Mai 2021 Mamis

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Geschrieben von Kokuznuz am 20.05.2021, 17:16 Uhr

Hausgeburtsbericht

Soo, Baby schläft gerade auf mir, da kann ich schnell berichten, bevor ich irgendwas vergesse:

Um 6:45 bin ich gestern von der ersten Wehe aufgewacht. Irgendwie war da schon klar, etwas ist anders. Bin hoch zur Toilette und siehe da, blutiger Ausfluss. Die ersten verschlafenen Wehen hatten den Muttermund also bereits angefangen zu öffnen.
Hab noch in Ruhe den Großen fertig gemacht und zur Schule geschickt, dann bin ich mit meinem Mann duschen. Die Wehen kamen so alle 5-6 Minuten und waren überhaupt nicht unangenehm, nur intensiver. Ich hab dann im Wohnzimmer Musik angemacht und mit jeder Wehe mein Becken kreisen gelassen, den Mund geöffnet und mich untenrum 'weich' werden lassen (ging besonders gut, indem ich leicht in die Knie gegangen bin).
Die Hebamme rief ich gegen 8:30 an, da ich wusste, dass es mitunter schnell gehen könnte.
Mein Mann deckte Sofa und Teppich mit Folie ab, ließ Wasser in den Pool und ich kreiste weiter entspannt durch das Wohnzimmer.
Gegen 09:30 kam dann die Hebamme mitsamt Studentin. Die übernahm direkt das Handy meines Mannes und begann, alles zu fotografieren. (Wir haben ca. 500 Bilder und sie sind wahnsinnig toll und intensiv)
Hebamme und Mann gingen nochmal alle Utensilien durch und schließlich wurde das Nabelschnurbändchen noch mit meiner Tochter mit Perlen verziert. Es war so schön, wie alle am Küchentisch saßen und bastelten und ich dabei sein, aber für mich sein konnte.
Um 10:30 ca. kam eine etwas längere Wehe nach der ich nochmal zur Toilette ging. Als ich wieder kam, merkte ich, dass meine Hebamme etwas unruhiger wurde und Vorbereitungen traf. Auf ihren Vorschlag hin stieg ich dann in den Pool.
Im Pool selber passierte erstmal eine Weile nicht mehr so viel. Die Abstände der Wehen wurden größer, die Wehen waren sehr gut auf 'a' zu veratmen und weil ich ja so entspannt war, kam meine Tochter auch noch eine Weile zum Plantschen mit hinein.
Irgendwann dachte ich, ich fühle mal, was sich unten so tut. Ich hatte gerade meinen halben Mittelfinger in mir, da konnte ich die Fruchtblase fühlen, die in die Vagina hineinragte. Das war absolut wahnsinnig. Ich war also schon ziemlich weit eröffnet, ohne mich wie bei den anderen Geburten übergeben zu haben, oder wirklich gelitten zu haben. Das hat mich komplett umgehauen.
Herztöne vom Baby waren immer super und die Hebamme kommentierte immer nur, wie gut Baby immer tiefer wanderte.
Es dauerte eine gute Weile, bis ich gegen 11:30 meine große Tochter aus dem Pool bat. Sie trocknet sich ab und zog sich dann in ihrem Zimmer an um da etwas zu spielen.
Dann merkte ich, wie sich etwas veränderte. Ich bat meinen Mann, mir richtig Druck aufs Kreuzbein zu geben und hielt mich auf allen Vieren im Wasser. Die erste Übergangswehe hatte es in sich, konnte ich aber noch gut verkraften. Dann erinnerte mich meine Hebamme daran, gleich das Pferdchen zu machen, sobald die Fruchtblase platzte.
Die zweite Übergangswehe baute so einen immensen Druck in meinem Becken auf, dass ich einfach nur über die Kraft staunen konnte. Als dann in der dritten Wehe endlich endlich die Fruchtblase platzte (die ich unten beinahe bis an meinen Vagina Eingang tasten konnte), war das die größte Erleichterung überhaupt (gibt es auch ein top Bild von haha).
In diesem Moment sauste mein kleines Mädchen tief in meine Vagina und ich bekam nahtlos Presswehen. Noch so eine Naturgewalt.
Obwohl ich sie langsam hinausgleiten lassen wollte, konnte ich den Presswehen nicht mehr nicht nachgeben. Mit der ersten presste ich ihren Kopf bis an den Damm. Mit der zweiten gebar ich mit einem Flutsch ihren kleinen Kopf in meine Hand. Dann war kurz Pause und ich merkte, wie erleichtert ich bereits war. Mit der dritten tauchte sie unter mir auf und ich konnte sie um 11:47 gut auffangen und selber aus dem Wasser auftauchen. Das war das beste Gefühl überhaupt. Niemand hatte mein Kind berührt, außer mir.
Danach war ich überwältigt. Die Plazenta kam keine 10 min später ebenfalls im Wasser und erst dann war zum ersten Mal etwas Blut im Pool zu sehen. Wir hatten eine Menge Käseschmiere drin, aber sonst war ich überrascht, wie sauber alles geblieben war.
Nach der Plazenta nabelten wir im Pool ab und mein Mann übernahm unsere Tochter. Er war absolut überwältigt und vergoss ein paar Tränchen.
Im Anschluss wurde gekuschelt, angelegt, die U1 gemacht und ich untersucht und versorgt. Bis auf eine Schürfung war aber alles tipitopi.
Und dann, ja dann gab's Mittagessen. Der aufgetaute Eintopf war das leckerste überhaupt.

Jetzt sind wir alle verliebt und happy und zehren von diesem tollen Erlebnis. Anlegen klappt bis dato auch prima.

Ich würde absolut jederzeit wieder eine Hausgeburt planen. Bis auf das Finale war es zu jedem Zeitpunkt einfach nur schön und entspannt.

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