Juli 2021 Mamis

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von TankGirl  am 08.09.2021, 15:20 Uhr

Besser spät als nie...

Hallöchen,

ich habe mich lange nicht gemeldet, es ging hier alles drunter und drüber

Erst hatten wir dank Anbieterwechsel Monate kein Internet und dann musste ich wegen beginnender Schwangerschaftsvergiftung in die Klinik.

Aber ganz nach dem Motto "am Ende wird alles gut" kam Baby Colin dann am. 24.06. um 17:26 Uhr mit 3180 g und 51 cm gesund und munter zur Welt und hält uns seither auf trapp.
Wegen der Vergiftung musste 2 Wochen vor ET eingeleitet werden und ich kann euch sagen, ich war mit den Nerven völlig am Ende. 2 Wochen gab es ein hin und her, weil meine Blutwerte nicht gut waren, Verdacht auf HELLP. Sofort in die Klinik, Montag bis donnerstag beobachten, wieder nach Hause... Montags zum Doc, Werte wieder schlechter, wieder in die Klinik. Zwischenzeitlich sahen meine Arme durch das ständige Blut zapfen schon aus wie bei einem Fixer und ich hatte richtig Angst, dass die irgendwann keine Stelle zum pieksen mehr finden (hab eh schlechte Venen).
Dienstag hieß es dann, ich kann Mittwoch wieder heim, wenn das Labor nicht schlechter wird. Ich war schon total angepisst, wegen dem hin und her... meine FÄ sagt unbedingt stationär und in der Klinik hieß es immer, nicht so schlimm, ich kann wieder gehen... und natürlich immer schön vorsorglich Zugang gelegt
Mittwochs morgens sagte die Ärztin dann bei der Visite, sie nehmen jetzt noch einmal Blut und dann kann ich nachher gehen und muss dann eben immer zur Kontrolle in die Klinik kommen (auch das hat mich total gestresst, weil es logistisch nicht so einfach gewesen wäre). Sie fragte, wie es mir geht und ich sagte, soweit gut, nur etwas unterschwellige Kopfschmerzen, aber das könne am Wetter liegen. Danach musste ich noch einmal zum CTG. Während ich da so lag, bekam ich plötzlich Herzrasen. Ich hab dann die Hebamme gerufen um Blutdruck zu messen, war aber normal, trotzdem hatte ich das Gefühl, mein Herz schlägt in meinem Kopf. Wisst Ihr, was ich meine?

Naja, jedenfalls kam dann gleich drauf die Ärztin und sagte mir, die Leberwerte seinen wieder schlechter geworden. Zwar immernoch nicht dramatisch, aber sie wollten jetzt kein Risiko mehr eingehen und würden gerne einleiten.
Ich habe das dann telefonisch mit meinem Mann besprochen, wir waren uns direkt einig, dass wir einverstanden sind. Wir wollten wohl beide einfach, dass das Zittern ein Ende hat und wir unseren kleinen Schatz endlich sicher in unseren Armen halten.

Es ging dann auch direkt los (11 Uhr) mit der ersten Dosis Tabletten, Nachmittags dann nochnmal und dann hat es auch schon direkt angeschlagen. Abends hatte ich starke Wehen, aber nicht regelmäßig. Ich habe dann Schmerzmittel für die Nacht bekommen, damit ich schlafen konnte. Nachts bin ich alle Stunde aufgewacht und musste zur Toilette, die Wehen habe ich gespürt, aber nicht schlimm. Morgens um 5 wieder aufgewacht, musste Pipi, da merke ich, wie es unter mir warm und nass wird.
Mein erster Gedanke war, geil, Fruchtblase geplatzt - schlage die Decke zurück - alles rot!
Sofort die Schwester gerufen, wurde dann direkt liegend in den Kreissaal gefahren, ich hatte solche Angst, dass sich die Plazenta gelöst hat. Hab nur noch geweint...
Dort wurde ich dann untersucht und es gab entwarnung, war nur der MuMu, der sich geöffnet hat. Das kann bei Einleitung wohl mal so stark bluten... hätte mir aber ja auch vorher mal einer sagen können...

Von da an hatte ich dann allerdings voll stoff Wehen alle 5 Minuten, später noch kürzer.
nach 6 Stunden war der MuMu dann soweit offen, dass mein Mann dazu kommen durfte.
Ich habe mich gegen Schmerzmittel entschieden, dafür aber für eine Wassergeburt.
Es war ein langer Kampf und ich dachte zwischenzeitlich, dass ich es nicht mehr schaffe. Ich habe gegen Ende so geweint, weil ich keine Kraft mehr hatte, und ich weiß bis heute nicht wo ich sie noch her geholt hab. Es lief einfach nichts so, wie es sollte. Die Fruchtblase musste geöffnet werden, der MuMu musste auch weggedrückt werden (und das sind mit Abstand die schlimmsten Schmerzen, die ich in meinem Leben jemals hatte).
Aber nach immerhin 12 1/2 Stunden hatte ich meinen kleinen Schatz endlich im Arm und war überglücklich.

Lustig fand ich, dass die Hebammen, die Ärzte und die Schwestern (ich hab ja in den 2 Wochen Aufenthalt fast alle kennengelernt) alle mitgefiebert haben, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird, weil das wohl nicht mehr so oft vorkommt, dass die Eltern sich überraschen lassen

Naja, is jetzt alles schon ne Weile her, aber irgendwie musste ich es doch noch loswerden.

Ich hoffe, euch geht es allen gut mit euren kleinen Mäusen.

LG Jessie-

 
6 Antworten:

Re: Besser spät als nie...

Antwort von Soso05 am 08.09.2021, 18:50 Uhr

Was für ein Abenteuer, da warst du ja wirklich sehr tapfer! Wie schön, dass alles gut ausgegangen ist, ich hoffe dein Kleiner gedeiht weiterhin prächtig :)

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Re: Besser spät als nie...

Antwort von Neolienchen am 08.09.2021, 22:47 Uhr

Kennst du den Spruch: "Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen..." ?

Bei Geburten ist es wohl so ähnlich. Jede ist individuell und einzigartig...

Alles Liebe für euch! Der Kleine Schatz dzmürfte hier der Älteste in der Runde sein.

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Re: Besser spät als nie...

Antwort von TankGirl am 09.09.2021, 8:23 Uhr

Danke euch.
So tapfer kam ich mir eigentlich gar nicht vor, im Gegenteil. Ich hab in den Wochen danach viel geweint und mir Vorwürfe gemacht, dass ich so viel gejammert hab und nicht souverän genug war. Habe mich auch oft gefragt, ob die Einleitung eine gute Idee war, weil man dem kleinen Prinzen doch angemerkt hat, dass er noch nicht soweit war. er war die erste Nacht unterzuckert und unterkühlt und wollte nicht trinken...
Aber andererseits hätte es natürlich auch schief gehen können, wenn ich abgewartet hätte und das wäre viel schlimmer.

Ja, jede Geburt ist anders, genau wie jeder Mensch anders ist. Ich habe 3 Kinder bekommen und keine Geburt war wie die andere.

Sicherlich ist er wohl einer der ältesten hier, aber ich fand es hier immer angenehm und würde gerne mit meinem Dann-doch-Juni-Baby hier bleiben, wenn ich darf

LG Jessie

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Re: Besser spät als nie...

Antwort von Nele030 am 09.09.2021, 9:06 Uhr

Hi Jessie,

Erstmal Glückwunsch zum Nachwuchs.

Da habt ihr ja ganz schön was mitgemacht.

Zweifel nicht an deiner Entscheidung.
Im Leben muss man immer wieder Entscheidungen treffen, bei denen man im Nachhinein überlegt, wie es anders gelaufen wäre. Aber zu dem Zeitpunkt war es die richtige Entscheidung für euch. Und wenn das Ergebnis dann passt ist es doch ok.
Tränen gehören genauso zum Leben. Dafür muss man sich nicht schämen, denn damit verarbeitet man das Geschehene.
Wünsche euch weiterhin alles Gute.

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Re: Besser spät als nie...

Antwort von Nevermore77 am 10.09.2021, 2:52 Uhr

liche Glückwünsche!!!
Krasse Erlebnisse
Finde auch, total tapfer durchgehalten!!!
Die ganzen Sorgen sowie die Anspannung gehen mit Tränen halt am besten weg, also immer raus damit
Alles Gute weiterhin

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Re: Besser spät als nie...

Antwort von TankGirl am 10.09.2021, 8:35 Uhr

Ich danke euch

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