Ausgekugelt. *Triggerwarnung* traumatische Geburt

Hallo ihr Lieben,

Gestern Abend um 20:20 Uhr ist unser fantastischer Sohn Lowe auf die Welt gekommen. Leider verlief alles ganz anders als gewünscht und sogar schlimmer als je vermutet.

Blasensprung war Do um 22 Uhr. 2 h später ganz leichte Wehen. Sind nach Absprache mit dem Kreißsaal dann um ca 6 Uhr morgens gestern dort aufgeschlagen. Zu dem Zeitpunkt war ich einfach nur voller Vorfreude auf alles, was auf uns zukommt und 100% zuversichtlich und positiv. Da die Wehen nicht stärker wurden, haben wir erst sanfte Methoden wie Akupunktur und Quarz probiert. Ohne Erfolg leider. Nun stand die medikamentöse Einleitung im Raum. Mittlerweile war es 11uhr, also 13 h vergangen nach Blasensprung. Mir wurde Cytotec verabreicht, danach langes CTG, immer wieder Blutentnahme wegen der Infektionsgefahr etc. Alles soweit unauffällig. Wehen wurden stärker, ich musste so langsam mit dem Veratmen beginnen. Um 15 Uhr dann die doppelte Dosis Cytotec, wieder Ctg etc. Alles soweit in Ordnung außer, dass mein Entzündungswert ganz leicht angestiegen war. Das wäre aber nur minimal gewesen. Dann wurden die Wehen sehr stark auf einmal. Ich hatte nur je ca 1 Min Pause und sehr spitze Wehen. War immer noch sehr positiv, weil ich dachte, dass wir auf einem richtig guten Weg sind. MuMu war auf 3 cm und alles weich. Die nächsten 3 h zogen sich so hin, bis mir auf einmal sehr heiß wurde und ich merkte, dass meine Kräfte schwinden. Ich fragte nach der Entspannungswanne, aber vorher noch CTG. Dieses Mal nicht mehr unauffällig. Der Puls war konstant bei 160+, also das Baby sehr gestresst. Dazu quf einmal leichtes Fieber bei mir. Die Hebamme wurde unruhig und sagte, sie müsse die Oberärztin kontaktieren. 1 h später kam sie zu uns und riet uns dringend zur Not Sectio, da sowohl Baby als auch ich wegen beginnender AIS gefährdet sein. Das war nun gar nicht mein Wunsch, aber natürlich habe ich zugestimmt, wenn es akut um unsere Gesundheit geht. Zu dem Zeitpunkt war der Mumu bei 4 cm und ich ziemlich am Ende der Kräfte. Dann ging alles ganz schnell. Vorbereitung und ab in den OP. Dort angekommen hat der Anästhesist 3 Anläufe gebraucht, um die Spinalanästesie zu setzen. Ich fragte ihn noch, ob es normal sei, dass ich meine Füße noch normal bewegen kann. Jaja könne immer mal etwas dauern, bis es richtig wirkt. Mein Mann kam ans Kopfende und dann ging es los. Hautschichten durchtrennen nicht bemerkt, aber das was dann kam, war die Hölle! Es wurde gerissen und gerupft und ich hatte Schmerzen dabei, dass ich wimmern und schreien musste. Bekam dann 2 mal Oxi gegen Schmerzen. Es war trotzdem die Hölle. Dann war Baby endlich da, aber die gleich weg mit dem - er würde einen kleinen Anstupser zum Atmen brauchen, sagten sie. Ich wurde unter Schmerzen zusammen genäht und durfte den Kleinen dann endlich halten. So ein perfekter kleiner Junge Dann wurde uns erklärt, er habe eine Anpassungsstörung und brauchte Hilfe beim Atmen. Nun sei aber alles so wie es soll. Wir dann in den Kreißsaal, das erste mal Stillen hat super geklappt, U1 gemacht: 56 cm und 3892 gr bei 37 KU.
Die Nacht war so schön, wir haben ein Familienzimmer und Lowe hat abwechselnd auf meiner und auf der Brust meines Mannes geschlafen. zwischendurch wurde er aber immer wieder kontrolliert. Um ca 5 kam dann die Ärztin und sagte, sie würden ihn vorsorglich gerne mit in die Kinderklinik nehmen, da seine Sauerstoffsättigung einfach nicht hochginge. Die Klinik befindet sich ca 30 km entfernt von dieser. Also wurde der kleine Mann heut Morgen um 6 abgeholt und liegt nun dort mit Beatmung... mich konnten sie nicht mit verlegen. Mein Mann ist seit heut Vormittag bei ihm. Der kleine muss wahrscheinlich 5 Tage dort bleiben und bekommt vorsorglich Antibiotikum. Die Ärzte sind alle sehr sehr nett und versichern, dass er bald wieder ganz fit ist. Trotzdem sind mein Mann und ich nervlich am Ende. Ich vermisse ihn so sehr und muss nun 5 Tage warten, bis ich ihn in die Arme schließen darf..

Ich hoffe, ich habe damit niemandem Angst gemacht. Ich denke, wir hatten einfach irgendwie bei allen Dingen Pech. Das ganze Personal (bis auf den Anästhesisten) sind durchgehend mitfühlend und tun alles für uns.
Ich musste das ganze nur mal loswerden!