lösung für dich ... denn jetzt weiter täglich mit ihm zu tun zu haben, ist natürlich ein Horror.

Dein FA kann mit dir zumindest die Möglichkeiten wg. BV durchgehen.
Vielleicht fragst du hier im Expertenforum auch mal die Rechtsberatung?
Evtl. greifen wg. Corona auch besondere Regelungen. Du solltest ja so wenig Kundenkontakt wie möglich haben, am besten Homeoffice, wenn es geht.

Gibt es neben dem Chef eine Personalabteilung, an die du dich wenden kannst?

Lass dir soviel wie möglich vom Chef schriftlich geben. Er muss eine grundsätzliche Gefährdungsbeurteilung nach MuSchG vorliegen haben und die nochmal individuell auf deine Situation anpassen, inkl. Entscheidung wg. BV / teilweise BV. Das muss dokumentiert, mit dir besprochen und von dir unterschrieben werden. Schau mal nach Vorlagen im Netz. Er ist verpflichtet, die SS bei der Gewerbeaufsicht anzumelden.
Wenn er das alles nicht tut, zeig ihn bei der Aufsicht an.

Es tut mir sehr leid, dass du in dieser Situation steckst, wegen so einem A****. Sorry, bei so was platzt mir der Kragen. Fühl dich gedrückt.

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Re: Schlechte Reaktion des Chefs auf SS

Antwort von Romy1990, 11. SSW am 05.12.2021, 13:35 Uhr

Ich kann mich da Majalino nur anschließen.
Das ist eine absolute Frechheit. Er hätte dich auch beim Einstellungsgespräch schon nicht nach deiner Familienplanung fragen dürfen.
Alles andere was mir dazu einfällt hat Majalino schon geschrieben.
Leider habe ich keine Tipps für dich, kündigen bringt dich ja auch nicht weiter dann verdienst du ja gar nicht mehr.
Ich weiß leider nicht was du da arbeitsrechtlich noch für Möglichkeiten hast. Aber das er dich so angreift ist definitv nicht rechtens. Wenn es eine Personalabteilung oder einen Betriebsrat gibt würde ich den einschalten.

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Re: Schlechte Reaktion des Chefs auf SS

Antwort von Rahme284, 14. SSW am 05.12.2021, 14:15 Uhr

Ich kriege nen Fön!

Du hast da ein astreinen manipulativen Narzissten als Chef. Dir die Schuld in die Schuhe schieben wollen und moralisch verantwortlich machen wollen - das geht gar nicht. Diese Aussagen sind der größte Humbug, den ich seit langem von einem Chef gehört habe.

Meine Vorrednerin hat gute praktische Tipps gegeben. Daran würde ich mich halten.
Zudem: keine Angst vor dem (Schimpfwort hier einfügen), er kann dir nichts. Zeig Selbstbewusstsein, Gib ihm Paroli und lass dich nicht unterbuttern! Wir Frauen neigen dazu leider zu schnell vor Vorgesetzten den Schwanz einzuziehen aber sowas muss sich niemand anhören müssen.

Es ist leider nun schwer arbeitstechnisch mit ihm weiter konfrontiert zu sein...für mich wäre eine Kündigung sobald deine Eltern Zeit vorbei ist glasklar.
Nutz die Zeit, hol alles mit was du kannst und suche dir währenddessen eine neue Arbeit.
Auf Dauer kann man bei so einem eh nicht weiterarbeiten.

Und auch wenn es schwer fällt, nicht vor ihm weinen. Schütze dich selbst, da er deine Schwächen ausnutzt. Von ihm kannst du keine Unterstützung erwarten

Ich wünsche dir von Herzen dass sich alles schnell in deinem Sinne klärt und du eine bessere Arbeit mit anständigen Mitarbeitern/Vorgesetzten findest.

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Re: Schlechte Reaktion des Chefs auf SS

Antwort von Netti2020 am 05.12.2021, 14:25 Uhr

Boah krass… da fragt man sich doch immer wieder, was für Menschen in Führungspositionen stecken. Also da fehlen mir echt die Worte.

Also wie du sicher selbst weißt, bist du sicher nicht dafür verantwortlich wenn nun Kollegen gekündigt werden. Was für ein Bullshit. Würde mich auch wundern, wenn so was arbeitsrechtlich durchgeht. Also eine ganze Abteilung entlassen, weil die Leitung schwanger ist echt schon lachhaft!

Ansonsten kann ich dir aus meiner letzten SS nur berichten, dass es wirklich nicht leicht ist, ein BV vom FA zu bekommen. Ich war risikoschwanger, hatte eine Fehlgeburt in der 14. Woche hinter mir und ebenso einen Chef, den es nicht interessiert hat, ob ich schwanger bin oder nicht. Hatte dann ständig einen harten Bauch und war psychisch ziemlich belastet. Aber meine FÄ sagte nur immer, ich solle das Gespräch mit meinem Chef suchen. Sie kann mich nicht freistellen. Das wäre neue Mode. Sie würde täglich solche Gespräche führen und wenn sie eine SS ins BV schickt, dann bekommt sie Anrufe und muss sich dafür rechtfertigen. Ende vom Lied war dann, dass ich in der 28. Woche mit vorzeitigen Wehen im KKH gelandet bin und erst danach hat sie mich die paar Wochen bis MuSchu noch krankgeschrieben. Aber das ist meine Geschichte und muss nicht deine sein. Ich würde Offen mit deinem FA sprechen. Auch was dein Chef dir dreistes vorgeschlagen hat und ihn fragen, wie du damit umgehen sollst und ob er dir helfen kann, ohne dass du finanziell darunter leiden musst.

Ansonsten würde ich noch zum Betriebsrat gehen, falls ihr einen habt. Die sind für solche Dinge da. Aber wenn ihr ne kleine Firma seid, gibt es keinen und dann hilft dir das auch reichlich wenig. Vielleicht kann dir eine schwangeren Beratungsstelle noch einen Tipp geben!?

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und hoffe, dass du das ganze Thema nicht zu nah an dich ranlässt

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Re: Schlechte Reaktion des Chefs auf SS

Antwort von majalino, 11. SSW am 05.12.2021, 14:47 Uhr

Netti,
oh stimmt, guter Punkt, das hatte ich noch ganz vergessen. Bei einer Kündigung der ganzen Abteilung unter diesem Vorwand könnten die Kollegen alle Klage vorm Arbeitsgericht einreichen - gegen den Chef :-)

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Re: Schlechte Reaktion des Chefs auf SS

Antwort von Cuci am 05.12.2021, 15:00 Uhr

Dass du an der ganzen Misere keine schuld trägst, wurde hier ja schon mehrfach geschrieben.

Und auf gar keinen Fall würde ich nun deinem Chef zu liebe, so wie er es gerne hätte, ins Krankengeld fallen, denn dann kriegst du nicht nur jetzt weniger Lohn, das wirkt sich auch später auf dein Elterngeld aus!

Wenn er dich unbedingt aus den Kosten raus haben will, dann soll ER dich ins Beschäftigungsverbot schicken, dann zahlt nämlich die Krankenkasse dein Gehalt. Du kriegst es zwar von ihm, das kann er sich aber wieder holen.

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Re: Schlechte Reaktion des Chefs auf SS

Antwort von _vivi_, 12. SSW am 05.12.2021, 15:11 Uhr

Hallo nochmal,
erstmal vielen Dank für euren ganzen Zuspruch. Es ist doch gut zu wissen, dass ich das nicht selber nur so sehe sondern auch ihr so denkt, dass ich da ein Prachtexemplar als Chef habe.
Leider sind wir ein relativ kleines Unternehmen und haben weder Betriebsrat noch Betriebsarzt.
Ihm den Gefallen mit dem Krankengeld tun will ich tatsächlich auch absolut nicht, zumal ja, wie festgestellt, sich das auch negativ auf mein Elterngeld dann auswirken würde.
Dass ich nach der Elternzeit kündigen werde ist auch glasklar, nur muss ich eben die Zeit bis dahin noch irgendwie überbrücken. Mit dem Beschäftigungsverbot habe ich mir fast schon gedacht, dass es schwer ist das zu bekommen, da es sicherlich auch gerne mal ausgenutzt werden kann, ich hoffe mein FA findet morgen Zeit für mich und kann mich zumindest auch beraten was ich machen sollte. Ich muss meinem Chef ja auch morgen Bescheid geben, ob ich "krank" bin, bzw ob ich der Arbeit weiter fern bleibe. Dass er mich ins BV schicken könnte, wäre wohl das beste, aber wie ich ihn kenne würde er das dann auch nicht machen.
Ach manno, die SS lief bisher so schön und jetzt kommt so ein Honk daher und stresst mich so sehr.
Noch mal vielen Dank euch allen!

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nene, BV ist für NOTFÄLLE

Antwort von mellomania am 05.12.2021, 15:14 Uhr

sorry, bei allem was da läuft. der Arzt ist raus, DARF kein BV ausstellen weil es keinen mediziischen Grund gibt und sorry, der AG darf das BV nur ausstellen, wenn die gefährdungsbeurteilung ergibt, dass der ARbeitsplatz nicht sicher ist und keine ersatztätigkeiten da sind oder geschaffen werden können. rate ihr doch bitte nicht so einen mist, dass der chef aus kostengründen ein bv ausstellt! das kann gewaltig schief gehen und SIE SELBER zahlt den dann zu unrecht erhaltenen lohn zurück! sie soll sich an die aufsichtsbehörde wenden. aber bv ist kein wunschkonzert, das irgendeiner zahlt, nämlich wir alle von den steuern. nene, das muss richtig laufen. am ende ist sie die dumme wenn die krankenkasse das prüft. bitte keine straftaten raten :-)

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Re: Schlechte Reaktion des Chefs auf SS

Antwort von _vivi_, 12. SSW am 05.12.2021, 15:14 Uhr

Oh irgendwie ist meine Antwort wieder ganz oben gelandet hm.. bin noch etwas überfordert mit dem schreiben im Forum
Ich hoffe, ihr könnt sie trotzdem sehen!

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Re: Schlechte Reaktion des Chefs auf SS

Antwort von Cuci am 05.12.2021, 17:16 Uhr

Naja mit dem psychischen Stress lässt sich aber auch was machen. Der FA kann ein befristetes Beschäftigungsverbot ausstellen mit Begründung. Die psychischen Aspekte der Reaktion des Chefs reichen dafür allemal! Und dann ist auch die Aufsichtsbehörde (oder wer auch immer!) alamiert.

Der Chef kann schließlich nicht machen, was er will!!

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Re: Schlechte Reaktion des Chefs auf SS

Antwort von May.Baby am 06.12.2021, 0:07 Uhr

Hi, ich wuerde Dir auf jeden Fall raten jedes Gespraech mit Deinem Chef - insb diese unverschaemten Aussagen - gut zu dokumentieren. Auch wenn ihr keinen Betriebsrat habt, kann es sofern Du doch noch HR / Seinen Chef / die Unternehmensleitung / ein Arbeitsgericht einschalten solltest, nur hilfreich sein die entsprechende Dokumentation verfügbar zu haben.

Denn diese Aussagen gehen natürlich überhaupt nicht in Ordnung und kein Unternehmen möchte sich so repräsentiert sehen!

In meiner letzten Schwangerschaft habe ich mich ebenfalls extrem über meinen Chef geärgert. Wenn ich wieder in solch einer Situation wäre würde ich versuchen mich emotional mehr zu distanzieren, denn letztlich kann man die Person nicht ändern und ab MuSchu ist es tatsächlich „aus den Augen aus dem Sinn“

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Re: Schlechte Reaktion des Chefs auf SS

Antwort von Mendel, 13. SSW am 06.12.2021, 8:25 Uhr

Hallo du arme,
Es haben sich hier ja schon einige über den Idioten von Chef Luft gemacht.
Ich würde mal behaupten, dass er niemanden entlassen wird, und dass er in dieser Situation nur große Sprüche klopfen wollte weil er sich über die Nachricht geärgert hat. Und selbst wenn doch, hast du keinerlei Anteil daran.
Wenn Du zusammen mit dem Frauenarzt keine Lösung findest, dann wird dir wirklich nur bleiben, die Situation für dich erträglich zu machen. Heißt, noch mal deinem Chef klarmachen, dass er für die Einhaltung des MuSchuG verantwortlich ist und ob er denn auch wirklich alle darin enthaltenen Maßnahmen einhalten kann. Andererseits kannst du ihn anzeigen und ihm drohen Bußgeld oder Straftatsbestand.
Vielleicht überzeugt ihn auch das dazu, seine Gefährdungsbeurteilung noch mal zu überdenken und dich eventuell ins BV zu schicken.

Ansonsten würde ich ihm anbieten, dass du eventuell aus dem Homeoffice arbeiten kannst, da du mit ihm dauerhaft unter diesen Umständen nicht mehr zusammen arbeiten möchtest und das deiner mentalen Gesundheit schadet.

Wenn das alles nichts bringt, kann man sich immer noch stückweise mit immer unterschiedlichen Gründen krankschreiben lassen, ohne dass man ins Krankengeld fällt, ist zwar umständlich und auch nicht der beste Weg, aber vielleicht die letzte Möglichkeit.

Auf jeden Fall, lass dich bitte von ihm nicht unterkriegen. Er ist hier auf jeden Fall im Unrecht und muss das auch spüren.
Ich hatte auch mal eine Diskussion mit meinem Chef, in der ich ihm klar gemacht habe, dass ich so nicht mit mir reden lasse. Danach ist er auf einmal aufgewacht.

Berichte auf jeden Fall mal, was der Arzt gesagt hat.

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Re: nene, BV ist für NOTFÄLLE

Antwort von Netti2020 am 06.12.2021, 11:42 Uhr

@mellomania:
Mag ja sein, dass du hier die moralisch richtige Denkweise aufzeigst. Aber ich finde nicht, dass man sich bei einem Chef, der seine Schwangere MA auffordert sich krankschreiben zu lassen und selbst finanzielle Einbußen damit hinnimmt (die sich über Jahre erstrecken können, wenn man zb direkt kind 2 hinterher bekommt), selbst nach Recht und Ordnung handeln muss. Das was der Chef hier getan hat, ist Psychoterror und sowas darf es niemals geben und erst Recht nicht in der Schwangerschaft! Leider passiert das alles viel zu häufig und das sollte man verdammt nochmal nicht einfach hinnehmen. Wie soll denn hier eine weitere Zusammenarbeit laufen!? Ohne dass die Arbeitnehmerin darunter leidet. Der Chef wird ein Eisklotz sein und das an sich abprallen lassen, aber gerade wenn hier schon Tränen geflossen sind, ist das ein Zeichen, dass die MA es nicht gut wegsteckt und sowas ist niemals gut für eine Schwangerschaft. Ich hab es selbst erlebt und hätte fast eine Frühgeburt erlitten. Als ich danach krankgeschrieben wurde, hörten auch die vorzeitigen Wehen wieder auf. Gerade in der SS ist man als Frau sehr sensibel und kann manches vielleicht nicht so easy wegstecken. Unsere Steuern werden für ganz andere Dinge verschwendet!

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Re: Schlechte Reaktion des Chefs auf SS

Antwort von _vivi_, 12. SSW am 07.12.2021, 9:33 Uhr

Guten Morgen
noch mal vielen Dank für die ganzen Ratschläge. Anfangs war ich über die Reaktion meines Chefs einfach nur entsetzt, traurig und enttäuscht, das ging dann aber gott sei dank über in wahnsinnige Wut. Also habe ich beschlossen, gestern einfach kacken dreist pünktlich im Büro aufzutauchen und ganz normal zu arbeiten. Die Gesichtszüge meines Chefs waren gold wert. Zu sehen, dass ich nicht kusche sondern mich gegen aufstemme war eine gute Entscheidung. auf seine Frage was ich denn da zu suchen habe, habe ich einfach nur mit den Schultern gezuckt und "na arbeiten" gesagt. Ich habe ja an das gute im Menschen geglaubt und gehofft, dass er vielleicht etwas Einsicht zeigt und ein Gespräch sucht, aber nein. Ich war Luft und werde komplett ignoriert
Eben habe ich mit meinem FA gesprochen, die können mir nur aus gesundheitlichen Gründen ein BV ausstellen, und das geht in dem Fall nicht, da ich mich sonst ja gut fühle und das Baby nicht in Gefahr ist. Das einzige was sie machen können, ist mir ein vorläufiges BV auszusprechen und meinem Chef den Ball zurück zu spielen, dass er sich damit auseinander setzen muss. Wobei ich mal bezweifle, dass es lange dauern würde, weil ich einen Büro Job habe und da alles entsprechend MuSchuG zu machen, ist ja nicht so aufwendig. Der FA sagt auch, wenn mein Arbeitgeber nicht will, dass ich arbeite / bzw. er trotzdem das Geld dafür bekommt, muss er mir das BV aussprechen. Aber dafür müsste er ja erstmal überhaupt mit mir reden
Mal schauen wie es weiter geht, ansonsten probiere ich, es nicht all zu nah an mich ranzulassen und jetzt eben "Dienst nach Vorschrift" zu machen und bis zum Mutterschutz die Backen zusammen kneifen.
Viele Grüße und einen guten Start in die Woche!

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