April 2022 Mamis

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Geschrieben von Lissy.94 am 06.08.2022, 22:28 Uhr

Bauchgefühl und Zweifel

Muss mir das jetzt mal von der Seele schreiben
Seit mein Sohn auf der Welt ist, bekomme ich nur noch wertende Kommentare… wir hatten eine nicht so schöne Geburt, er kam per Notkaiserschnitt, nachdem der Muttermund auf 9,5 cm schon offen war(also war schon gut was geschafft) und stillen hat dann auch nicht geklappt
Über beide Sachen bin ich noch nicht so wirklich hinweg…
Er trinkt mal mehr, mal weniger gut. Manchmal kommen wir mit 5 Fläschchen über den Tag/die Nacht hin, mal brauchen wir mehr weil er sie nicht austrinkt. Und jedes Mal kommt von meiner Mutter die Frage „wann hat er denn die letzte Flasche bekommen?“ wenn das weniger als 4 Stunden her ist rümpft sie nur die Nase und zieht die Augenbrauen hoch. Sie meint, er müsse ja langsam mal lernen nur noch alle 4-5 Stunden zu trinken. Toll wenn mein Kind vor Hunger weint, aber die Uhr sagt dass noch keine Essenszeit ist oder? Das gleiche mit dem Schlafen, er schläft tagsüber nur auf mir. Meine halbe Verwandtschaft schüttelt dabei den Kopf. Und immer dieses „er müsste ja langsam mal lernen..“
Ich weiß, dass ich darauf nix geben sollte, und doch zweifelt man doch hin und wieder an seinem Bauchgefühl..
hat wer ähnliche Erfahrungen gemacht? Hat wer ne schlagfertige Antwort für mich parat?

 
12 Antworten:

Re: Bauchgefühl und Zweifel

Antwort von SvenjaW am 07.08.2022, 0:31 Uhr

Oh man! Du scheinst ja da ein paar erziehungsexperten zu haben.
Grenze dich ab!
Je nachdem was deine Art ist oder die Person besser annimmt....entweder mit Fakten heraushauen...aktuelle Forschung besagt nach Bedarf Fläschchen geben und unter 6 Monate wird kein Baby verwöhnt und muss es noch nichts lernen.....oder vielen Dank für deinen Rat, aber wir haben uns informiert und wir haben uns dafür entschieden das so zu machen....oder wann hast du denn zuletzt etwas getrunken und gegessen? Ach vor 1 Stunde ja dann darfst du ja erst in 3 Stunden das Stück Kuchen essen und deinen Kaffee trinken!

Lass doch nicht davon beeinflussen! Es sind alte Tipps und ihr handelt für euer Kind richtig, IHR seid die Experten für euer kind!

Ich habe bei meinem großen vor 4 Jahren auf anraten meiner hebamme auch nur alle 4 Stunden beim Alter von 3 Monaten gestillt und es war für alle Stress und wirklich nicht schön mit viel geschrei und bauchschmerzen. Jetzt mache ich es nach Bedarf und mein Kind ist viel entspannter und zufriedener hat keine bachachmerzwn etc....

Geh deinen Weg! Ihr macht es richtig!

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Re: Bauchgefühl und Zweifel

Antwort von mauve am 07.08.2022, 0:43 Uhr

Liebe Lissy, es tut mir leid zu hören dass euer Start nicht einfach war. Hab ein wenig Geduld mit dir, sowas braucht einfach ein wenig bis man es verarbeitet hat. Ich kann auch verstehen, dass es schade für dich ist, dass das Stillen nicht geklappt hat. Aber denk immer daran, egal ob mit Brust oder Flasche, wir alle stillen die Bedürfnisse unserer Kinder das wichtigste ist die liebevolle Begleitung!

Zu den Kommentaren: wie schade dass dein Umfeld so blöde Reinquatscht (und dann auch noch vollkommen unqualifiziert ). Meine Schwiegermutter ist etwas älter und versucht uns auch immer zu sagen, dass ich nur alle 4h stillen soll und bei heißem Wetter unbedingt Tee geben (Baby ist 4 Monate). Oder das wir nicht sofort springen sollen, wenn er schreit, das würde ihn verwöhnen. So ein großer Quatsch! Obwohl ich absolut selbstbewusst bin mit unserem Weg, kommt dann beim 10. Kommentar doch manchmal eine mini Verunsicherung auf... Ich kann dich also total verstehen. Ich habe dann ein Machtwort gesprochen und ihr gesagt, dass es unser Baby ist und wir das entscheiden (mit Argumenten erklären, hat nicht geholfen). Das absurde ist, dass sie selbst erzählt, dass ihre Familie zu ihr (!) früher gesagt hat, sie verwöhne ihre Kinder zu sehr und solle ihre Babys mehr schreien lassen

Auch mit Fläschchen ist es super wichtig, das nach Bedarf getrunken wird, d.h. so oft/viel (bzw. wenig) wie das Baby will. Gerade auch bei den Temperaturen!! Es braucht Flüssigkeit und Kalorien und es ist vollkommen normal, das manchmal 1h und manchmal 4h dazwischen liegen! Auch beim Schlafen, findest du als Mutter (bzw. Eltern) den Weg, ist doch großartig, wenn er sich bei dir sicher und geborgen fühlt und auf dir schläft! Manche brauchen halt viel Körperkontakt:)

Ich kenn natürlich nicht deine genaue Familiensituation, aber ich würde versuchen deiner Mutter in Ruhe zu erklären, dass du ihre Meinung gehört hast und auch verstehst, dass es früher diese Empfehlung mit den regelmäßigen Abständen gab, aber die halt jetzt nicht mehr so ist (in der Kindererziehung entwickelt sich halt immer etwas weiter) und du es anders machst und sie bittest das zu akzeptieren. Und dann würde ich falls sie es dennoch nicht lassen kann kurz und knapp "ein Machtwort" sprechen. Naja, von außen immer leichter gesagt als getan... Aber sei dir gewiss, du bist mit diesen Kämpfen gegen tradierten Erziehungsvorstellung nicht allein und meiner Meinung nach gehört die Abgrenzung von den eigenen Eltern/Erziehung eben auch zum selbst "Elternwerden" dazu.
Ich wünsche uns jedenfalls allen, dass wir unsere eigenen Wege mit unseren Kindern finden und gehen, das sind wir ihnen nämlich schuldig.

So eine lange Nachricht jetzt geworden aber ist einfach ein wichtiges Thema.
Alles Gute dir!

P.s. falls du an Büchertipps interessiert bist:
- Geborgen wachsen von Susanne Mierau
- "Das buch von dem du dir wünschst deine eltern hätten es gelesen..." von Philippa Perry
beide toll wenn es um das Finden des eigenen liebevollen Weg in der Begleitung von Kindern geht (und auch um sich selbstsicherer zu werden , dass man es richtig macht!)...

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Re: Bauchgefühl und Zweifel

Antwort von SvenjaW am 07.08.2022, 0:52 Uhr

Du hast es sehr schön formuliert!
Danke für den schönen Text!

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Re: Bauchgefühl und Zweifel

Antwort von SvenjaW am 07.08.2022, 0:57 Uhr

Zum Thema geburtstrauma verarbeiten....https://www.amazon.de/dp/3741257559/ref=cm_sw_r_api_i_JYH2MK73YY2HEGD6NMDE_0?dplnkId=eefbe4f3-7a95-49f6-9e18-5160f73c713f&ref_=d6k_applink_bb_dls#

Ich wünsche dir Frieden damit! Wichtig ist, dass du auf dich hörst. Hol die Hilfe wenn du brauchst. Es ist dein persönliches Erlebnis und eventuell ein Trauma, das ist sehr individuell, und bitte schlepp es nicht mit dir rum.
Ich rede viel drüber und das reicht mir aktuell, ich habe meinen Frieden damit gemacht. Sollte sich das ändern udn mich doch belasten würde ich dementsprechend auch Hilfe holen.Damit sollte man nicht sein Leben lang belastet sein.

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Re: Bauchgefühl und Zweifel

Antwort von Lissy.94 am 07.08.2022, 9:11 Uhr

Danke für eure lieben Antworten, das Buch hab ich mir direkt gekauft. Muss das wirklich aufarbeiten weil ich so traurig darüber bin, kein schönes Geburtserlebnis zu haben. Auch dass ich die ersten Stunden seines Lebens nicht bei meinem Kind war tut sehr weh.
Ich muss meinen Eltern gegenüber auf jeden Fall die richtigen Worte finden. Wir haben sonst ein gutes Verhältnis und ich bin oft genug auf sie angewiesen. Nur erwische ich mich, dass ich den kleinen mittlerweile fast lieber zu meiner Tante bringe, weil sie meine Vorgehensweise akzeptiert und ihm ein Fläschchen macht wenn er Hunger hat bzw sich auch immer mal mit ihm hinlegt. Mir tut das echt leid für meine Eltern weil sie tolle Großeltern sind aber da muss sich etwas ändern

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Re: Bauchgefühl und Zweifel

Antwort von Nightfighterin am 07.08.2022, 9:51 Uhr

Jeder Mensch ist anders. Der Eine mag Rosenkohl, der Andere nicht Der Eine ist eine Lerche, der Andere eine Eule. Der Eine ist gut in Sport, der Andere gut in Sprachen. Der Eine isst 3x am Tag, der Andere mehrmals.

Und nu? Ist der Eine falscher oder der Andere richtiger?

Wenn du eine Maschine gewollt hättest, hättest dir ein Tamagotchi holen können. Die funktionieren alle gleich. Aber du hast ein wunderbares Unikat und deine Mutter somit einen einzigartigen Enkel. Das darf sie nicht vergessen!

Ich hab 3 Kinder. Jedes ist anders von Geburt an.

So wie du es machst, machst du es für euch richtig!!!

Für dich als Baby war vielleicht ein Abstand der Flasche von 4-5 Std i. O.
Für dein Zwergal halt nicht. Ich ess auch mal 2 Portionen oder lass manchmal eine Mahlzeit aus. Und ich bin aber verkorkster als ein Baby, denn die Zwergal haben noch natürliche Sättigungs- und Hungergefühle. Zeit ist nicht konstant, sondern relativ (danke, Herr Einstein).

Versuch also mehr auf dein Bauchgefühl und dein Zwergal zu hören. Du machst das super!

Andere Meinungen sind zwar ok, wenn sie aber penetrant werden nervig. Dadurch hab ich mir die Elternzeit mit #1 schwer gemacht und bereu es heute noch. Ich verstehe dich also!

Wer weiß, wie es besser geht, darf sich gerne ein eigenes Baby (nochmal) machen

GlG

P. S.: Hab mein Schneggal heute Nacht 8x gestillt. Ist halt so

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Re: Bauchgefühl und Zweifel

Antwort von NerdMom am 07.08.2022, 14:58 Uhr

Huhu,
Das wird mit der Zeit hoffentlich besser.
Ich drücke dir fest die Daumen!
Meine Geburt war leider auch nicht so toll und der stillbeginn sehr beeinträchtigt dadurch. Ich merke auch Wertungen von allen Seiten was das Flasche geben angeht und finde es echt schade.

Bei meiner Familie ist das "Schreien lassen" hoch um Kurs. Jedes mal ist das Thema und mein Mann und ich sind strickt dagegen und werden auch immer gereizter was das angeht. Vor allem meine Mutter betont oft, dass man Babys schreien lassen kann weil "man hört ja ob sie vor Hunger weinen oder wegen was anderem". als wären alle anderen Bedürfnisse des Babys egal. Und dann wundert sich meine Mutter dass ich mein Baby nicht mal bei ihr lasse.

Vertrau deinem Instinkt! Es ist manchmal echt schwer blöde Kommentare oder "Ratschläge" zum 10 mal zu überhören, aber so geht es uns wohl allen.
Liebe Grüße!!

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Re: Bauchgefühl und Zweifel

Antwort von Redge81 am 07.08.2022, 21:30 Uhr

Hey, ich kann dich sehr gut verstehen, was die Geburt angeht, so habe ich eine ähnliche Erfahrung machen müssen. Wir waren auch schon sehr weit und es lief gut, bis sich plötzlich die Herztöne verändert haben und ich steigende Temperatur hatte. Bei 7cm Mumu Öffnung habe ich dann Wehenhemmer bekommen ( schreckliches Zeug, hab gezittert und gezuckt) und dann einen Kaiserschnitt, weil der Verdacht auf eine Fruchtwasser Infektion bestand. ( ich hatte keinen Blasensprung bemerkt) tja ganz plötzlich kam ich mir vor wie auf der Schlachtbank. Ich hatte nur noch im Kopf, dass ich ein gesundes Kind zur Welt bringen wollte und erst ein paar Tage danach realisiert was da passiert ist. Die Narbe schaue ich mir im Spiegel auch eher ungern an und anfangs dachte ich auch es wäre eine Geburt zweiter Klasse. Aber nein ist es nicht! Wir hatten doppelt Schmerzen, wir hatten Wehen und die große Bauch OP und das ist nicht weniger wert als eine spontane Geburt.
Mit dem Stillen Kämpfe ich auch noch. Aber es fühlt sich am Anfang schrecklich an, sein Kind nicht ernähren zu können. Aber wir leben zum Glück in einer Zeit, in der es gute Alternativen gibt. ( früher gab es Ammen) also sei stolz auf dich und dein Kind. Lass dir das nicht von irgendwelchen Idealbildern schlecht machen, was du geleistet hast.
Zur Familie kann ich wenig sagen. Meine Mutter und auch meine Schwiegermutter leben leider nicht mehr und die Opas haben wenig Meinungen dazu.
Aber ich fand was meine Vorrednerinnen geschrieben haben sehr gut. Mit Familie ist es halt oft nicht so einfach. Aber ihr findet bestimmt euren Weg.

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Re: Bauchgefühl und Zweifel

Antwort von Aydrian am 08.08.2022, 16:32 Uhr

Die Kommentare kenne ich gut.
Meine Mutter hat erzählt dass mein Bruder oft von einer Flasche zur nächsten 4 Stundrn durch geschrien hat... Und immer ganz viel essen wollte. Der arme hatte Hunger! Aber der Arzt hatte gesagt alle 4 Stunden und sie hat sich daran gehalten.

Da kommt ab und zu... Hat das kind schon wieder Hunger? Aber ich ignoriere das.

Schreien stärkt die Lunge hab ich auch gehört und von Schwiegermutter dass wir ein gehfrei brauchen, das ist soooo toll...

Die Maus schläft tagsüber auch nur mit mir oder kiwa oder trage. Ich bin froh wenn sie überhaupt schläft... Aber das glaubt auch keiner so richtig.

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Re: Bauchgefühl und Zweifel

Antwort von Nightfighterin am 08.08.2022, 19:57 Uhr

Die Sprüche kenn ich auch von #1.
Hammer!

Und das mit dem Schlafen habe ich bei allen Kindern bemerkt, dass die Nächte angenehmer sind (verhältnismäßig), je besser sie am Tag geschlafen haben. Also wenn sie von alleine fit waren, ist es halt so. Aber wach halten hat sich bei den beiden Großen immer schlecht ausgewirkt. Darum haben wir sie nie mit Absicht wach gehalten. Und wo sie schlafen, ist mir völlig buggie.

GlG

P.S.: Schneggal schläft gerade bei mir im Schneidersitz auf der Couch

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Re: Bauchgefühl und Zweifel

Antwort von Lissy.94 am 08.08.2022, 20:37 Uhr

Wahnsinn wie viele von euch das gleiche Problem haben! Ich bin am Mittwoch das erste mal alleine länger weg. Der kleine muss dann zu meinen Eltern. Bin mal gespannt wann der verzweifelte Anruf kommt
Vielleicht waren wir auch alles Traum-Kinder, die getrunken haben nach Packungsbeilage, und von Anfang an alleine durch geschlafen haben.. oder man vergisst mit der Zeit alles was schwierig war und wir sind in 25 Jahren genauso
Unser Zwerg geht auch zb nicht in den Kinderwagen. Hab ihn mit seinen 8,5 kg immer in der Trage und auch das stößt auf Unverständnis. Ich könnte das ja mal „trainieren“ mit dem Kinderwagen. Als ob ich einen Hund und kein Kind hätte (den Hund haben wir auch, mit dem haben wir wirklich trainiert)

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Re: Bauchgefühl und Zweifel

Antwort von Ninscha1 am 10.08.2022, 8:40 Uhr

Bei unserer Geburt war es ähnlich. Ich konnte es allerdings gut verarbeiten da ich froh war, dass die Kleinen endlich raus war. Nicht nur der Muttermund hatte sich nicht mehr weiter geöffnet sondern sie ist mit jeder Wehe auf mein Becken gedrückt worden. Ich war froh dass es für sie endlich vorbei war und sie keine Schmerzen hat.
Die schlauen Sprüche müssen wir uns auch immer anhören, besonders weil ich nach Bedarf Stille. Da hat die Prinzessin eben getrunken und möchte paar Minuten später wieder etwas. Und dann ist das so. Wie oft hieß es dann, dass sie ein Nimmersatt wäre. Habe dann immer geantwortet, dass ja jeder trinkt wenn er durst hat und nicht erst in ein paar Stunden. Damit waren solche Diskussionen schnell erledigt. Mir ist auch immer wieder aufgefallen, dass sie teilweise gar nicht trinken wollte sondern einfach die Nähe gebraucht hat.
Hör einfach auf dein Gefühl und dein Kind. Ihr macht es vollkommen richtig

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