Oktober 2020 Mamis

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Geschrieben von Leymari am 24.04.2020, 10:52 Uhr

Horrorerlebnis durch Rückenprobleme

Vorsichtig! Sehr langer Beitrag

Hallo ihr Lieben ich muss mal mein Horror Erlebnis loswerden!

Ich bin in der 17. SSW und das erste Mal schwanger. Ich bin 33 Jahre alt und wurde als Risikoschwangerschaft eingestuft aufgrund meiner Vorerkrankungen. Ich habe Fibromyalgie das gehört zum Weichteilrheumatismus und dadurch schon viele kranke Gelenke und Muskeln unter anderem auch mehrere Bandscheibenvorfälle. Außerdem habe ich Faktor V also eine genetisch erhöhte Neigung zu Thrombosen Bildung und hatte auch mal eine tiefe Beinvenenthrombose gehabt weswegen ich nun in der gesamten Schwangerschaft Strümpfe tragen sollte die ich aber hasse aber zumindestens jeden Tag Blutverdünner Spritze.

Seit Beginn Schwangerschaft habe ich starke Rückenschmerzen mit den ich aber irgendwie immer gut klargekommen bin.

Dienstag nachts gegen 4 Uhr morgens habe ich mich dann im Bett umgedreht und einen stechenden Schmerz hinter dem rechten Schulterblatt gehabt. Es war wie ein plötzlicher Messerangriff. Bei jedem Atemzug hat es gestochen und ich bekam nicht mehr richtig Luft und konnte meinen Kopf und meine Arme nicht mehr bewegen.

Mein Partner und ich standen beide unter Schock und waren völlig hilflos. Ich schrie nur noch und weinte. Ich habe schon viele Dinge in meinem Leben erlebt wie z.b. die Rücken OP, die tiefe Beinvenenthrombose, und mehrere Hexenschüsse im unteren Rückenbereich. Aber noch nie war es so dass ich vor Schmerzen nicht mehr atmen konnte und keine ruhige Position fand in der ich schmerzfrei sein konnte.

Ich hatte dann am Mittwoch zufälligerweise um 8 Uhr morgens eh einen regulären Frauenarzttermin. Ich wusste dass um 7 Uhr morgens der Wecker hierfür klingeln würde. Die Zeit von 4 Uhr bis 7 Uhr morgens war für mich ein Albtraum und die Gedanken an diese Momente lassen mich bis jetzt nicht mehr los. Auch die schmerzvollen Schreie die ich in diesem Moment von mir gegeben habe, habe ich noch nie von mir gehört und ich fühlte mich so hilflos es war einfach schrecklich.

Um kurz vor 8 Uhr stand ich dann weinend vor der Sprechstundenhilfe die dennoch sagte ich sollte im Wartezimmer warten. Ich saß eine Stunde Schmerz stöhnend und weinend im Wartezimmer, alle starrten mich an.

Bei der Frauenärztin konnte ich meinem regulären Termin nicht wahrnehmen. Wir hatten auf ein Outing gehofft und ich hatte noch viele Fragen. Sie schaute sich kurz das Kind an, sagte es sei alles in Ordnung und nun müssten wir uns um mich kümmern. Ich sollte sofort mit Verdacht auf Lungenembolie in die Notaufnahme eines Krankenhauses.

Mit schrecklichen Schmerzen, weinend und voller Angst machten ich und mein Partner uns dann auf dem Weg zur Notaufnahme. Meinen Partner haben sie nicht reingelassen. Nachdem ich dann etliche Kontrollen passieren musste und lange warten musste kam ich endlich zur Notaufnahme rein. Dort wurden alle möglichen Tests und Untersuchungen gemacht. Zum ersten Mal hatte ich Hoffnung weil sich nun endlich jemand um mich kümmerte. Und dann auf einmal hieß es ich müsste auf die Blutergebnisse warten und man ließ mich dort in der Notaufnahme auf einer Pritsche liegen. Ich konnte vor Schmerzen alleine nicht aufstehen und musste ganz laut nach Hilfe schreien als ich mal zur Toilette musste es war einfach nur schrecklich. Ich konnte auch nicht frühstücken oder trinken und lag dort dann mehrere Stunden völlig hilflos und allein.

Ich bekam mit wie andere patienten in der not aufnahme auf Coronavirus getestet gewurden oder mit Fieber und husten eingewiesen wurden. Durch meine Schmerzen konnte ich keine Hygienemaßnahmen einhalten und habe mir ständig durch das Weinen ins Gesicht gefasst. Ich habe mehrmals gebettelt dass ich es nicht mehr aushalte und nach Hause möchte.

Dann kam endlich die erlösende Nachricht, keine Lungenembolie! Darüber war ich natürlich froh und trotzdem hatte ich diesen Schmerz durch den ich nicht atmen konnte. Das Krankenhaus schickte mich nach Hause und nun versuchte ich per Telefon die Frauenärztin nach einer Verordnung für Physiotherapie an zu betteln. Das war noch mal ein Hick Hack bis ich diese bekam und glücklicherweise noch am selben Tag um 18 Uhr einen Termin bei einem Physiotherapeuten.

Ich danke dieser Physiotherapeutin die durch ihre zauber Technik geschafft hat dass ich nun endlich wieder schmerzfrei atmen konnte und danach dann zu Hause mit viel Mühe auch endlich eine schmerzfreie Sitzposition und Liegeposition fand.

Nun habe ich noch weitere fünf Physiotherapie Termine. Bei jeder Bewegung habe ich schreckliche Angst dass mir sowas noch mal passieren könnte. Ich habe am ganzen Körper Schmerzen und bin mit den Nerven völlig am Ende. Ich kann mich nicht richtig bewegen und fühle mich wie überfahren.

Ich weiß dass die Hauptsache ist dass es dem Baby gut geht und ich keine Lungenembolie habe aber ich bin fix und fertig das war ein sehr traumatisches Erlebnis. Nun hoffe ich dass sich der Stress nicht negativ auf die Schwangerschaft ausgewirkt hat und ich bald wieder fit genug bin und wieder auf die Beine zu kommen und mit Physiotherapie dafür zu sorgen dass sowas nicht noch mal passiert nur gerade fühle ich mich einfach völlig erschlagen und habe Angst dass ich mich mit Corona angesteckt haben könnte.

 
6 Antworten:

Re: Horrorerlebnis durch Rückenprobleme

Antwort von rgb am 24.04.2020, 13:06 Uhr

Meine liebe, das tur mir so leid, dass du sowas hattest! Ich kann mir nur vorstellen wie hilflos und zermürbend das alles war!

Weisst du, das mag schon die hauptsache sein, dass es dem baby gut geht und man scheinbar manchmal einiges einstecken muss aber es ist auch ein sehr grosser preis für einen selber.

Ich hatte gestern meinen Termin wegen der Thrombose Prophylaxe. Konnte dann gleich meine fragmin spritzen abholen. Ich wusste ja, dass das kommt. Ich wusste wie schlecht es mir damit in der letzten schwangerschaft ging und ich weiss wofür ich es mache. Trotzdem konnte ich als ich alleine war einen moment lang nicht aufhören zu weinen. Bin noch jetzt den tränen nahe. Das mag ich gerne machen für meine Gesundheit und die des kindes aber auf die leichte schulter nehmen kann ich es nicht. Ich versuche herauszufinden was mich dermassen beschäftigt an dieser Situation aber bisher weiss ich nur, dass es mich sehr belastet.
Deine Gesundheit ist auch eine Belastung und nun die angst, dass sowas wieder passiert. Aber konzentriere dich da lieber auf dich. Mein Junge ist so ein sonnenschein und richtig fröhlich trotz der starken psychischen belastung und dem schlechten gemütszustand während seiner Schwangerschaft.

Die fibromyalgie hat mich auch etwas das Vertrauen in meinen Körper verlieren lassen. Als hätte er mich im stich gelassen. Plötzlich kann ich so viele Dinge nicht mehr machen die noch vor einem jahr alltag waren. Ich habe etwas wichtiges verloren, ein grosses stück Freiheit hat mir mein körper weggenommen und damit muss ich jetzt leben. Meine arbeit hst er mit weggenommen.
Mir hilft es sehr wenn ich das gefühl habe, die kontrolle wieder zu übernehmen. Mit dem Fitnesstraining, pilates, dehnübungen was auch immer, mache ich etwas von mir aus das manchmal schmerzahft ist aber am ende mir ein gutes gefühl gibt.
Du gehst nun zur Physiotherapie und das ist deine kontrolle. Wenn du die übungen Zuhause machst und bestimmst wie das läuft kannst du dich da wieder aus der angst befreien. Es ist möglich, dass so etwas nochmal kommt aber dann wirst du wissen wie du reagieren wirst. Es ist nicht mehr das erste mal.

(Oh weh ich bin etwas abgelenkt und hoffe was ich da schriebe ergibt einen sinn )

Du wirst das überstehen wie du die anderen dinge auch überstanden hast. Ich wünsche dir ganz gute besserung und viel kraft!
Setze dich mit der angst auseinander und scheue si nicht sondern nutze deine stärken um sie in den griff zu kriegen

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Re: Horrorerlebnis durch Rückenprobleme

Antwort von Leymari am 24.04.2020, 13:25 Uhr

Vielen lieben Dank für deine Nachricht das hat mir viel Kraft gegeben!

Das mit der Fibromyalgie hast du genau richtig beschrieben, es ist manchmal wie als wenn man gefangen im eigenen Körper wäre

Aber ja wir können uns ein bisschen macht zurückholen indem wir und wenn es auch hart ist das tun was wir nunmal können.

Für mich ist es auch jedes Mal eine Überwindung mich zu spritzen, aber es ist nun mal so wichtig und gibt mir dann auch die Sicherheit im Alltag dass ich mir zumindestens nicht um eine Thrombose oder sonstwas Gedanken machen muss.

Ich wünsche auch dir viel Kraft!

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Re: Horrorerlebnis durch Rückenprobleme

Antwort von rgb am 24.04.2020, 14:24 Uhr

Danke auch dir

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Re: Horrorerlebnis durch Rückenprobleme

Antwort von Ani.Me am 24.04.2020, 22:54 Uhr

Hallo Leymari,
erstmal schön, dass es dir besser geht. Ich weiß, dass es neugierig klingt und du musst auch meine fragen nicht beantworten. Würde mich aber über eine kurze Rückmeldung freuen.
Was war denn nun die Diagnose? Wenn es physiotherapeutisch behandelt werden kann wird es ja wahrscheinlich was muskuläres gewesen sein?
Hast du 4 Stunden zu Hause ausgeharrt obwohl du kaum atmen konntest? Warum hast du so lange gewartet? Gerade mit der Vorgeschichte einer Thrombose. Und auch bei der Ärztin, wenn du sagst, du kannst vor schmerzen nicht atmen (!) dann sagen die dir, warten Sie mal ne Stunde?
Hast du den ganzen Tag über nichts gegen Schmerzen genommen/bekommen?
Als du auf die blutergebnisse gewartet hast, hattest du da keine Klingel, dass du so schreien musstest?
Und hat diese Schmerzepisode einen Zusammenhang zur fibromyalgie? Rheuma für erwachsene ist bei mir lange her, aber so plötzliche akute Zustände fallen mir dazu nicht ein.
Versteh mich nicht falsch, ich möchte dich nicht ausquetschen oder dir gar vorwürfe machen, ich würde es nur gern verstehen, es klingt für mich als ob du dich mehr für dich einsetzen müsstest. Es ist leider nicht selten, dass die lauten, die Aufstand machen, gar nicht so schwer krank sind, die zurückhaltenden haben da Gefühl sie müssten tapfer sein...
Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass sich die Beschwerden schnell legen und du zur Ruhe kommst! Würde mich auch sehr freuen, wenn du demnächst kurz Rückmeldung gibst, ob es dir besser geht! Drücke dir die Daumen dafür!
Und - du bist wichtig, setz dich für dich ein! Ich kenne zahlreiche Beispiele, da haben Menschen wegen weitaus kleinerer Dinge Notärzte angefordert...

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Re: Horrorerlebnis durch Rückenprobleme

Antwort von Leymari am 25.04.2020, 11:13 Uhr

Hi klar beantworte ich deine Fragen gerne!

Also die abschließende Diagnose war wie eine Art Hexenschuss im Halswirbelsäulen Bereich und durch mein allergische Asthma eine belegte Lunge. Daher das Schwere Atmen und die Muskelverpannung hat nochmal auf die Lunge gedrückt.

Ich habe die 4 Stunden Zuhause ausgeharrt, weil ich von Anfang an gewusst habe es ist was muskuläres und nur ein physio kann mir helfen. Auf eine lungenembolie bin ich gar nicht gekommen und im Endeffekt war es ja zum Glück auch keine. Dass sie mich in die Notaufnahme geschickt haben war schon richtig denn da habe ich was zum Inhalieren bekommen und konnte dann besser atmen.
Aber letztendlich hat mir dann der Physio geholfen.

Dass die mich beim FA nochmal haben warten lassen war schrecklich und ich verstehe es auch nicht.

In der Notaufnahme gab es eine Klingel aber ich kam net ran. Ich lag auf der liege und konnte von alleine nicht hoch kommen.

Ich hatte n der Nacht direkt eine paracetamol genommen mehr habe ich mich nicht getraut.

Ja du hast vollkommen recht! Ich bin immer viel zu höflich und ängstlich. Bevor bei mir die Diagnose fibro festgestellt wurde war ich immer die überempfindliche und Schmerz anfällige. Und ich habe immer versucht Schmerzen nicht so stark auszudrücken weil es eh keiner mehr hören konnte.

Ich denke schon dass diese Attacke von der Fibro kam anders kann ich es mir nicht erklären. Und es muss irgendwas mit der Schwangerschaft zu tun haben denn ich hatte schon oft solche Schmerzattacken aber noch nie solche starken in diesem Ausmaß.

Wenn ich selbst auf die Lungenembolie gekommen wäre hätte ich sofort einen Krankenwagen gerufen. Wenn ich wüsste dass es in einer Notaufnahme oder in einem Krankenhaus einen Notfall Physiotherapeuten gäbe dann hätte ich auch sofort den Krankenwagen gerufen. Aber ich wusste dass ich an die Physio nur über eine Verordnung durch die Frauenärztin rankomme und ja beim nächsten Mal wenn es mir so schlecht geht werde ich die Sprechstundenhilfe dort deutlich klar machen dass ich sofort Hilfe brauche und nicht warten kann!

Puhhhh ich hoffe und bete sowas passiert nicht nochmal

Habe leider immer noch Schmerzen und bin bewegungseingeschränkt aber es ist auszuhalten

Danke für deine Aufmunterung und deine wichtigen Worte

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Re: Horrorerlebnis durch Rückenprobleme

Antwort von Ani.Me am 25.04.2020, 15:12 Uhr

Schön, dass du dich nochmal gemeldet hast. Da wird das Bild etwas klarer.
Bin ganz erleichtert, dass die Botschaft richtig angekommen ist. Es tut mir immer so leid, dieser Typ Patient, der Schmerzen und echtes Leid geduldig erträgt weil man höflich sein möchte und niemanden drängen möchte, kommt oft zu kurz.
Ich wünsch dir weiter gute Genesung! Halte durch!

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