Antwort von Mutter mit 3 Kindern

Bei uns bekommt man für die Geburt 1 oder 2 Tage Sonderurlaub, wenn ich mich recht erinnere. Da der Zeitpunkt in den Osterferien liegt und mein Mann für Ostern Urlaub genehmigt bekommen hat, wird das hier eher unproblematisch sein, außerdem sind die Kiddies inzwischen groß genug, um sich einen Tag selbst zu versorgen.
Als unsere Nr. 1 allein war, ist meine Mutter hier für eine Woche eingetrudelt. Vorgeburtlich hat mich das nicht gestresst, und als ich mit dem Säugling nach Hause kam, ist sie etwa einen halben Tag später wieder zurück gefahren. Da sie im Öffentlichen Dienst gearbeitet hat, war sie total flexibel. Mein Mann hatte keinen Urlaub und ich hab eigentlich direkt allein beide Kinder und den Haushalt versorgt. Das ging erstaunlich gut, aber Nr. 2 war auch ein richtig "einfaches Anfängerbaby". Ich fand die Zeit unheimlich intensiv und war froh, dass die Große noch nicht im Kindergarten war. So hatte sie kein Gefühl von "jetzt haben wir ein neues Baby und Du wirst in den KiGa abgeschoben". Für sie war dann nach 4 Monaten ganz spontan ein Platz frei geworden, die Eingewöhnung ging rasch und easy, ich hatte den Säugling im Tuch und bin einfach ziemlich schnell und oft raus zum stillen oder wickeln. Die Große fand den KiGa cool und spannend und war sich sicher, immer ganz pünktlich abgeholt zu werden, sodass nach anderthalb Wochen die Eingewöhnung erledigt war und sie da ihr Ding machen konnte, während ich "nur" Säugling und Haushalt am Vormittag zu versorgen hatte. Es hat zu dem Zeitpunkt überraschenderweise für alle so am besten gepasst - vielleicht auch einen Typ-Frage (Nr. 1 ist extrem selbständig und schon als Kleinkind total autonom unterwegs gewesen...). Grundsätzliche Ablauf- und Erziehungsfragen haben wir als Eltern immer zeitnah geklärt und umgesetzt, sodass eine rote Linie erkennbar war und auch nicht in Frage gestellt wurde. Weil klar war, dass so Sachen wie Zähne putzen, gemeinsam essen und Mittagspause nicht zu diskutieren sind, war es im Alltag routiniert einfach. Nur sobald etwas zusätzlich oder störend dazu kam, fand ich, dass mir mindestens 3 Hände und 12 Stunden täglich gefehlt haben. Trotzdem waren wir im Kinderyoga und beim Kinderturnen... Ich hoffe, einen Teil davon kann ich bei Nr. 4 an die Geschwister delegieren :-)

Interessant wird hier die Sommerferienfrage.
Wenn die Kleine da sein wird, wird er für die 2 Sommermonate Elternzeit beantragen, eventuell sogar drei Monate lang. Das kann und darf der Arbeitgeber bei der Betriebsgröße nicht verweigern und die Kollegen müssen sich damit arrangieren... da aber ein großer Anteil keine Kinder hat und eher "Winterurlauber" ist (sie fliegen dann nach Australien oder Argentinien...), sollte das auch kein Problem darstellen.